Ich hör grad einen Östereichischen Radiosender, und es kotzt(Sorry für das Wort) mich an, dass sie bei denen schon überfordert sind. Was hätten denn wir da sagen sollen? Wir haben doppelt so viele, wenns reicht, und jetzt musste es halt sein. Es geht bei uns einfach nimmer. Jetzt müsst ihr mal aufnehmen anfangen.
Am Genzübergang Walserberg Stau, in Freilassing stau, 1 einhalb Stunden, 30 Schleuser nach meiner letzten Info schon festgenommen.
Deutschland hat zur Zeit doppelt so viele Flüchtlinge, aber halt auch 10 mal so viele Einwohner wie Österreich Außerdem sind alle Flüchtlinge, die in den letzten zwei Wochen nach D kamen, durch Österreich gereist, und wurden hier untergebracht. Österreich übernimmt auch sehr viele Flüchtlinge, obwohl offiziell Grenzkontrollen eingeführt wurden, werden heute wieder bis zu 10000 Menschen aus Ungarn erwartet, vor allem weil in Ungarn das Lager in Röszke auflösen. All diese Menschen kommen zwar nach Österreich, können aber nicht weiter nach Deutschland gebracht werden. ICh denke, diese Grenzkontrollen sind nicht dazu gedacht, die Flüchtlinge "draußen zu halten", sondern einfach dazu, alles ein bisschen zu verlangsamen, um besser reagieren zu können, und neue Quartiere zu finden.
Bloß weiß ich nicht, wie die sich das vorstellen... Ich meine, die Geflüchteten kommen doch nicht an die deutsche Grenze, stellen fest, dass sie nicht weiterkommen und sagen sich dann: "Ach, ich wollte nach Deutschland, aber jetzt geht das halt nicht, also reise ich mal wieder nach Hause!"
Die Menschen werden sich dort sammeln, wo die Grenzen zu sind, d.h. Deutschland schiebt das Problem eigentlich nur weiter an Österreich, Österreich an Ungarn, Ungarn an Serbien... Und jetzt wird es kälter und hier hat es zumindest stark geregnet, das ist doch menschenunwürdig.
Was erwartet denn die Bundesregierung, was sie in der Zeit unternehmen kann? Wenn sie jetzt neue Unterkünfte organisiert, werden zum Zeitpunkt der Grenzöffnung (und ich HOFFE, dass das bald passiert) die Menschen genauso schnell kommen, wie jetzt auch, und noch dazu all diejenigen auf einmal, die derzeit ausgesperrt werden. Ich sehe nicht, wie das die Sache irgendwie besser machen soll.
Auf mich wirkt das einfach nur wie eine Panikreaktion, aus der deutlich die eigene Inkompetenz spricht.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ich denke die einführung dieser Kontrollen hat mehr damit zu tun die illegale Einwanderung zu verhindern. Mit 'Flüchtlinge draußen halten' wie in Ungarn hat das weniger zu tun. Also hoffe ich...
Die Dinge sind was sie sind und nicht etwas anderes.
München ist, soweit ich das mitbekommen hab, ja wirklich schon fast an seine Grenzen gestoßen (und, auch wenn ich die Ausrede blöd find, tausende besoffene, traditionalistische Oktoberfestbesucher auf die Flüchtlinge loszulassen, halte ich wirklich für keine gute Idee, da muss man schon aufpassen, dass man das trennt), aber in Österreich geht, unter Biegen und Brechen noch ein bisschen, für ein paar Tage. Ö ist auch kleiner, da funktioniert das mit der Verteilung ein bisschen schneller. Also wäre es verkraftbar, wenn D die Grenzen für ein paar Tage kontrolliert, um sich umorganisieren zu können. Nicht die beste Lösung, ganz klar, aber verkraftbar. (Ob es bei ein paar Tagen bleibt ist natürlich auch fraglich).
Die österreichischen Grenzkontrollen sind wieder so eine typisch österreichische Wischi-Waschi-Lösung. okay, am Grenzübergang Nickelsdorf geht nichts, aber da sind eh schon 5000-7000 Menschen untergebracht. Dafür kommen die Menschen halt ein paar Kilometer nördlich oder südlich davon über die Grenze. Im Endeffekt bringt das gar nichts an "Entlastung".
