Es ist zumindest bezeichnend, dass die einzigen Argumente gegen die bösen Veganismus-VerteidigerInnen darin bestehen, zu sagen, wie intolerant sie doch allesamt seien. Auf inhaltlicher Ebene ist bislang kein einziges Argument gekommen - einfach weil es keine Argumente für die systematische Folter und Vernichtung fühlender Lebewesen gibt. Ausser "Es schmeckt halt so geil", "Wo kriegst du denn deine Proteine her?" und "Aber die Steinzeitmenschen...". - Und die Frage, die schon zu Beginn gestellt wurde, steht nach wie vor im Raum: Warum um Himmels Willen sollte irgendjemand tolerant gegenüber einem Verhalten sein, das besagten Massenmord unterstützt? Es gibt ziemlich genau zwei möglichkeiten: Entweder könnte man leugnen, dass es einen Massenmord an fühlenden Lebewesen gibt, der zahlenmäßig alles übersteigt, was Menschen sich je wechselseitig angetan haben, oder aber man muss erklären, warum es okay und tolerierbar ist, sich derartig zu verhalten. - Aber bislang habe ich wie gesagt auf argumentativer Ebene noch keinen einzigen Satz gehört, in diese Richtung (in die andere hingegen sehr viele) - stattdessen Beiträge, die ausschließlich aus Pöbeleien bestehen.
Achja - und es ist durchaus ein unterschied, ob jemand sagt "Wenn die Zahl an Morden die ein fiktiver (!) Mensch begeht proportional zu seinen Lebensjahren steigt, dann ist es wünschenswert, da Leid mindernd und Mordanzahl reduzierend, wenn diese Person nicht allzu lange lebt." oder ob jemand sagt "Ich finds scheiße was du schreibst und wünsch mir, dass du stirbst". - Aber das nur so als kurzer Einwurf.
Ganz abgesehen davon hat dieser Thread hier nun wirklich eine Entwicklung durchgemacht, die schon ziemlich abstoßend ist. - Es ist schon eine ungeheure Pervertierung dieses zumindest über sehr lange Zeit wundervollen Forums, wenn nicht mehr interessant und feurig diskutiert, nicht mehr gespielt, nicht mehr kreatives Zeug gepostet, keine Einblicke ins Privatleben, keine persönlichen Dinge mehr gepostet werden, sondern nur noch Pöbeleien dazu führen, die eigene Schreibfaulheit zu überwinden. Und obwohl ich mich durch die Entwicklung der letzten Jahre (Und das ist wohl immer im Leben so, das Otherboard macht da halt keine Ausnahme - neue Dinge kommen, steigen auf, werden wichtig, zentral, höhlen sich irgendwann von innen aus, und sinken zumindest ein Stück weit wieder in sich zusammen...) wohl emotional vom Forum freigeschwommen habe, kann ich nicht leugnen, dass mich das sehr, sehr traurig macht.
- Aber das wird eins wohl runterschlucken müssen. Ich werd diesen unsäglichen Thread jetzt schließen und mich erfreulicheren Dingen, evt. dem einen oder anderen der tatsächlich schönen und angenehmen Threads zuwenden...

Es lässt sich wohl nicht leugnen, denke ich, dass es immer wieder zu Konfrontationen zwischen zwei Seiten gekommen ist, die sich zumindest einigermaßen klar voneinander abgrenzen lassen, auch wenn auch diese Seiten nicht ganz homogen sind. Darüber hinaus gibt es ein paar (sehr bewundernswerte) Userinnen und User, die sich aus sowas in der Regel rausgehalten haben, zu allen Menschen lieb und freundlich geblieben sind, es irgendwie geschafft haben, ein wenig vom "Alten Geist" in die Gegenwart herüberzuretten. Dafür möcht ich mich an dieser Stelle mal bedanken. - Ich weiß, dass ich nicht zu dieser Gruppe gehöre, die den Mund hält, sich lieber selbst klein macht, als sich an Streitereien zu beteiligen und dadurch zumindest ein bisschen Frieden im Forum erhält.

