Nun, also es ist ein Mittelding: Ich fühlte mich gestern wirklich ein wenig, als läge ich im Sterben (Menschen, die mit mir reden mussten, könnten mich als ungewohnt friedlich in Erinnerung haben), deshalb gab es gestern auch kein Update mehr, weil ich mich nicht dazu in der Lage sah, mich aufzurichten und etwas zu mir herüberzuheben, das so schwer ist wie mein Laptop.

Ich war aber natürlich ansonsten sehr cool, wie ich halt so bin 8)
Also zog ich extra mein Bob-Dylan-T-Shirt an, um allen mitzuteilen, dass sie mich mal am Arsch lecken können, und marschierte in die Praxis, nicht, ohne vorher präventiv 500mg Paracetamol und eine ungezählte Menge an Blutdruck-steigernden Tropfen genommen zu haben (jedenfalls mehr, als auf der Packung empfohlen war).
Dann saß ich im Wartezimmer herum und war weiterhin (äußerlich) sehr cool, und ich war auch cool, als mir vor der Ärztin keine weiteren Fragen mehr einfielen, ich meine Klamotten im Behandlungsraum auf den Boden warf und mir klar wurde, dass die MFA dabeisein würde.

Ich versuchte also, Smalltalk zu machen, während ich so herumlag in der wohl blödesten Lage, die ein Mensch sich vorstellen kann, riss einige lahme Witze und sagte: "Nö, das tut nicht weh."..."Nö, das auch nicht" (obwohl es echt wehtat)..."Ist alles super"..."Ach mimimi, jetzt haben Sie mir halt doch wehgetan!"
Ärztin: "Hab ich doch gesagt. Achtung, jetzt tut es wieder weh"
Ich: "Sie sind so gemein" *Zähnezusammenbeiß* "SEHR GEMEIN!" (innerliches Mimimi)

Und es tat wirklich weh, und auf eine fiese Weise. Es ist, als bekäme eins ein Piercing und der_die Piercer_in wäre sehr, sehr unfähig.

Dann wurde mir ein bisschen schwummrig.
Ich: "Oh, Sie haben nicht gelogen. Mir ist schwummerig."
Ärztin: "Ja, wie gesagt, das ist ein sehr starker Vagusreiz..."

Ab diesem Moment folgten einige sehr wirre Traumsequenzen, und ich schwöre, ich habe von einer Nagelschere geträumt und dem Versuch, mit selbst damit in den Finger zu bohren, um irgendwas unter meinem Fingernagel rauszuholen. Womit das Gefühl des Ganzen vielleicht auch ganz gut beschrieben wäre -.-

Dann wachte ich wieder auf und war ziemlich verwirrt, zwei Menschen guckten mich an und ich schämte mich sehr, bis ich begriff, dass ich nur ohnmächtig geworden war und dass ein Mensch dafür nichts kann... Ich fragte: "Wie lange war ich weg?" (Also das, was ich immer zuerst frage), und sie sagten: "nur einige Sekunden", und ich hätte schwören können, es waren mindestens zehn Minuten. Das wäre klasse gewesen, dann wären sie vielleicht fertig gewesen, bevor ich wieder aufgewacht wäre, und ich hätte den Rest nicht mitbekommen, so blieb mir der allerdings auch nicht erspart. Außerdem lag eins meiner Beine auf der Ärztin und ich begriff in diesem Moment, dass ich zwei verschiedene Socken trug, und die MFA drängelte sich aus ihrer Geräte-Ecke, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich war allgemein wenig begeistert.

Auch die wundervolle Ansage "jetzt ist mal kurz Pause" (damit die Ärztin sich neue sterile Handschuhe anziehen und die Spirale aus ihrer sterilen Verpackung nehmen konnte) war nicht wirklich hilfreich mit dem Wissen, dass es danach weiter geht. Aber das tat es, und ich war nochmal kurz "abwesend", diesmal waren sie wohl allerdings vorgewarnt, sodass irgendwie alles gut ging, und danach saß ich so auf der Stuhlkante herum, exte mein drittes Glas Wasser und schwor mir, nie wieder auf Medikamente zu vertrauen, auf denen "pflanzliche Inhaltsstoffe" draufsteht, denn die sind echt der komplette Müll (selbst, wenn sie nur den Blutdruck steigern sollen).
Immerhin hatte ich ja immer noch mein Bob-Dylan-T-Shirt an, auf dem Bob Dylan sehr cool und herablassend dreinschaut und somit mich kompensieren konnte, die ich wohl aussah wie kopfüber durch den Kakao gezogen.