Wirklich spannend wird nur, was passiert, wenn Ungarn heute Mitternacht die neuen Gesetze einführt. Wobei das die Leute ja auch nicht zum Umdrehen bewegen wird, die Routen werden sich nur ändern. Aber vielleicht bewegt das ja die Slowakei zum Umdenlken bzgl Quotenregelung, wenn sie einmal mehrere tausend Flüchtlinge pro Woche zu versorgen haben.
ZitatIch denke die einführung dieser Kontrollen hat mehr damit zu tun die illegale Einwanderung zu verhindern. Mit 'Flüchtlinge draußen halten' wie in Ungarn hat das weniger zu tun. Also hoffe ich...
Illegal sind die sowieso alle, kein Land hatte in den letzten Wochen Zeit und Ressourcen, die Flüchtlinge nach Dublin III zu registrieren. Deswegen pochen D und AT so auf die Quotenregelung, wären alle menschen als Flüchtlinge bereits in einem EU-Land registriert, könnten sie einfach dorthin zurückgebracht werden.
EDIT: ICh les heuteschon den ganzen tag den ORF-Liveticker zur Sitation, und da steht grad was Interessantes:
Zitat von orf.atDie Deutsche Polizeigewerkschaft warnt vor zu hohen Erwartungen an die Grenzkontrollen in Deutschland. ?Das ist nicht die Lösung der Flüchtlingskrise, sondern ein kleiner Baustein?, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Rainer Wendt, der ?Neuen Osnabrücker Zeitung?. Diese hätten ?eher eine Signalfunktion in die EU hinein, um die Mitgliedsländer zu solidarischem Verhalten zu bewegen?, so Wendt.
Gerade lese ich etwas zu den Grenzkontrollen, und es ist wohl so, dass schon noch Leute einreisen dürfen, die dann aber gleich zu irgendwelchen Registrierungsstellen gebracht werden sollen. Diejenigen, die das jetzt praktisch umsetzen sollen (also überwiegend Polizei) beschweren sich und sagen, im Grund habe sich "wenig geändert" und die Grenze sei "genauso durchlässig wie zuvor".
Auch, wenn das für die dort Arbeitenden scheiße sein mag, beruhigt es mich zumindest ein bisschen, irgendwie.
Die Polizei meckert halt kräftig über die Bundesregierung. Einer von der Gewerkschaft hat gesagt: "Hier wird bloß mit gigantischem Aufwand und auf dem Rücken der Kollegen ein politisches Signal gesetzt."
(auch ein bisschen beruhigend, wenn trotzdem irgendwie eklig.)
Und zumindest kriegen sie es damit wohl hin, Schlepper aufzuhalten, dadurch, dass alle kontrolliert werden und bla... Inzwischen haben sie 30 Schlepper festgenommen, auch wenn das nicht viel ist und das ja eh nur die untersten der Hierarchie sind
Die Leute, die einreisen wollen, haben den Dreh wohl gut raus und sagen einfach alle, sie seien aus Syrien...
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ich find es ein bisschen, nein das ist falsch, ich finde es erschreckend das diese Situation mehr oder weniger benutzt wird um Maßnahmen wieder einzuführen, die naja sonst nicht durchsetztbar gewesen wären... Grenzkontrollen, etc....
Die Dinge sind was sie sind und nicht etwas anderes.
Da ist ja die Sau ab als ich weg war. Ich kann im Prinzip nichts mehr anfügen, nur dass hierzulande das Thema verdächtig totgeschwiegen wird und ich mich auf Facebook manchmal so fühle - lustigerweise werden aber die rassistischen Posts nur von Deutschen und Amerikanern verfasst (soweit ich die abonniert habe). Es ist wirklich unheimlich, wie die Schweizer bei einer, sagen wir mal, "echten Bedrohung" sich verkriechen und erstmal gar nichts machen oder sagen.
EDIT: Eigentlich hatte ich nicht vor euch weiter mit Polandball zu nerven, aber es passt gerade zu perfekt.
