Der Vorteil an "Schulmedizin" ist, dass man weiß, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie wirkt und dass die üblicherweise sehr hoch ist.
Der Placebo-Effekt macht natürlich auch Methoden, deren Effekt sich nicht nachweisen lässt, für Einzelpersonen uU sinnvoll. Also: Wenn man glaubt, dass sie wirken, kann es gut sein, dass sie das tun.
Ich brauche zum Glück fast nie irgendwelche Medikamente, halte mich da aber ganz an die mit nachweisbaren Effekten (die homöopathischen Heuschnupfentabletten meiner Mutter zB haben bei mir nie gewirkt und die gegen Autofahrübelkeit genausowenig, die Globuli gegen Kopfweh auch nicht, also hab ich da keinerlei Glaubensgrundlage).
Mhm, mir sind Medikamente, die sich nicht darum scheren, ob ich an sie glaube oder nicht, und deren Wirkungsmechanismus irgendwie rational nachvollziehbar ist (oder zumindest sein könnte, wenn man gebildeter und intelligenter wäre) auch lieber als welche, die nur dadurch einen Effekt haben, dass sie meinen Glauben an meine eigene Heilung fördern, was wiederum letztere begünstigt (Ein Phänomen, das dann wiederum erklärbar ist.). Sprich, man muss an Dinge glauben, die nicht von sich aus wirken, damit sich überhaupt etwas verändert, was nur möglich ist, wenn man nicht davon ausgeht, dass sie nicht von sich aus wirken. - Sobald man einen Placebo als ebensolchen erkennt, hört er auf zu existieren, oder? Und da ich nicht so auf Autosuggestion stehe... Soll nicht heißen, dass es nicht auch jenseits dessen, was gegenwärtig Schulmedizin bezeichnet, Heilungsmethoden gibt, geben kann, geben wird. Nur scheint Homöopathie ja recht... naja, an den Haaren herbeigezogen zu sein, aus wissenschaftlicher Sicht, wenn ich das richtig verstanden habe, und Wunderheilung halte ich für zu unsicher um darauf zu vertrauen.
(Seltsamerweise vertrauen selbst Esoteriker mehrheitlich im Ernstfall nicht auf Globuli, sondern doch eher auf eine Operation, eine Chemo oder dergleichen, oder?)
Schön natürlich für die, denen es hilft. Und sei es, dass es letztlich auf einen Placebo zurückzuführen ist - für die Betroffenen ist es ja vollkommen irrelevant, warum sie nun gesund werden oder eben nicht...
(Und Teile der s. g. "Alternativen" Heilmethoden werden ja inzwischen von der Schulmedizin akzeptiert und übernommen...)
Hm ich habe Globuli auch noch nie dann wirklich genommen. Aber bei manchen Menschen wirken die ganz gut. Bei unserer Katze funktioniert das auch ganz gut, also vielleicht muss man nicht nur glauben.
Aber ich mag Medizin aus Kräuter. Also Tees, für was man gerade hat oder braucht. Das funktioniert ganz gut. Oder Salben aus Kräutern. Das sind ja wahrscheinlich die gleichen Stoffen wie in den Medikamenten, nur dann sind die komprimiert. Also muss man vielleicht nicht nur einfach glauben. Außerdem, auch bei Schulmedizin glaubst du daran, oder? Und wenn du nicht glaubst das kann dich heilen, dann geht das auch nicht so gut... Ist vielleicht immer eine Gedankensache
Meinst du TCM wenn du sagst ist integriert? Oder Kräuter, oder Massagen?
Das Problem der sogenannten "alternativen Heilmethoden" ist, dass viele Menschen glauben, sie seien völlig harmlos. Denn das ist ja "natürlich", und was natürlich ist, kann uns ja niemals schaden...
Dabei wird außen vor gelassen, dass ein Großteil der hier verwendeten Medikamente aus der Schulmedizin nichts als Derivate solcher in der Natur vorkommenden Stoffe sind, mit einem großen Unterschied: Ihre Zusammensetzung und Anwendung wurde vielfach geprüft, kontrolliert und getestet. (Ja, es ist ein zweischneidiges Schwert, doch natürlich wurde alles auch nur Medikamentenähnliche an Tieren getestet, und hinterher kontrolliert und randomisiert an Menschen, da kommt niemand drumherum.) Zudem sind die verkauften Arzneimittel genormt. Das heißt, jede Tablette enthält exakt dieselben Anteile verschiedener Stoffe, egal, wo eins sie kauft oder verschrieben bekommt. Auf diese Weise lässt sich ihre Einnahme kontrollieren und bei falscher Dosierung kann das problemlos angepasst werden.
Dann gibt es solche obskuren Mittel wie Johanniskraut. Dieses ist rezeptfrei, somit haben viele Leute die Einstellung "na, dann kann es ja nicht schaden", und nehmen es, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Fakt ist aber, dass Johanniskraut mit vielen anderen Medikamenten wechselwirkt, und das nicht zum Guten. Es kann die Wirkung vieler eventuell lebensnotwendiger Medikamente vermindern oder sogar aufheben, gleichzeitig kann es zu unerwarteten Nebenwirkungen führen.
Wenn da also ein/e Patient/in auf Naturheilkunde schwört und häufig solche Medikamente aus Kräutern einnimmt (und das kann auch schon sein, wenn sie "nur" als Tees verabreicht werden), werden die in der Arzneimittelanamnese oftmals vergessen. Und im schlimmsten Fall verschreibt die Ärztin oder der Arzt dann ein Medikament, welches in dieser Kombination extreme Folgen haben kann. Ein weiteres Problem ist die ungenaue Dosierbarkeit. Etwas "rein pflanzliches" kann eben nicht milligramm-genau eingenommen werden, denn die Natur hält sich nicht an Gewichtsvorgaben...also besteht immer Unsicherheit, meist ist es zu wenig oder zuviel.
Zuletzt möchte ich noch bemerken, dass durch "natürliche Schlankheitsmittel", die Leute hier im Internet bestellt haben und die aus irgendwelchen Pflanzenextrakten aus wo-weiß-wo hergestellt werden, auch schon einige gestorben sind... Denn die alte Weisheit "Die Dosis macht das Gift" wird bei so etwas gerne mal außen vor gelassen.
Soviel also zu "wirklich wirksamen" Naturheilmitteln. Ein anderes Feld ist natürlich die Homöopathie. Und ich sag es mal profan: Meinetwegen können sich die Leute mit Zuckerpillen vollfressen, soviel sie möchten... Daran stören mich nur zwei Dinge: Einmal werden diese Medikamente, denen in vielfältigen und zahlreichen Studien niemals auch nur irgendein Effekt nachgewiesen werden konnte (oftmals zeigten die Probanden, die "wirklich" nur Placebos erhalten hatten, sogar bessere Ergebnisse als jene, die auf dem Markt erhältliche homöopathische Medikamente genommen hatten), zu einem horrenden Preis verkauft, angesichts dessen, was sie wirklich enthalten: Nämlich keinen Wirkstoff. Ein Mol hat 6 x 10^23 Atome. Eine gängige Verdünnung in der Homöopathie hat ein 10^(-30)-Schema. Fällt irgendjemandem etwas auf...?
Des weiteren nehmen viele diese Medikamente nicht nur selbst. Sie geben sie, wenn sie daran glauben, auch ihren Kindern. Und ihren Haustieren. Es gab schon Eltern, die mit ihren wenige Monate alten Kindern in eine Kinderarztpraxis kamen, die Kinder mit seit Wochen bestender Bronchitis, in letzter Zeit akute Verschlechterung. Auf Nachfrage, warum sie denn nicht schon früher gekommen seien, dann: "Ach, wir wollten nicht gleich solche harten Medikamente, das ist ja nicht gut für das Kind...also haben wir es erstmal mit Globuli versucht." (In anderen Fällen gibt es auch, eins glaubt es kaum, Menschen, die nach der Diagnose einer Krebserkrankung jede schulmedizinische Behandlung verweigern und sich, vielleicht aus Panik und Verdrängungsmechanismen heraus, irgendwelchen alternativen Heilmethoden hingeben...bevor sie dann ein paar Monate oder Jahre später, über die Notaufnahme eingeliefert werden und dem Tod näher sind als dem Leben. Nebenbei haben sie sich selbst auf diese Weise sämtliche Chancen auf eine Heilung ruiniert, die am Anfang noch dagewesen wären, sodass meist nur noch eine palliative Behandlung übrigbleibt. Doch in solchen Fällen hält sich mein Mitleid, anders als weiter oben geschildert, doch deutlich in Grenzen...)
