wie hier auf jeden Fall alle Deutschen wissen sollten gibt es bald wieder Bundestagswahlen. Die Meisten hier dürfen vermutlich schon wählen. Geht ihr? Warum?
Ich hab eben diesen Wahl-O-Mat getestet, wirklich eine nette Idee, aber ob das Ergebnis so zuverlässig ist weiss ich ehrlich gesagt nicht. Man kann sich leider nur von 8 Parteien gleichzeitig anzeigen lassen, zu wie viel Prozent man mit den Antworten übereinstimmt, deswegen bin ich gerade noch dabei, das alles bei den kleineren Parteien mir anzugucken, aber irgendwie überzeugt mich das Ergebnis nicht wirklich...bis jetzt hab ich bei keiner Partei ein Ergebnis von unter 40%, bei den Meisten sind es über 50%, aber über 70% bin ich auch noch nicht gekommen. Ganz oben steht eine Partei, von der ich noch nie gehört habe: Bündnis 21/RRP... in der Kurzbeschreibung steht irgendwas von Rentnern und so, danach kommt die Partei der Nichtwähler, SPD, Piraten und die Partei der Vernunft (Noch so eine, von der ich noch nie gehört habe^^) aber die unterschiede bei den Prozentzahlen sind nicht sehr hoch... wenigstens hats mit mir die NPD weiter unten eingestuft als eine der schlechtesten.
Also ich habe das Gefühl, dieser Wahl-O-Mat kann einem zwar die Richtung sagen, in die man tendiert, aber mehr auch nicht, und danach richten sollte man sich erst Recht nicht! In jeder Region gibt es unterschiedliche Streitthemen, die so in den Programmen garnicht auftauchen, bei diesem Test war bei mir die CDU/CSU recht weit unten, aber hier in der Region haben sie eigentlich das Beste Programm, man hat das Gefühl, der Abgeordnete vertritt unsere Interessen am Besten (Fluglärm Schweiz etc) , deswegen wird er seit ca. 20 Jahren immer wieder gewählt, die 20 Jahre davor war es sein Vater...
Was habt ihr denn für Plakate bei euch hängen? Wer wird bei euch vermutlich wieder gewählt? Redet ihr mit euren Freunden etc. über Politik und die Wahlen?
Noch ein schönes Wochenende euch allen! Hel
"The thing about legends i...sometimes they're true."
Auch in Österreich stehen Nationalratswahlen an, und in Luxemburg wohl auch etwas ähnliches ("Kammerwahl", sagt Wikipedia).
Die österreichische Version des Wahl-o-mats ist http://wahlkabine.at/, KPÖ, Grüne und Piraten schneiden bei mir am besten ab. Faszinierend, dass die rechtsextreme FPÖ noch vor der konservativen ÖVP liegt, da ihre wirtschaftliche Orientierung einfach in ein paar Fällen zu weniger bizarr irrationalen Lösungen führt.
Ich merke vor allem, wie meine Einstellung zu Wahlen sich von Jahr zu Jahr ändert. Angefangen von einem "grummel, ich will dieses System doch gar nicht" mit 16 über einen "Wir müssen Grün wählen, um der FPÖ keine Chance zu lassen, jede Stimme macht einen Unterschied"-Idealismus und strategisches "naja, alles blöd, aber besser Grün als Stimme an Kleinparteien vergeuden", zu meiner jetzigen, sehr unentschlossenen Position. Momentan setze ich mich ein wenig mit den grundlegenden Kritiken an einer so gearteten Demokratie auseinander, in der Positionen kaum divergieren und letztlich nur das vermutete geringste Übel gewählt werden kann, ohne, dass die Gewählten irgendeine Verpflichtung hätten, im Interesse ihrer Wählerinnen zu handeln. Eine Meinung bilde ich mir wieder einmal sehr langsam, ganz durchschaue ich die Debatte ums Nichtwählen noch nicht. Dass jede Stimmabgabe eine legitimierende Unterwerfung unter ein selbstgerechtes, träges System ist, sehe ich so ein, begreife aber weder Alternativen dazu noch die Konsequenzen konkreter Handlungen komplett.
Ob ich nun wählen werde oder nicht, ist also noch nicht klar, zur Abwechslung könnte es aber einmal die KPÖ werden (warum auch nicht). Ich diskutiere momentan wenig darüber, verfolge eher die genannten Debatten.
Dass sich etwas ändert, ist unwahrscheinlich, und wenn, wäre es wohl ein noch deutlicherer Ruck nach rechts. Nicht, dass das etwa bei diesem unendlich zynischen Asylsystem noch irgendeinen Unterschied machen würde...