Mir wurde "angeboten" (sehr nachdrücklich), ich "könnte" (=sollte) mich doch bitte nochmal ins Wartezimmer setzen, sodass sie mich im Blick haben, während sie aufräumen. Als ich so herumsaß, drehte sich auf einmal der Fußboden, also legte ich mich rücklings hin, und als die MFA hereinkam und statierte: "Sie liegen auf dem Fußboden...", wurde mir klar, dass es vielleicht doch besser wäre, nicht mit der Straßenbahn, Wartezeiten, Treppensteigen und Umsteigen nach Hause zu fahren. Ich rief also zu Hause an, da war mein Bruder am Telefon und begriff nicht, was Sache war und hatte keine Lust, rauszugehen und unsere Eltern zu suchen, die "irgendwo in der Nähe" waren. Ich lag weiterhin auf dem Fußboden und krümmte mich gelegentlich vor Schmerzen zusammen, hatte also keine Lust, mit ihm zu streiten, wartete also ab, und mir ging das Zeitgefühl verloren.

Dann rief ich irgendwann nochmal an, da waren meine Eltern dann da (er hatte wohl vergessen, ihnen auszurichten, dass ich angerufen hatte), und meine Mutter verlangte eine detaillierte Wegbeschreibung zur Praxis, die bei mir wohl nur so mittelgenau war. Inzwischen war die MFA gegangen und die Ärztin weigerte sich, die Praxis mit mir als letztem Menschen zu verlassen, bevor nicht irgendjemand da sei, um mich abzuholen. Also warteten wir, ich versank vor Scham fast im Boden, dann kam meine Mutter und war genervt, weil ich nicht draußen auf der Straße zu sehen war.

Erm, ja, und dann verbrachte ich den Rest des Abends auf der Couch und irgendwann atmete ich dreimal tief durch und begab mich von der Couch zum Bett, damit war der Abend gelaufen.

Also, das klingt jetzt ziemlich luschig, aber ich hatte das erste Mal eine rudimentäre Vorstellung davon, was Menschen erleben, die ein Kind auf die Welt bringen (wahrscheinlich nicht halb so schlimm und minimal kurz), und ich denke so schon, dass ich das nicht nochmal erleben will. Ich kann es mir nicht vorstellen. Es muss so unfassbar schlimm sein. Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, warum doch einige Menschen mit einer PTBS aus einer Geburt herausgehen (ja, das gibt es)...

Heute morgen wabbelte ich dann so herum, war extrem langsam mit allem vor Schmerzen, ging trotzdem zur Arbeit und dort wurde es allmählich besser. Mittags konnte ich schon gut zur Mensa gehen, und heute abend war ich sogar aus und es war schön, und inzwischen ist es nicht mal mehr Regelschmerz-schlimm. Somit ist zumindest meine große Angst weg, den Zustand von gestern-als-ich-im-Wartezimmer-auf-dem-Boden-lag in dieser Form den Rest der Woche zu haben -.-

Wer also mal Lust hat, 200 Euro dafür auszugeben, sich so pieksen und ärgern zu lassen... ^^

Memo an mich selbst -> Dinge, über die ich Forumposts verfassen wollte:

- Fiktion und wie sie uns die Wirklichkeit manchmal verleiden oder sogar völlig entziehen kann
- Bilder von den letzten drei Monaten
- Der Unterschied zwischen "Klassik"-Singen und Rock/Pop-Singen
- evtl. die herangehensweise an Klassik bzw. Rock-Pop-Musik allgemein (2. intuitiver, gefühlsbetonter?)
- Diese Kanadisch-Palästinensische Poetry-Slammerin, was sie gut macht und was an ihr kritikwürdig ist
- Die Messe in H-moll von J.S. Bach

...to be continued...

Auf die Fotos freu ich mich schon, und auch das ganze Klassik bzw Rock/Pop Singen klingt interessant

Meh, meh und nochmals meh.