Und das ist die große Gefahr bei alternativer Medizin. Die Menschen merken nicht, wann Schluss mit lustig ist und es um richtige Krankheiten geht, die auch richtig behandelt werden müssen. Heilpraktiker dürfen laut Gesetz niemals akute Erkrankungen behandeln (doch ich will nicht wissen, wie viele sich darum keinen Deut scheren). Und bei Haustieren...wie will eins denn bei einem Tier, das nicht sprechen und somit Schmerzen oder andere Beschwerden bei weitem nicht so konkret angeben kann wie Menschen, wissen, ob ein Heilmittel wirklich hilft? Da ist mMn auch eine Menge Wunschdenken von Seiten der Haustierbesitzer/innen dabei... So etwas finde ich unverantwortlich, würde ich nie machen. Bei mir selbst trage ich ja auch selbst das Risiko, wenn eine Arznei, die ich einnehme, nicht wirkt (was bei Homöopathie eben meist der Fall ist)...aber doch nicht bei anderen.
Vielleicht habe ich jetzt genug Gründe aufgezählt, warum ich mit der alternativen Medizin nicht auf gutem Fuß stehe...und mich immer wieder wundere, was Leute, die ernsthaft an so etwas glauben, in meinem Studiengang (Humanmedizin) zu suchen haben. Sie wären besser in einer Heilpraktiker-Ausbilung aufgehoben gewesen. Aber...ach, ich vergaß. Der Heilpraktiker-Beruf ist nicht geschützt. Heißt im Klartext: Jeder Depp kann sich nach einem sechswöchigen Crashkurs so nennen, den Patient/innen viel Geld abknöpfen und sich einbilden, er oder sie würde genau das tun, was auch Ärzt/innen nach einem sechsjährigen (!) Studium tun... nur eben "anders"...
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
ZitatZudem sind die verkauften Arzneimittel genormt. Das heißt, jede Tablette enthält exakt dieselben Anteile verschiedener Stoffe, egal, wo eins sie kauft oder verschrieben bekommt. Auf diese Weise lässt sich ihre Einnahme kontrollieren und bei falscher Dosierung kann das problemlos angepasst werden.
Ja so ist das auch, wenn sich die Ärzte mit Kräutern auskennen. Die haben das auch studiert. Ich weiß nicht wie das hier in Europa ist, vielleicht will ich hier auch mehr zu einem Schulmedizin Arzt gehen. Oder ich weiß nicht ob das hier gute andere Ärzte gibt, die auch ihr leben lang das lernten. Ich glaube es ist wie du sagst, viel Unsinn damit hier auch. Trotzdem ich glaube es gibt auch andere Methoden. Chinesische Medizin gibt es Sachen die sind tausend Jahre alt und haben auch genaue Dosis wie du sagst. Oder ayurveda, oder tibetische, oder andere schamanische. Was ich an diesen mehr mag: Sie sehen den ganzen Mensch und nicht nur ein Medikament gegen eine Sache und anderes gegen anderes. Auch in der Schulmedizin, warum nehmen manche Menschen Blutverdickungsmittel + Blutverdünnungsmittel beides zugleich? Vielleicht ist gerade das Problem, wenn alles genormt in Tabletten ist. Dann kann man nicht so gut auf den Menschen sehen und anpassen. Auch das mit Nebenwirkungen anpassen. Es gibt so viele Möglichkeiten und Methoden. Hast du schon mal Akupunktur gemacht oder Pulsdiagnose? Ich hatte paar mal Pulsdiagnose + Kräuter und es war besser als davor Schulmedizin, auch ganz ohne Nebenwirkung. Das habe ich lieber als ein Arzt gibt mir einfach Tabletten ohne sich mich ganz ansehen.
Ja findest du es besser, wenn hier ein Arzt gleich immer Antibiotika mitgibt? Bevor das passiert, dann würde ich meinen Kind auch lieber mal was natürliches geben. Antibiotika sind auch nicht so gut wie das immer heißt mit Resistenzen. Wie viele Menschen starben weil sie zu oft Antibiotika nahmen weil der Arzt das gleich denen gab? Wahrscheinlich auch ein paar zu viele.
ZitatBei mir selbst trage ich ja auch selbst das Risiko, wenn eine Arznei, die ich einnehme, nicht wirkt (was bei Homöopathie eben meist der Fall ist)...aber doch nicht bei anderen.
Also was würdest du einem Kind geben? Auch keine Schulmedizin? Oder einem Tier keine Tiermedizin? Aber wenn du dem gleich Schulmedizin gibst, ist ja auch dann nur Wunschdenken und du weißt nicht weil das Kind nichts sagen kann, vielleicht geht es ihm mit dem nicht gut und es hat Allergien, oder ist schon resistent weil es das jede Woche kriegt. Was sagst du einer Mutter wenn die bei jeden Husten gleich Medikamente oder sogar Antibiotika geben will? Da machen die Schulmedizin Ärzte auch viel Blödsinn.
Wer glaubt Natur ist harmlos, der versteht vielleicht die Natur nicht ganz. Oder will das nur glauben. Aber es glauben ja auch viele Menschen, die Kopfweh Tabletten kann man jeden Tag nehmen oder Schmerzmittel...
Mit dem Krebs oder schweren Krankheiten... ich glaube die Menschen klammern zu viel am Leben. Das ist ihr Problem. Und auch ich glaube oft lassen sich die das einreden, das die zu jedem Preis leben müssen, auch mit nur noch Chemo. Das ist auch so ein Problem bei Schulmedizin. Es hat keine Philosophie über Leben und Tot, sondern nur ja lange leben mit Wissenschaften, egal was vielleicht für den Mensch angenehmer ist.
Okay, ich werde mich jetzt mal in Ruhe hinsetzen und einzeln antworten.
ZitatTrotzdem ich glaube es gibt auch andere Methoden. Chinesische Medizin gibt es Sachen die sind tausend Jahre alt und haben auch genaue Dosis wie du sagst.
Klares Nein, so eine genaue Dosis kann es in der Medizin von vor 100 Jahren noch nicht gegeben haben. Ich glaube, du überschätzt die damaligen Techniken der Medikamentenzusammenstellung.
ZitatOder ayurveda, oder tibetische, oder andere schamanische. Was ich an diesen mehr mag: Sie sehen den ganzen Mensch und nicht nur ein Medikament gegen eine Sache und anderes gegen anderes.
Das tut die heutige Schulmedizin ebenfalls, sie unterscheidet sich von der traditionellen Medizin allerdings dadurch, dass die jeweiligen Gebiete von Spezialist/innen übernommen werden, die sich genau damit so gut auskennen, wie es die anderen Fachärzt/innen eben nicht tun. Damit dennoch der eine Fachbereich nicht die anderen aus den Augen verliert, wird in den Arztbriefen und Konsulen eine Gesamtübersicht geschaffen. Die Patient/inen können diese Informationen auch jederzeit einsehen. Dass die Schulmedizin über den Kopf des/der Patient/in hinweg entscheidet, ist nicht mehr der Fall. Wer sich wirklich für die eigene Krankheit interessiert, kann auf Wunsch in alle Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Das wollen aber bei weitem nicht alle, viele sagen auch zu ihren behandelnden Ärzt/innen: "Sie wissen das sowieso besser als ich, machen Sie mal, ich vertraue Ihnen da."
ZitatAuch in der Schulmedizin, warum nehmen manche Menschen Blutverdickungsmittel + Blutverdünnungsmittel beides zugleich?
Ich glaube, du weißt nicht, was Blutverdickungsmittel sind. Kennst du Beispiele von Menschen, bei denen genau das der Fall war? "Blutverdickungsmittel" in dieser Form gibt es nämlich nicht. Das Gerinnungssystem des Blutes ist sehr viel komplexer als das. Wenn eine Person wegen eines Thrombose-Risikos Gerinnungshemmer bekommt und sich einer Operation unterziehen muss, dann werden die Gerinnungshemmer eine Weile davor abgesetzt.
ZitatVielleicht ist gerade das Problem, wenn alles genormt in Tabletten ist. Dann kann man nicht so gut auf den Menschen sehen und anpassen. Auch das mit Nebenwirkungen anpassen.
Ich bezweifle, dass das mit dem Anpassen besser klappt bei Mitteln, von denen nicht einmal die genau Wirkstoffkonzentration oder -Struktur bekannt ist... Und wenn sie bekannt ist und der Wirkstoff aus Pflanzen extrahiert und analysiert werden konnte, dann ist es weit sinnvoller, ihn isoliert einzunehmen, statt einen ungenauen Pflanzen-Cocktail.
ZitatHast du schon mal Akupunktur gemacht oder Pulsdiagnose? Ich hatte paar mal Pulsdiagnose + Kräuter und es war besser als davor Schulmedizin, auch ganz ohne Nebenwirkung. Das habe ich lieber als ein Arzt gibt mir einfach Tabletten ohne sich mich ganz ansehen.
