ZitatBesonders schlimm daran ist, dass die Menschen es meist aus Geldgründen tun (bei den Katzen lässt sich streiten). Wenn man es sich so überlegt,ist es allgemein blöd, Leben in bare Münze umzurechnen, ob Maus oder Pferd. Aber bei den Haustierhaltern, die es sich auch Wert sind, etwas in ihre Tiere zu investieren, darf man nicht meckern, wenn das Resultat nicht so ist wie erwünscht. Unsere jungen Schildkröten haben sich an das neue Umfeld gut gewöhnt und verhalten sich, wie sie sich verhalten sollen (fressen, sonnenbaden ect). Aber den Älteren können wir es fast nicht recht machen. Unser Garten ist sehr schlecht gelegen (extremes Gefälle), darum können wir ihnen nicht so viel Platz geben, wie sie brauchen. Sie wandern nun einfach entlang dem Gehege und brechen ab und zu aus.
Keine Ahnung, ob Geldgründe wirklich entscheidend sind - garkein Haustier zu haben wäre wohl billiger, oder? Und artgerechte Haltung ist vor allem Zeitaufwändiger, denk ich, nicht unbedingt viel teurer (wo kann man bei einem Hund etwa zu seinem Schaden extrem viel sparen? Häufig sind doch die Leute, die ihre Hunde in Handtaschen durch die Gegend tragen, die du nennst, eher die mit etwas mehr Geld, oder? Halsketten, Gummistifel und Parfum für seinen Hund zu kaufen ist ja nicht sonderlich billig...). Vernachlässigung aus mangelnder Bereitschaft, seinem Haustier genug Zeit zu widmen ist da, denk ich, ein größeres Problem. Die Frage, ob man jemandem der bereit ist, in seine Tiere zu investieren (klingt verdammt kapitalistisch, aber so ist der Tier"markt" ja wohl auch), keine Vorwürfe machen kann, wenn die Tiere trotzdem nciht glücklich sind... naja, da würd ich dir widersprechen. Sicher gibt es Tiere, denen es man nicht recht machen kann - dann ist halt die Frage, ob man sie dann überhaupt halten darf. Wenn ich nciht die nötigen Voraussetzungen erfüllen kann um einem Tier ein glückliches (mehr oder weniger) Leben ermöglichen zu können... muss ich vielleicht darauf verzichten, selbst wenn ich bereit wäre in sie zu investieren. (Ist doch grade bei ganz vielen exotischeren Tierarten so, dass die Haltung sehr schwierig artgerecht umzusetzen ist, wenn überhaupt... vielleicht muss man dann halt davon absehen.) Und ich weiß, ich hab einen Hund, wohne mit diesem in einer Stadt, auch wenn grünzeug erreichbar ist, bin nicht derjenige in der Familie, der am meisten für ihn sorgt, auch mein Hund wurde wohl "gekauft", wie ein Gegenstand, und vermutlich hätte er mit seiner rechten vorderpfote weniger Probleme, wäre er nicht Teil einer gezüchteten Rasse. Alles recht suboptimal, das ist mir klar. Keine Ahnung, wie ich später bezüglich Haustieren entscheiden würde. Ich hoff, sie ist trotzdem nicht allzu unglücklich.
Ich saß neulich auf dem Sofa und versuchte, zu lernen, und neben mir las jemand das Buch Schiffbruch mit Tiger".
Ich hab dieses Buch selbst vor mehreren Jahren gelesen, aber jetzt, wo es (unter dem Titel "Life of Pi") in die Kinos kommt, wird natürlich auch das Buch wiede aufgelegt und aufgrund seiner neuen Popularität wieder fleißig gelesen. Die Passage, die ich mitlas, während ich das Lernen verprokrastinierte und heimlich zur Seite schielte, handelte - oh Wunder- von Zoos.
