Hm...was kann hilfreich sein? Es gab auf jeden Fall mal von Erika Moen einen Comic zum Mooncup, ich suche mal...voilà!
Den gab es zwar erst, als ich meinen eh schon hatte, insofern hat er nicht zur Entscheidungsfindung beigetragen, aber gut ist er auf jeden Fall

Und ansonsten hab ich einfach viel in diversen Foren gegoogelt, wobei das mit Vorsicht zu genießen ist, denn da gibt es auch viele...naja, Fanatiker_innen, wie immer halt ^^

Ich benutze meinen Mooncup derzeit immer noch, und das einzige, was mich stört, ist, dass er sich etwas verfärbt. Ich hatte ihn ja in hellgrün bestellt, und inzwischen ist an einigen Stellen halt zu merken, dass er regelmäßig mit Blut in Kontakt kommt (wer schonmal versucht hat, Blutflecken aus Klamotten rauszukriegen, weiß ja, wie "echt" das ist!)
Daran ist auch nichts zu ändern, egal wie oft ich ihn auskoche, in der Mikrowelle desinfiziere oder in Kukident lege. (Ehrlich gesagt mach ich es allerdings meistens in der Mikrowelle, das geht für Faule am schnellsten und ist genauso effektiv wie der Rest.)
Also ist er nicht mehr so hübsch/ansehnlich. Aber er tut immer noch gut seinen Dienst. (blubbl hat bekanntlich einen schwarzen Mooncup und wird eventuell solche Probleme deshalb nicht haben, vielleicht kannst du blubbl mal deswegen fragen?)

Allerdings denke ich manchmal im Nachhinein, vielleicht wäre eine Größe kleiner auch okay gewesen. Der Rechner auf der MeLuna-Website hatte mir Größe M ausgespuckt, weil ich dünn, aber hochgewachsen bin. Die Erfahrung hätte mich lehren müssen, dass ich aber trotz meiner Körpergröße ein eher schmales Becken habe, also wäre S vielleicht doch besser gewesen...? Das klingt jetzt blöd, aber am besten ist es vielleicht mal, mit Fingern vorzutasten und zu gucken, wie fest die Muskulatur und das Gewebe sind, und es danach zu entscheiden. (2 Finger = S, 3 Finger = M, 4 Finger = L oder so? xD)
Da ist einfach jeder Mensch verschieden, und nur nach äußerlichen Faktoren kann zwar bei den meisten in etwa entschieden werden, welche Größe für sie gut ist, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die...ähm, die Regel. (no pun intended.)

Also "halten" tut mein Cup auf jeden Fall noch. Und was ihn wirklich besser macht als Tampons, ist, dass er die Schleimhaut eben nicht austrocknet. Tamponwechsel war aus diesem Grund manchmal unangenehm, Mooncupwechsel ist es nicht.
Was nervt: Öffentliche Toiletten. Da muss eins manchmal ziemlich kreativ sein. Händewaschen schon beim Reingehen, Mooncup in die Toilette entleeren, sofort weiterbenutzen (ausnahmsweise ohne Ausspülen), alles mit Toilettenpapier reinigen und dann warten, bis niemand im Waschraum ist, um die Hände nochmal ganz gründlich zu waschen...ich sehe dann meistens aus, als hätte ich ein Schwein geschlachtet

Nach dem Einlegen der Spirale hatte ich zwei Monate lang auf den Mooncup verzichtet, aber er scheint diesbezüglich unproblematisch zu sein. Meine Gynäkologin meinte, sie übernehme diesbezüglich keine Garantien. Ich merke schon, dass der Unterdruck manchmal die Portio etwas verformt, aber nur durch Tasten, es tut auch nicht weh und geht dann schnell von alleine zurück. (Ich hatte halt Angst, der Mooncup könnte die Spirale irgendwie...rausziehen oder so, aber das tut er nicht. Meine Ex-Mitbewohnerin ist auch Spiralen- UND Mooncup-Trägerin und hatte da noch weniger Bedenken als ich, bei ihr gibt es auch überhaupt keine Probleme.)
Manchmal brauche ich beim Einlegen zwei Versuche, weil beim ersten Luft mit reinkommt, und das soll ja nicht. Es geht eben nicht immer so hübsch wie auf den Schaubildern ^^

Also, Fazit: Mooncup ist zu empfehlen, wenn du dich nicht vor deinem eigenen Körper ekelst und manchmal auch hart im Nehmen bist. Und auch, wenn du ansonsten nicht totaaaal schlimme Menstuationsbeschwerden hast.
(Ich habe manchmal Episoden, in denen mir alles ein bisschen wehtut und die Haut empfindlich ist, dann benutze ich doch mal einen Tag Binden und überlege derzeit, vielleicht zu diesem Zweck auch Stoffbinden zu kaufen.)