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Der Laserdrucker ist das Nachtschattengewächs unter den Eichhörnchen. - Der DIE WELT-Praktikant
Ich kann ein bisschen was aus Erster und vieles aus zweiter Hand dazu sagen. Ich habe in meiner Zeit in der Klinik einige Menschen kennengelernt die flüchten mussten. Zum Teil haben sie schreckliche Erfahrungen gemacht, über die sie zum Teil geredet haben oder eben auch nicht. Ich habe insgesamt vier verschiedene Flüchtlinge näher kennengelernt, eins aus Eritrea, eins aus Ungarn, eins aus der Türkei und eins aus der Elfenbeinküste. Von ihnen sprach eins Deutsch, der Rest Englisch, aber das ist an und für sich irrelevant. Sie alle waren sehr nett. Und sehr verzweifelt. Und ich für meinen Teil kann nicht sagen dass ich jemals einen unfreundlichen Flüchtling kennengelernt habe. Aus zweiter Hand höre ich viel. Sehr viel. Ich wohne ja in der Nähe von Gießen und in Gießen gibt es sehr viele Flüchtlinge. Mich ekelt es an dass viele deutsche Menschen hier die Flüchtlinge allesamt in eine schlechte Kategorie stecken. Die klauen alle Fahrräder, die lassen ihren Müll überall herumliegen, etc. Fakt ist, seit es die HEAE (also unser Auffangszentrum) gibt werden definitiv viel mehr Fahrräder gestohlen. Und es gibt bestimmt auch Flüchtlinge die stehlen. Dazu später mehr. Auch Müll gab es viel. Dann wurden Mülleimer aufgestellt und Greifklauen verteilt und scwuppdiewupps... Naja. Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach die Verwaltung. Sie ist zu langsam. Wenn ein Mensch 6 Monate im Ungewissen schwebt ob es bleiben darf ist das, mit Verlaub, beschissen. Warum muss ich wohl nicht erklären. Das muss doch schneller gehen können. Dann könnte man beispielsweise die Fahrraddiebe wieder nach Hause schicken. Und anderen einen gigantischen Stein vom Herzen nehmen.
ZitatWir haben doppelt so viele, wenns reicht, und jetzt musste es halt sein.
ZitatDeutschland hat zur Zeit doppelt so viele Flüchtlinge, aber halt auch 10 mal so viele Einwohner wie Österreich Smile
Woher nehmt ihr eigentlich die Information, dass Deutschland "doppelt so viele" habe? Und was soll das eigentlich genau bedeuten? Doppelt so viele Asylanträge bislang, oder geschätzt im Gesamtjahr? Oder doppelt so viele Flüchtlinge, die in diesem Jahr eingereist sind? Oder doppelt so viele, die sich momentan im Land aufhalten? Was für eine Quelle? Ich finde nämlich im Moment nichts sonderlich informatives. Ein alter (ca. 3 Monate) Artikel in der Süddeutschen zeigt, dass damals zumindest es nicht um das doppelte, sondern um fast das zehnfache ging, also in etwa der Bevölkerung entsprechend. Und der Wikipedia zufolge erwartet Ö. in diesem Jahr zwischen 80 und 160 Tausend Migranten. Deutschland nach aktuellen Informationen etwa eine Millionen. Wenn das stimmt, dann kann von "dem Doppelten" nicht die Rede sein.
Ich halte es eh für vollkommen absurd, jetzt auch noch zu versuchen, D. und Ö. gegeneinander auszuspielen, obwohl die beiden Länder ja nun fast die Hauptlast gemeinsam tragen. Auch Griechenland, Italien und Ungarn usw. sind sicher nicht die Länder, an die sich jetzt Forderungen richten müssen, was eine Mehraufnahme von Geflüchteten betrifft (was menschlichen Umgang mit diesen betrifft allerdings sicher) - da müssen viel Länder wie Polen, Finnland, Großbritannien, Frankreich und außerhalb Europas die USA oder auch Australien angesprochen werden.