Der Protagonist ist nämlich Sohn eines indischen Zoobesitzers, und er hält ein überzeugtes Plädoyer FÜR Zoos... mit den Argumenten: Auch die Natur ist sehr grausam zu Tieren. Und die Vorstellung, dass Tiere in ihrer natürlich Umgebung in "Freiheit" leben würden, ist relativ. Denn natürlich könnte ein in freier Wildbahn lebendes Tier sich jederzeit aus seinem gewohnten Lebensraum entfernen, wenn es nur wollte. Doch warum sollte es das wollen? Ein Tier ist in seinem gewohnten Lebensraum vertraut, und andere Umgebungen machen ihm oft Angst und verunsichern es. Noch dazu ist ein Tier z.B. in der Savanne auf ein großes Territorium angewiesen, um alle seine Bedürfnisse erfüllen zu können, weil eben nicht alles auf einem Fleck ist und z.B. zwischen Wasserstelle und sicherem Schlafplatz weite Wege zurückelegt werden müssen. Doch all das tut ein Tier nicht freiwillig. Es wurde ein Beispiel angeführt von einem Affen, dessen Gehegetür nicht richtig geschlossen worden war und der, statt das gehege zu verlassen, immer wieder an der offenen Tür rüttelte, bis jemand darauf aufmerksam wurde. Und es wird darauf hingewiesen, dass ein Tier nicht so unglücklich sein könne, wie eins immer befürchtet, wenn seine Grundbedürfnisse befriedigt sind und es auch ansonsten genug Abwechslung hat, denn ein Leben in Sicherheit sei für die Tiere entscheidender...während es eine eher menschliche Haltung ist, immer wieder auf diesem Freiheitsgedanken zu beharren.
Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll. Ich möchte eigentlich auch widersprechen, weil es genug Berichte gibt von Ausbrüchen - zuletzt wurde in einem deutschen Zoo aus diesem Grund eine Großkatze erschossen...ich habe Elefanten gesehen, die sich nur noch "hospitalisierend" hin- und herwiegten, und im Zoo von St. Petersburg war es (oh Wunder) wirklich am ekligsten. Keine Ahnung, wie die indischen Zoos so sind im Durchschnitt...der im Buch wird immer wieder als wunderbar beschrieben, aber das ist ja auch nur ein fiktiver, genauso wie die ganze Geschichte fiktiv ist... (und auch ziemlich abgedreht, ehrlich gesagt.)
Insgesamt bin ich immer noch nicht davon überzeugt, dass die Welt wirklich Zoos braucht...wenn es Reservate geben würde mit weniger Publicity, wäre es mir weitaus lieber und ich persönlich habe nicht das Bedürfnis, exotische Tiere "in echt" anzugaffen. Und ich werde nicht anfangen, demnächst Pelz zu tragen, nur weil ich aufgrund des mangelnden Direktkontakts kein Mitgefühl mehr mit flauschigen Fellwesen habe. Naja...keine Ahnung.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Dass es auch ohne Menschlichen Einfluss Leid gibt ist klar - Und es ist ebenso irrelevant, denke ich. Das läuft dann doch fast auf die "Ein Gepard frisst doch auch Fleisch"-Rhethorik hinaus, oder?
Klar haben Tiere keinen abstrakten Freiheitsbegriff - es geht ihnen nicht um das "Prinzip", es ist nich so, als wäre die Unfreiheit selbst ihr Problem - aber die Dinge die damit einhergehen eben schon. Zu kleine Gehege, enormer Stress, unnatürliche, Lebensraumfremde Umgebung. Nicht so schön, alles in allem. Klar, auch Vorteile: Keine Feinde, die einen Jagen, kein Verhungern, kein Erfrieren... Es wäre prinzipiell möglich einem Zootier ein glückliches (, vielleicht sogar glücklicheres) Leben zu ermöglichen, nur ist das mit einem so immensen (Kosten)aufwand und einer so drastischen Reduktion des Attraktionscharakters verbunden, dass es sich für eine kommerzielle Bespaßungseinrichtung wie Zoos nicht rentabel ist... Ohne die Leistungen einiger Zoos in Sachen Arterhaltung o.Ä. schmälern zu wollen.
Für Zootiere muss im übrigen auch geschlachtet werden, ein recht unschöner nebeneffekt...
Und auch in besagtem Buch wird von dem sehr schädlichen Einfluss der Besucher auf Zootiere gesprochen. Es gibt eine Stelle, wo er über Gewalt gegenüber Tieren etc. spricht.
