Hallo! Hier ein kleiner Krimi. Ich würde mich sehr über eure Gedanken, Anregungen, Kritik dazu freuen! (Selbst, wenn ihr ihn nicht ganz lest)
Ein toter Mann
3 Tage davor
?Mörder?, er beugt sich über die Kiste und wendet sich dann zu mir um, ?Du hast sie umgebracht!?
?Es tut mir leid, Lukas! Ich? habe sie einfach vergessen, bei so einem kleinen??
?Dir kann man echt nichts anvertrauen! Das ist keine Topfpflanze! Das ist ein Lebewesen und es kann Schmerz spüren! Wie konntest du so?herzlos sein??
?Es tut mir echt leid und ich habe das nicht mit Absicht gemacht! Ich kann dir auch eine neue Ratte kaufen!? ? Das hätte ich einfach schon tun sollen.
?Sag mal, weißt du eigentlich wie kaltblütig du bist? Als hättest du nur meinen Radiergummi verschlampt oder so! Ich - will ? keine - andere!?
?Das kann ich doch auch verstehen. Klar bist du traurig um dein Haustier und es ist auch echt dumm gelaufen. Ich wollte das doch auch nicht!? ? Natürlich nicht.
?Schön, dass du meine Gefühle nachvollziehen kannst! Aber um die einer Ratte kümmerst du dich offenbar einen Scheißdreck! Dabei waren ihre Bedürfnisse nicht gerade komplex!?
Er hat ja Recht. Es war nur mein blöder Fehler. Wie kann ich das bloß wieder gutmachen? ?Nächstes Mal passe ich bestimmt besser??
?Nächstes Mal? Sag mal, hast du es eigentlich nicht gerafft? Sie ist tot! Das kann man nicht wieder reparieren! Es gibt kein nächstes Mal!?
?Jetzt beruhig dich doch mal ein bisschen, es war doch??
??nur eine Ratte?! Wolltest du das sagen? Ja, es war eine Ratte. Und diese Ratte hat gelitten! Es ist kein schönes Gefühl zu verhungern! Oder vorher noch zu verdursten! Kannst du dir das vielleicht irgendwie vorstellen? Und du warst der Grund dafür! Das wirst du noch bereuen!?
Wusch, reißt er die Tür auf.
?Und zwar dann, wenn du es am wenigsten erwartest!?
Knall. Weg ist er.
Das ist ja voll danebengegangen.
Ich hab alles falsch gemacht. Ich hätte wirklich eine neue Ratte kaufen sollen und er hätte vielleicht nichts gemerkt. Ich muss einfach besser aufpassen. So ein dämlicher Fehler! Ich habe sie in dieser Pappkiste einfach vergessen. Es waren vielleicht drei oder vier Tage, aber das hat schon gereicht. Verdammt, hätte ich ihr ein bisschen mehr Wasser gegeben, vielleicht? Ach, es hilft alles nichts! Ich muss mich irgendwie entschuldigen, meinen Fehler wieder gutmachen.
Aber habe ich das nicht eben dauernd versucht? Er lässt nicht mit sich reden. Wie kann ich ihm jetzt nur wieder gegenübertreten? Er hasst mich. Was mache ich bloß? Hätte ich ihm folgen sollen?
Als ich aus dem Fenster blicke, sauge ich scharf die Luft ein. Da steht er noch auf der anderen Straßenseite und redet mit irgendwem. Das wäre meine Chance. Ich könnte noch mal zu ihm gehen. Er scheint immer noch total aufgeregt und gestikuliert wild herum. Jetzt zeigt er zu mir! Schnell drücke ich mich an die Wand neben dem Fensterrahmen. Hat er gesehen, dass ich sie beobachte? Wissen die beiden anderen jetzt auch von meiner Grausamkeit?
Vorsichtig luge ich an der Gardine vorbei. Einer legt die Hand auf Lukas` Schulter. Natürlich können sie ihn verstehen. Ich kann ihn ja auch verstehen, verdammt!
Sie werfen noch ein paar Blicke in meine Richtung und entfernen sich dann gemeinsam. Bestimmt wollen die beiden ihrem Freund helfen. Jetzt überlegen sie, was sie tun können. Wie sie das Problem aus der Welt schaffen können? Und das alles wegen so einer blöden Ratte!