Ich schreibe, um zu ranten, und ich rante, weil ich nach all dieser Zeit, in der ich dachte, aus mir könnte doch noch jemand Gutes und Produktives werden, ich könnte in meinem Studiengang zumindest das Mittelfeld erreichen...es doch tatsächlich geschafft habe, mal wieder durch eine Klausur zu fallen. Nicht irgendeine Klausur, sondern Neurologie (nach dem Desaster mit dem Neuroanatomie-Testat im ersten Jahr, das ich dreimal schreiben musste (!!), und dem inhaltlichen Zusammenhang zwischen den beiden grenzt es schon an einen Witz eigentlich). Und ich bin nicht einfach nur durchgefallen. Ich war unter vier Leuten, die durchgefallen sind, alle anderen haben bestanden, viele davon sogar recht gut. Von denen, die mit mir durchgefallen sind, sind zwei nur mit einem Punkt vorbeigerasselt. Ein einziger Mensch hat noch einen Punkt weniger als ich. Damit bin ich offiziell am zweitschlechtesten von...ich weiß nicht wieviel, zig Leuten!? UND da haben Erasmus-Leute mitgeschrieben, die kaum Deutsch können und denen es eigentlich recht egal ist, weil dieses Semester eh nicht richtig für sie zählt!!

Es ist so deprimierend, ich könnte mich echt in einer Ecke verkriechen. Da hilft auch nicht, dass andere mir sagen: "Also ich hab ganz nah am Skript gelernt und das hat bei mir gut geklappt!", oder "Es waren ja auch zwei Altfragen dabei!"
(Ja, vielen Dank auch, das hilft mir jetzt ganz super.)

Ich bin traurig. Ich hab das Gefühl, ich krieg alles nicht richtig auf die Reihe und mein Studium, meine Doktorarbeit, mein ganzes Leben, meine Zukunft, alles entgleitet mir.

Oje kleo... Das ist jetzt vermutlich eine dieser grauenvollen Floskeln, die man immer zu hören bekommt, aber am Ende vom studium fragt keiner, wie oft du zu dieser oder jener Prüfung antreten musstest, da zählt dann nur dass du sie hast. Und das wirst du

Meh, ich hab mich damals gar nicht bedankt dafür, dass Leute sich scheinbar tatsächlich durchgelesen, was ich da in meiner Frustration verzapft habe...

Irgendwie geht das Studium halt trotzdem weiter... ich habe noch mehr Prüfungen geschrieben, davon einige in sehr großer Panik und es kann sein, dass ich bei einer auch schon wieder durchgefallen bin...allerdings einer, die sowieso derartig mies war, dass ich deswegen bei weitem nicht so schlecht fühle wie bei Neurologie. Wer will auch schon gut in Chirurgie sein.

Aber immerhin war ich danach im Urlaub, und es war sehr, sehr schön, wir sind quer durch Englands Süden gereist, waren in Bristol und in Cornwall, ich habe soviel geschlafen wie seit langem nicht mehr (weil ich vom Wandern und der ganzen ungwohnt frischen Luft nach der Drinnenhockerei-Lernerei vorher immer ganz müde war ^^

Und nun bin ich in Köln und mache mal wieder ein ärztliches Praktikum in der Uniklinik. Eigentlich ist es ganz schön, nur zwei Wochen irgendwo zu sein, weil ich mir denken kann: Wenn es nett ist, dann ist es nett, und wenn nicht...dann bin ich einfach eh bald wieder weg und das Ganze braucht mich nicht im Mindesten zu jucken. Vom Chefarzt bei der OP angemeckert zu werden, weil ich ihm sage, dass sein Mund-Nasenschutz seine Nase nicht bedeckt und er die ganze Zeit aus der Nase in den geöffneten Bauch der Patientin reinatmet... (stellte sich heraus, dass er "das immer so macht" und das "einfach seine Art" ist... wtf, ich will nicht wissen, wie viele postoperative Komplikationen er damit schon verursacht hat!)
Oder von einer PJlerin dumm behandelt zu werden, weil ich eine Akte falsch irgendwohin lege, während sie bei Blutabnahmen mit der kleinsten Kanüle derartiges Vakuum zieht, dass garantiert alles hämolytisch wird (d.h. alle roten Blutkörperchen zerquetscht werden) und somit der HB-Wert vollkommen unbrauchbar wird...und das bei einem Aufnahmelabor! Dass sie das Kaliumröhrchen als vorletztes abnimmt, obwohl da die Stauzeit entscheidend ist und somit auch dieser Wert im Eimer... Was solls.

Also, ich bin überwiegend von Ekelhaftigkeit, Überheblichkeit und Hierarchie umgeben, und ich werde hier garantiert nicht bleiben, selbst wenn ich könnte! Zumindest sind zwei nette Menschen da und im Gegensatz zu allen anderen ärzlichen Menschen hasst mich die Pflege nicht, vielleicht weil ich sie nicht wie Analphabeten behandle *hüstel*.