Und auch wenn einige Tiere glücklich sind - das legitimiert nicht, dass andere es nicht sind. Und nein, ein Orang Utan, der in einem Gehege gehalten wird oder ein Gepard sind nicht glücklich, sind enormen nervlichen Belastungen ausgesetzt, entwickeln untypische Verhaltensweisen und Störungen und sind nicht in der Lage, ihre Bedürfnisse auszuleben - Denn selbst wenn ein Tier nicht ohne Anreiz weite Strecken rennt, folgt daraus nicht, dass es das nicht können muss um glücklich zu sein. Klar, ein Wolf rennt nicht einfach so aus Lust und Tollerei zig Kilometer, aber Bewegung ist eine Voraussetzung dafür, dass er sich gesund entfalten kann...
Ich hab schon sehr hässliche Szenen gesehen, in Zoos, unartgerechte Gehege, Stressreaktionen, psychische Ticks... andersherum kenn ich auch positive Beispiele - verallgemeinern lässt sich das wohl nicht. Aber solange der Zweck von Zoos darin besteht, Menschen zu unterhalten und Geld zu machen, wird es keinen Anreiz geben, sie so zu gestalten, dass die Tiere glücklich sind.
(Und zu der Ausbruch-Thematik - einige brechen nicht aus, ja. Einige brechen aus, kehren aber wieder zurück, ja. Aber das sagt nichts - die Tiere sind ja hilf- und orientierungslos, wären, nach einem Leben in Gefangenschaft, unfähig in freier Wildbahn zu überleben... sie sind verunsichert und überfordert. Heißt das, dass ein Leben im Zoo für sie der bestmögliche Zustand ist? Nein.
Halte einen Menschen 10 Jahre lang in einem abgeschlossenen Gebäude gefangen, nimm ein Auto und fahr ihn in die Wüste. Bitte ihn auszusteigen. Wird er das machen? Klar fühlt sich ein Löwe in der Kölner Innenstadt nicht wohler als im Kölner Zoo...
Und darüber hinaus stellt sich doch die Frage, inwiefern wir uns so ein Verhalten überhaupt anmaßen dürfen - die Freiheit von Lebewesen beschränken, weil wir davon ausgehen, dass sie auch sonst nicht glücklich wären...
Ich will Zoos nicht verteufeln. Es gibt auch gute Aspekte, sicher. Und ich will das Leben von Tieren in der "Wildnis" nicht verharmlosen. Es ist grausam und recht gnadenlos, ja. - aber das steht ja nicht zur Debatte, es geht ja um den Einfluss des Menschen auf das Leben und Wohlergehen von Tieren.
ZitatZu kleine Gehege, enormer Stress, unnatürliche, Lebensraumfremde Umgebung. Nicht so schön, alles in allem. Klar, auch Vorteile: Keine Feinde, die einen Jagen, kein Verhungern, kein Erfrieren...
Das ist ja wie mit den Menschen. Aber die meisten wissen nicht, wenn die im Zoo sitzen...Wenn die das wissen, entweder ihnen gefällt das weil ist mehr bequem, oder die brechen aus. Vielleicht ist das nicht so anders mit den Tieren im Zoo auch.
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber das klingt spannend mit dem Trailer. Ich glaube das ist eine Kunst, den Tieren so dressieren können damit die im Zirkus arbeiten. Das ist viel Arbeit und braucht Geduld und Einsicht. Ich weiß nicht ob nur Angst das macht. Vielleicht ist da mehr als Angst.
Aber ich glaube auch Zoos sind mehr wichtig als nur Artenschutz. Vor allem hier wo es keine Tiere mehr gibt. Es gibt einfach im Leben hier nur mehr Hund und Katze und paar andere. Wie sollen Kinder Respekt vor Tieren bekommen, wenn die die nie sehen? Es ist mehr bequem, die nicht um das Haus zu haben, keine Wölfe und Bären. Aber ich finde Zoos gut wenn Kinder dann sehen wie toll die Tiere sind. In echt, nicht im TV. Und wie viele es gibt an verschiedenen Arten. Kinder sollen mehr in Zoos gehen hier. Die können das besser als Erwachsene mit Zuschauen und Empathie. Die können davon lernen. So vielleicht sind die Tiere im Zoo echte Märtyrer für ihre Art und um schon Kinder Respekt zu lernen. Das ist natürlich nur, wenn die richtig untergebracht sind und ernährung. Wenn das passt, ich dann sind Zoos gar nicht so schlecht.
