Zitat

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In Buddhismus ist das auch sehr interessant. Es gibt keine Geschichte von Schöpfung, wie in den anderen Religionen. Alles ist Ursache und Wirkung. Alles was ist, ist nur, weil irgendwas davor das verursacht hat. Das ist das Gesetz von Karma. Also entweder der Big Bang ist außerhalb von diesem Gesetz (dann müsste es aber einen Anfang von außen geben, also vielleicht einen Gott) oder es ist endlos und gab auch ganz viele Zeiten vor dem Big Bang. Weil niemand das weiß und wissen kann, gibt es auch keine Lehren über das. Das Universum hat keinen Anfang und ist unendlich aber mehr kann man nicht sagen. Es gibt eine Lehre über den Ablauf. Alles folgt dem: Zuerst Leerheit im Raum, dann Ausformung, dann Dauer, dann Zerstörung und dann wieder Leerheit und zurück von neuen. Also alle Teilchen der Elemente befinden sich immer in einer Raumstruktur und formen sich und werden wieder zerstört. So geht das immer weiter, ohne Ende. Ist der Big Bang in der Wissenschaft der ultimative Punkt vom Anfang oder was war davor? Und ist das, wenn man das noch nicht forschen kann ud so nicht besser weiß als das, nicht auch fast mehr von Philosophie?

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Das ist eine schöne Philosophie
Und, nein, der Big Bang ist nicht Die Antwort Auf Alles, es ist nur eine Theorie von mehreren. Es kann genauso gut sein, dass wir in ein Universum leben, dass sich unendlich oft ausdehnt und wieder zusammenzieht. Wir wissen nicht, welche Form unser Universum hat (offen flach, oder geschlossen, oder offen gekrümmt), was wiederum die Bedingungen ändert... Man denkt, der Big Bang hätte existiert, weil alle Berechnungen darauf zurücklaufen, dass irgendwann alles, auch Raum und Zeit, auf einen ganz kleinen Punkt konzentriert war. Das Problem dabei ist, dass die Physik in diesem Punkt verrückt spielt (eine Singularität nennt sich das - dasselbe passiert in Schwarzen Löchern: sehr, sehr viel Masse auf einen ganz, ganz kleinen Punkt konzentriert macht, dass die Dichte und die Temperatur praktisch ins Unendliche steigen, was nicht sein dürfte), weshalb es nur eine "notdürftige" erklärung ist, wenn man es so sagen kann. Aber ja, ein unendliches, ein ständig fluktuierendes Universum ist auch sehr gut möglich (ganz ehrlich, ich finde die Theorie eines schon seit unendlichen Zeiten existierenden Universums viel schöner, weil man sich damit das "was war davor?" sparen kann^^).

Ja, eine schöne Philosophie Aber ich muss sagen, ich weiß nicht genau ob das überall ist wo Buddhismus ist. Ich glaube das hatte ich mal bei tibetischen gelesen, die haben mehr Texte auch von später von ganz vielen Lamas in der Geschichte. Theravada in Thailand/Sri Lanka/.. hat nur die Texte von Buddha und dort ist das glaube ich nicht so genau. Dort ist auch, das die das nicht wissen können und es ist egal, aber nicht so mit Teilchen im Raum. Es gibt auch mehr Einfluss von den Hindu Religionen. Dort gibt es auch die Cycles von Schöpfung, Dauern, Zerstörung und Leerheit, aber es kommt mehr von den Göttern - Brahma, Vishnu und Shiva. Vom Prinzip ist aber das gleiche glaube ich.

Gibt es in der Science eigentlich das Prinzip, so ähnlich wie Karma oder Vergänglichkeit? Gibt es dafür Formeln oder so, das alles eine Ursache hat? Entstehen alle Materien neu oder ist die einfach so fest zusammen, und das ist alles in einem Punkt aber alle Teilchen schon da?

Und gibt es das bei den Christen auch, mit Ursache-Wirkung und Vergänglichkeit? Weil wenn Gott das Paradies gemacht hat, wer hat dann Gott gemacht Ich glaube das ist so einfach bei denen, zu einfach.