Endlich verschwinden die drei um die Ecke. Das war meine letzte Chance, mich angemessen zu entschuldigen. Am besten schlafe ich erstmal eine Nacht drüber und morgen? morgen sieht dann sicher alles schon ganz anders aus!
2 Tage davor
Diese Nacht habe ich - wenn überhaupt - grauenhaft geschlafen. Völlig absurde Vorstellungen geistern mir im Kopf rum, im Halbschlaf ist alles plausibel, alles könnte real sein. Wie Lukas sich nicht über die Ratte, sondern über mich beugt und? Diese Angst ist echt verrückt, aber ich schaffe es trotzdem nicht, sie aus meinen Gedanken zu verbannen.
Es ist ja nur mein Kumpel Lukas, der kriegt sich schon wieder ein. Ich muss einfach noch mal hingehen. Oder anrufen, das ist leichter? SMS wäre zu feige, aber anrufen ist gut.
Beim einsamen Frühstück suche ich dauernd nach geeigneten Worten, Worten die besser sind als meine letzten. Es soll nicht wieder so in die Hose gehen.
Beim dritten Toast klingelt plötzlich das Telefon. Wer ruft so früh an? Doch nicht Lukas, ich wollte doch den ersten Schritt machen!
?Hallo, hier ist Tom?? Nur Rauschen. ?H-hallo??
?Lukas bist du das? Hallo? Wer ist da?? Tut, tut, tut. Komisch, einfach aufgelegt. Wer war das?
Auf dem Weg zurück in die Küche sehe ich, dass gerade jemand auf meine Wohnungstür zusteuert. Den kenn ich doch! Das ist Lukas´ Kumpel von gestern auf der Straße. Plötzlich beschleicht mich ein beklemmendes Gefühl. Da läutet es auch schon.
?Hallo Tom! Schöner Tag heute, was??
?Hm-hm, hallo Chris.? Der Himmel hängt voll von dunklen Wolken. ?Was willst du denn so früh hier??
?Och, eigentlich nichts bestimmtes, ich dachte, wir könnten einfach mal n´bisschen miteinander reden??
Das ist ja was ganz Neues. Was zum Teufel will er hier? Mich verantwortlich machen für Lukas` Zustand? ?Also, ich bin jetzt noch im Schlafanzug??
?Das macht gar nichts, ich kann warten!?
?Na dann? komm rein.?
Ein wenig belämmert stehen wir beide in meinem Winz-Flur rum.
?Die is ja doch ziemlich groß, deine Wohnung!?
?Findest du?? Das wird ja immer seltsamer. ?Na ja, ich geh mich dann mal anziehen, du kannst schon mal in die Küche gehen. Da vorne!?
Kurz darauf sitzen wir am Küchentisch. Trinken will er nichts. Und Gesprächsthemen hat er offenbar auch nicht. Bis?
?Du Tom, du weißt ja, ich hab die Schule geschmissen und so `ne Lehre beim Schreiner angefangen und da verdient man halt nichts bei, na ja, jedenfalls hab ich nicht genug, um eine Wohnung zu bezahlen, und da dachte ich mir, wo du doch seit kurzem wieder allein hier drin bist? Mich musst du jedenfalls nicht füttern!? Ein dämliches Grinsen erscheint auf seinem Gesicht.
?Was??
?Lukas hat mir gestern erzählt, wie sein Haustier krepiert ist.? Also doch.
?Ja und?! Da dachtest du wohl, mit mir kann man im Moment alles machen? Du siehst doch wie eng es hier ist! Dreieinhalb Zimmer, wenn es hochkommt, das geht doch nicht! Meinst du ich lass mir nur wegen dieser blöden Sache jetzt alles gefallen?! Verschwinde!?
Mein Ausbruch wirkt offenbar, er lässt sich nach draußen befördern. Dieser Mistkerl will seinen Nutzen aus meiner Situation ziehen!
?Frag doch Lukas, seine Wohnung ist bestimmt doppelt so groß!?
?Jaah, stimmt und er muss sie jetzt auch nicht mehr mit seiner Ratte teilen!?
?Ver-schwin-de!? Ich knalle ihm die Tür vor der Nase zu. Dieser Idiot!
