Jeder, der sich selbst als Hobby-Autor betätigt, kennt es: man hat eine tolle Idee für eine Geschichte, die Charaktere schreiben sich wie von selbst, die Geistesblitze für bestimmte Kapitel oder auch nur einzelne Sätze schreiben sich wie von selbst - nur wenn man die ganzen einzelnen Elemente dann zu einem sinnvollen Ganzen verbinden soll, fällt einem auf, dass man sich herzlich wenig Gedanken über die Feinheiten der des Plots gemacht hat.
Oder man schreibt ein Gedicht, wie es der ein oder andere im Forum ja gerne mal tut, und alles passt - aber auf diese eine wunderschöne Zeile, die man so ungern ändern möchte, fällt einem einfach kein Reim ein.
Oder man schreibt so vor sich hin, ist ganz glücklich, diesmal doch auf die Details der Story geachtet zu haben, und dann verrennt man sich in einer Sackgasse, oder fällt in das gewaltige Plotloch, das man selbst unversehens ausgehoben hat.

Aber dafür gibt es ja den Kreativbereich des Otherboards! Postet doch mal euer Problem, und wir versuchen gemeinsam, eine Lösung dazu zu finden.

Ich mache gleich mal den Anfang, euch mein Leid zu klagen (was natürlich keineswegs der Grund für diesen gänzlich uneigennützigen Thread war):

Mir geistert seit einigen Monaten eine Blade-Runner-artige Zukunftsvision durch den Kopf: ein wenig Sci-Fi, ein wenig Dystopie, ein wenig Hardboiled-Detektivroman, ein wenig Noir... ich mag meine Charaktere sehr gerne, und das Setting ist eines, über das ich selbst gerne lesen würde.
Nur habe ich genau mit dem leider ein grundlegendes Problem: wie verbinde ich die Gesellschaft des Amerikas der 40er Jahre mit futuristischer Technologie? Warum sollte der Fortschritt nur auf technologischer und nicht auch auf sozialer oder kultureller Ebene geschehen? Wie erkläre ich das Ausbleiben von sexueller Revolution, Jugend- und Bürgerrechtsbewegung? Ich dachte an einen alternativen Geschichtsverlauf: der Kalte Krieg hat nie aufgehört, oder der Zweite Weltkrieg hat einen schlimmeren und verlustreicheren Verlauf für die USA genommen, weswegen sich die Menschen nach der Geborgenheit des Vertrauten und Bekannten sehnten - aber 200 Jahre später immer noch? Das ist ja leider doch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Hat da jemand von euch vielleicht eine bessere Idee? Ich revanchiere mich selbstverständlich gerne mit mehr oder weniger guten Tips, wenn ihr mal in einer eurer Geschichten in einer ähnlichen Zwickmühle steckt

Das mit dem ewigwährenden kalten Krieg ist eine gute Grundidee, aber du hast Recht, man kann nicht mit Angst dauerhaft eine Gesellschaft unten behalten. Da muss mehr sein.
Was verstehst du alles unter futuristischer Technologie? Zählen Internet, Handys (oä), Globalisierung, ect dazu? Oder denkst du eher an klassischen Steampunk?
Was - denke ich - ein ganz wichtiger Faktor wäre, ist, dass dem Volk nie das Gefühl von Eigenständigkeit gegeben wurde. Im Zeitalter des Adels funktionierte das ziemlich gut, das Volk wurde nie ernstgenommen - und solange es nicht allzuschlecht behandelt wurde, liess es sich das gefallen. Grosse Entscheidungen, Einfluss in Lifestyle und Mode wie auch Umschwung in Denkweisen/Mentalitäten war alles dem Adel vorbehalten. Das Volk war einfach auch noch da.
Es muss eine Art "Adel" geben, der bestimmt, was publiziert wird und was nicht - und das ist mit Globalisierung und Internet ziemlich schwierig. Ausser: Das Volk ist es sich so gewöhnt beherrscht und kontrolliert zu werden, dass sie es sich gefallen lassen. Sie leben gut so und sie kennen es nicht anders. So wie im Gforum die Beiträge alle von Admin@ freigeschaltet werden mussten, die Leute haben sich erstmal etwas aufgeregt darüber, aber mit der Zeit hats keinen mehr gestört. Es war einfach so.