ZitatAber ich finde Zoos gut wenn Kinder dann sehen wie toll die Tiere sind. In echt, nicht im TV. Und wie viele es gibt an verschiedenen Arten. Kinder sollen mehr in Zoos gehen hier. Die können das besser als Erwachsene mit Zuschauen und Empathie. Die können davon lernen. So vielleicht sind die Tiere im Zoo echte Märtyrer für ihre Art und um schon Kinder Respekt zu lernen.
Darauf hatte ich schon Bezug genommen mit der Bemerkung, dass ich daran nicht so recht glaube. Es mag eine nette Erfahrung für die Kinder sein, aber ich glaube kaum, dass sie davon mehr Empathie für die Tiere entwickeln... Wenn das das alleinige Ziel ist, dann kann eins auch Dokumentationen etc. mit den Kindern ansehen. Interessant finde ich die Vorstellung, wie eins den Zootieren verklickern will, dass sie die ehrenvolle Aufgabe als "Märtyrer" haben, europäischen Blagen durch ihre Existenz vor Augen zu führen, was eine "echte" Giraffe ist.
Wenn wir erreichen wollen, dass die Menschen hier mehr Empathie für die Tiere um sich herum entwickeln, dann auch nicht mit exotischen Tieren (hatte ich ebenfalls bereits erwähnt.) Eher sollte man Kinder mit Schweinen herumschmusen lassen und ihnen zeigen, dass das richtige, intelligente Tiere sind... Und ihnen danach erklären, was mit diesen Schweinen passiert. Und zwar direkt hier, in diesem Land, millionenfach. Und ihnen danach nochmal die leckere Tedywurst aus dem Supermarkt anbieten oder die Bolognesesauce...nachdem sie wissen, was das eigentlich ist. Das wäre Einsatz für Tierrechte. Nicht das zur-Schau-stellen von Großtieren, die absolut nicht hierhergehören, in dieses kalte Klima und diese enge Umgebung voller Zuschauer.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Edit: Ich seh grad, dass Kleo in der Zeit, in der ich am Schreiben war, auch schon was gepostet hat, vier Minuten vor mir. Es überschneidet sich inhaltlich sehr stark, man kann wohl ohne gewaltige Verluste auf das Lesen dieses Postes verzichten... Achja, ein wundervolles Video auf Youtube, wo Hagen Rether die schizophrene Einstellungen bezüglich Umweltthemen in weiten Teilen der Bevölkerung aufs Korn nimmt, die Diskrepanz zwischen Meinung und Handeln...
Märtyrertum in allen Ehren, aber sollte das nicht auf freiwilliger Basis passieren? Märtyrium ohne das Wissen des Märtyrers, worum es eigentlich geht ist kein Märtyrium, oder? ^^ Und kein Zootier lebt um der guten Sache Willen in einem Zoo, dafür ist ihr Gehirn wohl nicht weit genug entwickelt...
Was den Lerneffekt betrifft - ich glaube nicht, dass man von einem eingesperrten Tier mehr Respekt lernt als von einem freien, im Gegenteil: Es wird mir im Zoo doch als etwas gezeigt, über das man verfügen kann. Ist Gefangenschaft respektvoller umgang? Okay, das ist wohl etwas polemisch, es gibt inzwischen ja wirklich Zoos, die sich um einen respektvollen Umgang bemühen - aber es wird immer ein Kompromiss bleiben, wenn die grundlegenden Strukturen sich nicht verändern. Ich glaube, vor einer Kuh und einem Kaninchen, und einem Falken und einem Reh kann man auch Respekt haben. Dafür braucht man keine Tiger. Und ist es nicht grade das tolle, zu sehen, dass es so viele verschiedene Arten in allen möglichen Gegenden der Welt gibt, die eben nicht hier in der Großstadt leben, sondern ganz weit weg?
Faktenwissen kann man sich auch theoretisch aneignen und Tierkontakt ist auch anders möglich - etwa indem man mal raus fährt aus der Stadt. Wenn man einen Tag im Wald verbringt kommt man der Natur doch viel näher als im Zoo, erlebt sie auf viel authentischere Art und Weise.
Im Übrigen bin ich mir garnicht sicher, ob Menschen, nachdem sie in einem Zoo waren, so viel empathischer gegenüber Tieren sind. Ich habe in Zoos genauso viele Eltern ihre Kinder mit Teddy-Wurst und Salami füttern gesehen wie sonstwo, respektlos gegen Scheiben hämmern, Ruhezeiten missachten, Tiere anbrüllen...
