Soziale Netzwerke beeinflussen den Alltag eines grossen Teils der Weltbevölkerung. immerhin haben 800 Millionen Menschen auf der Welt facebook. Doch sind soziale Netzwerke unterstützung oder Bedrohung?
Ist es ok, wenn man seinen Alltag nach facebook ausrichtet?
Habt ihr Facebook?

Facebook ist für mich eine reine Kommunikationsplattform. Einfacher als E-Mail, ferner als Skype und weniger lästig als telefonieren oder gar SMS. Die Menschen, mit denen ich dort "zu tun habe", kenne ich fast alle.
Und dann ist da Twitter. Twitter ist das Gegenteil. Von knapp 150 Leuten, denen ich folge, und etwas über 100, die mir folgen, hab ich genau einen schonmal getroffen? Dort kommt alles hin, von random rants (mostly!) über schlechte Witze zu gelegentlichen Lichtblicken. Dort verbringe ich weitaus mehr Zeit und mach Sterne an Sachen, die andere sagen. Dort verbreite ich auch Sachen, die ich auf FB nicht posten würde, obwohl sie mir wichtig sind, wie das hier zum Beispiel.
Google Plus verwende ich kaum, und den Rest zähle ich nicht wirklich zu sozialen Netzwerken, da ich die Schwerpunkte dafür anders setze.

Den Alltag nach FB auszurichten, das kann so vieles bedeuten. Tu ich, wenn ich auf eine Antwort warte und deshalb zu spät zu einem anderen Treffen komme. Was aber durch ein simples Smartphone zu lösen wäre. Ist wie damals, als es noch Menschen gab, die ihre Telefone nicht mit sich herumtragen konnten. Weitere Integration der Technik in den Alltag scheint einige Probleme wieder zu lösen?
Ich sehe solche Netzwerke vor allem als Unterstützung.

Ich finde zB Facebook gut und einfach, um mit Leuten aus aller Welt in Kontakt zu bleiben und will es deshalb nicht missen. Auch wegen dem Chat und auch die Einladungen sind praktisch. Allerdings kann man auch mit nicht-Facebookern in Kontakt bleiben und solche Freundschaften sollten dann halt auch nciht zu kurz kommen müssen.
Exzessive Posting-Angewohnheiten kann ich gar nicht ausstehen und wenn man sich in einer Gruppe befindet und einer hängt die ganze Zeit am Smartphone um seine Networks upzudaten ist das echt schon krankhaft, sorry. Bei den meisten Statusnachrichten denke ich mir nur so wen interessierts? Deswegen finde ich Twitter jetzt auch nicht unglaublich beitretenswert, aber vllt lasse ich mich noch überzeugen!
Auf eigene Verantwortung in Sachen Dateschutz will ich jetzt gar nicht weiter eingehen...

Ach, angemeldet bin ich ja, aber dennoch... jedes mal, wenn ich mich auf die Seite eines solchen sozialen netzwerks begebe, überkommt mich nach kürzester zeit so ein umfassendes Gefühl von Sinnlosigkeit, dass es mich fast traurig macht.
Klar kann ich so "in Kontakt bleiben" mit Leuten, die ich sonst nicht sehe, aber was ist das für ein Kontakt? Immer nur zu sehen, wer nun was macht... Noch dazu, wo ich nicht den Nerv habe, allen anderen pausenlos mitzuteilen, was ich selbst gerade mache... (und damit meine ich nicht nur Twitter, sondern besonders Facebook). Da ziehe ich es vielleicht sogar vor, manches einfach als schöne Erinnerung abzuspeichern. Kontakt wiederaufnehmen kann man, wenn nötig, auch anders.

Im Prinzip bin ich auf Facebook, weil da meine Unimenschen versammelt sind und solche Dinge wie Altklausuren, Zusammenfassungen, Tipps und Pläne posten, was sehr hilfreich sein kann, und wo ich mich manchmal sogar hinreißen lasse, selbst was beizutragen (z.B. eine Testatfrage zu ergänzen oder so).
Manchmal, wenn ich aber einen Tag mit Gammeln verbracht habe und weiß, dass gerade ganz viele leute gepostet haben werden, was sie heute gelernt haben...dann mache ich um diese Seite absichtlich einen großen Bogen.

Denn insgesamt macht es mir wirklich keine Freude. Und die Zeiten des Stalkings sind inzwischen auch irgendwie vorbei, womit soziale Netzwerke für mich persönlich einen Großteil ihrer Sinnstiftung eingebüßt haben -.-