Von der Ausschließlichkeit des Mooncups bin ich nicht mehr soo überzeugt, es gibt wohl doch viele, die doch nicht so gut damit klarkommen. Es ist wohl wie mit vielen Dingen; eins darf sich da nicht durch äußere Trends unter Druck setzen lassen und glauben, jetzt einem bestimmten Schema entsprechen zu müssen. Wir leben ja nunmal in einer Gesellschaft, in der alles, was mit Intimitäten zu tun hat, tendenziell sehr Zwangbehaftet ist. Aber versuchen lohnt sich, und wenn es doch nicht geht...auch kein Beinbruch. So teuer ist das Teil nun auch nicht.

Edit: Sorry, dass ich soviel schreibe, aber ich hatte am Anfang bei jeder Kleinigkeit, die nicht genaaaau so war wie beschrieben, schreeeckliche Bedenken und dachte, ich sei irgendwie abartig und ich will nicht, dass das anderen auch passiert, deswegen füge ich jetzt noch was hinzu. In dem Erika-Moen-Comic schreibt sie, dass sie anfangs mal befürchtete, ihre Vagina hätte "den Mooncup gefressen". Ich kann das nicht nachvollziehen, denn scheinbar sind Erika Moen und ich unterschiedliche Typen und bei mir rutscht der Mooncup manchmal eher nach unten und drückt dann gegen die empfindliche Haut des Damms, sodass er nochmal hochgeschoben werden muss. Aus diesem Grund hab ich praktisch sofort die Rückhol-Kugel abgeschnitten, denn die hat dann furchtbar gepiekt. Nun drücke ich den Cup zum Rausholen einfach ein wenig mit den Fingern zusammen, damit der Unterdruck weggeht, so ist es für mich leichter.
Nur, damit sich darum niemand Sorgen macht, der_die das hier liest

Haha, geil, der Comic.

Danke, Kleo, dass du dir die Mühe gemacht hast, so ausführlich zu schreiben! Genau vor so Fanatikern hab ich ein wenig Sorge - das ist genau wie bei der Brafitting- und Haarewachsenlassen-Sache^^ - deshalb helfen recht entspannte Beiträge wie deiner sehr.

Da ich eh schon so ein öffentlicher-Toiletten-Tolpatsch bin, gehe ich davon aus, dass ich zunächst mal parallel weiterhin auf Tampons zurückgreifen werde. Aber ich hänge ja auch oft genug den halben (oder ganzen) Tag zuhause rum, und da ist das ja hoffentlich kein Problem. Und das ist wahrscheinlich auch die Lösung für die Wohnungen von Freunden, die auf die beknackte Idee kamen, keinen Klomülleimer aufzustellen.

Ich werde mich in den nächsten Tagen mal genauer mit den Herstellern und Größen auseinandersetzen, dann so ein Ding bestellen, und dann berichten.

Mein "schwarzer" (eigentlich eher dunkelgrauer? jedenfalls halbtransparenter) Mooncup (FleurCup) hat sich nicht so stark verfärbt, er sieht aber halt auch weniger? nagelneu aus, und um die Luftlöcher am Rand ist er ein wenig dunkler geworden.

Kann Kleo nur zustimmen, Mooncups sind cool, nur nicht immer und für alle. Und auch ich verwende meinen noch, und zwar fast ausschließlich.

Dass das nicht so glatt läuft wie in den Videoanleitungen erlebe ich auch, tatsächlich funktioniert das mit dem eleganten Entfalten an der richtigen Stelle bei mir fast nie. Mir rutscht er meist aus den Fingern und faltet sich zu früh auf, aber oft lässt er sich auch so noch an die richtige Stelle manövrieren. Dann halt irgendwie mit den Fingern am Rand herumtun, damit er auch wirklich ganz offen ist und fest sitzt. (Um das zu Überprüfen vielleicht auch noch ein kleines Stück nach unten ziehen.)
Ihn zusammenzudrücken, um den Unterdruck zu lockern, gelingt mir meistens auch nicht, ich muss oft ein bisschen anziehen und ihn dann mit den Fingern am Rand lösen? oder so.

Dafür hab ich mich an die Größe und dern dicken Rand gewöhnt, die ich in diesem Thread irgendwann als störend erwähnt hab.

Welche Foren mir geholfen haben weiß ich leider nicht mehr.