Es ist ja schön, dass du in mir einen Alleinschuldigen (bzw. "zu 90%" alleine schuldigen) gefunden hast, an dem du den ganzen Niedergang des Otherboards festmachst. - Ich glaube, dass du das ganze damit ein bisschen verkürzt siehst und dass du Beleidigungen, Verletzungen und Angriffe, die zum Teil auch mich treffen und getroffen haben schlicht ignorierst, weil sie diesem einfachen, schematischen Denken nicht passen würden. Und, weil eben ich mich davon verletzt fühle und nicht du. Die eigene Verletztheit ist immer sehr viel präsenter als die Anderer. Letztere lässt sich leichter ausblenden - Und ja, ich saß hier viele Abende und Nächte, habe Posts gelesen und war ziemlich fertig deswegen, ob dus glaubst oder nicht. Es ist nämlich durchaus keine Bagatelle, zu sagen, jemand habe das mit dem Survival of the fittest zu ernst genommen und sei ein Sozialdarwinist, es ist keine Bagatelle, jemanden mit Hitler zu vergleichen, es ist keine Bagatelle, jemandem explizit und unverblümt den Tod zu wünschen. Und ja, es ist auch nichts, was folgenlos ist, jemandem, der Über 4 Jahre hinweg hunderte Beiträge, mit dem alten Forum zusammen weit über 1000 Beiträge geschrieben hat, dafür Stunden und Tage investiert hat, an diesem Forum hängt, wie an wenigem anderen, in letzter Zeit meistens in ein leeres Forum kommt und irgendwas zusammenschreibt, damit nicht nur noch schweigen herrscht, zu sagen, dass er der einzige Schuldige an der ganzen Misere sei. - Ich, im übrigen, habe weder jemanden von euch eine/n Sozialdarwinisten/in genannt, noch jemanden mit Hitler verglichen, noch irgendeinem User oder einer Userin den Tod gewünscht, noch jemandem die alleinige Schuld zugesprochen, möchte ich an dieser Stelle einmal anmerken. Auf die inhaltlichen Aspekte dieses Streits ist bislang nach wie vor niemand von denen, die meinen, die Veganismus/Vegetarismus-BefürworterInnen in dieser Diskussion seien die Intoleranz in Person, auch nur mit einem Wort eingegangen. Ich habe erklärt, warum ich glaube, dass es nicht akzeptabel ist, dass Menschen Fleisch konsumieren und warum ich mich auch immer wieder öffentlich gegen dieses Verbrechen aussprechen werde. - Daraufhin kommt dann nur ein "Oh, er hat das, was ich auch tue, als Verbrechen bezeichnet, oder als Massenmord, steinigt ihn, er ist Schuld, er ist intolerant!" - aber was ist denn an den Bezeichnungen Massenmord, Folter, Verbrechen falsch? Warum ist es falsch, wenn ich sage, dass ich es für inakzeptabel halte, fühlenden Lebewesen Leid zuzufügen? Das wurde nicht erklärt. Wie auch immer - es ist schade, dass dieser Post jetzt ausgerechnet fünf Minuten nach dem sehr tollen, sehr ruhigen, lieben und friedlichen Post in der anonymen Kritikecke kam. Ich hoffe, dass sich die Wirkung besagten Postes dadurch nicht abschwächt. Der Beitrag hätte es durchaus verdient, gelesen zu werden und es wäre wünschenswert, würde er die richtigen Konsequenzen haben... Ich werd jetzt also mal wieder die ganze Scheiße, die eins hier bisweilen reingewürgt bekommt, runterschlucken und versuchen, zu ermöglichen, dass es irgendwie weitergeht... Ich habs versucht, indem ich random ein paar Posts zu irgendwelchen anderen Themen geschrieben habe, das hat nicht geklappt. Aber vielleicht beruhigen sich ja die Gemüter, vielleicht kommt es zu ein paar Einsichten auf allen Seiten... und vielleicht fangen Menschen an, auch wieder Posts zu verfassen, die nichts mit diesem Streit zu tun haben.

