Ich habe auch mit Tower of God angefangen und ich mag den korabischen Grafikstil. Ansonsten bin ich momentan eher weniger Webcomicmässig unterwegs, bis auf meine Mangas die ich online lese.

Da Naver alle Manhwas auf batoto hat löschen lassen, musste ich Magician leider aufgeben, obwohl es mir ziemlich gut gefallen hat. Im Moment lese ich Lessa, ist ebenfalls ein Manhwa und scheint von der Thematik her etwas Attack on Titan/The Walking Dead-mässiges zu haben (Menschen verwandeln sich plötzlich in Dämonen, die reichen Menschen errichten Mauern und lassen die Armen vor den Toren krepieren), jedenfalls macht bereits das erste Kapitel Lust auf mehr. Was mir allgemein an Manhwas gefällt: Sie sind so unjapanisch, ich kann nicht genau sagen warum, vielleicht wie die Augen gezeichnet sind, vielleicht wie die Storys aufgebaut werden, keine Ahnung. Lessa gefällt mir jedenfalls sehr.

Ansonsten habe ich gerade Don't shoot the pianist entdeckt. Es ist etwas xkcd-mässiges, allerdings für Musiker (eigentlich nur Pianisten). Ich finde es jedenfalls verdammt lustig, weil wahr.

Dank der Webtoon-app von Naver habe ich so einige Manhwas begonnen zu lesen. Es ist viel Mist drunter, wie auch vielversprechendes und/oder einfach nur schönes. Ich zähle mal auf. (Wie immer - die Webtoons kann man ohne weiteres auch am Computer lesen, werden aber primär für Smartphones gezeichnet. Ist auch etwas angenehmer als scrollen, aber wer in Besitz eines Touchpads ist ist auch gut versorgt. Es wird normal von links nach rechts gelesen im Gegensatz zu Manga)


Smile Brush - Ein Webtoon über nomale Alltagssituationen. Die Kapitel sind sehr kurz, dafür wird jeweils eine bestimmte Lebenssituation beleuchtet, in der man sich als Leser gut damit identifizieren kann. Beispiel: Man hilft einer alten Oma ihre Einkäufe in den Bus zu tragen - nur um zu bemerken, dass sie mit einer Armee von Omafreundinnen unterwegs war, die auch mit ihren Einkäufen auf den Bus wollen x) Ist allgemein ganz süss, nicht allzuübertrieben gezeichnet und etwas einfaches für Zwischendurch.

The Gamer - Erst dachte ich, dass das etwas komplett trashiges war, war aber dennoch positiv überrascht. Es geht darum, dass der Protagonist Jihan (wink ans RS) eines Tages aufwacht und feststellt, dass er die Level von Personen sehen kann und er sich allgemein seltsam fühlt. Es kommt heraus, dass er sich über Nacht in eine Spielfigur verwandelt hat und sich entsprechend alles so wahrnimmt. Er probiert also etwas herum, levelt sich selbst auf, cheatet wo er kann und nutzt allgemein die Situation spielerisch (*badummtss*) aus. Warum er plötlich diese Fähigkeiten hat wird auch noch kurz und knapp erklärt. Insgesamt ist es sehr unterhaltsam, hat aber in der jetzigen Phase noch keinen grossen Handlungsstrang. Es hat dennoch Potential.

Distant Sky - Das ist einfach nur wow. Es ist Endzeit-Stimmung richtig gemacht. Der Zeichnungsstil ist sehr skizzenhaft und schemenartig, passt aber perfekt zur Stimmung und zur Story. Das ist glaube ich der Webtoon, der in den Kommentaren die Meisten "NO GOD PLEASE NO" und "THIS CAN'T BE HAPPENING!" - Aufschreie bekommt. Viele Elemente der Story werden im Dunkeln gelassen, die beiden Protagonisten werden mehr oder weniger ohne zu wissen was los ist gezwungen zu überleben. Bekannt ist im Moment nur so viel: Es gab einen Vulkanausbruch, infolgedessen das Quartier Gangnam [1] tief im Erdboden verschwand. Kein Sonnenlicht mehr, Stadtgrenzen aus Erde, Leute die durchdrehen, hundertre Tote, knappe Ressourcen, Tiere (Zoo, Wildes und Domestiziertes) die am Anschlag sind, keine Hilfe weit und breit. Der Protagonist erwacht in einem Schutthaufen und erinnert sich an gar nichts mehr. Er trifft auf Hanyool, mit der er versucht zu überleben, bis Hilfe kommt. Es ist kein simples Survival, sondern geschickt mit einer grosser Geschichte (Verschwörung?) verstrickt. Der Leser wie die Protagonisten wissen bis zum aktuellen Punkt nicht, was wirklich passiert ist, was jetzt warum passiert und was noch passieren wird. Wer auf Endzeit steht und wirklich Kunst sehen will, dem lege ich das schwer ans Herz. Nur schon Episode 0 sollte genügen um herauszufinden, ob dieser Manhwa etwas für einen ist oder nicht. Es ist der verdiente Platz 2 hinter Tower of God.