Außerdem ist für einen in Deutschland lebenden Menschen Empathie mit Löwen wohl eher zweitrangig, da er diesen nie begegnen und nur mittelbar Einfluss nehmen wird. Seltsamerweise macht sich um die Empathie mit einheimischen Tieren niemand allzuviel Gedanken. Wie wärs mit Kassenhäuschen vor Schlachtereien? Da wäre doch viel mehr zu lernen und ein viel größerer Effekt zu erzielen... Und es ist ja nicht so, dass in entsprechenden Ländern wo die Zootiere heimisch sind das Umweltbewusstsein sonderlich stark entwickelt ist, was, dieser Logik zufolge, doch eigentlich so sein müsste...
Das ist schon wahr. Es gibt so viele Tiere hier auch. Aber vielleicht ist das zu normal, die Rehe und Ameisen. Die Menschen brauchen unterhaltung und das ist das nicht. Das ist erst ein Elefant mit Quasten oder Affen. Das Problem mit Tieren im TV ist: es ist langweilig. Glaubst du Kinder gucken sich für 20 Minuten eine Herde Zebras auf TV an? Ich glaube nicht. Aber 20 Minuten vor dem Zaun im Zoo stehen, das können die. Es ist nur was die Erwachsenen denen sagen. Geh weiter oder schau wie anmütig. Dann sollen die mit den Schulen in den Zoo gehen, vielleicht sagen die Lehrer ihnen nicht zu klopfen. Es wäre wichtig. Aber das ist unser auftrag, wie wir das machen um den Kindern das zum zeigen. Es nutzt nicht nur jammern so wie in dem Video. Man kann das nur selbst besser machen. Deswegen mag ich Zoos weil dort immer Kinder sind und ich kann denen vielleicht das sagen, auch wenn das nur 1 oder 2 sind. Wenn ich denen sage schau wie die sich fühlen müssen in Gefangenschaft und die am Tier interessiere, dann ist schon viel getan.
In Länder wo die heimisch sind, da gehen die Leute nicht hin um die anzugucken. Dort ist das normal wie hier der Fuchs. Die haben manchmal viel Respekt vor ihren Tieren, manchmal wenig. Das kommt darauf an wo du bist, in welchem Land, welche Religion. Aber oft gibt es noch große Räuber und die Menschen leben mit denen. Aber vielleicht hätten die auch gerne alle Waffen und schießen die ab, wie hier mit Bären und Wölfen? Oder die haben sehr viel Respekt und essen doch jeden Tag Fleisch weil die halt Jäger sind. Was sagt man einem im Amazonas oder Polynesien? Werde Vegetarier weil du respektierst die Tiere nicht wenn du die isst? naja ist vielleicht was anders. Manchmal ist auch gut für Tourismus. So ich glaube die Menschen müssen eine Balance finden. Auch hier am Land die kennen vielleicht die Tiere aber haben nicht alle Respekt. Also am Land ist nicht besser.
in Anlehnung an Kleos Post im "Hau es raus"-Thread, ein paar (halbherzige) Worte zur Verteidigung des "essberen" Zotter-Zoos. Ich war vor einenhalb Jahren dort, ohne die Website gelesen zu haben (die ich zugegebenermaßen auch als nicht-vegetarierin ziemlich abstoßend finde, so à la "Schau mal so ein süßes Häschen, willst du kosten?"), aber der Zoo selbst kommt nicht so rüber, eher wie ein Zoo zur Arterhaltung und Information über alte Nutztierrassen, die die meisten Leute nicht mehr kennen, was ja an und für sich eine gute sache ist. Außerdem finde ich, dass die Art, wie sich der Zoo an Ort und Stelle präsentiert, ganz anders ist als diese Website, das "essbar" wird nur insofern erwähnt, dass es eben Nutztiere sind, die eben zu den Zeiten als sie populär waren, als Nahrungsquelle dienten, mehr wird da nicht erwähnt. Zudem sind die Haltungsbedingungen besser als auf den meisten Bauernhöfen die ich kenne. das war eigentlich alles was ich dazu sagen wollte, ich finde die Hompagebeschreibung einfach ziemlich verunglückt...