Ich will auch mal klarstellen: Ich habe nie etwas gegen Vegetarismus oder sonstwas gesagt. Ich empöre mich darüber, dass man mir mitteilt, ich solle doch gefälligst bald sterben. (Und ja Jasper, du hast das von Lea ja wunderbar umformuliert, nur so hat sie es eben nicht gesagt, sondern genauso plump wie ich). Und ja, daraufhin habe ich Leas Satz exakt so wiederholt, nur auf die Gegenseite bezogen, um die Gewalt dieses Satzes klarzumachen. Letzteres hat auch funktioniert, nur dass dann niemand gesagt hat "oh hey, ich bin grade SO dermaßen verletzt von Kathrins Aussage... vielleicht ist sie von meiner genauso verletzt?". Das sollte als Spiegel dienen, nicht als Angriffsfläche alá "ich habe grade genau dasselbe gesagt wie sie - aber ich bin Veganer ergo im Recht" - ohne zu beachten, dass es eigentlich nie um Vegetarismus ging, sondern darum, dass man mir gesagt hat ich soll so bald wie möglich sterben.

Zu den Argumenten für/wider Fleischessen: Wie kannst du dir zu 100% sicher sein, dass Pflanzen keinerlei Gefühle haben und du die arme süße Mohrrübe nicht blutrünstig beim lebendigen Leibe isst? Niemand. Wer sagt dir, dass ich nicht vielleicht genau daran glaube: Dass Pflanzen exakt so leiden wie Tiere? Das tue ich jetzt. Glaube es oder nicht. Aber wenn ich nicht verhungern will, muss ich wohl eine gemeine Massenmörderin sein. Und wieso sollte ich dabei die eine Gruppe besser behandeln als die andere? Nur weil es allgemeine Auffassung ist, dass Pflanzen nicht leiden können? Nein danke, ich habe meine eigene Meinung und rede diese auch niemanden anderen ein, außer wenn ich grade zum schnellen Tod aufgefordert werde.

LadyOz, vielleicht findest du dann das hier ganz lesenswert.

Und natürlich das, und das, oder vielleicht dies hier?

Ganz im Gegensatz dazu ist Folgendes wohl auch ganz informativ:

Schweine haben ein Ich-Bewusstsein

Schweine sind genauso intelligent wie Hunde

Kühe können intelligenter sein als Katzen

...nur mal so nebenbei erwähnt.

1) Habe ich nie behauptet, Tiere hätten kein Ich-Bewusstsein oder Intelligenz. Das ist mir durchaus bewusst.
2) Wie viele Sachen auf dieser Welt galten schon als zu 100% und eindeutig, unabänderbar bewiesen.. und Jahrzehnte später ist einem dann aufgefallen, dass man doch Unrecht hatte? Ich glaube daran, das werden weder Wissenschaftler, Botaniker noch du ändern können. Ob es jetzt ist, weil Schmerz all die Zeit falsch definiert wurde, einen ganz anderen Ursprung hat odern Pflanzen ein anderes System neben dem Nervensystem haben, mit dem sie aber genauso Schmerz empfinden können... Man weiß es nicht, ob in 100 Jahren die Menschen nicht über uns Unwissende lachen.

Zu dem angeblich von mir umgebastelten Satz - klar habe ich beides umformuliert, allerdings um die Bedeutung des Satzes im jeweiligen Kontext herauszustreichen. - Bei Kleo bezog sich das "Tja, dann hoffe ich halt, dass ihr bald sterbt" auf die Menschen, die zuvor "Aus mir wird in diesem Leben kein Vegetarier/Veganer mehr" sagen - Die Aussage war also: Wenn ihr nur leben könnt, so lange ihr andere fühlende Lebewesen umbringt, dann ist es wünschenswert dass dieses Leben, das zwangsläufig anderes Leben vernichtet, nicht lange dauert. In die andere Richtung hingegen ist der gewünschte Tod nicht als Instrument zur Leidverminderung gedacht, sondern schlicht aus Antipathie geboren. Und eben auf eine konkrete Person bezogen - Schließlich hat Kleos Aussage sich auf keinen Post eines oder einer anderen UserIn bezogen. Wie auch immer - was diesen Punkt betrifft kommen wir wohl zu keinem Konsens mehr, ich lass es also dabei bewenden.