Deutschland und Luxemburg verfolge ich beide nicht so genau, werd hier also begeistert mitlesen.
Zitat"naja, alles blöd, aber besser Grün als Stimme an Kleinparteien vergeuden"
Das ist zur Zeit auch mein Gedanke, obwohl ich die Piraten ja noch einen kleinen Deut wählbarer finde... Dafür haben die Grünen tolle Wahlplakate ( das zB oder das) aber ich seh schon ein, dass das nicht unbedingt ein Wahlkriterium ist.
Und das Gefühl, dass ich mit meiner kleinen Stimme nichts ändern kann und ein Rechtsruck kommt, hab ich sowieso...
Ich hab auch schon den Wahl-O-Maten zur Bundestagswahl gemacht. Am meisten Uebereinstimmung hatte ich mit der SPD und der CDU. Ich faende eine Schwarz-Rote Koalition sowieso am besten, besser als Rot-Gruen oder Schwarz-Gelb. Die Piraten wuerde ich zumindest auf keinen Fall waehlen, mal abgesehen von ihren Positionen kriegen die ja nicht wirklich was gebacken. Die Wahlplakate (zumindest die, die man hier sieht) sind mal wieder alle relativ langweilig geraten, nur eines von der CDU fand ich sehr cool
Mhm, ich stehe dem allem ein wenig ratlos gegenüber um ehrlich zu sein. Ich will zwar wählen, habe auch schon meinen Briefwahlzettel hier liegen, aber irgendwie habe ich momentan das Gefühl es geht nur darum, wer die besser Marketingabteilung hat ... Es geht mir ein bisschen wie Holly, aber ich weiß noch nicht so genau. Einerseits ist es eh immer das Gleiche, andererseits hat man ja schon die Hoffnung, dass sich irgendwas so langsam mal was ändern könnte ... ich weiß noch nicht.
Hah, ich nutze einfach mal diesen Thread, um euch armen AusländerInnen aktuelle, sachliche und in in allerhöchstens 3 Minuten irgendwas passende Informationen zur österreichischen Parteienlandschaft zuzuspielen: Besonders gelungen die zur ÖVP und dem Team Stronach, weiterführend sind aber schon auch die zu den Grünen und zum BZÖ eine Empfehlung wert. Der Rest soll wohl noch folgen.
Danke dir, blubbl - von der österreichischen Politik kriegt eins in den deutschen Mainstreammedien so gut wie nichts mit (oder gibt's da Widerspruch von Seiten anderer gelegentlicher Konsumenten der Selbigen?), es scheint fast, als würde Österreich bezogen auf politische Themen nicht ganz ernst genommen ^^. Schade eigentlich und umso schöner, wenn eins da mal ein wenig Input bekommt.
Bislang hat ja noch niemand was zur Bayern-Wahl gesagt - was insofern nicht allzu erstaunlich ist, als es nur natürlich ist, dass eins da sprachlos ist. Immerhin, es hält die Hoffnung am Leben, die FDP könnte doch noch aus dem Bundestag fliegen...
Ich habe ähnliche Probleme bezüglich der Wahl wie fast alle hier - angefangen dabei, dass sich die Parteien in vielen Punkten so arg einig sind und dem gleichen bürgerlichen Geist angehören, über das Bewusstsein, einen nichtmal annähernd nennenswerten Einfluss auf irgendwas zu haben, egal, was ich Wähle - in einer parlamentarischen Demokratie mit bizarren Wahlregelungen, zig Millionen Wahlberechtigten, 5%-Klauseln, Mehrheitsabstimmungszeugs, Parteiensystem usw. ist das wohl per se der Fall - bishin zu allgemeinen Problemen mit der Legitimation unseres Staates und Herrschaftssystems, bzw. der Demokratrie an sich... Ich habe aber am Sonntag tatsächlich einen Zettel eingetütet und einem Menschen in die Hand gedrückt, der ihn für mich abschicken soll...