Was auch noch zusätzlich hilft: Wenn die Leute im Dienste des Staates etwas gutes tun, sie belohnen. zB mit sinnlosen Rängen wie "Ehrensachbearbeiter für innere Angelegenheiten" (zu Deutsch: dem Chef Kaffee bringen). Die Leute werden so loyaler dem Staat gegenüber und sind williger, im Namen des Staates Karriere zu machen.

Immer hilfreich ist eine Religion, die zB Kontakt zwischen Jungen und Mädchen vor der Hochzeit verbietet (nur eine Idee) oder das sehr stark auf Kastensystem und Karma appelliert. Jeder, der versuchen würde, das bestehende System zu ändern würde dies als Sünde mit in alle nächsten Leben nehmen, die noch vor ihm stünden.

Ein Konflikt der dadurch entstehen könnte, wäre dass verschiedene ethnische Gruppen dann sich mit diesen Mitteln indirekt versuchen zu bekriegen. Sagen wir, in einem Land habe es 3 grundverschiedene Ethnien und ein Staat, der es geschafft hat, die Energie, die sonst in einen Krieg gesteckt werden würde voll in den Staat und in Wirtschaftswachstum zu lenken. Obwohl die Ethnien schlussendlich zusammenarbeiten, versuchen sie sich von den anderen abzugrenzen: fanatische Einhaltung von Traditionen, ausserhalb der Arbeitszeiten kaum Kontakt zueinander, streng eingehaltene Feiertage wie auch Fastenzeiten und/oder Festivitäten. Aber trotz der angespannten Stimmung bricht keinen Krieg aus, denn der Staat hat die 3 Ethnien voll im Griff.

Ich hoffe, ich habe dich etwas inspirieren können, das sind so die paar Ideen die mir so auf die Schnelle eingefallen sind. Ich denke, es wäre wichtig sich in solchen Fällen von anderen Autoren inspirieren zu lassen oder aktuelle Geschehnisse nachzugoogeln. China oder Nordkorea zum Beispiel. Bei den Ethnien die sich auszutrumpfen versuchen reicht es ein durchschnittliches kinderreiches afrikanisches Land anzuschauen (welches nicht gerade einen verheerenden Bürgerkrieg hatte) - Mali oder Uganda zum Beispiel.
An Literatur... fallen mir ehrlich gesagt nur Comics ein, mir sind noch nie wirklich Bücher mit Scifi/Steampunk/40-Jahre-Thematik über den Weg gelaufen (und "Schöne neue Welt" hast du ja bereits gelesen und Gatsby war in dieser Hinsicht eine Beleidigung für die Augen) und Spiele wie Dishonored oder Wolfenstein habe ich nie richtig gespielt.
Wenn du das mit dem 2. Weltkrieg und dem kalten Krieg durchziehen willst, dann empfehle ich dir ganz stark V for Vendetta zu lesen, denn dort wird sehr ausführlich und eindrücklich behandelt, was gewesen wäre, wäre der kalte Krieg wirklich ausgebrochen.
Menschen, die sich in konstanter Angst vor etwasem befinden... da gibt es auch so einiges. Es gibt tonnenweise 2. Weltkriegsliteratur/Fllme/ect über Konzentrationslager, Juden auf der Flucht, ect, ect, aber ich glaube, das ist nicht das was du suchst. *Blick durchs Regal schweifen lass* Hm... In Attack on Titan wird die Gesellschaft (welche ja in konstanter Angst vor dem Aussterben lebt) in den neusten Kapiteln (ab ungefähr 50) sehr stark thematisiert, wie die Technik enorme Fortschritte (fürs Mittelalter, in dem das Ganze spielt) machte, aber die Menschen vor lauter Angst immer mehr verkümmerten und abergläubisch wurden (-> und die Kirche immer mehr an Macht gewann).
Inspiration für 2< Ethnien, die Kollateralschaden erleiden und so sich gegenseitig versuchen am Boden zu halten ohne sich direkt zu bekriegen... mir kommt gerade spontan Lessa in den Sinn, da ich es gerade gelesen habe (Die Demans als Kinder Lessas gegen die Menschen, die Kinder Ra's (uhhh, Spoiler)). Aber im Prinzip könnte man jeden ethnischen Konflikt nehmen und den etwas verfeinern, selbst die Orks und die Elben würden in einer gewissen Weise da rein passen.