Keine Ahnung, ob ein lineares Geschichtsbild einfacher ist als ein Zyklisches. Wenn man von einem Ursache-Wirkungs-Prinzip ausgeht gibt es ja letztlich zwei Möglichkeiten - Unendlichkeit, oder eine erste Ursache. Letzteres ist, meines Wissens, bei allen Formen des Christentums der Fall und vermutlich auch beim Islam und Judentum, auch wenn ich mich nciht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Ich glaube nicht, dass es so viel mehr denkleistung erfordert, sich als Antwort auf solche Fragen ein zyklisches Weltbild zu basteln, in dem die Frage nach Ursache und Wirkung auf lange Sicht sinnlos wird, als wenn man einen "unbewegten Beweger" konstruiert, eine letzte Ursache, die selbst wiederum nicht durch etwas hervorgebracht wurde...

Ob es im Christentum Ursache-Wirkung und Vergänglichkeit gibt ist, denke ich, nicht so einheitlich zu beantworten, dafür gibt es zu krasse Unterschiede zwischen verschiedenen Strömungen.
Es lässt sich wohl allgemein sagen, dass in einer Religion, die von einem allmächtigen Gott ausgeht, wie das Christentum, "Zufälligkeiten" recht schwer zu erklären sind, dass solche Religionen also deterministischen Positionen tendentiell recht nahe stehen, also die Vorstellung, dass alles nach strengen Gesetzen abläuft, jedes Ereignis A mit Notwendigkeit Ereignis B hervorruft (und auch nur B und nicht evt. auch ein C) - das Denken, Handeln, Entscheiden bewussten Lebens in einigen Fällen ausgenommen.
Es gibt extrem strenge Deterministen, bei denen alles aus Ursache-Wirkungs-Prinzipien besteht, wo ein Zustand zwingen den einen, bestimmten nächsten hervorruft und alles nach einem notwendigen, göttlichen Gesetz abläuft, was in so krassen Vorstellungen wie der doppelten Prädestinationslehre eines Calvin o. Ä. seinen Gipfel findet... Luther hat dem Menschen durchaus in weltlichen Belangen Willensfreiheit zugebilligt, mir ist allerdings nicht klar ob das auf eine Ablehnung von deterministischen Positionen zurückzuführen ist, oder auf eine zwar deterministische, aber kompatibilistische Vorstellung, also darauf, dass er zwar schon davon ausgeht, dass jedes Ereignis ein zweites Ereignis mit notwendigkeit hervorruft, sich also alles letztlich berechnen ließe, dies aber mit der Vorstellung eines freien Willens vereinbar ist... - In Glaubensfragen findest diese Willensfreiheit ihm zufolge aber ihr Ende.
(Wobei - das kommt zwar in dieser Form in den Augsburger Bekenntnissen zum Ausdruck, diese sind allerdings nicht von ihm verfasst worden. Meines Wissens ist die Lutherische Linie sogar noch härter und geht davon aus, dass nur die Allmacht und Gnade Gottes entscheidet, nicht wir persönlich.)
Dann gibt es auch noch eher "liberale" Theologen, Erasmus von Rotterdamm, Sebastian Castellio etc, die sehr humanistisch geprägt sind und einen freien Willen voraussetzen.

Vergänglichkeit gibt es im Christentum, ja. Alles weltliche endet sowiese, spätestens mit der Apokalypse und dem jüngsten Gericht, aber nichteinmal ein ewiges Leben im Jenseits, sei es im Himmel oder in der Hölle ist zwangsläufig vorausgesetzt. Es gibt Bibelstellen, die einen endgültigen Tod zumindest denkbar erscheinen lassen - auch hier gibt es wieder kontroversen.

Bezüglich deiner Frage, ob es in den Wissenschaften ein dem "Karma" ähnliches Prinzip gibt kann ich nicht mehr sagen, als dass mir das nicht bekannt wäre. Zumindest nicht, wenn man mehr als ein simples Ursache-Wirkungs-Prinzip meint, dass durch Naturgesetze natürlich gegeben ist - wenn es auch um mit Moral verknüpfte Aspekte geht, oder gar die Verbindung zu Wiedergeburtsglauben usw. wird sich die empirische Naturwissenschaft vermutlich verabschieden.