Das ist ja schön, dass dort Tiere (halbwegs) artgerecht gehalten werden, die eins besuchen kann und die anderswo als Nutztiere gelten, dass sie mit Biofutter gefüttert werden und über sie informiert wird...
Warum kann man es nicht dabei belassen und im Restaurant Gemüsegerichte aus dem Zoo-eigenen Garten servieren, sodass die Leute das Gefühl haben können: "Du bist so eine wundervolle, flauschige Kuh/Ziege/Wildsau, dich esse ich nicht"?
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Schön, Menschen Tierarten näherzubringen, die heute kaum jemand kennt und diese auch noch artgerecht zu halten. Pervers, einen Streichelzoo mit einer Schlachterei zu verbinden und Menschen erst die Rinder streicheln und dann essen zu lassen.
Ich zitiere mal, wörtlich, ohne Auslassung:
ZitatIm Streichelzoo können Kinder flauschige Schafe streicheln, vor neugierigen Ziegen und Eseln flüchten oder über unsere schlauen Minischweine staunen.
Die Tiergartenbewohner ? essbar und nicht essbar...
Zottelrinder (Hochlandrinder), Tiroler Grauviehkuh, Murbodner Kuh Wollschweine, Schwäbisch ? Hällische - Schweine, Turopolje -Schweine, Minipigs Sulmtaler - Hühner, Altsteirer-Hühner (die größte Herde der Welt) Schafe (Kärntner Brillenschafe, Krainer Steinschafe, Zacklschafe und Jakobsschafe) Ziegen (Steirische Scheckenziegen, Zwergziegen) Hasen (Belgische Bartkaninchen, Flämische Riesenhasen) Enten (Altrheiner Elster, Warzenenten) Gänse (Land- und Pommerngänse) Gröllwitzer - Puten Esel (Streichelzoo ? nicht essbar) Ponys (Streichelzoo ? nicht essbar) Lamas - Geburtstagsgeschenk und Erinnerung an Kakaoländer wie Peru und Bolivien (Streichelzoo ? nicht essbar) Bienen (nützlich ? nicht essbar) Karpfen, Schleie und Welse Damwild Hausratten (Streichelzoo ? nicht essbar)
Ich könnte schreien, wenn ich das nur lese... wie pervers ist das denn - Man zählt die ganzen, ach so süßen Tiere auf, die man hat und schreibt dahinter "essbar" und "nichtessbar". Und da lässt sich auch kaum was wegerklären - der "essbare Tierpark" ist ja scheinbar von vorne herein darauf ausgelegt gewesen, dem Herrn Zotter ein autarkes leben zu ermöglichen, als Selbstversorger. Scheint also von vorne herein das töten der süßen Tierchen, für die man ja ach so gut sorgt, und die einem so sehr am Herzen liegen, als elementaren Bestandteil zu beinhalten. Es ist widerlich, dass das dann auchnoch mit diesem Geschwafel über "glückliche" Tiere kombiniert wird, um den Besuchern unter die Nase zu reiben, wie toll moralisch sie sich grade verhalten. Die Menschen fühlen sich auch noch gut dabei! - Wie kaputt muss man sein, um erst die ganzen putzigen Tiere zu streicheln und verzückt zu betrachten, darüber zu reden, wie SÜß sie doch alle sind, wie wundervoll ihre Augen und überhaupt und sie dann brutalst abzuschlachten, zu töten, zu braten und aufzufressen?
Da bleibt nur Verachtung, hilflose, verzweifelte Wut und Ekel, angesichts der Menschen, die zu einem so gigantisch großen Teil nicht den Hauch eines schlechten Gewissens haben auf so vielen Ebenen Leid zu verursachen...
Ich kann garnicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Ich möchte die Liste gerne ergänzen um einen Punkt:
ZitatDiverse Besucher - essbar nach Entfernung der Plastikverpackung (auch "Outdoor-Jacke genannt")
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
ZitatWie wärs mit Kassenhäuschen vor Schlachtereien? Da wäre doch viel mehr zu lernen und ein viel größerer Effekt zu erzielen...
ZitatPervers, einen Streichelzoo mit einer Schlachterei zu verbinden und Menschen erst die Rinder streicheln und dann essen zu lassen.
Es ist nicht leicht recht zu machen, oder?