Ich hoffe wirklich, ich konnte dir helfen, das ist ziemlich viel blabla den ich hier auf den Tisch gehauen habe. Aber ich glaube, V for Vendetta würde dir wirklich weiterhelfen.

Vielen Dank, Schildkröte! V for Vendetta wollte ich eh schon lange mal lesen, vielleicht ist es jetzt an der Zeit
Die Geschichte sollte definitiv Steampunk-Elemente haben. Ich dachte ein wenig auch an Fallout - die ganze futuristische Sci-Fi-Technik ist verrostet und kurz vor dem Auseinanderfallen, weil das Land (also in dem Fall mein Amerika im 22. Jahrhundert) eigentlich sehr arm ist und nur den Anschein gibt, im Luxus zu schwelgen. Also an vernetzende Technologie wie Handys oder das Internet dachte ich nicht, eher an rostige alte Roboter und rudimentäre Gadgets. Sci-Fi soll es eher deswegen werden, weil ich schon auch außerirdische Rassen oder menschliche Kolonien auf anderen Planeten behandeln möchte.

Was mich wiederum auf eine Idee bringt: die Menschheit wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von den Aliens kontaktiert und in diese interstellare Gemeinschaft aufgenommen. Diese zuvor undenkbaren Entwicklungen kombiniert mit der Tatsache, dass die Menschheit plötzlich um ihren Platz kämpfen musste, hat dazu geführt, dass man sich eher darauf konzentrierte, diese Herausforderungen gemeinsam als menschliche Spezies zu stemmen. Dadurch entstand diese feste Identifizierung mit der Kultur dieser Jahre, und da die Menschheit nun über die ganze Galaxie verstreut und nur ein kleines Rädchen im System ist, werden solch radikale Umschwünge, wie wir sie in den letzten 100 Jahren erlebt haben, deutlich erschwert. Außerdem könnte ja jede Ansiedlung eine etwas unterschiedlichere Kultur haben, aber Amerika auf Terra ist halt noch ganz besonders altmodisch. Ooooh! Das gefällt mir.

Das ist zwar ein bisschen pulpy und bescheuert, aber das passt ja ganz gut zum Grundtenor der Geschichte. Und die Sache mit der Eigenständigkeit habe ich auch drin, weil man jetzt nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist, sondern eine Rolle in der Gemeinschaft zu erfüllen hat.
Habe ich irgendwelche großen Plotlöcher übersehen? Wenn nicht, dann würde ich sagen: mission accomplished danke, Schildkröte! Mit dieser Idee kann ich weiterarbeiten.

Zitat von Perfektionistin

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Ideen für Romane hatte ich schon ziemlich häufig. Durchgezogen hab ich sie nie, einfach weil die Zweifel an der Quatlität der Idee selbst, der Umsetzung und meiner schriftstellerischen Eignung im Allgemeinen jedes Mal über kurz oder lang die Überhand nahmen und das wars dann. Stattdessen habe ich mich ab und zu an Kurzgeschichten und Gedichten versucht. Zumindest fertig sind die auch geworden.

Jetzt sollte es aber doch endlich mal ein Roman sein. Und dieses Mal war ich fest entschlossen die Sache durchzuziehen.
Gesagt getan, der Protagonist und sein Umfeld waren schnell entworfen, seine Biographie habe ich auch schon geschrieben, den Plot grob auf Karteikarten skizziert und dann auch schon direkt mit dem Schreiben angefangen.

Tja, und nun komme ich mal wieder nicht weiter. Vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen. Wen das viele Gejammer nervt, der schließe diesen Thread bitte einfach wieder.

