4 Jahre? 6 Jahre? Noch was anderes? Vielleicht sogar die gesamte Zeit? Und wieso?

Ich bringe meine Meinung dann später ein.

Ganz eindeutig vier Jahre. Länger geht einfach nicht. Wenn ich noch länger mit meiner Grundschulklasse zusammengepfercht gewesen wär, ich glaub, das wär nicht gut gegangen ... Nicht, dass es Zoff gab, aber irgendwann muss man da raus. Man kommt quasi aus dem Kindergarten mit den anderen in eine Gruppe, eintwickelt sich ein Sück weit und dann ist man nach 4 Jahren der älteste auf dem Schulhof. Man fühlt sich super.
Aber dann muss meiner Meinung nach dieser Sprung sein, dann muss man wieder der "jüngste" werden, um nicht zu überdrehen. Um die Chance zu haben, sich weiterzuentwickeln. Neue Leute kennen zu lernen. Das etwas "wahrere Leben" (sofern das in einer Schule überhaupt existiert^^).
Denn ansonsten sieht man 1. für den Rest seiner Jugend aus, wie aus Schloss Einstein entlaufen und kann 2. keine neuen Freundschaften schließen, die in der Kindheit doch schon sehr wichtig sind. Wenn man noch länger mit den Leuten zusammen hocken würde, die man schon seit dem Kindergarten kennt, kann man sich einfach nicht entsprechend entwickeln. Man muss von dem Ort weg, an dem man das Alphabet gelernt hat und von den Leuten weg, mit denen man gelernt hat, was 1 plus 1 ist. Sonst hat man keine Chance, ein höheres Niveau zu erreichen.
Ganz ehrlich, der Sprung vom "Ältesten" auf dem Kinderspielplatz der GS zum "Jüngsten" auf dem Schulhof des Gymnasiums war zwar hart, aber absolut notwendig.
Weil man sonst gar nicht sieht, was die Älteren so machen, man bleibt in seiner kleinen GSWelt, lässt sich von Mami die Sachen rauslegen, hört Rolf Zukowski und duzt die Lehrer.
Meiner Meinung nach darf Grundschule auf keinen Fall länger dauern als bis zur 4. Klasse bzw. dem 10./11. Lebensjahr eines Kindes. Bloß nicht.

Es würde ja nicht bedeuten, dass man in der selben Grundschule bleiben müsste. Das hätte ich auch nicht ausgehalten, sicher nicht.
Ich hab keine Lust, meine Meinung dazu breitzutreten? möchte aber einwerfen, dass die Qualität (? ^^) der Grundschule keine/kaum Selektion ist. Die Unterscheidung in "wird mal studieren dürfen"(, "wird mit verdammt viel Stress vielleicht irgendwann studieren dürfen") und "wird Einzelhandelskauffrau beim miesesten Discounter" (ja, ich übertreibe. sorry.) könnte so lange hinausgezögert werden, bis sich zumindest Ansätze von Begabungen erkennen lassen und die Kinder in ihren Entscheidungen nicht mehr ganz so sehr von den Eltern gesteuert werden. Länger also.

Wie blubbl schon gesagt hat, man kann ja Schulen wechseln wenn man mit der eigenen Klasse nicht auskommt. Oder die Zähne zusammenbeißen.

Ich finde, 4 Jahre sind definitiv zu wenig. Wenn man zehn Jahre alt ist plant man nicht, ob man zur Uni gehen will oder nicht, dementsprechend strengt man sich auch weniger an. Bzw man strengt sich an, aber nicht weil man weiß, dass es irgendwann nútzlich sein wird sondern deshalb, weil die Eltern es so wollen. Ja, es gibt warscheinlich Leute die mit zehn Jahren wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Aber das ist definitiv nicht die Mehrheit - mit zehn Jahren ist man immer noch ein Kind.

Und mit zwölf Jahren, denke ich, kann man auch die Kinder einstufen. Ich erinnere mich noch an meiner Grundschulzeit - die ersten vier Jahren haben wir praktisch nichts gemach (rechnen, lesen, Ortographie, etwas Englisch... Das war alles nicht besonders fordernd^^). Ab dem fünften und besonders im sechsten Jahr fing man mit dem "richtigen" Lernen erst an, und erst da gab es auch manche, die die Klasse wiederholten - da hat man gemerkt, wer sich anstrengte und wer nicht. Und erst dann ist es sinvoll, die Klasse zu trennen, finde ich.

Hey Staubfinger,

Bei deiner Argumentation hast du aber vergessen, dass man bei einer länger als 4 Jahre dauernden Grundschule aben nach dieser Zeit NICHT der Älteste auf dem Schulhof wäre...Es gäbe ja immer noch Ältere.

Und wer sagt, dass man nicht auch mal die Klasse wechseln kann? Letztendlich ist man ja doch immer nur mit Gleichaltrigen zusammen.