Gerade fällt mir auf, dass ich beginne, mich wieder mehr für Tagesgeschehen und Parteipolitik zu interessieren- indem ich die Sachen verfolge wie eine Fernsehserie und mich köstlich amüsiere... inzwischen gibt es auch schon das passende Format des ORF: "Wahlfahrt"- Zusammenschnitte aus einer stundenlangen Autofahrt mit den Politiker_innen Ich hab erst die mit Bucher (BZÖ) und Stronach gesehen, und letzterer ist ja ideal lächerlich. Meine absoluten Lieblingsstellen: "zerst hams immer nur den Kaiser ghabt und dann den Hitler" http://www.youtube.com/watch?v=Glm65xo7Y58 "die Partei mit den meisten Stimmen formt die Regierung. Alleine." http://www.youtube.com/watch?v=fjfTCYX38yU zur Todesstrafe http://www.youtube.com/watch?v=x0sKy7bgpc8
Bitte, bitte keine absolute Mehrheit für die CDU... oder eine so schwache, dass die Regierung innerhalb weniger Wochen kollabiert... Die Merkel-Sympathien sind mir vollkommen schleierhaft. Und ich hätte lieber eine liberale Kraft gehabt (zumindest, wenn es nicht um wirtschaftlichen Neoliberalismus geht, sondern wenn es auch eine liberale Kraft im bürgerrechtlichen Sinne ist...) und dafür eine schwächere CDU, als einen dermaßen dominanten konservativ-faschistoiden Block..
Und zum Thema Legitimität einer "demokratisch gewählten Regierung": 82 000 000/60 000 000 * 0,75 * 0,42 = 0,23 - Nicht einmal ein Viertel der Bevölkerung dieses Landes hat demnach die CDU gewählt - So viel zum Thema "eindeutiger Regierungsauftrag von Seiten der Bevölkerung".
Und warum meinen PolitikerInnen immer, dass aus schlechten Ergebnissen folgt, dass sie fehler gemacht haben? Als würden die Menschen immer das richtige wählen und folglich die Wahlen zeigen, wer was richtig gemacht hat. Warum sagen die Menschen, wenn sie gefragt werden, was sie falsch gemacht haben, nicht einfach mal sowas wie "Falsch gemacht? Ich hätte dieses Programm nicht vertreten, würde ich es für falsch halten und ich hätte nicht kandidiert, würde ich mich nicht für fähig halten - aber die Menschen haben scheinbar einen miserablen geschmack, keine Ahnung von Politik, sind neoliberale und faschistoid geprägte Arschlöcher..." - wäre doch sehr viel erhlicher...
Faschistoid geprägt... mach mal einen Punkt, Jasper. Man kann es auch übertreiben. Die CDU mag im politischen Spektrum in der Mitte mit leichter Tendenz nach rechts (eben im Gegensatz zur SPD, d.h. Mitte links) stehen, aber von "faschistoid" kann nicht mal mit viel Fantasie die Rede sein.
You exist because we allow it, and you will end because we demand it. - Sovereign
Nachdem ich heute morgen ein nettes Gespräch mit meiner Mutter hatte, die der meinung war, die Linke würde sich "ausländerfeindlich" engagieren...wundere ich mich über kaum noch etwas.
Nebenbei ging es ja nicht um die Parteien selbst, sondern um diejenigen, die sie wählen...und da muss eben (weil die Menschen im Schnitt eher dumm sind) nicht zwangsläufig eine Übereinstimmung der Vorstellungen/Ziele bestehen. Wie viele Menschen in Gesprächen über Politik anfangen, ihre ekligen, eben "faschistoiden" Seiten zu zeigen...ich kann nur immer wieder staunen. Und das sind teilweise Leute aus meinem direkten Umfeld, meiner Altersgruppe. Die haben die NPD zwar auch als böse abgestempelt, wählen aber eben stattdessen CDU. Klar, dass beide Parteien nicht viel miteinander gemein haben.
Ich bin wirklich ein bisschen frustriert seit gestern abend. Nicht, dass ich wirklich viele Hoffnungen gehabt hätte, aber diese dann auch noch so enttäuscht zu sehen...
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ich muss Wishmaster zustimmen Jasper. Ganz ehrlich - wenn die Gruenen oder welche Partei auch immer du waehlen wuerdest fast 42% der Stimmen erhalten haette, wuerdest du dich doch bestimmt nicht so sehr ueber die Legimitaet einer Regierung aufregen und rumrechnen und dafuer, dass die Wahlbeteiligung ``nur`` bei 75% liegt kann die CDU ja auch nichts, sondern allenfalls die Menschen die nicht zur Wahl gegangen sind. Apropos Nichtwaehlen - ich kann die Leute nicht verstehen die nicht zur Wahl gehen und sich damit konstruktiv fuehlen. Ich freu mich ehrlich gesagt fuer die CDU und finds schade dass sie nicht die paar SItze mehr bekommen hat (womit ich hier sehr wahrscheinlich alleine dastehe ) Ausserdem freu ich mich dass ENDLICH (!!) die FDP aus dem Bundestag geflogen ist und dass die Wahl auf jeden Fall wider Erwarten sehr spannend, besonders in Betracht auf die FDP, AfD und der absoluten Mehrheit war.
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31.08.2013 09:57
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