Ansonsten geht es mir gut. Ich bin in Köln, spiele Age of Empires, manchmal lese ich sogar, Jasper (der übrigens immer noch lebt) heiratet demnächst sein evangelisches Gesangbuch, das er zum Geburtstag bekommen hat, und im Kühlschrank ist immer gaaaanz viel tolles veganes Essen, das ich selbst nie kaufen würde, weil ich zu geizig bin °_°

Trägt eigentlich von euch jemand regelmäßig Parfum? Ich mochte es nie, aber irgendwie hab ich im Moment Lust, ein "eigenes" Parfum zu haben, das so ein Standard wird...so wie unsere Omas es fast alle haben ^^ (Nur vielleicht mit einem anderen Geruch.)
Falls jemand da Rat geben kann, immer her damit

Mal wieder ein Update!

Panama, du hast mich mit deinem fleißigen Blogecke-Schreiben total inspiriert, endlich mal wieder mein Eckchen hier zu entstauben! Mit meinem anderen Blog komm ich immer ins Grübeln, ob ich etwas nicht lieber da oder umgekehrt nicht lieber hier verfassen sollte, was dann meistens dazu führt, dass ich es gar nicht tu, und so vegetieren beide Ego-Plattformen von mir kläglich vor sich hin.

Aber egal, ich schreibe einfach anspruchslos ^^

Ich habe jetzt ein Parfum; es hat einen Blumenduft, der mir immer noch gut gefällt, es ist nicht überteuert und ich trage es tatsächlich fast jeden Tag. Im Moment ist es aber so heiß, dass es wahrscheinlich kaum auffällt, weil der Duft sowieso schnell verfliegt, noch bevor ich in der Uni bin... Aber ich kann auf meiner imaginären Checkiste einen Haken machen!

Derzeit habe ich mit der Uni nicht so viel zu tun, das ist wirklich angenehm. Wir hatten eine Woche Psychosomatik und letzte und diese Woche Pschiatrie. Ich habe nicht ganz verstanden, warum diese Fächer getrennt sind, denn viele Krankheitsbilder, z.B. Depression und Sucht, werden von beiden behandelt. Wenn ich es richtig verstehe, gehört eigentlich nur Anorexie ausschließlich in die Psychosomatik und dafür übernimmt die Psychiatrie alleine solche Sachen wie Schizophrenie, Psychosen und Manien.

Ich war mal wieder zu spät im Bett und habe dann, wie immer derzeit, bis acht oder so geschlafen, dann noch bis halb neun im Bett gelegen (Asche auf mein Haupt), und saß um neun Uhr im Zug zur Uni. Eigentlich sind wir im Moment immer in einer psychiatrischen Tagesklinik in einer anderen Ecke der Stadt und haben da unsere Seminare.
Weil ich so klug war, habe ich es geschafft, heute mal keinen ungesunden und überteuerten Mist am Hauptbahnhof zu kaufen, sondern bin mit Harry Potter und den Heiligtümern des Todes unter dem Arm durch den Bahnhof gelaufen und habe eigentlich permanent gelesen. Es tut so gut. Ich glaube, ich sollte mein Laptop seltener mitnehmen...

Ich habe immer Seminar mit zehn anderen Leuten, von denen nur ein männlicher Mensch dabei ist, und es läuft eigentlich immer so ab, dass wir Patient_innen befragen, d.h. eine Anamnese machen, danach dürfen alle noch fragen, was sie interessiert (sofern die Patient_innen bereit sind, das zu beantworten), und hinterher wird (ohne Patient_in) ein Befund erstellt, d.h. wir sollen herausfinden, was die Leute haben, und ihre Symptome richtig einordnen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie offen die sind. Manchmal fürchte ich, dass sie denken, sie müssten jetzt etwas beantworten, aber eigentlich kann das nicht sein, weil wir zumindest so umsichtig sind, vor pikanten oder intimen Fragen die "nur-wenn-Sie-dazu-was-sagen-möchten"-Floskel benutzen.