Darum geht es mir aber eigentlich auch garnicht. Ich wollte zu deinen zwei Punkten etwas sagen.

Zu 2.: Daraus, dass wir nicht zu 100% wissen, dass Pflanzen nicht evt. doch irgendetwas fühlen folgt nicht, dass es sinnvoll ist, das anzunehmen. Dass Tiere fühlen wird von diversen Argumenten, Studien, Beobachtungen, Erfahrungen gestützt, dass Pflanzen fühlen von ziemlich genau nichts, außer davon, dass das Gegenteil nicht beweisbar ist. - Theoretisch ist es auch möglich, dass andere Menschen nichts fühlen, dass ich das einzige fühlende Wesen bin. Aber das gibt mir nicht das Recht einfach alle Menschen um mich herum totzuschießen. - Wenn es möglich ist, dass du mit Handlung A Leid hervorrufst und möglich ist, dass du mit Handlung B Leid hervorrufst, A aber nach allem, was wir wissen, sehr viel wahrscheinlicher ist, dann ist es nicht egal, ob du A oder B machst.

Aber selbst wenn du dich partout nicht davon abbringen lassen willst, das Pflanzen leiden - Gerade wenn du davon ausgehst müsstest du doch eigentlich Veganerin werden, denn einE VeganerIn verbraucht sehr viel weniger Pflanzenmasse als einE Fleischfresserin - denn für jede tierische Kalorie werden viele, viele pflanzliche Kalorien gebraucht. Was fressen Kühe, Hühner, Schweine usw. usf.? Richtig, Pflanzen. Wenn du deinen Kalorienbedarf einfach mit Pflanzen decken würdest, statt mit Tieren, die viel, viel mehr Pflanzen gegessen haben um die gleiche Menge an Kalorien zu "produzieren", dann müssten sehr viel weniger Pflanzen leiden. - Sprich: Nehmen wir an, Tiere wären gefühllose Maschinen und nehmen wir auch an, Pflanzen seien fühlende Lebewesen - dann ist das beste, was du machen kannst, um leiden zu verhindern, keine Tiere sondern Pflanzen zu essen. Ganz abgesehen davon, dass die Theorie an sich schon absurd ist, spricht sie nicht einmal für Fleischkonsum, wie du anzunehmen scheinst.