Ich halte die Grenzkontrollen im Übrigen auch für vollkommen falsch und nutzlos (mal ganz davon abgesehen, dass es enorm verlogen ist, jetzt mit "innerer Sicherheit" zu argumentieren, die angeblich in Gefahr ist...) - Wenn andere EU-Staaten die Solidarität aufkündigen, dann soll D. (und auch Ö., Schweden usw.) halt politisch und wirtschaftlich Druck ausüben, sanktionieren, zur Rechenschaft ziehen. Da ist nun der Einfluss wirklich stark genug. Aber nein, da will man dann doch den lieben Frieden nicht stören. Liebe auf den Schultern der Flüchtlinge austragen, das Ganze...
Und warum wird nicht mehr über Syrien gesprochen? Warum wird nicht viel hitziger debattiert, wie der Krieg dort zu beenden ist? Warum fordert niemand, dort entschieden einzugreifen? Sonst wird doch immer so gerne über Militäreinsätze debattiert - warum nicht in diesem Fall? Das hängt ja nun elementar mit der Flüchtlingskrise zusammen...
Dass die Bundesregierung nicht viel schärfer gegen Ungarn vorgeht, ist auch eine Schande. Was die da abziehen ist ja nun wirklich unter aller Sau - da fehlt nur noch der Schießbefehl...
Und zu guter Letzt: Dass die Innerdeutsche Solidarität so schwächlich ist wie die innereuropäische ist auch tendentiell erbärmlich - dass nur NRW auf den bayrischen Hilferuf einigermaßen reagiert hat.... Naja. Und warum tun alle so, als sei es unmöglich, so viele Menschen unterzubringen? Warum müssen tausende scheinbar unter freiem Himmel übernachten? (War ja wohl diese Nacht in Ö. der Fall...) - Wenn die Rüstungsindustrie in Kriegssituationen plötzlich innerhalb weniger Stunden hochgefahren werden kann, dann kann mir doch niemand erzählen, dass, wenn D. mal Geld in die Hand nähme, nicht auch die Container-Industrie anzukurbeln wäre...
Ich hab mich da einfach nur auf Abbas Aussage bezogen, so im Sinne "mag sein, dass D mehr hat, die können aber auch viel mehr". Genaue Zahlen hab ich auch nicht im Kopf. Du hast recht, dass es unglaublich schwierig ist, genaue Zahlen festzulegen. In Ö sind es zzt bis zu 10 000 Flüchtlinge täglich, aber nur eine handvoll Asylanträge (ich meine, irgendwo was von 130 gelesen zu haben, weiß aber nicht, in welchem Zeitraum). Zahlen über Asylwerber und Zahlen über Flüchtlinge zu vergleichen, ist wie Birnen und Äpfel zu vergleichen, das geht nicht
Warum keiner mehr über Syrien spricht? Weil wir hier von Flüchtlingen generell sprechen, Syrer sind nur ein Teil davon. Die Flüchtlinge CH's sind zu 1/3 Eritreer, erst danach kommen Syrer (gefolgr von Afghanen, Somaliern, ect.)
Hier sind es zum Großteil (mehr als die Hälfte) SyrerInnen, dann Menschen aus Afghanistan... Das ganze hängt mit den Routen zusammen, die die Flüchtlinge nehmen. Die, die aus Afrika stammen, nehmen eher die mittlere Mittelmeerroute, und kommen daher eher in die Schweiz, als Menschen aus dem nahen/mittleren Osten, die über die östliche Mittelmeerroute und den Balkan kommen.
Ich denke, einer der Gründe, warum man zur Zeit kaum über Syrien spricht, ist dass die Situation hier einfach zu akut ist. Ein Ende des Krieges in Syrien würde nichts daran ändern, dass bereits zwei Millionen Menschen auf dem Weg nach Europa sind. Auch wenn Assad und der IS von heute auf morgen aus der Gegend verschwinden würden, die Leute würden dennoch versuchen nach Europa zu kommen. Beinahe die Hälfte der SyrerInnen hat das Land bereits verlassen, darunter hauptsächlich Junge. Ein solches Land hat keine Zukunft, und bietet den Verbliebenen keinerlei Perspektiven, selbst wenn ihr Leben nicht mehr akut bedroht ist.
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14.09.2015 13:33
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Außerdem sind alle Flüchtlinge, die in den letzten zwei Wochen nach D kamen, durch Österreich gereist, und wurden hier untergebracht.