Aus meinen Erinnerungen an die Oberstufe muss ich aber sagen: Dieser Sprung von Grund- auf weiterführende Schuld kann besonders für die Großen sehr entspannend sein...
Man stelle sich vor, man schreibt gerade Abi. Und draußen tobt alles herum von sechs Jahren aufwärts, und lärmt herum und kennt keine Regeln (oder ignoriert sie zumindest einfach^^)
Ich sage nicht, dass das auf einem normalen Gymnasium viel anders wäre (Fünftklässler können auch echt schrecklich sein ), aber wenn wirklich alle-alle zusammen wären, wäre es wohl noch um einige Grade schlimmer.

(Ich böse Kinderhasserin.)

Ich halte eine Verlängerung der Grundschulzeit auf 6 Jahre im Grunde für sinnvoll - ich glaub nicht, dass man Kinder schon mit 10 Jahren trennen sollte. Die Schüler so früh auf die verschiedenen Schulmodelle zu verteilen find ich einigermaßen ungerecht - zumal die schulischen Leistungen wohl umso stärker vom Elternhaus abhängen, je jünger man ist. Man nimmt Kindern einfach ein Stück weit die Möglichkeit, sich zu entwickeln, sieht darüber hinweg, dass verschiedene Kinder dafür auch unterschiedlich lange brauchen.
Klar, man kann auch später noch von Realschule aufs Gymnasium wechseln und so - aber es wird einem schon vergleichsweise schwer gemacht. Und es ist sicher nicht sehr ermutigend, wenn einem schon so früh gesagt wird, dass nichts aus einem werden wird. (Als was soll ein Kind eine Hauptschulempfehlung denn sonst werten? Ich denke schon, dass viele sich aussortiert vorkommen und schon so früh ihre Zukunft verbaut kriegen.)
Andererseits muss man Kinder wohl irgendwann trennen - ich denke, das ist für alle von Vorteil. Wenn alle bis zum Schluss zusammen unterrichtet würden, würde das nur die einen aufhalten, die anderen überfordern... Aber das heißt ja nicht, dass eine Hauptschule in ihrer heutigen Form notwendig ist. Und ich denke, es gilt, ein gutes Gleichgewicht zu finden, zwischen beiden Wünschen - niemanden zu früh auszusortieren und die Kinder andererseits individuell zu fördern, ihren Fähigkeiten entsprechend.

Was Staubfingers Einwände betrifft - ich denke auch, dass diese zwei zusätzlichen Jahre gemeinsames Lernen anders gestaltet werden müssten, als die ersten Grundschuljahre - aber nur weil das Niveau in Grundschulen momentan so niedrig ist heißt das ja nicht, dass man das in den beiden Jahren danach nicht ändern könnte.
Ich glaube auch nicht, dass es allen so geht, dass sie gerne von der Grundschule aufs Gymnasium (bzw. Real/Hauptschule) wechseln - ich hab recht lange gebraucht um mich in meine Grundschulklasse einzuleben und dann waren da mit dem Eintritt ins Gymnasium plötzlich schon wieder andere Menschen... Für mich war das eher unschön als befreiend. Aber wenn man gerne einen Wechsel haben möchte, könnte man das ja auch einbauen in ein solches Modell mit verlängerter Grundschule - man muss ja nciht in der gleichen Klasse bleiben.

Ich würde am besten dieses A-/B-/C-Kurs-System finden. Nach der Grundschule kommt man auf eine andere Schule, wird aber nicht auf Haupt-, Realschule und Gymnasium aufgesplittert, sondern kann je nach seinen Fähigkeiten den A-Kurs ("Profis"), B-Kurs (Fortgeschritten) und C-Kurs (Anfänger) wählen. Und wenn man merkt, dass man in einem bestimmten Fach doch nicht so gut ist, wechselt man einfach in den nächstniederen Kurs.

Aber da sowas in Deutschland wohl eher nicht zu verwirklichen ist... ich bin für die 4 Jahre. Bei allen Vor- und Nachteilen, die bereits aufgezählt wurden, finde ich, kann man die Nachteile der 4 Jahre im Vergleich zu den Vorteilen verschmerzen.

Ich war mit den vier Jahren Grundschule ganz zufrieden.
Für mich hieß es dann umstellen, ich musste mehr tun, und das habe ich dann auch gemerkt.
Die vierte Klasse war für mich ein Alptraum, ich habe so ziemlich alle Mitschüler gehasst, und es hat sich nie ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt.
Das war in der fünften dann anders. Besser.