Dass ein/e Ärzt/in dich "nicht ganz ansieht", könnte daran liegen, dass du ihn oder sie wegen eines bestimmten Problems aufsuchst und dieses dann thematisiert wird. Wenn du Medikamente dagegen verschrieben bekommst, solltest du vorher nach Risikofaktoren und Allergien gefragt werden und ggf. auch über eventuelle Nebenwirkungen aufgeklärt werden (oder dir wird zugetraut, dass du in der Lage bist, eine Packungsbeilage zu lesen.) Wenn du in einer Arztpraxis Fragen stellst, hast du das Recht, diese beantwortet zu bekommen. Du kannst auch mit mehreren Problemen gleichzeitig kommen, oder für ein "Check-up", obwohl du dich nicht krank fühlst. Und für all das (bis auf einen Teil der Medikamente) bezahlt deine Krankenkasse; du kannst zu einer/m Ärzt/in gehen, so oft du willst. Du kannst auch zu mehreren gleichzeitig gehen und unterschiedliche Meinungen einholen, wenn dir das sicherer vorkommt. Für umsonst. Letztendlich bist du für dich selbst verantwortlich, und auf dich zu achten liegt nur bei dir. Ärzt/innen können die Unterstützung geben, aber nur da, wo du auch signalisierst, dass du sie brauchst.
ZitatJa findest du es besser, wenn hier ein Arzt gleich immer Antibiotika mitgibt? Bevor das passiert, dann würde ich meinen Kind auch lieber mal was natürliches geben.
Acetylsalicylsäure (Kurz ASS, Markenname "Aspirin") ist auch sehr natürlich, genau dieser Stoff ist in Weidenrinde zu finden. Macht aber bei exzessiver Einnahme böse Löcher in die Magenschleimhaut. Will sagen: Dieser ewige Begriff "natürlich" nervt mich, denn es ist ein Marketingbegriff, ein reines Konstrukt. Es gibt genug Medikamente, die extra für Kinder zugelassen sind. In jeder zweiten Vorlesung bei mir fällt der Satz: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! D.h. es wäre angebrachter, einem Kind ein Medikament zu geben, das ärztlich verschrieben wurde, statt einfach irgendetwas "natürliches", das sowieso gerade im Haus ist.
ZitatAntibiotika sind auch nicht so gut wie das immer heißt mit Resistenzen. Wie viele Menschen starben weil sie zu oft Antibiotika nahmen weil der Arzt das gleich denen gab? Wahrscheinlich auch ein paar zu viele.
Zunächst die Frage: Woher kommen Resistenzen? Zunächst entstehen viele durch die Überfüttuerung mit Antibiotika bei Nutztieren, hat also nichts mit der eigentlichen Medizin zu tun. 90% der hiesigen resistenten Krankenhauskeime sind aus Nordamerika "eingewandert", d.h. sie entstehen nicht in den Patient/innen, die die Antibiotika bekommen, sondern sie werden durch Hautkontakt übertragen. Weiters sterben nicht die Menschen, die selbst zu viele Antibiotika bekommen...es sterben jene, die sich mit den bereits resistenten Keimen infizieren und deren Immunsystem zu schwach ist, um damit umzugehen. Die gängigsten resistenten Krankenhauskeime könnten niemandem von uns "Gesunden" irgendetwas anhaben. Wir alle könnten sie irgendwie mit uns herumtragen, ohne es zu merken, und wenn wir dann mal jemanden im Krankenhaus besuchen...tja, dann hat die Bettnachbarin im Zweifelsfall eben Pech gehabt. Was du dagegen tun kannst: Dir vor Kontakt mit alten, kranken Menschen oder kleinen Kindern grundsätzlich die Hände desinfizieren! Die Spender für Besucher vor den Stationen stehen da nicht nur zur Zierde! Übrigens sind in Europa Griechenland, Portugal und Spanien die Vorreiter, was das Verschreiben von Antibiotika betrifft, knapp gefolgt von Italien.
ZitatAber wenn du dem gleich Schulmedizin gibst, ist ja auch dann nur Wunschdenken und du weißt nicht weil das Kind nichts sagen kann, vielleicht geht es ihm mit dem nicht gut und es hat Allergien, oder ist schon resistent weil es das jede Woche kriegt.
Zeig mir eine/n Ärzt/in, der oder die einem Kind mehr als eine Standarddosis Antibiotika verschreibt. Und die Standardosis MUSS sein, denn diese Einnahmeschemata sind durchaus so gedacht! Die Breitband-Packungen haben nicht zufällig diese Anzahl Tabletten...das geht nicht nach dem Prinzip: "Ach, es geht ja schon besser, ich hör mal auf mit der Einnahme." Genau damit züchtest du Resistenzen, denn die Bakterien, die nicht mehr erwischt wurden, vermehren sich dann fröhlich und kennen danach das Antibiotikum. Jede abgebrochene Einnahme kann als lokale Resistenz angesehen werden, sodass beim nächsten Mal ein anderes Antibiotikum gegeben werden muss. Allergien bei Kindern sollten wohl zu bemerken sein. Die häufigsten Antibiotika-Nebenwirkungen sind Atemnot und Hautirritationen wie z.B. Ausschlag.
ZitatWer glaubt Natur ist harmlos, der versteht vielleicht die Natur nicht ganz. Oder will das nur glauben. Aber es glauben ja auch viele Menschen, die Kopfweh Tabletten kann man jeden Tag nehmen oder Schmerzmittel...
Natürlich gibt es die. Solche Menschen haben dann wohl das Prinzip nicht begriffen (und die Packungsbeilage nicht gelesen). Da hilft nur, es denen zu sagen und zu hoffen, dass sie sich auch daran halten...
ZitatMit dem Krebs oder schweren Krankheiten... ich glaube die Menschen klammern zu viel am Leben. Das ist ihr Problem. Und auch ich glaube oft lassen sich die das einreden, das die zu jedem Preis leben müssen, auch mit nur noch Chemo.
Ich stelle mir gerade vor, wie du das einem Menschen erzählst, der an Krebs erkrankt ist... "Sie klammern nur viel zu sehr am Leben, das ist Ihr Problem!" Eine Chemotherapie ist kein Spaziergang, das ist allen bewusst. Es gibt aber nicht DIE Chemotherapie, es gibt für alle Arten von Krebs speziell angepasste, es gibt individuelle Zusammenstellungen aus einem unglaublich breiten Spektrum von Zytostatika. Ich glaube, du stellst dir das zu einfach vor, zu einspurig. Eine gute Bekannte von mir ist Oberärztin in der Onkologie und berichtet viel von ihrer Arbeit. Wenn bei einem Menschen Krebs diagnostiziert wurde, dann wird das zunächst in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Wenn die Leute möchten, werden sie gleich über mögliche Behandlungsvarianten aufgeklärt, zwischen denen sie sich dann selbst (mit ärztlicher Beratung, sofern sie das wünschen) entscheiden. Natürlich kann sich jede/r auch eine Weile Bedenkzeit nehmen, niemand wird gezwungen.
Ich weiß nicht, was du da genau meintest mit "um jeden Preis leben, auch mit Chemo". Dass es da so viele Gründe gibt wie Menschen, ist ja wohl klar...Dass es auch Fälle gibt, in denen (z.B. bei ganz alten Patienten) komplett auf einen kurativen Ansatz verzichtet wird, ist ebenso klar. Dennoch äußern viele Kranke den Wunsch, zumindest noch ihre Angelegenheiten regeln zu können, sich in Ruhe zu verabschieden...Hier kann eine palliative Chemotherapie sehr hilfreich sein, die nicht sehr stark wirkt und mit der die Patienten noch ein wenig Zeit bekommen, wenn sie sie brauchen. So etwas kann doch nicht über deren Kopf hinweg entschieden werden...
ZitatDas ist auch so ein Problem bei Schulmedizin. Es hat keine Philosophie über Leben und Tot, sondern nur ja lange leben mit Wissenschaften, egal was vielleicht für den Mensch angenehmer ist.
Hm, also ich fühle mich von der Schulmedizin nicht wirklich in meinem Lebensentwurf behindert, im Gegenteil.
Und ja, ich bin froh, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in der meine Schmerzen behandelt werden können, wenn ich welche habe, in der ich Rehabilitation bekomme, falls ich mal Opfer eines schweren Unfalls werde, in der ich mit allen Anliegen auch eine Anlaufstelle finde. Vielleicht bin ich (zumindest im gesundheitlichen Bereich) auch nicht der Mensch, der sich selbst andauernd Steine in den Weg legt und sich krank denkt, wo es nur geht. Wenn ich die Pille verschrieben bekomme, dann google ich nicht sofort auf irgendwelchen Amateur-Seiten, welche Nebenwirkungen diese denn haben kann, die nicht in der Packungsbeilage stehen, und sollte ich es doch tun, dann denke ich nicht: "Oh, Hilfe, alle berichten von Stimmungsschwankunken, bestimmt kriege ich die jetzt deswegen auch!" Aber genau das tun viele Leute. Ich bin, obwohl ich ein Präparat super vertragen habe, nochmal zu meiner Ärztin gegangen, um eine laktosefreie Pille zu bekommen, damit die auch mit meiner veganen Ernährung vereinbar ist. Sie wusste auf Anhieb das eine Präparat, das nicht auf Laktose-Basis hergestellt wird, und informierte mich über die Unterschiede zwischen den beiden Kontrazeptiva. Ich meine, das sind eigentlich Klinkerlitzchen, aber...wow, das solche Dinge möglich sind. Das ist Schulmedizin. Kein Schamanismus (denn der könnte meine Verhütung auch nicht übernehmen) und keine Kräuter, von denen niemand genau weiß, wie sie eigentlich wirken, aber bei manchen tun sie es, scheinbar (falls es nicht doch nur der starke Glaube oder irgendein anderer Zufall ist).