Als ich vorsichtshalber noch einen Blick aus dem Fenster werfe, bemerke ich ein Mädchen an der Straßenecke. Das ist doch Chloé! Zwar seit kurzem Lukas` Ex-Freundin, aber sie haben sich im Guten getrennt. Macht sie bei dieser Verschwörung etwa auch mit?
In diesem Moment wendet sie sich ab, ihr Handy ans Ohr gepresst. Vielleicht war sie nur zufällig hier. Aber sie wohnt doch ganz woanders?
Auf jeden Fall bin ich froh, dass sie nicht zu mir wollte. Für den Rest des Tages verschanze ich mich bei zugezogenen Gardinen in meinem Zimmer und spiele Videospiele. Bloß nicht an irgendwas anderes denken.
Spät am Abend klingelt noch einmal das Telefon, ohne dass sich jemand meldet. Die Nummer wird unterdrückt und dann ist wieder nur Tuten zu hören. Was soll das? Jetzt sind es schon zwei unausgesprochene Drohungen.
Eine weitere anstrengende Nacht wartet.
1 Tag davor
Heute muss ich in die Stadt fahren. Eigentlich will ich nicht raus und irgendwelchen Leuten begegnen, die unangenehme Fragen stellen, aber mein Kühlschrank kann einfach nicht mehr warten.
Gerade habe ich die Wohnungstür abgeschlossen und drehe mich um, da sehe ich wieder Chloé auf der anderen Straßenseite stehen.
Kaum habe ich sie erkannt, hat sie auch schon wieder das Handy am Ohr. Was hat sie hier zu suchen? Wartet sie nur auf einen Vorwand, mich wegen der Ratte anzuquatschen? Mit gesenktem Kopf und so schnell wie möglich haste ich an ihr vorbei, aber sie scheint sowieso beschäftigt. Zumindest redet sie wie wild auf ihren unsichtbaren Gesprächspartner ein und reagiert kein bisschen. Hat sie mich denn nicht bemerkt?
Im Bus läuft alles gut, ich sehe keine bekannten Gesichter. Kein Lukas und auch kein anderer aus seinem Dunstkreis.
Es ist ja schließlich auch eine große Stadt und sehr unwahrscheinlich, gerade heute auf noch jemanden zu treffen?
Im Supermarkt drückt mir jemand von hinten eine Hand auf die Schulter. Und zwar ziemlich fest.
?Hey, Tom alter Junge! So schnell sieht man sich wieder!? Chris. ?Kaufst du ein??
Was soll die Frage? ?Ja klar? du etwa nicht??
?Nein, die Sachen sind hier alle so teuer, das kann ich mir nicht leisten. Ich steh nur hier, weil´s draußen so kalt ist.?
So ein mieser? ?Ich muss dann jetzt auch los.?
?Weißt du was: Lukas hatte echt Recht! Du bist ein herzloser??
Den Rest verstehe ich nicht mehr, ich bin schon auf der Straße. So ein verdammtes Pech!
Ich bin kurz im Supermarkt und treffe ausgerechnet ihn, der zufällig ganz genau zur gleichen Zeit? oder etwa nicht?
Ist er mir vielleicht gefolgt um mich hier anzuquatschen? Hat Lukas ihn womöglich sogar geschickt, damit ich ein schlechtes Gewissen bekomme?
Aber ich bin doch nicht herzlos! Nur weil ich? eine Ratte verhungern und einen Kumpel auf der Straße schlafen lasse.
Das ist einfach beschissen! Ich steige in den Bus, zeige meine Karte und setze mich ganz hinten ans Fenster. Wir fahren schon, als noch jemand zur Haltestelle gelaufen kommt. Durch das große Rückfenster kann ich sehen, wie die Frau mit den Armen winkt und schließlich resigniert stehen bleibt. Moment mal. Hektisch wische ich an der dreckigen Scheibe herum. Jetzt ist sie schon fast außer Sichtweite, aber ich hätte schwören können: das war Lukas` Mutter. Sie verfolgen mich! Alle haben sie es auf mich abgesehen! Ich bin ein toter Mann.
Von der Haltestelle renne ich fast nach Hause.