Ich bin selbst überzeugte Vegetarierin seit ich vor zwei Jahren auf einem Fest ein Schwein am Spieß gesehen habe. Ich esse kein Fleisch, weil ich kein totes Tier essen möchte und ebenso kein unnötiges Wasser verbrauchen möchte, genauso wenig wie Energie fürs Kühlen usw. Das sid bei mir die Gründe.
Klar fänd ich es gut, wenn alle Menschen Vegetarier bzw. Veganer wären, aber es gibt einfach so ein paar Dinge, die man nicht ändern kann, genauso wenig wie dass Kinderarbeit begangen wird oder dass die Schere zwischen arm und reich immer größer wird oder dass Straftaten begangen werden. All die Dinge könnte man ändern, aber nur wenn es eben alle machen und nicht als einzige Person. Man kann das Denken und handeln anderer Personen eben nicht bestimmen, auch nicht, indem man ihnen den schnellen Tod wünscht. Das ändert alles nichts an der Grundlage.
Deshalb kann ich auch mit Leuten, die Fleisch essen, finde es auch okay, solange es Bio und vom Bauern ist, und nicht in zu großen Mengen (wie ich es gehandhabt habe, bevor ich Vegetarierin wurde). Weil ich es eh nicht ändern kann.
Von daher bringt es mir auch nichts, mich mit Fleischessern anzulegen oder sonstiges.
Wenn zum Beispiel Kühe, die ein schönes Leben auf einem Bauernhof gehabt haben, geschlachtet werden, finde ich das okay, denn so ist nunmal der Kreislauf: sowohl Menschen als auch Tiere und sogt Pflanzen ernähren sich von anderen Lebewesen. Solange es nicht übertrieben wird und total aus dem Gleichgewicht kommt (was ja eigentlich schon der Fall ist: Stopfung, Massentierhaltung) ist es also okay und solange die Tiere gute Lebensbedingungen haben ist es auch okay. Oder zumindest so okay, dass ich mich nicht mit den Menschen anlegen muss, die solches Fleisch essen.
Ich finde aber irgendwie dass das ganze hier gerade ganz schön vom Thema abschweift also: ich habe mir nochmal Gedanken über Tiere in Zoos gemacht. Eigentlich bringt das ja wirklich nichts. Denn Tiere wie Zebras, Giraffen oder Elefanten gehören einfach in die Wildnis, genauso wie Vögel, Eulen etc. die gehören nicht eingesperrt und ausgestellt. Und zum Thema Artenschutz: was fändet ihr den besser: als letzter Überbleibender oder einer der letzten Überbleibenden das Leben zu genießen und so wie vorher zu leben, oder eingesperrt und beobachtet zu werden? Vielleicht haben die Tiere hier auch ihren Auslauf, ja, aber es ist einfach nicht okay, dass man Tiere, die in die Wildnis (und oft noch in andere Länder, sogar andere Kontinente mit anderen klimatischen Bedingungen) gehören, zu Ausstellungszwecken nutzt. Da finde ich das letztere noch besser, selbst wenn es gefährlicher in der "Wildnis" ist. Das ist es ja: manche Tiere gehören einfach in die Wildnis, das sollte man akzeptieren. Auch das Argument "Kinder können Tiere live sehen" zählt für mich nicht. Was bringt das einem Kind? Kinder sollten lernen, dass wilde Tiere in die Wildnis gehören und nicht in Zoos. Ich wäre mal gespannt, wie man reagieren würde, wenn man einen "Menschenzoo" aufmacht; also von jeder Nationalität zum Beispiel einen Menschen einsperrt... Das wäre doch mal interessant...
Bei Streichelzoos mit Ziegen und solchen Tieren bin ich mir nicht sicher; einerseits sind die Tiere hier in ihrer Heimat. Aber gerade Ziegen und so sind oft in Streichelzoos, und stellt euch mal vor, ihr würdet jeden Tag von anderen Leuten gestreichelt werden... Klar könnte man jetzt wieder sagen, das sind die Tiere gewöhnt, vielleicht mögen sie es auch. Ja klar, aber solche Tiere gehören eben auf den Bauernhof oder auf die Alm oder so, und nicht in Streichelzoos.
Das einzige, was ich okay finde, sind Natirschutzparks, wo nicht gejagt werden darf. Das ist dann ja nicht zu Ausstellungszwecken sondern zum Schutz der Tiere gedacht. Die Tiere leben unter ihren normalen Umständen, sind aber geschützt. So etwas finde ich gut, alles andere ist meiner Meinung nach nicht richtig.

Tja, mit Naturreservaten allein lässt sich eben kein Geld machen, deswegen sind sie aus finanziellen Gründen unattraktiv

Ich denke manchmal auch darüber nach, wie es wohl den Tieren im Zoo gehen mag, die aus einem völlig anderen Klima kommen und deren Körper eigentlich an extreme Hitze, Kälte, Trockenheit oder Feuchtigkeit angepasst sind. Ist z.B. Eisbären nicht dauernd heiß, besonders im Sommer? Aber sagen können sie ja nichts...
Von daher gehe ich manchmal in Tierparks, in denen heimische Tiere leben. Inzwischen hat man ja auch erkannt, dass viele Tiere mit mehreren Arten zusammen gehalten werden können, das gibt dem Ganzen irgendwie noch mehr Natürlichkeit als wenn jede Art in ihrem eigenen Gehege eingesperrt ist. Und natürlich kann durch den Verzicht auf Einzelgehege auch eine viel größere zusammenhängende Fläche geschaffen werden, auf der die Tiere leben.