Dead days - Ein Zombiedrama, wie der Titel erahnen lässt. Die Handlung ist sehr klassisch: Eine Epidemie breitet sich aus, die die Menschen in willenlose Halbtote auf der Suche nach Frischfleisch/BRAAIIINS! sind. Was dieser hier so besonders macht: Die Zeichnungen bringen eine bombastische Stimmung rüber. Ich bekam eine Gänsehaut beim durchscrollen, denn die Zeichnungen sind in einem wunderschönen Licht gehalten, die Hintergründe könnten einzeln als Stilleben im Museum hängen. Es hat etwas vom brennenden Troja, vermischt mit der Hoffnungslosigkeit aus A Requiem for a Dream oder The Butterfly Effect. Es ist erst ein Kapitel draussen, aber ich kann jetzt schon sagen, dass das nur schon aufgrund der künstlerischen Leistung und der erzeugten Stimmung etwas Grösseres werden wird.

Sidekicks - In diesem Webtoon ist Sexismus unter Vorgesetzten ein grosses Thema. Die Story: Es gibt wenige Menschen, die mit einer speziellen Fähigkeit geboren werden. Wenn sie nicht allzudämlich ist, kommen sie in eine Akademie (ganz im Gegensatz zu den X-Men, nur am Rande) um zu Sidekicks ausgebildet zu werden. Wenn sich ein Superheld entscheidet, einen Sidekick zu nehmen, geht er zu der Akademie und sucht sich einen aus. Das ist die einzige Möglichkeit für einen Schüler der Akademie ein Superheld zu werden. Während der Sidekick-Zeit sind die Sidekicks bedingungslos den Helden untergeben, was hier vor allem heisst: Sie sind rechtlos, machen alle Drecksarbeit und die Helden ernten am Schluss den Ruhm dafür. Der Webtoon geht ziemlich rabiat mit dem Chef - Untergebener-Verhältnis um und nimmt sich auch kein Blatt vor dem Mund. Das einzige, was ich dem Webtoon negativ ankreide: Die Hintergründe sehen teilweise aus wie aus einem alten 3D-Spiel für die PlayStation 1. Aber sonst ist es ganz nett, sicher einen Blick wert.

Aisopos - Das ist zur Abwechslung wieder etwas schönes zum lesen. Es spielt im alten Griechenland und handelt von einem Jungen, der an den König von Samos verkauft wird. Er wird sein Sklave und bekommt die Aufgabe, seine Häftlinge zu füttern und tränken. Er kommt in diverse prekäre Situationen, freundet sich mit den Häftlingen an, kommt in moralische Zwiste... Er ist ziemlich abwechslungsreich und hat jetzt bereits einen rechten Arc. Die Zeichnungen versuchen etwas auf alte griechische Kunst zu machen, schaffen es aber nicht recht. Auf jeden Fall störts nicht und es passt auch besser zur Story als der Zeichnungsstil von zB The Gamer oder Sidekicks.

Hive - das ist unglaublich trashig. Die Story ist beim zweiten Mal überlegen recht dämlich, die Zeichnungen sind nicht wirklich der Wahn, aber dieser Webtoon hat einen unglaublichen Zug drauf. Man liest einfach immer weiter ohne wirklich zu wissen warum. Es geht simpel darum, dass sich durch die Klimaerwärmung Riesenwespen entwickeln, die es schaffen, ganz Seoul einzunehmen und die Menschen als Wirte für ihre Eier zu missbrauchen. Dieser Webtoon ist auch auf relativ banales Survival aus, allerdings gibt es im Gegensatz zu Distant Sky militärische Hilfe. Ich wollte es nur mal erwähnt haben, vielleicht gefällt ja dem einen oder anderen diese Art von Comics


[1] Kommt schon. Gangnam Style. Das Reichenviertel Seouls. Das muss man mittlerweile nicht mehr erklären.

Zitat von Pirx-Napoleon

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Ich lese keine. Ich finde irgendwie das die ganzen Bilder Verschwendung sind. dort wo eine Zeichnung sind hätte ja auch Text sein können...

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Aus dieser Aussage lese ich mal stinkfrech raus, dass du dich nie richtig mit dem Thema beschäftigt hast. Klick auf irgendeinen Link, scrolle/blättere mal durch, bemerke den Unterschied zum Buch. Ohne eine vernünftige Basis lässt sich hier nicht seriös diskutieren