Ansonsten schien die Sonne, ich saß in der Pause auf dem Fensterbrett vor dem geöffneten Fenster, las abwechselnd Harry Potter und machte Small Talk, danach war es enorm heiß und ich verbrachte eineinhelb Stunden in einem Waggon, dessen Klimaanlage kaputt war. Ich hatte überraschenderweise den Mut, den Schaffner hinterher dafür zusammenzustauchen, dass er es in der ganzen Zeit nicht geschafft hat, eine Ansage dazu zu machen, sodass alle in diesem Waggon dachten, der ganze Zug sei so heiß. Wir waren alle im wahrsten Sinne des Wortes angesäuert, dass wir vollkommen vermeidbar eine solche Zeit bei stickigen 33,4°C verbracht hatten (sagte das Thermometer). Wir erfuhren das also erst beim Aussteigen am Endpunkt.

Als ich dann in unsere unaufgeräumte Wohnung stolperte, war mein Freund nicht da und nicht erreichbar, und weder meine Schwester noch mein Nachbarsfreund hatten Zeit, um abends nochmal ins Freibad zu hüpfen, also duschte ich schweren Herzens und schrieb das Freibad ab. Mein Freund kam dann doch noch; es stellte sich heraus, dass er am Weg auf mich gewartet hatte, aber dann nicht mitbekam, wie ich in der Nähe vorbeiging, der intelligente Mensch...

Nun ist es schon elf Uhr; wir waren doch noch lange draußen, er hat mir aus dem Herrn der Ringe vorgelesen und ich habe weiter an meinem Strumpf gestrickt (er ist türkisblau und hat ein Wassermuster und ich bin sooo stolz auf den ersten), ich habe eine Falafelrolle gegessen, die eigentlich mein selbstgesetztes Budget sprengt, und dann sind wir nach Hause gegangen und ich habe ein einem Anfall von muss-endlich-getan-werden den Herd geschrubbt wie verrückt. Wir haben so einen uralten Herd mit Eisenplatten, die ständig verdrecken und verrußen, und alle paar Monate bearbeite ich ihn mit Essigreiniger und Stahlwolle, bis ich nicht mehr kann und meine Fingernägel ganz schartig sind.

Danach habe ich Pizza gemacht; alleine, weil der Herr wichtige Dinge für die Uni zu tun hat, und ich ja nur so eine öde Prüfung am Freitag schreiben muss, für die ich am Wochenende schon ein winziges bisschen gelernt habe. Ich habe ein Monster erschaffen mit einem riesigen Haufen Brokkoli und Pilzen, Zwiebeln und Ananas und veganem Käse (nur für mich, denn ich bin die einzige hier, die das Zeug mag).
Und sie ist jetzt fertig.
Endlich.

Zitat von Kleo

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Panama, du hast mich mit deinem fleißigen Blogecke-Schreiben total inspiriert

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Danke. (Ich hoffe, obiges ist ein Zitat, war mein erster Versuch, eins zu machen )

Nochmal zu deinem ersten Blogeintrag........Das kenne ich

Ach, es ist schön, dass sich immer noch Leute wiedererkennen in dem Zeug, das ich vor über drei Jahren irgendwann einmal geschrieben habe

Ich studiere jetzt schon seit fünf Jahren, das ist so irrsinnig lange...und es ist immer noch kein richtiges Ende abzusehen. Ich muss noch eineinhalb Semester studieren, also von Neujahr bis zu den Sommerferien. Dann muss ich mich fürs schriftliche Examen anmelden. Ich habe ziemlich große Angst vor alledem... wenn ich daran denke, dass ich jetzt für meine Doktorarbeit schon ein ganzes Jahr ausgesetzt habe, noch lange nicht fertig bin und jetz nochmal ein freies Tertial habe...
Ein bisschen macht es mir Bauchschmerzen. Ich habe einfach solche Angst davor, es rauszuschieben und nebenbei anderes Zeug zu machen, und dann doch irgendwann abzubrechen, was doch relativ viele Leute im Medizinstudium (bzw. danach) tun... dann wäre dieses ganze Jahr und die drei Monate dazu vertan. Also mache ich irgendwie weiter und hoffe, halbwegs weit zu kommen mit meiner Doktorarbeit in diesem Freitertial, sodass ich danach nur noch "zusammenschreiben" muss oder so.

Ich werde in zwei Wochen vierundzwanzig Jahre alt und tatsächlich fällt es mir im Moment zum ersten Mal im Leben auf, dass ich altere. Mein Körper verändert sich, und wenn ich einige Zeit mit gerunzelten Brauen dagesessen habe (was ich nunmal unbewusst dauernd tu, wenn ich konzentriert bin), dann bleiben an der Stelle zwei feine Linien zurück, die seltsam asymmetrisch sind und erst nach ein paar Stunden wieder verschwinden.
Eigentlich macht mir das nichts. Ich habe mich kaum mal im Leben so richtig hübsch gefühlt, manchmal schön, aber auch das nicht oft, und solange ich nicht dauernd in den Spiegel sehe, komme ich gut klar mit der Person, die ich bin.