Hier kommt aber wieder der springende Punkt: Wenn die Tiere viel Fläche für sich haben, haben sie auch viele Ecken, an denen sie sich vor dem Trubel und den neugierigen Blicken der Zoo-/Parkbesucher_innen verstecken können. Und das wiederum finden natürlich solche Leute nicht toll, die nur kommen, um Tiere anzugucken, und zwar möglichst viele und von möglichst nah. Es ist also ein Dilemma für die Betreiber_innen...

Irgendwie sollte sich also auch die Zookultur verändern! Natürlich hat sie das in den vergangenen 100 Jahren schon weitreichend getan..wenn eins sich historische Bilder aus Zoos ansieht, die engen Gitterkäfige, von Völkerschauen ganz zu schweigen... Und dennoch ist es wohl immer noch nicht genug. Zoos werden immer noch überwiegend wegen des Vergnügens besucht, also einfach Spaß. Wie schön es wäre, wenn Menschen auch aus anderen Gründen in Tierparks gingen...einige tun das wohl, aber die meisten eher nicht.

In vielen Tierparks werden halt Tiere geschossen um die Anzahl auf einem Niveau zu halten - was ich nicht finanziell unterstützen möchte, weshalb ich soetwas nicht besuche, wenn Geld von mir an die Betreiberinnen fließt. - Spricht eigentlich irgendwas dagegen, den Bestand durch Unfruchtbarmachung zu stabilisieren? Vermutlich ist das einfach zu teuer...

(Jaja, gehört wieder nicht zum Thema, aber ich lasse so etwas nicht unkommentiert stehen)

Du hättest dir einen ganzen Absatz sparen können, wenn du einfach mal akzeptieren würdest, dass nicht jeder an dasselbe glaubst wie du, Jasper. Würdest du jemanden, der an Gott glaubt (was für mich in etwa genauso unbewiesen ist wie dass Pflanzen leiden) genau dasselbe so sagen? Es ist mir egal, was die tollen Menschen alles bewiesen haben sollen und was nicht - wie bereits gesagt, wie viel bewiesenes dann doch ganz anders war...

Und damit dir das mit dem "Leas Satz war ja so tiefgründig und hatte so viel Hintergrund und deiner so scheiße" endlich mal aus dem Kopf geht, wiederhole ich es gerne noch einmal: Lea sagte

"ich hoffe, dass diejenigen, die ohne einleuchtende Begründung sagen "ich werde nie in meinem Leben Vegetarier", schnell sterben".

Ich (die sie damit unter anderem angesprochen hat, da ich genau in diese Kategorie falle (und ich bin meines Wissens nach keineswegs fiktiv)) antwortete also (und ich formuliere das jetzt mal genauso realitätsfremd und toll wie du Jasper): "Personen, die einen anderen Personenkreis einen schnellen Tod wünschen, ohne deren Hintergrund oder Beweggründe für eine Entscheidung, die diese getroffen haben, zu hinterfragen oder zu verstehen, sondern sie alle über einen Kamm scheren und auf Grund dessen verurteilen, dass sie nicht in einem bestimmten Punkt dieselbe Ansicht vertreten, sollten genauso schnell sterben wie der Meinung dieser Personen nach der Personenkreis, der oben beschrieben wurde".
So, klingt jetzt auch viel toller, oder? Fakt ist aber eben, dass sowohl Lea als auch ich ganz plump und in unterster-Schublade-Manier anderen Personen den Tod gewünscht haben.

Und jetzt noch dazu, dass ich auch dann Pflanzen mehr schonen würde wenn ich kein Fleisch mehr essen würde: Ja. Aber wie auch bereits schon mal gesagt: Wieso sollte ich die eine leidende Nahrungsquelle verschonen, wenn ich die andere gemütlich in mich reinmampfe? Noch dazu, wenn Nahrungsquelle Fleisch im Gegensatz zu Nahrungsquelle Pflanze auch Morde an anderen Tieren begeht (natürlich lange nicht so grausam wie der Mensch, aber trotzdem sind auch Tiere Mörder).
Und dieses "aber wenn du Fleisch isst tötest du noch mehr Pflanzen" kann man sich bei mir eh sparen: Ich wohne bei meinen Eltern, die auch kochen. Würde ich aufhören Fleisch zu essen, würden sie trotzdem weiterhin dieselbe Menge kaufen/kochen/verarbeiten, nur eben mehr wegschmeißen oder selber essen.