Ich benutze jetzt seit vier Monaten einen Mooncup und noch bin ich nicht so ganz überzeugt.
Ein großes Plus ist definitiv, dass er bequem sitzt und ich ihn beim Tragen nicht spüre - dazu kommt, dass er nicht so fusselig wie ein Tampon ist, kein Rückholbändchen, weniger Müll, ect.
Allerdings bin ich mir beim Einsetzen nie wirklich sicher, ob er nun denn richtig sitzt (das mit dem Drehen klappt bei mir überhaupt nicht, habt ihr da irgendwelche Tipps? Ich habe das Gefühl, den Mooncup damit entweder nur zu verdrehen oder gar einzudellen) und diese Ungewissheit ist arg unangenehm. Noch unangenehmer ist es allerdings, wenn sich zu der bloßen Befürchtung die Gewissheit gesellt und man auf einem blutbefleckten Bettlaken aufwacht (= not cool).
Vielleicht liegt es nur an der mangelnden Erfahrung (oder an der falschen Größe? Aber S scheint mir - auch von der Menstruationsblutmenge* - gut zu passen, eigentlich).
Apropos mangelnde Erfahrung: Bei meiner ersten Periode mit Mooncup bin ich ein paar Male fast in Panik verfallen, weil mein Mooncup nach oben hin vollkommen außer Reichweite gerutscht ist (wie bei Erica Moen) und ich gar keine Ahnung hatte, wie ich das Ding rausbekommen sollte (da hockt man dann schon mal eine Stunde auf der Toilette und versucht verzweifelt irgendwie diesen rutschigen Rückholpinöpel zu fassen zu kriegen und gleichzeitig am besten nicht zu verkrampfen, weil das ja kontraproduktiv ist. Solche Gedanken sind immer sehr hilfreich.) Die Tipps in den Mooncup-Foren haben mir nicht viel gebracht - geklappt hat es letzten Endes meist vor allem dadurch, dass ich mich daran erinnert habe, dass man ja Muskeln im Unterleib besitzt, und den Mooncup irgendwie herausgepresst habe (so viele Fun Facts).
Noch zwei Sachen: Bezüglich der öffentlichen Toiletten kann ich Kleo nur zustimmen. Und: Immerhin ist das Desinfizieren mit der Mikrowelle echt praktisch.

Ich werde es wohl noch ein paar Perioden mit dem Mooncup versuchen und dann eventuell wieder zu Tampons wechseln.

*(was ich noch gut find am Mooncup: Es ist recht interessant mitzubekommen, was da eigentlich im Laufe der Periode alles so raus kommt.)

Haha, ja, diese "Klumpen" sind übrigens kein komplettes Gewebe, sondern nur durch Fibrin agglutinierte Erythrozyten, habe ich neulich in Gyn gelernt

Ich habe früher immer relativ schwach geblutet, da musste ich den Cup immer nur 2-3-Mal wechseln und konnte ihn eineinhalb Tage am Stück tragen (was ja auch bei einem Tampon seeeehr kontraproduktiv ist!), jetzt mit Spirale ist es deutlich mehr und länger (leider, mein Kreislauf bedankt sich), aber auch so reicht es meistens, ihn nach 8-10 Stunden zu wechseln.

Neulich hab ich abenteuerliche Sachen von "freier Menstruation" gelesen, dass das auch die Schmerzen verringern helfen soll und so, aber irgendwie...bin ich sehr skeptisch. Hat von euch auch jemand davon gehört?

Danke für deinen Erfahrungsbericht, mockturtle.

Spannt man bei freier Menstruation nicht irgendwelche Muskeln an, damit die Suppe nicht aus einem rausläuft, und lässt dann aufm Klo locker? Oh, wahnsinns Beschreibung. In dem Zusammenhang hab ich das jedenfalls mal gehört, aber ich frage mich, wo genau diese Muskeln sitzen sollen.
In dem Zusammenhang hab ich gleich nochmal eine Frage: Ich weiß, dass es zumindest in Nord- und Ostafrika einfach kaum "Hygieneprodukte" zu kaufen gibt (in Kairo werden Tampons wohl außerhalb der Tourizentren so halb unterm Tisch in Apotheken verkauft?), aber es hat mir auch noch niemand berichten können, wie Menstruierende das dort auf die Reihe kriegen. Hat jemand Einsichten?

Ich hab übrigens immer noch keinen Cup, aber durfte letztens mal eins anfassen, und hab jetzt für übernächsten Zyklus konkrete Bestellpläne. Den Comic hab ich auch mal weiterverbreitet.