Keine 6 Jahre Grundschule, das ist auch meine Meinung. Ein Schulwechsel trägt auch einiges zur Entwicklung bei. Man lernt, sich in einer völlig neuen Situation zurechtzufinden, neue Leute, Lehrer siezen, mehr Stunden, andere Räume, plötzlich muss man für Arbeiten lernen, Vokabeln, Fremdsprache und und und. Außerdem befindet man sich plötzlich zwischen vielen Großen. So langsam nimmt man auch deren Verhaltensweisen an. Ich kann das jetzt nicht belegen, aber ich glaube, wenn Schüler 6 statt 4 Jahre in der Grundschule sind, bleiben sie länger kindlich und werden später selbstständig.
Eine Möglichkeit wäre auch, dass die Kinder erst 4 Jahre in die Grundschule gehen, dann 2 Jahre in so ein Kurssystem, wie LadyOz es beschrieben hat, und dann weiterführende Schule. So werden die Kinder erst noch einmal individueller gefördert und neu zusammengewürfelt, bevor es dann wirklich los geht. In Hessen oder so gibt es ein ähnliches System, wenn ich mich recht erinnere. (?)
Ach ja: Dieses Kurssystem erinnert mich irgendwie an Gesamtschulen.

Ich merke hier in den USA, wie nervig sowas sein kann, wenn man immer in der selben Schule ist... Hier kennt jeder jeden, da es nicht so viele Schüler sind, und beim Wechel von Elementary- zu Middle- zu Highschool ist es nur ein Geböudewechsel, obwohl die Gebäude auch verbunden sind... Man ist hier echt einfach 12 Jahre mit den selben Leuten zusammen. Toll, wenn man Freunde hat, Mist, wenn man sich mit jemandem verkracht... Ein Schulwechsel ist wichtig, auch um die Fähigkeit sich auf neue Leute einzulassen auszubauen...

Zitat

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Schüler 6 statt 4 Jahre in der Grundschule sind, bleiben sie länger kindlich und werden später selbstständig.

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Das habe ich jetzt mal überhört, Sinchen! Aber warum denkst du so? Was bringt dich zu diesem Entschluss?

Ich wäre eher für 5 Jahre, die goldene Mitte. Nicht zu lang, nicht zu kurz, finde ich. Bei mir war es nach dem Wechsel auf die Oberschule nach der 6. (!) Klasse auch so, dass ich einen riesigen Entwicklungsschub gemacht habe. Warum? Ich durte endlich so sein, wie ich bin. Ich habe Mnschen kennengelernt, die mich so akzeptieren, denen ich alles erzählen kann, mit denen ich in der Pause philosophieren kann, ohne gleich ein "Was ist das denn für ein langweiliges Thema?" an den Kopf geworfen zu bekommen. manchmal wünsche ich mir, ich hätte diese Menschen früher kennengelernt, manchmal frage ich mich, ob es dann genauso gewesen wäre.

Zitat von Lotte

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Das habe ich jetzt mal überhört, Sinchen! Aber warum denkst du so? Was bringt dich zu diesem Entschluss?

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^^
Du schreibst ja selbst, dass da ein Entwicklungsschub beim Schulwechsel ist. Der kommt Leuten, die kürzer Grundschule haben, früher. Vielleicht nicht im Einzelfall, aber insgesamt glaube ich schon, joa.

Im Endeffekt machts aber keinen großen Unterschied, hast ja Recht.

Ich bin einduetig für die 4-jährige Grundschule.
Der unterschiedliche Leistungsstand war für unsere Klasse in der 4. schon eine Katastrope. Ein paar haben sich gelangweilt (hust), und andere kamen trotz sitzenbleiben gar nicht mit. Ich habe es erlebt, dass ich mit einer schlechten Schülerin in einen anderen Raum gesetzt wurde und ihr sozusagen Nachhilfe in Mathe gegeben habe. Und diese Lösung war die beste. ich hätte mich sowieso nur gelangweilt, weil ich den Stoff schon konnte und die andere hat wenigstens die Grundlagen gelernt, auf die man nicht länger eingehen konnte.
Im Nachhinein war ich einfach nur froh, nach der vierten die Schule wechseln zu können. Ich war in einer Klasse mit Leuten, die ähnlich gut waren, dank meiner Grundschullehrerinn finde ich heute noch, dass wir wenige Hausaufgaben bekommen, bin eine verhasste Ex-Freundin losgeworden...


Nein, in Hessen git es kein A/B/C Kurssystem. Erst in der Oberstufe wird in Grund und Leistungskurse geteilt und die Qualität der Grundschule schwankt jeh nach Lehrer. Bei den 4 klassen und Lehrern gab es an unserer Schule meine Klassenlehrerinn, bei der der Unterrricht härter war als in den ersten Jahren Gymi und bei anderen war es ein zweiter Kindergarten.
Was besser ist, darf jeder für sich entscheiden.

Gibts da nicht so eine "Förderstufe"? Ich höre dieses Wort immer wieder. Ich dachte, das geht in die Richtung.

Förderstufe war einmal... 5. 6. Klasse war das. Ist aber immernoch so, dass zur 7. nochmal ein Schwung neue Schüler kommt.

Und was das ABC system betrifft: Gibts nicht stimmt nicht ganz, die Gesamtschulen haben das meines Wissens nach für manche Fächer.