Zu der Frage ob alle Materien neu entstehen kann ich nur den Massen- bzw. Energieerhaltungssatz benennen, was grade das ausschließt, wenn ich das richtig verstehe, außer wenn es um Umwandlung der einen Form in die Andere oder umgekehrt geht (Der Massenerhaltungssatz scheint nicht ganz wasserdicht zu sein, wenn man mal was über "Massendefekt" liest, keine Ahnung. Das grundlegende Ursache-Wirkungsprinzip wird dadurch aber ja nicht tangiert...) - aber Physikmäßig bin ich ahnungslos - da können die enya oder stelmaria wohl mehr zu sagen

Oh da muss ich bisschen was zu Karma sagen, wenn ich das so verstanden habe von deinem Text. Karma ist ein Gesetz von Ursache-Wirkung, ja. Viele wenn die über Buddhismus (bisschen vielleicht auch Hinduismus) reden, die glauben Karma ist deterministisch, Karma ist so geboren werden und dann einen deterministischen Lebensplan haben. Das ist nicht ganz richtig. Es ist wahr, durch eine Ursache ist man in diesem Leben geboren. Es hat jetzt ein paar äußeren Umstände, wie vielleicht wo und wann und weche Umstände. Aber mit dem Rest, Karma ist vielleicht das Gegenteil von determinismus. Wirklich, es ist sehr viel Willenfreiheit. Eigentlich ist es fast nur Willensfreiheit. Karma meint, wenn du so handelst, wird das Konsequenzen haben, egal wie. Negatives wird negatives machen, und positives zu positivem. So zb wenn du im Wald bist, und der Blitz schlägt ein, es gibt ein Feuer. Das ist nicht Karma. Oder nicht Karma, das mit dir verbunden ist. Es hat schon sicher eine Ursache wenn der Blitz einschlägt, aber das ist außer dir. Aber wenn du dich entscheidest ein Lagerfeuer machen und dann gibt es Waldbrand. Das ist Karma. Es ist aber ganz allein bei dir, diese Konsequenzen bewusst zu machen und danach zu handeln. Ich glaube es würde kein Buddhismus geben sonst, denn der ist Willensfreiheit. So sind alle Lehren darauf gebaut, wenn sich Menschen frei entscheiden können was die machen und wie die das machen. Es gibt keinen Gott, der das so will, aber eigentlich nur Vorbilder, von denen du lernen kannst wie dich entscheiden. Wenn du betest, oder Opfer machst dann ist das aus Respekt vor den Vorbildern, und vielleicht weil du hoffst, ihre Eigenschaften werden langsam auch deine werden und du hast mehr Bewusstsein und Erkenntnis. Natürlich gehen viele Menschen auch in den Tempel und beten zum Buddha damit die mehr Geld bekommen. Aber das ist dann nicht die Lehre.

Aber vielleicht ist das mit Christentum/Islam/Judaismus auch so, du kannst dich entscheiden alles zu folgen, oder du gehst in die Hölle. Deine freie Entscheidung eigentlich. Oder ist das auch vorherbestimmt, wer folgt und wer nicht?

Einfach ist zyklisch auch ja. Aber es hat mehr mit Philosophie und Erkenntnis, als 7 Tage Welt erschaffen. Auch sagen können "niemand kann es wissen, deshalb sagen wir nichts falsches". Es ist eine hohe Kunst, sagen können Ich weiß, dass ich nichts weiß., und so die Wahrheit suchen. Viele Menschen haben zu viel Ego und Stolz oder auch Angst, und machen sich dann falsche Sachen woran die glauben, nur weil das einfacher ist als nachdenken und was empirisch zu forschen. (Vergänglichkeit ist ja nicht erfunden. Es passiert. Alles in der Natur ist vergänglich. Es ist fast ein Naturgesetz. Auch neu machen, zerstören, neu, zerstören ist eine Beobachtung. Aus toten organischem Material entstehen neue Körper mit neuem Leben, Wasser verdunstet und regnet wieder etc. etc.)