Über die Geschichte:
Ein Jugendbuch (mit meinen sechzehn Jahren ist das das einzige, was ich schreiben kann).
Die Hauptperson ist ein Junge, Lewin, der abgekapselt von gleichaltrigen auf dem Anwesen seines Vaters aufwächst. Frau Mutter ist vor Jahren an einem Hirntumor gestorben. Der beruflich erfolgreiche Vater hat wenig Zeit für den nun mutterlosen Sohn. Unterrichtet und "erzogen", wird Lewin deshalb von seinem Hauslehrer Rüdiger. Dessen Aufgabe beschränkt sich jedoch darauf, Lewin auf das Erbe seines Vaters, also den Umgang mit sehr viel Geld, vorzubereiten.
Lewins einziger Trost in dieser Umgebung sind das Laufen (er trainiert jeden Morgen) und das Lesen. Er träumt davon eines Tages ein echtes Abenteuer zu erleben, genau wie die Helden in seinen Büchern.
Dies geschieht jedoch schneller, und auf andere Weise als ihm lieb ist. Auf einer Reise mit Rüdiger und seinem Vater erleidet er Schiffbruch und strandet nach ein paar Tagen mit Rettungsring auf See vollkommen entkräftet auf einer einsamen Insel. Zum ersten Mal in seinem Leben, muss er um sein Überleben kämpfen, ist vollkommen auf sich alleingestellt und muss sich keinen Regeln und Gesetzen beugen -außer denen der Natur.

Weiter möchte ich die Geschichte jetzt gar nicht ausführen.
Mein Problem ist vor allem, dass ich nicht weiß, wie realistisch das Ganze sein muss. Vielleicht ist es euch auch schon beim Lesen aufgefallen, dass die Idee mit Millionärssohn der auf Insel strandet ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist. Beim Schreiben macht mir das wirklich Probleme. Am liebsten würde ich meiner Fantasie ja einfach freien Lauf lassen, aber stört das nachher? Wie realistisch muss ein Jugendbuch sein?

Freu mich auf eure Meinung!

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Habs mal verschoben

Ich mach gerade mal einen Anfang, indem ich zugeben muss, dass die Idee nicht wirklich neu ist und die ganze Sache etwas... mehr braucht, dass ich sie lesen würde. Ich bin offen und direkt, ich glaube nicht, dass um die Salami reden etwas bringt.

So, wie du deine bisherige Story beschreibst, wirkt sie als wäre es eine 0815-Story aus der Romantik ohne grosse Nebengedanken, gemischt mit Lord of the Flies und Robinson Crusoe -> es wirkt wie ein Gemisch aus verschiedenen Büchern die du magst, es ist nichts neues - was nicht heissen muss, dass es schlecht ist. Wenn du aber auf dieser Schiene fährst, dann musst du auf anderen Ebenen punkten können wie Storyverlauf, Charakter, Charakterentwicklung, Beschreibungen, Schreibstil, evt Humor, ect. Damit riskierst du aber in einer älteren Zielgruppe zu landen, dann ist es kein Jugendbuch mehr.

Was mich noch stört - wann soll das spielen? Wer Internet hat, kann im Prinzip sein ganzes Leben alleine im Zimmer verbringen.
Wenn das - wie ich vermute - anfangs 20. Jahrhundert spielen soll, dann kannst du mich als Leser so gut wie vergessen. Weder kann ich mich mit dem Hauptcharakter identifizieren noch will ich mich mit einem Thema befassen, das mir in der Schule gründlich verdorben wurde, plump gesagt.
Was aber möglich wäre, wäre zB wenn er auf dieser Insel verbotene Bücher der schwarzen Magie findet und lernt andere Menschen zu kontrollieren und so dieses Zeitalter auf den Kopf stellt. Hauptsache, die Story geht in eine vollkommen andere Richtung als erwartet. Der "er mag laufen und lesen"-Part zeigt so sehr mit blinkenden Neonschildern Richtung Forrest Gump, dass es weh macht.

Es tut mir leid, aber das Ganze braucht mehr Feinschliff.