Dort werde ich von einem vertrauten Geräusch empfangen: das Telefon klingelt. Ohne Nachzudenken ziehe ich den Stecker. Jetzt soll er sehen, wo er bleibt, dieser Anrufer! Das lasse ich mir nicht mehr gefallen! Ich lasse mich nicht in meiner eigenen Wohnung drangsalieren!
Als nächstes schließe ich die Tür ab und lasse alle Rollläden runter. Sollen sie ruhig denken, ich wäre nicht da!
So, jetzt müsste ich eigentlich schlafen können.
Obwohl es erst fünf Uhr ist, verkrieche ich mich komplett angezogen ins Bett und versuche zu entspannen. Natürlich ohne Erfolg.
Als plötzlich meine Hosentasche vibriert, fahre ich hoch. Oh Mann, ich hab das Handy ganz vergessen! Ich drücke auf grün und presse mir das Teil ans Ohr.
Das altbekannte Schweigen antwortet.
Das war ein Mal zu viel.
?Du brauchst gar nichts zu sagen, ich weiß auch so, dass du das bist! Ich weiß es! Was willst du denn? Ich hab gesagt, es tut mir leid! Ich habe es dir tausendmal gesagt, aber es reicht dir nicht! Sie wird nicht wieder lebendig, was willst du denn noch??
?Ähm, hier ist Chloé, ich wollte doch nur? ? Ha, sie also auch!
?Alle habt ihr euch gegen mich verschworen! Es soll mir richtig mies gehen, was? Das mache ich nicht mehr mit, hörst du? Handynummern kann man austauschen! Merk?? Wieder aufgelegt.
Scheiße!
Gerade will ich meinem Handy den Saft abdrehen, da sehe ich es: 1 neue Nachricht. Von: Lukas.
Hey, hast du morgen Zeit? Ich will mir ein neues Haustier kaufen.
Soll das ein Scherz sein? Oder etwa ein Versöhnungsangebot?
Quatsch, er will einfach nur wissen, wie ich reagiere. Aber darauf springe ich nicht an. Der Handy-Akku landet schnellstmöglich in irgendeiner Schublade.
Der Tag
Ich habe nichts zu tun, also schreibe ich an meiner Hausarbeit. Immer wieder spähe ich durch die Gardinen auf die Straße, kann aber niemanden entdecken.
Wie lange werde ich das wohl aushalten?
Vielleicht ziehe ich besser gleich um und suche mir neue Freunde. Aber ich kann nicht einfach die Uni wechseln und eine so billige Wohnung finde ich sicher auch nicht noch einmal.
Mann, ist das stickig hier, ich brauch frische Luft! Als ich das Fenster einen Spalt öffne, dringen plötzlich Stimmen zu mir herein.
?Und du willst wirklich einfach bei ihm klingeln?
Sollen wir nicht lieber erstmal?? Das ist Chris,
ganz sicher!
?Anrufen geht nicht, das hab ich doch schon gesagt.? Die andere Stimme hat sich gestern am Telefon gemeldet. Chloé.
?Und wenn er nicht aufmacht??
??Hat Lukas mir den Zweitschlüssel gegeben.? Scheiße, ich Idiot! Der Zweitschlüssel!
Jeden Moment werden diese beiden hier sein. Und wenn ich nicht öffne? ich muss hier weg.
Ich stürze in die Küche, ziehe möglichst vorsichtig den Rollladen hoch und reiße das Fenster auf. Dann klettere ich hinaus und laufe einfach los. Weg von meiner Wohnung und den beiden Belagerern davor. Ich hatte ganz vergessen, dass Lukas auch einen Schlüssel meiner Wohnung besitzt! Das heißt, er hätte schon die ganze Zeit ohne Vorwarnung reinplatzten können!
Ohne mich umzublicken, laufe ich einfach immer weiter und weiter.
Als ich um mich herum wieder etwas wahrnehme, befinde ich mich in der Stadt. Da ist der Supermarkt und da die Apotheke und da? ist Lukas! 100 Meter weiter in einem Geschäft und spricht mit dem Verkäufer. Jetzt bin ich ihm geradewegs in die Arme gelaufen. Ich bremse ab. Das ist die Tierhandlung.
Dann war die SMS also ernst gemeint?