Und ich glaube kaum, dass mit traditioneller chinesischer Medizin jemals ein Mensch mit cystischer Fibrose ein solches Leben führen konnte, wie es jetzt möglich ist. Oder mit einem Septumdefekt. Oder Trigeminusneuralgie. Oder mit Querschnittlähmung...Oh, ich vergaß, Leute mit solchen Unfällen überlebten meist überhaupt nicht, und wenn, dann nicht sehr lange...und schon gar nicht arbeitend, tanzend, Theater besuchend, whatever. Ich glaube kaum, dass zur Zeit der Pest jemand über Antibiotika-Resistenzen gejammert hätte. Oder Leute mit Wundbrand nach Schussverletzungen.
Dinge sind nicht automatisch gut, weil sie einfach schon soooo lange gemacht wurden. Doch genau das versuchen uns die Verfechter/innen von "traditioneller" Medizin weiszumachen. Moderne Medizin arbeitet nach dem Trial-and-Error-Prinzip, es wird versucht, Vorgänge laufend zu verbessen. Wenn es Fehler gibt und Schwierigkeiten, dann wird darüber gesprochen und geschrieben, somit wird es publik. Macht es das schlechter? (Ja, das war eine rhetorische Frage...)
Ist gut, ich hör ja schon auf.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ich find das ganz spannend, was zwischendurch mal angesprochen wurde: Die Angst, Ärzt/innen würden Menschen nicht als Ganzes sehen. Dazu fällt mir die Situation hier in Wien ein, die sicher auch in vielen anderen Städten so ist? Bei vielen Kassenärzt/innen ist es üblich, sehr lange auf Termine warten zu müssen und (besonders bei Spontanbesuchen natürlich) etwas schneller abgefertigt zu werden, als sinnvoll erscheint. Da entstehen natürlich auch Ängste? Ist es möglich, das Anliegen in der Zeit gut rüberzubringen, kann die Ärztin überhaupt irgendetwas feststellen, was wirklich mit dem eigenen Körper zu tun hat oder ? und da knüpfe ich wieder an tami an ? wird "einfach irgendwas" verschrieben, vielleicht auch ein Antibiotikum, wenn das gar nicht angebracht wäre? Es gibt leider zwei Dinge, großen Andrang (in Ballungszentren eben), immer, und Ärzt/innen, die halt wirklich nicht das repräsentieren, was man sich so wünschen würde. Menschen reagieren darauf auf verschiedene Arten: Ärztinnenbesuche werden vermieden (und vl auf die Kräutertees zurückgegriffen), es werden private aufgesucht (und die haben gar nicht so selten esoterische Nebenangebote), oder gleich die "Alternativmedizin" bemüht, vor lauter Frust dem System gegenüber und den schelchten Erfahrungen wegen. Das spricht nicht gegen die Medizin, nicht im geringsten, es erklärt meiner Meinung nach allerdings ein bisschen, warum erstaunlich viele Menschen in bestimmten Strukturen sie nicht mehr so toll finden und sich *irgendwelchen* anderen Möglichkeiten zuwenden, am liebsten denen, die die vermisste Idylle versprechen.
Hm, im Grunde stimm ich blubbl wohl insofern zu, als auch ich glaube, dass das ein weit verbreiteter Mechanismus ist, der zu einer Hinwendung zu "alternativen Heilmethoden" führt. - Was nicht heißt, dass ich diesen Schritt dann positiv beurteile/für sinnvoll erachte. Diesbezüglich hat Kleo wohl das meiste gesagt, das muss ich nicht nochmal aufgreifen - Die "Schulmedizin" baut auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, auf Forschung am Menschlichen Körper auf, versucht zu verstehen, warum was wie funktioniert und daraus dann abzuleiten, wie man irgendwelche Störungen in diesem System beseitigen und einen Menschen heilen kann. Homöopathie etc. setzen sich damit nicht auseinander, haben keinen wissenschaftlichen fundierten Hintergrund (und beanspruchen das auch nicht) - es sind wilde Mutmaßungen, die Mechanismen, die unterstellt werden, sind vollkommen unbelegt, es gibt keinen richtigen Krankheitsbegriff, vielmehr wird Krankheit mit den Symptomen gleichgesetzt, eine wissenschaftliche Erforschung der Ursachen findet nicht statt. Das zeigt den Unterschied doch recht deutlich...
Die von blubble angesprochene Unzufriedenheit mit unserem Gesundheitssystem sorgt sicher dafür, dass solche Methoden trotz ihrer wissenschaftlichen Mangelhaftigkeit viel Zulauf haben. Die Unzufriedenheit ist nachvollziehbar, sicher, und teilweise auch berechtigt. Natürlich sind die Organspendevorfälle ein wenig erschreckend, natürlich sind viele Forschungsmethoden kritisch zu betrachten, natürlich ist die Pharmaindustrie ein raffgieriges Monstrum, klar sind viele Ärzte überlastet und haben nicht die Zeit, sich zwei Stunden bei einer Tasse Kaffee hinzusetzen und mit den Patienten zu reden. Die Krankenkassen sind ein gigantischer bürokratischer Apparat, durch das Privat-Gesetzlich-System gibt es eine Art zwei-Klassen-Gesellschaft.
Aber: Zum einen ist das "nur" Kritik am System, nicht an der Methode der Schulmedizin, die durch keinen der Kritikpunkte in Frage gestellt wird. Und zum Anderen ist es Kritik auf sehr hohem Niveau - Unsere Krankenkasse mag manchmal für viel Frust sorgen, dennoch ist es eines der humansten und besten Systeme der Welt, das es so ziemlich jedem Menschen ermöglicht, medizinische Hilfe zu bekommen, egal, wie viel eins verdient. Es gibt Fachärzte für so ziemlich alle Probleme, die man haben kann. Es ist immer irgendjemand erreichbar, an jedem Tag, zu jeder Uhrzeit, wenn man wirklich dringend einen Arzt braucht. Organspende rettet Leben, auch wenn bei den Listen rumgepfuscht wurde. Mit keiner Alternativmedizin kann man ähnlich gute Ergebnisse erreichen wie mit Schulmedizin - kleinere Sachen kann man mittels Placebo loswerden (wobei, wohlgemerkt, auch die Schulmedizin sich ja des Placebo-Effektes bedient, wenn es für sinnvoll erachtet wird.), bei schwereren Erkrankungen wäre es vollkommen absurd, nur einen Tee zu trinken - die Zahlen bezüglich Heilungsrate usw. sprechen da wohl für sich. All das kann die "Alternativ"-Medizin nicht leisten. Klar, es gibt Probleme im Gesundheitssystem - aber das sind keine Probleme, die daraus resultieren, dass es sich um eine wissenschaftliche Medizin handelt, die versucht, genau zu verstehen, warum was wie funktioniert (oder eben nicht funktioniert), sondern die am gesellschaftlich-politischen Rahmen liegen... Und trotz aller Mängel ist es das beste System, was wir haben und wohl auch das beste, was es auf der Welt je gegeben hat. Nicht umsonst steigt die Lebenserwartung immer weiter an. Und das liegt NICHT an Fortschritten in der Homöopathie
Kleo, du kennst dich in all dem viel besser aus als ich. Studierst du Medizin?
Ich will mal am Anfang sagen ich finde Schulmedizin nicht schlecht. Es ist super, hat viel mehr Chancen auch bei schlimmen Sache. Ist klar. Es hat sehr viel Forschung und sehr viel Wissen über den Menschen. Auch mit empirischen Forschungen. Jemand, der empirische Forschung ignoriert ist dumm. Es hat keine Vernunft und keine Glaubwürdigkeit, wenn man Meinungen behält, die gegen die empirischen Forschungen sind. So das hat immer Vorang. Aber auch, die Schulmedizin ist nicht alles. Es ist ein Teil aber nicht das ganze. Es ist deshalb gut, alles was empirisch geforscht ist verbinden mit Kenntnis zum Menschen wie es in anderen Wissenschaften ist. Ayurveda und TCM und alles, die müssen viel lernen und integrieren von der Schulmedizin. Aber es ist auch für Ärzte aus dem Westen gut, offen zu sein und über anderes zu lernen, vielleicht ist auch nicht alles gleich so schlecht dort wie du sagst. Genau wie mit der Sicht vom Menschen.