- Überleg dir die Situation genauer. Warum hat der Vater Geld? Wann spielt das? Warum heisst der Lehrer RÜDIGER (xD)?! Warum darf der Junge nicht eine normale Schule besuchen, wenn das gesamte westliche Schulsystem im generellen eh kapitalistisch ausgelegt ist?
- Tagträumende Hauptcharaktere sind zwar nett, aber sobald der nichts macht ausser triviales Zeug habe ich nicht die Motivation, das zu lesen.
- Warum tut der Typ nichts um aus seiner Misere rauszukommen? Normale Kinder rennen kreischend umher, vor allem wenn draussen ebenfalls gleichaltrge Kinder herumrennen
- Darf der Hauptcharakter etwas Tiefe bekommen? Sobald der Hauptcharakter durch ein Weissbrot ersetzbar ist, ists nicht mehr interessant. Stell dir den Überlebenskampf eines Brotes an einem Strand einer einsamen Insel vor. Eben.
- Warum muss der Hauptcharakter auf eine Schiffsreise? Ich dachte er darf nicht raus und die Welt sehen?
- Hat er Minions? Oder einen Teddy? Oder einen Lieblingsbutler? Innere Dialoge haben ihre Grenzen.
- Hat deine Story ein Ziel? Der Leser muss nicht unbedingt das Ziel von Anfang an erfahren, aber ich habe viele Bücher von Teenies gelesen, die mehr aus einer handvoll Ideen willkürlich zusammengepantscht bestanden als aus einer soliden Story.

Noch was: Wenn ich deine Story falsch interpretiere, dann poste bitte mehr Details zu deiner Idee, meine Telekineseskillz sind noch etwas zu bescheiden um das riechen zu können

Zitat von Perfektionistin

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@Schildkröte: Danke das du so desktruktiv bist (das ist jetzt wirklich ernst gemeint!) Ich kann deine Punkte vollkommen nachvollziehen, allerdings merke ich auch, das ich meine Story vielleicht nicht optimal beschrieben habe.

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*Fingernägel an Anzug polier* Hach, doch nicht der Rede wert

Zitat von Perfektionistin

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Auf keinen Fall möchte ich einen Stereotypen Traumtänzer als Haupftfigur.
Das ganze ist aus seiner Perspektive geschrieben, und, so hoffe ich, mit Ironie, Witz und ein bisschen Sarkasmus, und ganz ohne seitenweise innere Monologe und Selbstmitleid.
Außerdem hätte ich vielleicht erwähnen sollen, das sich der Protagonist sein Verschollen gehen selbst aussucht, also eben nicht durch einen unglaubwürdigen Zufall hineingerät und dann irgendwie überleben muss. Er bestellt das Abenteuer bei einer Firma, die, einfach ausgedrückt, Abenteuer arrangiert und verkauft. Der Roman beginnt mit einem Verkaufsgespräch.
Die Geschichte spielt nicht früher, sondern heute, und sollte trotz allem realistisch wirken. Also ohne alle Fantasyelemente.
Ein Forrest Gump soll die Hauptfigur ebenfalls nicht sein, danke für den Hinweis. Im Gegensatz zu Forest ist er ziemlich scharfsinnig, leicht arrogant, und leidet darunter, dass ihm alles in den Schoß geworfen wird. Trotz des Erfolgs seines Vaters will er nicht in dessen Fußstapfen treten, er hat die ewige Sicherheit und den Überfluss satt. Zudem wächst er einigermaßen realitätsfern auf. Was ich mit dem Internet mache, muss ich mir wohl noch überlegen. Auch hier, danke für den Hinweis.
Ach ja, und er ist nicht allein auf der Insel. (Nein, er trifft KEIN geheimnisvolles Inselmädchen, in das er sich prompt verliebt)

Noch ein Hinweis:
Die Geschichte ist an manchen Stellen wie eine kritische Charikatur, also ein bisschen grotesk und auf die Spitze getrieben, eben weil sie aus der Perspektive eines Jugendlichen geschrieben ist. Hier nochmal meine Frage: Wie realistisch muss eurer Meinung nach eine realistische Geschichte sein? Sprich: Ist auch hier Einfallsreichtum erlaubt, solange es glaubwürdig klingt, oder soll ich mich lieber an die Fakten halten?