Naja, ich schätze mal mit Stofftüchern oder ähnlichem?
Das mit der freien Menstruation stelle ich mir sehr schwierig vor... Mal angenommen, ich könnte irgendwie Kontrolle über diese Muskeln gewinnen (was ich mir sehr schwer vorstelle), dann bin ich unterwegs und stolpere / erschrecke mich / was auch immer, und dann läuft das alles auf einmal aus, anstatt in "kleinen Portionen", weil ich die Muskeln unbeabsichtigt entspanne. Das klingt mir alles ziemlich... unsicher

Ehrlich gesagt kann ich mir das auch nicht vorstellen, dass freie Menstruation bei beosnders vielen Leuten funktionieren soll. Bei einigen vielleicht, aber ich glaube, es bedürfte einer langen Suche, um auch nur eine Person zu finden, die das als ausschließliche Monatshygiene betreibt. Ich kann es jedenfalls nicht, und ich habe es probiert (auf einer schrecklichen 19-stündigen Zugfahrt, als mein Körper mich eiskalt erwischte und ich NICHTS zur Hand hatte, um zu kontern), weil ich mich genierte, Zugklo-Klopapier...naja. Es lief dann doch darauf hinaus, blieb aber zum Glück glimpflich.
(Für Leute, die das hier lesen und sich ekeln: JA MIT SOLCHEN SACHEN MUSS EINS SICH RUMSCHLAGEN, NIEMAND FINDET DAS TOLL UND ES DARF NICHTMAL IN DER ÖFFENTLICHKEIT DESHALB GEJAMMERT WERDEN!
einself)

Zudem stellte ich fest, dass mein Mooncup zwar meistens gut funktioniert, wenn ich tags stehe oder sitze, aber unzuverlässig wird, wenn ich liege. Was dieses Wochenende erst dazu führte, dass ich das Bett meiner besten Freundin versaute, als ich darin schlief, und mir nach der darauf folgenden Nacht einer Unterhose von meiner Mutter (!) ausleihen musste. Beides war nicht berauschend.

Bezüglich der Hygiene in anderen Kulturkreisen: Ich glaube, das ist auch ein brisantes Thema, über das leider zu wenig geredet wird. Ich las mal einen Artikel, dass sehr viele Menschen in Gegenden mit mangelndem Zugang zu Monatshygiene-Produkten sich eben anders behelfen, was oft zu Infektionen etc. führen kann und dass es viele Ansätze gibt, andere Lösungen zu finden, z.B. mit Recycling-Papier, das zu Binden verarbeitet wird.

Auf der Seite von dieser NGO wird darüber einiges erklärt, zum Beispiel auch, dass Mädchen in Regionen mit beschränktem Zugang zu Monatshygieneprodukten durchschnittlich zwei Monate Schule pro Jahr verpassen, weil sie während ihrer Menstruation das Haus nicht verlassen können.

Nachdem ihr mir hier alle so toll weitergeholfen hab, hab ich es tatsächlich geschafft, mir eine Menstruationstasse zuzulegen. Die Farbauswahl (!) und der Preis waren letztlich die entscheidenden Faktoren, und es ist eine blaue Tasse von me-luna in Härtegrad classic geworden.
Ich bin erstaunlich schnell recht gut damit klargekommen. Die ersten zwei Tage hat das mit dem Aufploppen noch nicht richtig funktionieren wollen und ich bin direkt ausgelaufen. Dann hab ich gelesen, was Kleo zum Auffalten beim C-Fold geschrieben hat, und bin seitdem mit dem S-Fold erfolgreich unterwegs. Fürs nächste Mal würde ich mir aber überlegen, ob der Sport-Härtegrad infrage kommt, weil ich gelesen habe, dass die Sport-Cups leichter aufploppen sollen. Sind dann wahrscheinlich aber auch hart wie Stein.
Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ihr hier schon an Vorteilen aufgezählt habt: kein Müll, weniger Gematsche, seltener wechseln, interessante Einsichten in die Menge der eigenen Körperflüssigkeiten. Mir ist noch aufgefallen, dass der Cup bei mir sehr viel weiter unten sitzen kann, ohne dass ich den bemerke, während ich Tampons immer recht weit reinschieben muss. Angesichts der unterschiedlichen Größe fand ich das recht merkwürdig.
Ich war nach dem ersten Zyklus mit Cup übrigens so begeistert, dass ich das direkt mehreren Menschen aus meiner Umgebung aufgeschwatzt hab. Die sind, soweit ich weiß, auch zufrieden.

Danke jedenfalls an euch, blubbl, Kleo, und mockturtle, für eure Erfahrungsberichte, Empfehlungen, und Ratschläge. Das hat mich sehr weitergebracht!