In den "alternativen" zb asiatischen Wissenschaften es ist klar, es ist der Mensch nicht nur einzelne Teile. Auch mit Wirkstoffen nicht. Alles hat Wechselwirkungen und existiert nicht ohne die anderen Teile. So ist das bei Medikamenten. Es ist ein Pflanzencocktail, aber nur als das existiert der Wirkstoff so wie er ist. Ist er herausgenommen, dann ist er vielleicht ganz anders. Wenn daneben ein schlechter Wirkstoff ist, gibt es oft auch daneben Pfanzen, die Nebenwirkungen ausgleichen. Es hat alles einen Sinn, wenn das jemand macht der das lange lernte und kann. Dann ist egal wie der Stoff chemisch aussieht, weil je nach Art von Mensch auch empirisch die Pflanzen gegeben wurden. Ich glaube, da ist nicht viel unterschied. Du sagst es ist nur aus der Werbug "natürlich" und zum verkaufen. Aber vielleicht kennst du es hier nur aus der Werbung. Natürlich ist viel Marketing mit bio und "Natürlichkeit", aber vielleicht ist das nur in Europa so gesehen. Wo anders hat das andere Bedeutung, oder sowieso alles ist natürlich also ist das nicht extra gesagt. Hast du schon zb über TCM gelernt (ich glaube das ist am bekanntesten hier)? Vielleicht um sagen zu können das ist alles Unsinn, musst du zuerst die Methoden studieren und auch den Lehrern zuhören wie du jetzt deinen Lehrern zuhörst. Um wirklich über alles urteilen können, man muss sich mit dem auch beschäftigen. Entweder du lernst von dem dazu, oder es kann dich mit deinem Standpunkt zu Schulmedizin nur stärken, das ist dann bei dir. Allgemein finde ich die Schulmedizin gut, wenn es um mechanische Sachen geht. Also um Funktion und Wirkung, um nur den Körper. Das ist sicher das beste wie ich sagte. Aber dann gibt es auch mentale Gesundheit. Ich meine nicht psychischen Krankheiten, aber wie es den Menschen geht auch wenn die keine klaren Symptome haben, mit philosophieren und Glück. Da kommen wir zum Alter und Tod.
Ja natürlich würde ich denen mit Krebs sagen die sollen nicht so am leben klammern. Okay nicht "geh sterben ist mir egal" aber ich will denen sagen der Tod ist ganz normal. Im Westen gibt es keine Kultur mit dem Tod. Die Menschen sind sehr gut in verdrängen und verleugnen. Die reden sich ein die leben ja ewig. Und weil die nie nachdenken wollen, dann haben die Angst davor. Ich habe keinen Menschen hier oder in Amerika gesehen, der frei über den Tod reden kann. Es ist schrecklich und ein Taboo. Alle leben immer in Vorbereitung für die Zukunft, aber niemand bereitet sich vor auf den Tod. Aber wirklich, wenn es eine Wahrheit gibt, dann das wir alle sterben. Alle, und das ist ganz normal. Wenn den Menschen das klar ist und das auch normal ist für die, dann werden die vielleicht andere Entscheidungen machen. Also für manche ist die Zeit gekommen, dann kann man abwiegen was mehr wert ist für die Menschen. Aber hier geht es so oft nur um Heilung. Ich war mal in einem Altenheim und die Leute lagen nur da und nahmen ihre Medikamente und ihre Kinder kamen nie besuchen. Ich wollte denen so gerne sagen, es ist vielleicht Zeit wenn die wollen, dann können die gehen. Ich weiß nicht, ob Ärzte denen diese Alternative auch sagen oder ob die nur sagen wir machen das weil das ist für ihren alten Körper am besten damit sie lange leben. Also wenn ich jetzt Krebs habe, okay vielleicht mache ich eine Chemotherapie oder auch nicht aber wenn das schon schlimmer ist, dann sage ich danke schön wars. Dann vielleicht besuche ich noch mal ein paar Menschen und dann gehe ich meditieren und will mit einem lachen sterben. Ich glaube ich bin auch nicht so traurig wenn andere sterben. Ich bin nur traurig wenn die sterben werden und nicht vorbereitet sind weil die immer alles verdrängt haben. Was sagst du dann zu Sterbehilfe? Findest du das auch schlimm?
Und hier, ich war gestern beim Arzt weil ich Fieber habe. Ich gehe hinein, er fragt mich was ich habe. Ich sage Halsweh und Fieber und er sagt okay das ist sicher das und sie bekommen das Medikament weil das senkt Fieber. Er hat mir 2 Sekunden in den Mund gesehen und gesagt ihr Hals ist rot. Okay aber das weiß ich selbst, danke. Die Zunge sieht er sich nicht an und den Puls und die Augen auch nicht! Und dann tschüss der nächste bitte. Einfach nur Symptom-Medikament mechanisch. Ich bin nur froh, weil es ist kein Antibiotika. Und ja es gibt das, zu viele Antibiotika. Natürlich ist klar die muss man bestimmte Tage lang nehmen. Aber auch nicht bei jeder Erkältung! Meine Nachbarn hier haben 2 Kinder mit 4 und 8 Jahren. Die sind oft krank wegen Schule und Kindergarten und dann bekommen die jedes mal Antibiotika weil die Mutter das will wenn die Kinder gleich wieder "gesund" sind, sicher alle 2 Monate mal. Jetzt wirken manche schon nicht mehr oder nicht mehr gut. Und die sind noch so klein! Ich glaube nicht, dass das so gut ist.
Ich denke, dass es möglich sein sollte, die Dinge an dieser Stelle voneinander zu trennen. Meine körperliche Gesundheit hängt teilweise von meiner psychischen Gesundheit ab und umgekehrt, beides beeinflusst sich gegenseitig. Dennoch muss das nicht zwangsläufig so sein. Besonders bei kleinen Erkrankungen sehe ich das rein körperlich, es ist anstrengend, aber nicht mehr. Menschen mit Diabetes Typ I, die das oftmals sehr früh bekommen, schon im Kindesalter...und die jeden Tag mit dem Messen und Spritzen einer dauerhaften Beschäftigung mit dieser Krankheit ausgesetzt sind, haben im allgemeinen keinen schlechteren psychischen Zustand als andere Leute im jeweiligen Alter.
Natürlich gibt es auch die Fälle, in denen Menschen seelisch von ihrer Krankheit enorm angegriffen werden. Hier gilt wieder ein Abwägen. Denn viele Patient/innen möchten in dieser Situation lieber intensiven Kontakt zu ihren Familienangehörigen und Freunden haben, aus dem sie die Kraft ziehen, mit ihrer Situation umzugehen. Es gab in letzter Zeit große Fortschritte bei der Offenheit der Krankenhäuser, was z.B. die Besuchszeiten betrifft. Inzwischen ist es in vielen Fällen bei besonderer Notwendigkeit auch möglich, dass Angehörige mit im Krankenhaus übernachten, bei Sterbenden ohnehin, falls es nicht möglich ist, dass sie zu Hause sterben können.
Falls solche Angehörigen nicht in der Nähe sind oder die Erkrankten zu ihnen keinen guten Bezug haben, gibt es auch in jedem Krankenhaus die Möglichkeit, entweder eine/n Seelsorger/in zu den Patient/innen zu schicken, falls diese das Gefühl haben, einfach mal mit jemandem sprechen zu müssen. Oder, falls die Probleme gravierender sind, auch eine Psychologin oder einen Psychologen. Dies ist dann auch ein Feld, in dem jemand aus dem rein medizinischen Bereich nicht viel bewirken kann. Und natürlich fehlt Ärzt/innen im Dienst auch einfach die Zeit für sehr lange Gespräche. Dies behutsam zu vermitteln, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen, sollte versucht werden. Ich habe es auch schonmal erlebt, dass bei der Visite eine Patientin sagte: "Mir geht es ganz gut eigentlich", woraufhin ihre Bettnachbarin rief: "Das stimmt doch nicht, Sie weinen die ganzen Nächte durch, und wir hatten schon drüber gesprochen, dass Sie das bei der Visite ansprechen können!", und dann zum Stationsarzt hin: "Meine Nachbarin möchte gerne mal mit jemandem sprechen, ihr einziger Sohn wohnt so weit weg und ihr Mann ist verstorben." (Wobei das in der Uniklinik oft passiert, weil viele Leute aus ganz Deutschland kommen und dann teilweise sehr lange stationär dort bleiben müssen, sodass ihre Familien nicht da sind und sie selbst ganz allein.)
Für Menschen mit religiösen...ich nenne es mal "Bedürfnissen", gibt es Messen, für Katholiken die Kommunion am Krankenbett, Geistliche (auch jüdische und muslimische, soweit ich weiß) können in den meisten Krankenhäusern angerufen werden, um vorbeizukommen.
Vermutlich helfen diese Dinge den Menschen mehr. Klar kommt es, besonders bei Hausarztpraxen, vor, dass die Leute zum Arzt/zur Ärztin gehen, um mal ihr Herz auszuschütten und gar nicht, weil ihnen etwas konkretes fehlt, oder nur so etwas Diffuses, was eher als Vorwand für den Termin gilt.