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DAS klingt doch mal um einiges besser. Das würde ich jetzt gerne lesen wollen!
Ich weiss nicht, inwiefern du deinen Hauptcharakter gestalten willst, aber so als Hinweis: fiese kleine Arschlöcher als Protagonisten sind immer interessant, vor allem weil es unendlich viel Raum für Charakterentwicklungen bietet Beispiel: Auf der Insel gibt es doch ein Eingeborenenmädchen, doch er als Frauenfeind/Angst vor Frauen habender muss mit ihr zurechtkommen (ich habe das als Beispiel genommen, weil das ganz sicher nicht passieren wird). ABer wie gesagt, das ist dir überlassen.

Dem Leser muss gefallen, was er liest, dann ist er auch willig zu akzeptieren, was er liest. Deine Ideen dürfen nicht zu abstrakt sein, sie müssen trotz allem etwas bodenständig und nachvollziehbar sein. Mit nachvollziehbar meine ich: Es muss eine einfache Erklärung dafür geben, die aber nicht bis in alle Details reichen muss. Damit du verstehst, was ich meine ein paar Beispiele:
Warum kann das Notizbuch, das Light Yagami in der Hand hält Menschen töten? - weil das Death Note das Tötungsinstrument eines Todesgottes war.
Warum kann Batman ein Superheld sein ohne Superkräfte? - Weil er stinkreich ist und sichs leisten kann.
Warum kann Harry Potter in seinen Träumen sehen, was Lord Voldemort gesehen hat? - weil Voldie ihm die Blitznarbe verpasst hat.
Erst beim zweiten Mal lesen hinkt die Logik, aber selbst dann ist man als Leser willig, das als Fakt hinzunehmen. Eine Firma, die Abenteuerreisen organisiert - warum nicht? Wenn man es seriös präsentiert, wird der Leser nicht stutzig.

Wenn du mehr Fragen hast oder andere Meinungen brauchst, immer her damit! Ich bin unglaublich gespannt was herauskommen wird!

Meiner Meinung nach ist die Story durchaus stabil. Sie muss jetzt nur noch leben

Zitat von Perfektionistin

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Nur eins noch, die Kernfrage der Geschichte ist: Was führt zum Glück?
Geld? Geliebte Menschen? Ruhm, Medientrubel und Erfolg? Pures Überleben? (Was sagt ihr?)

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... Was, wenn es keines der Auswahlmöglichkeiten ist? Was, wenn der Protagonist scheitert in seinem Versuch, Glück zu finden? Was, wenn der Protagonist am Ende auf einer leeren, niedergebrannten, toten Insel steht, auf die Knie sinkt und feststellt dass er alles verloren hat in der Illusion Glück suchen zu können? So als kleiner Anreiz

Für mich ist Glück das, was man verspürt, wenn ich sehe, dass eine Aktion einen Sinn hatte. Ich weiss jetzt schon, dass ich nach meiner Matur aufs Bett liegen werde und heulend vor Freude ein Kissen umarmen werde, weil die Hölle auf Erden endlich vorbei ist. Wenn ich aber eine gute Note zurückbekomme, verspüre ich gar nichts, weil es mir nichts mehr bedeutet. Wozu soll ich gute Noten schreiben? Wieso soll ich mich dem gesellschaftlichen Bild fügen, das man mir aufzwingt? Warum soll ich mit Qualen etwasem nachrennen, was andere besser können als ich?
Wenn ich aber etwas gut mache, ohne dass ich bewusste Erwartungen daran hatte, dann verspüre ich Glück. Zum Beispiel dass meine Kiddies in der Pfadi nach 2 Tagen durchbüffeln besser morsen konnten als ich war etwas, was ich in keinster Weise erwartet hatte.

Ich glaube dass mehr persönliche Erfahrungen hier den Rahmen sprengen würden. Glück ist für mich nicht etwas, das man jagt, es ist etwas, das erst durch eine Interaktion verschiedener zufälliger Faktoren funktioniert. Man will Glück nicht, man erhält es als Belohnung (oder auch nicht, je nach dem).