Da wir in einer ekligen Gesellschaft leben, hat das auch einige Vorteile; ich werde nicht oft in der Öffentlichkeit sexualisiert und dass jemand mich komisch angefasst hätte oder so, ist sehr lange her.

Ein wenig kommt es mir vor, als sei mehr Leere in mir als zu Beginn dieser Otherboard-Ecken-Bloggerei. Ich weiß ziemlich genau, was ich so will, dafür bin ich aber auch weniger offen für Neues. Das wiederum führt dazu, dass mein Gehirn weniger seine Fühler ausstreckt nach potentiell aufregenden Dingen, dass meine Sprache trockener ist und dieses Gefühl von Seltsamkeit, das ich damals oft hatte, das manchmal bedrückend, aber oft auch irgendwie cool war, und an das ich mich sehr gut erinnern kann; dass dieses Gefühl eigentlich nicht mehr da ist und ich nicht weiß, wohin es verschwunden ist oder wann.

Vielleicht habe ich zuviel Sicherheit im Leben und plane zuviel. Vielleicht rotiere ich auch weniger um mich selbst als damals (trotz...naja, dem hier, sorry) und das wäre ja an sich etwas Gutes.

Ich habe so ein freundschaftliches Verhältnis zu meiner Mutter entwickelt, das sich mehr und mehr der Gleichberechtigung annähert, und ich genieße es so sehr, dass ich meine Mutter gerne besuche und Dinge mit ihr mache, die ich früher nicht mit ihr hätte machen wollen.

Morgen gehe ich mit Jasper und ihr zum Brillenladen und suche mir eine neue Brille aus; eine, die mich vielleicht lieber und freundlicher aussehen lässt. Das ist etwas, was ich Anfang 2012 (seitdem habe ich meine schwarze, viereckige Brille, die etwas zu breit für meinen kleinen Kopf ist) nicht gewollt hätte, weil ich diese sanfte Seite an mir partout nicht leiden konnte.

Ich wohne jetzt schon seit über einem Jahr in der neuen Wohnung, und zu zweien meiner ehemaligen Mitbewohner habe ich zwar Kontakt, aber zu wenig. Meist beschränkt er sich auf erfolglose Versuche, ein Treffen zu vereinbaren. Ich sollte wieder einmal schreiben.

Und jetzt kommen gerade all diese neuen Dinge, die was mit Engagement und so zu tun haben; ich denke so oft daran und habe manchmal das Gefühl, ich erkenne mich selbst nicht wieder. Wahrscheinlich kommt das dadurch, dass die Urlaubszeit so einen gefühlsmäßigen Bruch darstellt zwischen der ersten Jahreshälfte mit Uni und Lernen und so, und jetzt, wo schon der Herbst heraufdämmert und es langsam immer kühler und dunkler wird, und ich dagegen andere Dinge stellen muss, damit ich nicht zu schnell traurig werde. Ich habe keine Lust mehr, so traurig zu werden, wie im letzten Winter, und im Winter davor, und im Winter davor, und im...naja.

Heute habe ich außerdem das erste Mal eine Fanfiktion abgebrochen, weil der Typ, der sie geschrieben hat, mich zu sehr angekotzt hat. Eigentlich sollte ich dafür stolz auf mich sein.

Stattdessen fühl ich mich mies, weil ich in der Bibliothek einer Uni sitze, in der ich gar nicht studiere, und einen Computer mit SPSS belege, obwohl ich mich nicht mehr in der Lage sehe, noch mehr mit SPSS zu machen heute (ein Statistikprogramm mit vielen Zahlentabellen und mathematischem Gedöns und vielen Statistik-Tests, die in unverständlichem Format ausgegeben werden), und stattdessen...naja.

Ich habe eine Excel-Tabelle gebastelt, um darin Basaltemperatur und Zervixschleim-Konsistenz einzutragen, mit Diagramm und zwei Achsen, Balken, Linien, alles. Immerhin mit Excel umzugehen habe ich bei meinem Forschungskram gelernt, erwähnte ich das schon? Auf die Art bin ich in meinem eigenen Zyklus hervorragend orientiert!

Achje, nun gehe ich, glaube ich, nach Hause.