(Hier wollte ich kurz auf blubbl eingehen, denn ich kenne es aus Deutschland eigentlich eher andersrum: Die Praxisdichte ist in der Stadt viel höher als auf dem Land, weshalb Landärzt/innen mehr Patient/innen haben und noch dazu mehr ältere, die natürlich pro Termin meist sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als junge Leute, die nur wegen eines Attests oder einer Impfung da sind. In der Stadt gibt es natürlich auch ein Gefälle: In wohlhabenderen Stadtteilen siedeln sich mehr Praxen an, weil dort mehr Privatversicherte wohnen und es sich besser verdienen lässt. Das ist leider die Realität... Somit gehen gerade die ärmeren Leute noch seltener zum Arzt, weil sie einfach in der nächstgelegenen Praxis anrufen und dort lange auf einen Termin warten müssen. Es ist wirklich ein Unding, dass eins schon am Telefon (!) nach der Krankenkasse gefragt wird...und ich denke mir immer: Wann hätte ich einen Termin bekommen, wenn ich einfach irgendwas anderes gesagt hätte als "gesetzlich"? Würden die mich rauswerfen, wenn ich dann dahinkomme und sich rausstellt, dass ich geschwindelt habe? Doch gerade die gesetzlich Versicherten mit nicht allzu prallem Geldbeutel haben auch keine Möglichkeit, mal eben zu irgendwelchen Heipraktiker/innen zu gehen, weil die nicht von der Kasse übernommen werden, sondern direkt bezahlt werden wollen, und das meist nicht zu knapp. Einige tun es doch und so gibt es nicht wenige Leute, die aus diesen Gründen hoch verschuldet sind.)
Noch zum Thema Sterben: In Deutschland gewinnt die Palliativmedizin immer mehr an Bedeutung, die ich auch in meinem letzten Post schon thematisiert habe und deren immer größer werdende Akzeptanz ein Umdenken in der modernen Medizin symbolisiert, zumindest hat es den Anschein... Menschen, die auf jeden Fall sterben werden und das bald, werden hier gepflegt und es wird alles unternommen, um ihnen unnötige Leiden zu ersparen. Noch immer ist die offizielle "Sterbehilfe" umstritten, weil sie auch missbraucht werden kann... Doch es gibt eine Zwischenlösung, die z.B. besagt, dass jemand so viele Schmerzmittel bekommen kann, wie er/sie möchte, auch wenn es das Leben verkürzen wird. In diesem Fall ist eins schon deutlich abgerückt von der Vorstellung, dass ein möglichst langes Weiterleben der Idealfall sei. Und selbst wenn die Ärzt/innen das glauben: Folgen muss eins dem noch lange nicht. Wenn da wirklich ein Wille besteht, die Therapie nicht fortzuführen, weil z.B. das Leiden als nicht mehr erträglich empfunden wird, dann kann ein/e Patient/in das deutlich äußern und erklären, und dem wird auch Folge geleistet werden. Die Zeiten, in denen es hieß: "Der Patient macht das, was der Arzt sagt und basta" sind längst vorbei.
(Ich fürchte aber, dass es z.B. im Schamanismus oder in der Ayurveda-Medizin ganz anders aussieht...allein, weil die Betroffenen weniger in die Vorgänge und Hintergründe ihrer Erkrankung eingebunden werden, falls diese überhaupt thematisiert werden...sodass kaum eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Therapien und Behandlungsmöglichkeiten besteht.)
Solche Situationen in Arztpraxen, wie du sie schilderst, kommen natürlich vor. Ich finde es allerdings etwas kurzsichtig, wenn du das jetzt der gesamten Schulmedizin anhängen willst... Und, mal ehrlich: Wenn du einen geröteten Rachen hast, dann hast du höchstwahrscheinlich eine virale Erkrankung. Wenn der Rachen eitrig ist (d.h. weiße Punkte, oder - LadyOz kann dir da ein Lied von singen - auch mal platzende Eiterblasen), dann deutet das auch Bakterien hin und nur in dem Fall sind Antibiotika indiziert. Dein Arzt hat also sehr schnell und auch richtig geschlussfolgert. Und wieso hat er sich deine Zunge nicht angesehen, ich denke, er hat dir in den Mund geguckt? Und warum sollte er deinen Puls messen "einfach mal so"? Mal abgesehen davon, dass bei gesunden Patienten, die gehend in die Praxis kommen, eine einmalige Pulsmessung sowieso so gut wie keine Aussagekraft hat... Da ist es doch vernünftig, dir das zu geben, von dem du selbst sagst, dass du es brauchst/haben willst, und (sofern du keine weiteren Beschwerden äußerst oder noch Fragen hast) sich anderen Patient/innen zuzuwenden, die vielleicht viel kränker sind und die Behandlung nötiger haben. Beim nächsten Mal kannst du ihn ja fragen, warum er nicht noch diese oder jene Untersuchung bei dir macht und dann, bin ich sicher, wird er das entweder tun oder dir eine plausible Erklärung liefern, warum das unnötig ist. (Sofern die Leute das höflich äußern, ist eins als Ärztin/Arzt doch eher erfreut, wenn sie auch selbst mitdenken, statt nur alles über sich ergehen zu lassen.)
Und zu deiner letzten Frage: Ich studiere Medizin im fünften Semester, das hatte ich bereits erwähnt:
Zitat...und mich immer wieder wundere, was Leute, die ernsthaft an so etwas glauben, in meinem Studiengang (Humanmedizin) zu suchen haben.
Oh, und Edit: Sofern es dir wirklich nur darum geht, Antipyretika zu nehmen: Die kannst du auch rezeptfrei in der Apotheke bekommen, dafür brauchst du eigentlich nicht extra einen Termin beim Arzt.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Zitat(Ich fürchte aber, dass es z.B. im Schamanismus oder in der Ayurveda-Medizin ganz anders aussieht...allein, weil die Betroffenen weniger in die Vorgänge und Hintergründe ihrer Erkrankung eingebunden werden, falls diese überhaupt thematisiert werden...sodass kaum eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Therapien und Behandlungsmöglichkeiten besteht.)
Woher weißt du das? Ich habe das ganz anders kennengelernt zb mit Ayurveda. Okay vielleicht muss man hier bisschen unterscheiden wie das in Europa ist und wie in Indien/Sri Lanka. Ich glaube hier, viele Hausfrauen machen das weil die neugierig sind und ein Buch lesen. Oder "alternative" Hippies gehen 4 Wochen nach Kerala und machen ein "degree" in Massage und eröffnen dann zu Hause eine "Praxis". Das ist was anderes. Ich kann auch nicht mit einem Erstehilfekurs ein Herz operieren. Aber vielleicht glauben das auch ein paar Menschen. Richtige Ayurveda Ärzte studieren 5 Jahre minimum an der gleichen Uni wie Schulmedizinärzte. Viele machen 5+2 für spezialisierungen oder dann noch mal für ein PhD of Philosophy. Jeder richtige Ayurveda Arzt muss auch richtige westliche Medizin kennen und studiert ganz viel Chemie, Physik, Botanie und Zoologie wie hier auch vielleicht. Die haben auch eine Lizenz, westliche Tabletten zu geben. Alles ist mit einem Staatsexamen und streng mit Lizenz. Kein 4 Wochen Spaß Kurs also! Ich bin eigentlich immer zu beides gegangen, als ich klein war. Es war ein westliches Hospital und ein Ayurveda Hospital nebenbei wo ich wohnte. Ich hatte das immer schon verbunden und kenne beides ein bisschen. Also ich kann dir bisschen erzählen von einem Besuch bei einem Ayurveda Arzt wie das ist: Du gehst hinein und du musst nichts sagen wo es weh tut. Der Arzt nimmt deine linke Hand und fühlt den Puls mit seiner Hand. Dann nimmt der die rechte und dann beide. (Ich weiß nicht genau wie diese Pulsdiagnosis funktioniert, aber sie funktioniert und ist mehr als nur Pulsmessen hier). Dann weiß der Arzt was du hast und fragt dich ob das das ist. (Ich glaube 95% sind sicher richtig, also bei mir) Mit Puls kannst du viel sagen. Der Arzt weiß, du hattest eine Operation am Knie irgendwann oder dein Stuhl ist weich oder deine Leber ist entzunden, nur vom Puls und von den Augen. Wenn du noch was hast dann sagst du, dann untersucht der Arzt auch das mit Augen, Zunge, und westlichen Methoden. Wenn es nicht schlimm ist, zb nur Bauchweh, dann gibt der nicht Tabletten. Er fragt was deine Diät ist und erzählt was du besser essen kannst, zB weniger Milch und Pistazien, keine Tomaten, mehr süßes Obst, Honig nicht kochen, usw. Er holt ein Buch aus dem Schrank und dann kannst du die Seiten lesen, was er aufmacht, sehr wissenschaftliche und bisschen philosophische. Oder für Kinder und Illiterate gibt es Bilder. Ein guter Arzt nimmt sich so viel Zeit wie du brauchst. Das ist die Philosophie, deshalb ist der Arzt immer auch Philosophe. Wenn es schlimmer ist, dann gibt der Arzt Kräutermedizin. Man kann das in Apotheken bekommen, richtig gute Ärzte machen das selbst (Ausbildung ist auch nochmal 2 Jahre um das dürfen, auch mit viel Chemie). Wenn das ganz schlimm ist, entweder der Arzt kann auch westliche Medizin geben, oder es sagt dir sofort geh ins westliche Hospital, das ist besser. Er ist Philosoph und alles wo der nicht sicher ist, das wäre sehr unvernünftig. Es ist keine Prestige Sache und kein Konkurrenz, es geht um die Gesundheit von einem Menschen.
