Leute, ich brauche Hilfe. Bis nächsten Donnerstag muss ich ein gutes, deutsches Gedicht haben, über das ich einen Vortrag halten muss. Das Problem: Ich habe mich noch nie für Gedichte interessiert und kenne somit auch keine. Könnt ihr mir helfen, eines zu finden?
Everything not saved will be lost. - Nintendo "Quit Screen" message
Der Laserdrucker ist das Nachtschattengewächs unter den Eichhörnchen. - Der DIE WELT-Praktikant
"Gutes Gedicht" ist ja immer ansichtssache... Und da du es verstehen und dich irgendwie damit identifizieren musst, bringt es denke ich nicht viel, wenn wir dir hier jetzt Vorschläge senden. "Schulübliche" Gedichte hast du denke ich innerhalb ein paar Minuten gegooglet - und die Lieblingsgedichte von uns findest du ja schon im entsprechenden Thread
It's like dancing in the sun, having trouble, having fun.
Da hat LadyOz recht, befürchte ich? Hier neben mir stehen drei Büchlein mit wunderbaren Gedichten von Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Kurz hab ich mit dem Gedanken gespielt, ein wenig darin zu blättern und dir ein schönes vorzuschlagen, aber dann? würde ich überhaupt selbst über soeines sprechen wollen, ohne zuvor ein bis zwei "professionelle" Interpretationen davon gelesen zu haben?
Wie auch immer, trotz allem hier ein paar Vorschläge.
Obvious: Irgendwas von Hermann Hesse oder irgendwas von Mascha Kaléko. Sind aber auf verschiedene Arten obvious und ich mag beide sehr gern.
Alles andere als obvious, aber sprachlich irgendwie zugänglich: Friederike Mayröcker ? wie kommunizierende Gefäsze sagst du. Hier ab Seite 60 und hier ab Seite 45 (beides pdfs, beides Vorlesungsmitschriften).
Nicht obvious, trotzdem vielleicht einfacher zu verstehen, aber zuerst sprachlich enorm dicht: Irgendetwas von Ingeborg Bachmann, zum Beispiel Die Brücken
Straffer zieht der Wind das Band vor den Brücken
An den Traversen zerrieb der Himmel sein dunkelstes Blau. Hüben und drüben wechseln im Licht unsre Schatten.
Pont Mirabeau? Waterloobridge? Wie ertragen's die Namen, die Namenlosen zu tragen?
Von den Verlorenen gerührt, die der Glaube nicht trug, erwachen die Trommeln im Fluß.
Einsam sind alle Brücken, und der Ruhm ist ihnen gefährlich wie uns, vermeinen wir doch, die Schritte der Sterne auf unserer Schulter zu spüren. Doch übers Gefälle des Vergänglichen wölbt uns kein Traum.
Besser ist's, im Auftrag der Ufer zu leben, von einem zum andern, und tagsüber zu wachen, dass das Band der Berufene trennt. Denn er erreicht die Schere der Sonne im Nebel, und wenn sie ihn blendet, umfängt ihn der Nebel im Fall.
(Da könnte der Wikipediaartikel über ihr Leben schon weiterhelfen.)
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07.05.2012 19:14
Antworten
Jetzt habe ich wenigstens einen Anhaltspunkt. Wenn ihr weitere gute Vorschläge habt - postet sie ungehemmt!
Danke viel mals!