So ich muss das bisschen verteidigen. Ich war auch dort und mir hat das ganz gut gefallen. Und ich bin auch vegetarisch eigentlich. Es ist in dem Zoo nicht wie eine Menükarte die lebt. Es ist nur mit Tieren, die sonst gegessen werden, also Nutztiere. Wenn das heißt essbar oder nicht essbar, ja was ist schlimm daran? Es zeigt den Menschen auch was sie essen wenn die Fleisch essen. Das wollt ihr doch, oder? Der Zoo hat sicher viele Menschen zu denken gebracht. Und wenn Menschen dann trotzdem ein Fleisch essen, dann sehen die Qualität wenn das so lebt wie dort und werden vielleicht nicht mehr billig kaufen, nicht mehr Fleisch wie in Industrie sondern Bio. Das wollt ihr doch auch, oder?
Wenn ihr das besser machen wollt, wie wollt ihr das machen? Wie wollt ihr anders Menschen zeigen was die essen?
Ich finde die Idee ganz gut und die Umsetzung dort auch. Okay der Text klingt bisschen böse, aber hey, hinfahren und angucken!
Das werde ich mir mit Sicherheit nicht angucken, nein. Ich muss mir Perversion nicht ansehen um sie zu erkennen und muss Mord nicht sehen, um zu wissen, das Morden scheiße ist.
Und klar möchte ich, dass Menschen wissen was sie essen. Aber das, was sie wissen, wenn sie wissen, was sie essen, hat etwas anderes zu sein, als Leichenteile ermordeter Lebewesen.
Zu den beiden Zitaten von mir: Nein, ich widerspreche mir nicht. Als ich auf deine Äußerung einging, dass Zoobesuche Menschen ermöglicht, empathischer bezogen auf Tiere zu sein und ich sagte, dass um die Empathie mit den Millionen von Tieren, die hier jedes Jahr geschlachtet werden, sich scheinbar diese Menschen nicht allzu viele Gedanken machen und als ich sagte, dass man mal dafür sorgen soll, dass die Menschen auch die hier zulande lebenden Tiere als empfindende, fühlende Lebewesen wahrzunehmen lernen müssen, war das eine wütende Kritik an der verfluchten Scheinheiligkeit, Menschen einhämmern zu wollen, dass Tiger schützenswert sind und ihnen danach ein Schweineschnitzel zu verkaufen. Es war ein Statement gegen die abstoßende Ignoranz unserer Gesellschaft gegenüber dem industriellen Massenmord an fühlenden Wesen, der täglich in millionenfacher Ausführung stattfindet.
Mein zweiter Kommentar, den du zitierst, richtet sich ebenfalls gegen diese Perversionen: Wenn die Menschen an einem Punkt angekommen sind, an dem sie die selben Tiere, die sie streicheln und süß finden danach töten, dann übersteigt das alles, sogar die Schlachtindustrie, bei der zumindest der Entstehungsprozess verschleiert ist und das Produkt entfremdet, sodass eine große emotionale Distanz nachvollziehbar ist. Hier kann nichtmal dieses psychologische Phänomen zur Erklärung der Schlechtigkeit der Menschen herangezogen werden, was es noch schockierender macht, dass Menschen so werden, so handeln können.
Inwiefern der Zoo Menschen zum nachdenken bringen soll erschließt sich mir nicht so ganz - es geht schießlich nicht darum, die Menschen vom Fleischessen abzubringen, im gegenteil, es wird propagiert, dass Tiere-morden okay ist, wenn sie ein schönes leben gehabt haben. "Solange du dem Tier zu Lebzeiten genug Platz und Futter gegeben hast, ist das okay. Du bist ein guter Mensch, der sich um das Wohl der Tiere kümmert. Bevor du gleich dein Schnitzel und das Gulasch isst, kannst du dir sogar anschauen, wie sie leben. Guck an, wie süß das Hochlandrind ist, die schönen Augen! Du darfst es auch füttern und streicheln.!" Und dann ermordet man es. Yippieyay. Wenn man so unmittelbar mit einem Lebewesen in KOntakt kommt, es als Persönlichkeit, als Individuum, als Wesen mit Gefühlen wahrnimmt, sich an ihm erfreut, es streichelt und füttert - und wenn man dann dafür sorgt, dass es stirbt, damit man was leckeres zu essen hat - dann ist man nicht weniger als ein ignorantes Arschloch.