So ich kenne das nicht als entweder/oder sondern nur zusammen. Manchmal waren die Diagnosis von Ayurveda besser als westlich, manchmal umgekehrt. Es ist aber sehr gut, beides haben, zusammen. Ich kann dir viele Geschichten dazu erzählen. ZB war ich 3 Woche zu früh geboren. Meine Mutter war 8 Monate schwanger und hatte ein Check up im westlichen Hospital. Alles war okay und die sagten einen Termin für 1 Monat danach. Sie ging neugierig auch noch zum Ayurveda Arzt. Der sagte auch alles okay, aber das Baby ist fertig, es kommt nächste Woche. Das machte der nur mit Puls. Und dann war das auch so. Oder mein Bruder hatte einen Unfall mit der Enfield im Gebirge. Dann kam der ins Government Western Hospital und die wollten gleich sein Bein amputieren. Er dachte sicher nicht und ist ausgebrochen und alleine in die Hauptstadt gefahren. Dort in einem privaten Hospital konnten die sein Bein operieren und er hat es noch aber die Ärzte sagten auch nach der Rehabilitation er kann nicht wieder gut das abbiegen. Dann war der bei einem Ayurveda Arzt und der hat eine Rehabilitation fertiggestellt mit Massage und Kräutersalbe und ganz wichtig richtig essen, schlafen, leben. Er hatte das gemacht und jetzt kann der wieder fußballspielen und alles machen. In Amerika war der ein Check up machen und der westliche Arzt sagte was machen sie hier, wie geht das, sie müssen einen Krückstock haben. Auch am Xray war nicht mehr viel zu sehen. Also ist klar ohne westliche Schulmedizin geht das nicht, aber auch ohne Ayurveda wäre das wahrscheinlich nicht so. So ich glaube, man kann nicht sagen das ist schlecht, nur was manche Menschen glauben ist schlecht für der ihre eigene Gesundheit. Auch wenn du nur westliche Tabletten nimmst, das ist immer nur Symptome bekämpfen. Es ist aber immer gut wissen wie man essen und leben soll. Du bist, was du isst. Ich weiß nicht, ob ein Arzt bei dir im Hospital den Patienten sagt, wie die essen und leben sollen je nach Typ von Menschen und Elementen, ich glaube nicht. Da gibt es wieder Spezialisten und Experten wo anders. Aber alles wirkt nur zusammen. Wenn ich super Reifen, einen guten Motor und eine ganz neue Gangschaltung habe ist das auch kein Auto das funktioniert. So ist das bei der Medizin auch für mich oder eben bei Ayurveda und anderen. Man kann sehr viele gute Spezialisten besuchen, aber es gibt Zusammenhänge überall. Mit Essen, mit dem Kopf, mit Alltagsleben und mit allem im Körper selbst. In der Natur existiert nichts alleine, so warum sollte das in der Medizin tun? Wenn ich hier einen Entzundenen Hals habe kann ich nicht zum Diätisten gehen, der fragt ob ich verrückt bin. Und wenn ich den Arzt frage was ich besser essen soll, der fragt auch wieso.
Zitat...und mich immer wieder wundere, was Leute, die ernsthaft an so etwas glauben, in meinem Studiengang (Humanmedizin) zu suchen haben.
Aber das ist doch super. Wenn sich ein Mensch für etwas interessiert ist das gut. Aber er muss die Basis wissen, alles empirische. Nur dann kann man vergleichen oder ergänzen. Natürlich sollen die normal Medizin machen und vielleicht eine Heilmedizin dazu wenn die wollen. Aber nur Heilmedizin, das wäre wie du sagst nicht gut. So wie paar Wochen Kurse für Esoterik Fans. Wenn jemand hier so etwas macht, nur kurze Kurse mit Ayurveda, TCM, Reiki, Shiatsu usw, dann ist das vielleicht wie shoppen im Supermarkt der Esoterik Ausbildung. Alles ist auch da nur konsumieren und bisschen mit Interesse vielleicht. Aber all das hat auch eine Wissenschaft. Wenn du das hier nur aus Welness und Spa und "alternativen" Kellerpraxis von Privaten kennst, dann ist das sehr schade. Für andere Menschen wo anders ist das ganz anders und die haben diesen Ruf sicher nicht verdient.
Was du sagst über das Palliativ, das ist schon super und wichtig. Aber ich finde das schade, wenn das erst so ist wenn es notwendig ist. Und dann gibt es wieder spezialisten, die das extra lernen, Sätze wie die im Buch stehen. Vielleicht geht das hier gut und die Menschen sind zufrieden auch damit. Aber ich glaube, es braucht hier mehr Philosophie für alle. Auch in der Schule schon, überall. Auch in der Schule schon über den Tod lernen, warum nicht. Aber dann sind die Eltern wieder böse weil die Kinder geschützt werden müssen. Aber vor was? So werden die gut im verdrängen und es geht immer so weiter, bis die im Hospiz sind und dann haben alle einen Stress oder Angst und man braucht Experten, aber da ist keine Philosophie und Gelassenheit ud wird nie sein. Das ist schade.
Nur ganz kurz, so zum Spaß und weil's irgendwie relevant ist, sei dieses kleine Zitat, das mir im Internet begegnet ist, hier mal eingeworfen:
2000 B.C. - Here, eat this root. 1000 A.D. - That root is heathen. Here, say this prayer. 1850 A.D. - That prayer is superstition. Here, drink this potion. 1940 A.D. - That potion is snake oil. Here, swallow this pill. 1985 A.D. - That pill is ineffective. Here, take this antibiotic. 2000 A.D. - That antibiotic is artificial. Here, eat this root.
Damit möchte ich aber um Himmels Willen niemandem auf den Schlips treten
You exist because we allow it, and you will end because we demand it. - Sovereign
Hm... in diesem Thread geht es ja um Medizin - bei der Beurteilung der Verschiedenen "Heilverfahren" bzw. "Schulen der Medizin" geht es also folglich um das Wohl der Menschen und die Effektivität der Heilmethoden, oder?
Und unabhängig von dem ganzen Weltbildmenschenbildkram lässt sich da recht eindeutig sagen, dass Schulmedizin (also die Medizin, die auf empirischer, wissenschaftlicher Forschung beruht und nich auf Tradition, Überlieferung, Mythologie) nachweislich bessere Resultate erzielt, dass die Wirkung der Medikamente (bzw. der Behandlungen allgemein) erklärbar und berechenbar ist. Weder die Homöopathie, noch die traditionelle chinesische Medizin, noch Ayurveda hat eine solche empirische, genaue Erforschung des menschlichen Körpers und der Funktionsmechanismen des Selbigen zu Grunde liegen wie die "Schulmedizin". Das System hat sicher Fehler und kann verbessert werden - aber das sind gesellschaftliche und politische Fragen - rein wissenschaftlich betrachtet ist es fast schon absurd bestreiten zu wollen, dass die "Schulmedizin" am wirkungsvollsten ist.
Zur Homöopathie:
Es ist zum Beispiel absolut nicht nachvollziehbar, nicht belegt, nicht wissenschaftlich fundiert, oder sonstwie begründet, warum das "Potenzieren" in der Homöopathie irgendeinen Sinn ergeben sollte. Wenn ich den Wirkstoff reduziere, bis er nicht mehr nachweisbar ist dann nimmt auch die Wirkung ab, im Normalfall, oder? Oder kann mir irgendwer erklären erklären (und der gesamten wissenschaftlichen Welt, die sicher daran interessiert wäre ^^) warum durch Verdünnung zwar die unerwünnschten Nebenwirkungen zurückgehen sollten, nicht aber die gewünschte Wirkung?
Es konnte in keiner der zahlreichen durchgeführten empirischen Studien nachgewiesen werden, dass Homöopathie irgendeine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung hat.
Die Wikipedia fasst das im entsprechenden Artikel einigermaßen nachvollziehbar zusammen, denke ich. (Kann natürlich sein, dass ich mich irre - dann wäre ich froh, wenn ich verstehen würde, an welcher Stelle mein Fehler liegt.)
Zur traditionellen chinesischen Medizin:
Schon der Name, der "traditionell" beinhaltet deutet ja daraufhin, dass die Heilverfahren nicht auf der aktuellen wissenschaftlichen Faktenlage beruhen, sondern auf Überlieferungen fußen. Das heißt nicht, dass nichts davon wirken könnte, klar, aber allein schon diese Rückwärtsgewandtheit ist m. E. in einem Fach wie der Medizin recht schwer nachvollziehbar.
Auch hier ist bei vielen Behandlungsmethoden eine Wirkung (in gewünschter Art und Weise) in darauf angelegten Studien nicht nachweisbar gewesen. Bei der Akupunktur gab es wohl zumindest widersprüchliche Ergebnisse, was dazu geführt hat, dass auch die "Schulmedizin", bzw. die wissenschaftliche Medizin sich dieser Methode zugewendet und entsprechende Forschungen durchgeführt hat. In der größten durchgeführten Studie konnte laut Wikipedia auch hier keine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung nachgewiesen werden - die Entsprechung verschiedener Organe und Körperpartien, die Existenz von "Meridianen" usw. ist wissenschaftlich nicht begründet oder gar bewiesen.