Es wäre wirklich schön, wenn alles wie früher sein könnte. So einfach. Aber das geht nicht! Es kann nicht von jetzt auf gleich alles wieder zum Alten kommen, denn es ist etwas passiert. Es passiert noch!
Aber einfach wieder weglaufen? Zurück kann ich nicht. Am besten sehe ich mir das mal genauer an.
Im Laden verschwindet der Verkäufer gerade ins Büro und Lukas kramt in seinem Rucksack herum. Außerdem fegt gerade eine Kehrmaschine durch die Straße und macht einen Höllenlärm.
Das ist meine Chance! Ich husche hinein und hinter ein paar Regale. Kein besonders sicheres Versteck.
Am hinteren Ende des Geschäfts entdecke ich eine Metalltür, die einen Spalt offen steht. Ich schleiche an den Regalen entlang und zwänge mich hindurch. Jetzt stehe ich in einer Art Lagerraum. Auf jeden Fall sind die einzigen Gegenstände ein paar leere Kisten. Die Tür hat sich hinter mir geschlossen - vielleicht ein Luftzug? -, aber die Geräusche kommen durch eine winzige Lüftung unter der Decke. Vorsichtig schiebe ich einen kleinen Käfig darunter um näher heran zu kommen.
?Und sie sind sich ganz sicher??
?Ja, vollkommen.? Lukas Stimme dringt durch die Ritzen. ?Wissen sie, ich bin froh, dass ich das kleine Mistding endlich los bin!? Er lacht.
In diesem Moment geht das Licht aus. Es ist stockdunkel.
?Das habe ich endgültig hinter mir.?
Meine Ohren fangen an zu rauschen. Auf einmal wird mir alles klar:
Lukas wollte sehr wohl, dass ich herkomme! Und damit ich das auch ganz sicher tue, hat er seine Freunde geschickt. Den Schlüssel hatten sie wahrscheinlich noch nicht einmal dabei. Er kennt mich.
Hier hat er sich absichtlich belauschen lassen und ich bin ihm in die Falle gegangen! Habe mich einschließen lassen in diesem dunklen Lagerraum. Meine Knie geben nach und ich rutsche mit dem Rücken an der Wand herunter. Ich spüre das kalte Metall des Käfigs durch die Jeans.
Wie geschickt er das eingefädelt hat!
Jetzt erwartet mich das gleiche Schicksal wie seine Ratte. Ich werde Verhungern. Oder vorher noch Verdursten.
Epilog:
5 Tage danach
In der Zeitung:
Jugendlicher in unverschlossenem Raum verdurstet
Als Peter Schnettler, Besitzer der Tierhandlung am Markt, gestern Abend in seinem Laden aufräumte, stieß er im Hinterraum auf eine böse Überraschung: die Leiche eines offenbar verdursteten jungen Erwachsenen. Höchst seltsam, da die Tür, laut Herrn Schnettler, nicht verschlossen war. Er würde den Raum zwar nur selten betreten, jedoch nie abschließen, da darin nur einigen leere Käfige und Kisten aufbewahrt würden. ?Ich hatte die letzten Tage durchgehend geöffnet und verstehe nicht, warum er sich nicht bemerkbar gemacht hat!?
Nachforschungen ergaben, dass es sich bei dem Toten um Tom Ulbricht, einen zwanzigjährigen Studenten, handelt. Auch seine Bekannten können sich die Katastrophe nicht erklären.
?Ich war vor ein paar Tagen in genau dieser Tierhandlung um mir einen Hund zu kaufen. Dabei hab ich noch auf ihn gewartet. Ich dachte, er könnte mir bei der Entscheidung helfen.?, so Lukas M., ebenfalls Student.
Ein merkwürdiges Verhalten bei ihrem Freund hatten sie allerdings bemerkt. Chloé B.: ?Wir haben uns Sorgen gemacht, weil er seltsame Sachen faselte und dann gar nicht mehr ans Telefon ging. Als wir hingegangen sind, war seine Wohnung leer!?
Der Fall bleibt mysteriös. War es am Ende ein außergewöhnlicher Suizid? Die Polizei ermittelt weiter, im Versuch, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Warum musste Tom Ulbricht sterben?