Es ist, als würde man einem Menschen sagen, er soll doch einmal mit den Kindern im Kindergarten Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen und mit ihnen ein Bilderbuch anschauen, bevor er sie vergewaltigt, tötet und in die Gosse wirft, damit er sieht, was für putzige kleine Wesen Kinder sind.
Alles, was irgendwie Muskeln an sich hat und organisches Gewebe, ist prinzipiell essbar. (Esel sind zum Beispiel angeblich "nicht essbar" laut Liste, oder Ratten, wtf.)
Un es ist abartig, Menschen Tiere essen zu lassen, egal in welchem Zusammenhang, ob nun bei Lidl eingekauft wird oder dort, natürlich gibt es noch Unterschiede bezüglich des Lebens, das die getöteten Tiere hatten, doch letztendlich ist es in beiden Fällen Mord, und Mord ist so oder so etwas grausames. Und da helfen auch keine Halb-Argumente oder Ausflüchte, kein sich-selbst-auf-ein-moralisches-Podest-stellen, kein "ach, unter diesen Umständen ist es doch etwas ganz anderes!"
Und ich weiß nicht, ob du schon blubbls Kommentar im anderen Thread gesehen hast, die richtigerweise anführte: Menschen, die in diesem sogenannten "Restaurant" essen, meinen hinterher, eine Deutungshoheit über das Schlachten von Tieren zu haben, weshalb sie im schlimmsten Fall noch mehr Fleisch konsumieren als vorher.
Ich frage mich wirklich, wie viele Mensch durch diesen Tiergarten gehen, sich die Tiere ansehen, hinterher im Essbereich ankommen und auf einmal denken: Hilfe, das sind ja wirkliche Lebewesen, jetzt kann ich das nicht mehr, einfach etwas bestellen, von dem ich weiß, wie es mal aussah... Aller Befürchtung nach sind das die allerwenigsten. Ich bin da, was Menschen betrifft, sehr pessimistisch. Habt ihr da gegessen? Wenn ja, was habt ihr bestellt?
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ja ich verstehe dich Jasper. Ich verstehe die Menschen auch nicht, wenn die Streicheln und danach Fleisch essen. Aber hast du einen bessere Idee für das , wenn du willst das Menschen sehen was die Essen und vielleicht nachdenken? Wie würdest du das machen um die zu stoppen, das interessiert mich! Es ist nicht ideal mit dem Zotter Zoo. Ist nicht ideal wenn die dann trotzdem Fleisch essen. Aber ich finde das besser als in Supermarkt. Die Menschen kennen das dann und sie entscheiden sich trotzdem. Und ich glaube auch ist besser wenn die ein gutes Leben haben. Es rechtfertigt nicht das töten, aber es macht es besser für die Tiere gelebt zu haben. Sonst kannst du die Kinder auch in de Keller sperren oder dich selbst wenn du weißt du musst eh sterben. Aber es geht um das töten, ja ich weiß. Und ich verstehe das auch nicht, wie ich sagte.
Die einzigen Tiere, die ich in meinem Leben gegessen hatte, mit denen hatte ich davor gelebt. (Okay und ein paar Insekten und ein paar mal ging es aus Respekt und Sprache nicht anders.) Aber sonst, wo ich mit wollen Fleisch gegessen hatte, das waren Tiere wo ich die kannte und eine Bindung hatte. Es war schade, aber es war recycling. Also war das für mich okay. Also ich glaube auch Bindung ist nicht eine Garantie gegen töten. Wenn die Menschen wenn die das sehen mit dem Gewissen das trotzdem machen können, dann ist das ihre Sache, ihr Karma.
Edit: Wir hatten nicht gegessen dort. Oder nur Mehlspeisen, ich weiß nicht mehr. Aber es war mehr nur zu sehen wie die das dort gemacht haben mit Nutztieren zeigen. In meiner Familie isst keiner wirklich Fleisch, so das war gar nicht nötig sich entscheiden. Aber Kinder die ich dort gesehen hatte wollten beim ausgang keine würstchen essen. Manche Menschen hatte schinken gekostet wegen der Qualität, ja. Aber ich glaube weniger als die in Supermarkt kaufen würden. Was im Restaurant passiert weiß ich aber nicht..
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07.02.2012 13:18
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