Auch hier wieder ist der Abschnitt "Kritik" im Artikel zu Akupunktur recht aufschlussreich. Und auch der entsprechende Abschnitt im TCM-Artikel macht es recht deutlich. In anbetracht der Tatsache, dass die zugrundeliegenden Vorstellungen bezüglich des menschlichen Körpers wissenschaftlich nicht haltbar sind, dass die Wirkung nicht über den Placebo hinausgeht, man dafür aber die miserablen Folgen für Tiere und Umwelt in Kauf nimmt (Teilweise werden die Produkte scheinbar immernoch aus Tieren wie Tigern, Nashörnern, Bären oder Antilopen gewonnen...) und darüber hinaus noch durch verunreinigung der Medikamente und giftige Stoffe selbst gefährdet ist ist es für mich nicht ganz plausibel, warum man sich der TCM zuwenden sollte, wenn man die wissenschaftliche Medizin ebenfalls zur Verfügung hat.
Zum letzten Punkt Ayurveda: Hier scheint, wie Tami ja selbst schon geschrieben hat, ja zumindest die Ausbildung der Ärzte nicht ganz so obskur abzulaufen, wie bei einigen anderen Bereichen der "Alternativen Medizin". Laut Wikipedia scheint es auch hier teilweise Probleme bezüglich der Medikamente zu geben - Verunreinigungen und giftige Stoffe, die teilweise enthalten sind scheinen das ganze ein wenig unsympathisch zu machen. Ich kenne mich mit der Thematik nciht sonderlich gut aus, allerdings scheint das ganze auch recht unwissenschaftlich zu sein - Vieles gleicht eher religiösen Riten, Ernährungsvorschriften, Reinigungsverfahren usw. die allerdings nicht wissenschaftlich begründet werden, sondern letztlich nur auf Traditionen beruhen. Das Ganze wird mit vollkommen irrationalen Kategorien wie "astrologische Horoskope", "Reinigungskulte", eine "Elementlehre", deren Begründung sich mir ebenfalls nicht erschließt, schwammige Begriffe wie "harmonisches Gleichgewicht von Energien und Temperamenten", Ernährungsvorschriften, die in keiner Weise medizinisch begründet zu sein scheinen, sondern eher religiös (Sich nicht satt essen, jedes Essen muss alle sechs Ayurvedageschmacksrichtungen enthalten, keine ZwischenmaHlzeiten usw. usf.)... Auch die konkreten behandlungsmethoden wie Aderlässe sind ja heute in der Schulmedizin kaum noch üblich und das aus gutem Grund.
Sollten irgendwelche der Behandlungsmethoden tatsächlich nachweislich wirken, dann wird das ja auch untersucht. In dem ganzen Bereich gibt es ja intensive Forschung. - Wenn etwas wirkt, dann hat es auch einen Grund, der empirisch beweisbar, nachvollziehbar ist, der sich vernünftig erklären kann. Genau daran - und das nervt mich eben an alternativen Heilmethoden - scheint der alternativen Medizin kaum gelegen. Statt die eigenen Methoden kritisch zu untersuchen wird Kritik und die "Unterstellung" von Unwissenschaftlichkeit meist einfach abgewiesen, eine Auseinandersetzung findet kaum statt - würde ich auch nicht machen, wenn ich damit mein Geld verdienen würde, sonst käme ich vielleicht am Ende noch zu dem Ergebnis, dass meine Heilmethode eigentlich überhauptnicht heilt. Und dass sie das auch in den letzten Jahrhunderten nicht getan hat.
Zu Schamanismus werd ich wohl nichts mehr schreiben - Die Argumente würden sich nur noch wiederholen. Wunderheilungsvorstellungen gibt es in fast allen Religionen und alle davon durchgehen zu wollen wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Jeder mag glauben, was er will - von wissenschaftlichkeit und Rationalität kann hier aber m. E. keine Rede mehr sein.
Ich denke, es ist schon recht aussagekräftig, dass mit dem Fortschritt der Schulmedizin die Lebenserwartung des Menschen rapide zugenommen hat - während von einem solchen Fortschritt bei traditioneller, alternativer Medizin nur bedingt die Rede sein kann. Und dass Krankheiten heilbar sind, an denen eins früher verstorben wäre liegt wohl auch hauptsächlich an der langweilig spießig konformistischen Schulmedizin
EDIT: Nett, Wishmaster Deinen Post hatte ich ganz übersehen.
ZitatIch kenne mich mit der Thematik nciht sonderlich gut aus, allerdings scheint das ganze auch recht unwissenschaftlich zu sein - Vieles gleicht eher religiösen Riten, Ernährungsvorschriften, Reinigungsverfahren usw. die allerdings nicht wissenschaftlich begründet werden, sondern letztlich nur auf Traditionen beruhen. Das Ganze wird mit vollkommen irrationalen Kategorien wie "astrologische Horoskope", "Reinigungskulte", eine "Elementlehre", deren Begründung sich mir ebenfalls nicht erschließt, schwammige Begriffe wie "harmonisches Gleichgewicht von Energien und Temperamenten", Ernährungsvorschriften, die in keiner Weise medizinisch begründet zu sein scheinen, sondern eher religiös (Sich nicht satt essen, jedes Essen muss alle sechs Ayurvedageschmacksrichtungen enthalten, keine ZwischenmaHlzeiten usw. usf.)... Auch die konkreten behandlungsmethoden wie Aderlässe sind ja heute in der Schulmedizin kaum noch üblich und das aus gutem Grund.
Das unwissenschaftlich...kommt darauf an welche Wissenschaft du nimmst. Für einen Ayurveda Arzt ist der Umgang mit Patienten hier sicher sehr unwissenschaftlich und zurückgeblieben. Auch die Art von Ernährung und zu leben. Elementlehre ist sehr wichtig überall um eine Balance zu haben. Auch hier oder? Du isst wahrscheinlich nicht nur süß und nicht nur salzig, sondern gemischt. Du rennst nicht nur herum, aber sitzt auch manchmal und denkst. Du arbeitest nicht nur aber hast auch bisschen Zeit zum nichts tun. Das ist die Balance der Elemente. Es ist wie mit der Work-Life Balance. Man braucht ein bisschen von allem. Wenn etwas nicht stimmt, musst du am besten was ändern, sonst ist das schlecht. Deswegen ist Ayurveda nicht ein Disease-Management System sondern mehr von Health Care System als hier westliche. Aber weiß nicht so viel darüber, ist besser du liest was. Aber nicht nur Wikipedia (auch in wikipedia steht nur, was Menschen schreiben und denken. Und auch Science Papers sind mit einer Idee und einem Beweis und leider manchmal auch Druck von der Pharmaindustrie ) Auch mit den Medikamenten, ja natürlich gibt es das. Es kommt darauf an, woher die sind. Ich kann auch Tabletten von westlicher Medizin im Internet kaufen und dann ist vielleicht nicht nur gutes darin. Deshalb machen gute Ärzte/Kliniks das selbst oder es gibt genaue Regulationen und Lizenzen. Hier ist ein Interview, das interessiert dich vielleicht: http://www.healthy.net/Health/Interview/..._Research/247/1 und das ist auch gut, vielleicht willst du das lesen, es ist auch über Metalle (bei ca 1/2): http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2876924/
Edit:
ZitatSollten irgendwelche der Behandlungsmethoden tatsächlich nachweislich wirken, dann wird das ja auch untersucht. In dem ganzen Bereich gibt es ja intensive Forschung. - Wenn etwas wirkt, dann hat es auch einen Grund, der empirisch beweisbar, nachvollziehbar ist, der sich vernünftig erklären kann. Genau daran - und das nervt mich eben an alternativen Heilmethoden - scheint der alternativen Medizin kaum gelegen. Statt die eigenen Methoden kritisch zu untersuchen wird Kritik und die "Unterstellung" von Unwissenschaftlichkeit meist einfach abgewiesen, eine Auseinandersetzung findet kaum statt - würde ich auch nicht machen, wenn ich damit mein Geld verdienen würde, sonst käme ich vielleicht am Ende noch zu dem Ergebnis, dass meine Heilmethode eigentlich überhauptnicht heilt. Und dass sie das auch in den letzten Jahrhunderten nicht getan hat.
Genau das nervt vielleicht andere an westlicher Medizin. Natürlich will die Pharmaindustrie ganz viele Tabletten verkaufen, ist es nicht so? Und weil das so ist, warum soll man dann einem Menschen sagen wie er essen soll damit er nicht mehr krank wird? Sonst käme man vielleicht zu dem Ergebnis, dass der Mensch gar nicht so viel Tabletten braucht, sondern bewusst essen und leben soll. So ich vertraue meinen Ayurveda Arzt - Philosoph sogar mehr als den Pharmavertretern
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12.01.2013 14:50
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Deinen Post hatte ich ganz übersehen.