Und noch nur ganz nebenbei: Ich esse sowieso schon max. 1x die Woche Fleisch (ja, auch Wurst mit berechnet), mehr werde und will ich mich wegen unter anderem oben genannten nicht reduzieren. Wettert doch bitte (wenn ihr schon wettern müsst) lieber gegen die Personen, die jeden Tag 5kg Fleisch verdrücken.

Und noch etwas: Vielleicht bin ich in euren Augen beim Thema Fleisch die Böse. Aber wisst ihr, ob ich nicht stattdessen etwas anderes für die Umwelt - und somit für die Tiere - mache? Ich könnte mich auch hinstellen und sagen "Wie könnt ihr nur? Ich mache doch auch dies und das, das rettet Tiere und Umwelt, und weil ihr nicht auf genau die gleiche Weise die Welt retten wollt, sollt ihr alle frühzeitig sterben".

So viel meine paar Cents dazu.

Ich vermute auch, dass die Kastration von Tieren einfach teurer ist als "einfach" einige dieser Tiere zu töten.
Andererseits könnte es aber auch sein, dass wenn nur wenige Tiere in einer Gruppe zeugungsfähig bleiben, der Genpool immer kleiner wird, es demzufolge über die Generationen hinweg immer mehr Inzest geben wird. Und das tut, wie wir ja wissen, keinem lebewesen gut.
Man denke nur an Rassehunde und -Katzen, die durch enorm drastische Zuchtlinien inzwischen oft abnorme Körper haben und von denen fest alle unter Erbkrankheiten leiden.
So etwas würde wohl auch passieren, wenn z.B. Damwild in einer Gruppe von 30 Tieren leben würde, in der alle Nachkommen nur von zehn Tieren abstammen, oder so...jedenfalls langfristig.
Dieses Problem lässt sich wohl kaum lösen, außer dass Tiere entweder in noch größeren Verbänden gehalten werden (wo sich wiederum kleinere Einzelherden bilden können), oder indem Tiere gezielt zusammengebracht werden, eben wie zu Zuchtzwecken. Allerdings bezweifle ich, ob das bei Wildtieren funktionieren kann und wenn ja, zu welchem Preis.

Andersherum gibt es ja auch Tiere, die sich gerade in Gefangenschaft enorm schlecht vermehren, z.B. Nilpferde, glaube ich, oder Elefanten und viele Tiere, die so selten sind, dass ich ihre Namen kaum mal gehört habe. Hier ist Nachwuchs so selten, dass er landesweit bejubelt wird, wenn man ein Tierkind auf die Welt kommt... Wo ich mich frage, inwieweit dieser Nachwuchsmangel auch mit den Haltungsbedingungen zu tun hat.

Zitat

---

Andererseits könnte es aber auch sein, dass wenn nur wenige Tiere in einer Gruppe zeugungsfähig bleiben, der Genpool immer kleiner wird, es demzufolge über die Generationen hinweg immer mehr Inzest geben wird. Und das tut, wie wir ja wissen, keinem lebewesen gut.

---

Hm, eigentlich dürfte das bezüglich der Größe des Genpools keinen Unterschied machen, wenn eins nicht allzu absurd vorgeht... Wenn nicht einige Tiere vollständig rausfallen, andere vollständig drinnen bleiben, sondern nur die Anzahl der Kinder pro Tier durch entsprechende Maßnahmen kontrolliert würde...
Das ganze Zuchtthema ist ja eh recht problematisch... da drängt sich geradezu eine Haustierdiskussion auf, aber das würde wohl den Rahmen sprengen...

EDIT: Absatz gelöscht.