Hm... ich war mal im unsäglichen SchülerVZ angemeldet, hab das dann irgendwann gelöscht und bin nun in keinem sozialen Netzwerk mehr... wenn ich "0" angebe ändert das aber nichts daran, dass ich täglich vermutlich Stunden lang im Internet bin. Die Zeit verbringe ich halt woanders, sei es bei skype, im Forum, auf der Wikipedia, bei der Tagesschau, auf irgendwelchen blogs, auf youtube oder sonstwo... (Tetris fällt wohl unter "sonstwo" -.-)
Es stimmt im übrigen nicht ganz, dass 2 Milliarden Menschen bei facebook sind, je1, es sind nach offiziellen angaben 845 Millionen aktive. Es haben ja noch nichtmal 2 Mrd. Menschen zugang zum Internet - 2007 waren es 16,9 Prozent, was bei 7 Mrd. Weltbevölkerung etwa 1,2 Mrd. macht. Ich gebe zu, inzwischen dürften es weit mehr sein. Aber das sind auch nur Zahlen in einer Größenordnung wo zumindest ich nicht in der Lage bin, mir den Unterschied von 1 oder 2 Mrd. wirklich real vorzustellen. Und es ändert ebensowenig an der Macht und der Bedeutung solcher sozialer Netzwerke, das ist auch klar.
Über den Sinn des Ganzen lässt sich sicher streiten - dass ich in keinem angemeldet bin liegt wohl nicht daran, dass mein "real life" so beanspruchend ist, auch wenn ich das gerne als Erklärung heranziehen würde. Es ist wie bei so vielen Sachen - wenn man etwas nie wirklich gemacht hat vermisst man es auch nicht. Und ich hab auch kein allzu großes soziales Umfeld, zu dem ich den Kontakt aufrecht erhalten muss oder will - Schulmenschen seh ich schon lang genug jeden vormittag, mit euch kommunizier ich hier, oder zum Teil bei skype o. Ä., Verwandte und ein paar Freunde sehr ich so oder so hin und wieder... also was solls.
Es liegt mir umgekehrt fern gegen soziale Netzwerke zu wettern, auch wenn man sicher auf sie verzichten kann. Datenschutz ist so eine Sache... naja, sympathisch ist mir Facebook definitiv nicht, kommt auf der ungeliebtheitsskala dicht an google heran. Und ich stimm auch nicht den Leuten zu, die meinen, man müsse selbst wissen, was man mit seinen Daten anfange - das ändert nichts daran, dass sowohl facebook, als auch google riesige unglaublich mächtige Konzerne sind, die über einen dermaßen gewaltigen Haufen an Daten verfügen, dass für einen Normalmensch kaum abzusehen ist, was das nun für Dimensionen hat, was die beiden damit machen können und was das für Gefahren birgt. Ich bin eh sehr gegen allzu große und mächtige Konzerne.
Zu Schildkrötes post - klar, wenn man sich das Wort "soziales Netzwerk" anschaut wird man zu dem Schluss kommen, dass dieses Forum hier letzten Endes genau das ist, dass alles, was man dem Begriff entnehmen kann aufs otherboard zutrifft - Foren, Chats, soziale Netzwerke aber alle so zu bezeichnen wie letzteres halte ich dennoch nicht für allzu sinnvoll, zumindest nicht für notwendig. Es ist allen klar, was damit gemeint ist und Foren, Chats und Dinge wie Facebook, meinVZ, twitter, oder google+ sind doch recht unterschiedlich, da ist es vielleicht ganz gut, wenn man auch unterschiedliche begriffe hat, auch wenn von der reinen Bedeutung der Wörter her, aus denen die Bezeichnung zusammengesetzt ist, auch eine größere Definitionsmenge denkbar ist. Man kann es ja einfach als Terminus Technicus hinnehmen...

Ich war (ja, das ist die Vergangenheitsform) in vielen Foren aktiv, habe aber fast alle verlassen, weil ich mich unwohl gefühlt habe oder die Community einfach nicht zu mir passte.
Heute bin ich 3 Foren aktiv, in meinem eigenen inoffiziellen Forum, in diesem und in einem Englischsprachigen. Ach halt, ein Forum hab ich noch vergessen, aber das ist egal.

Sonst habe ich noch Twitter, DeviantArt, YouTube, Tumblr... da staut sich einiges an. Aber auf YouTube mache ich nun gar nichts mehr, weil Google durch die ganzen Updates die Seite kaputtgemacht hat, meiner Meinung nach. Außerdem werden auf YouTube so schnell Videos gelöscht (meistens wegen der Musik), dass ich auf YouTube nichtmal die Videos anschaue - alles, was ich mir anschauen möchte, lade ich mir mit einem YouTube Downloader herunter. Denn auf meiner Festplatte wird das Video definitiv länger existent bleiben als auf YouTube. Traurig eigentlich.

Ich bin im Internet auf allen Seiten (außer bei einer Website) unter EINEM Usernamen bekannt. Dann erkennen mich die Leute vielleicht besser, wenn sie mich schon aus anderen sozialen Netzwerken kennen.
Der hier benutzte Username "Grünschnabel" ist es übrigens nicht, da ich hier noch "anonym" bleiben möchte.

Und Facebook hasse ich. Grausiges Design, benutzerunfreundlich, und man kann sich nichtmal mit einem Fantasienamen anmelden. Außerdem prüft Facebook die IP und sucht dann Leute aus der Umgebung heraus. Als ich mich dann doch (nach ausprobieren einiger Fake-Namen) mal registriert habe, tauchten plötzlich meine ehemaligen Klassenkameraden in so einem Kasten auf, obwohl ich nichtmal irgendwelche Daten von mir eingegeben hatte. Ich "löschte" schneller meinen Account, als man "Accountlöschung" sagen kann.

Und ich verbringe viel Zeit in solchen Netzwerken. Eigentlich bin ich da immer, wenn ich nicht was anderes mache.

Zitat

---

Eigentlich bin ich da immer, wenn ich nicht was anderes mache.

---

Ähm...ja...das klingt sehr logisch, in meinen Ohren

Hm, irgendwie hab ich so langsam das gefühl, einfach zu faul zu sein für diesen Online-netzwerk-Kram? Ich bin noch immer nur in diesem Forum... zwischendurch war ich mal eine weile in einem Essstörungs-Selbsthilfe-Forum, was anfangs nach einer guten idee klang, aber es hat mich eigentlich nur runtergezogen, denn diese ganzen Leute, die sagen "Ich will an mir arbeiten! Ich will gesund werden!"...nutzen das Forum dann doch nur, um ständig Fotos von sich, Gewichtsangaben von sich und Essenspläne zu posten.
So à la "Heute habe ich schon wieder nur zwei Scheiben Brot gegessen DREI TRAURIGE SMILEYS"...
Und selbstverständlich denken alle anderen, die zufällig an jenem Tag drei echte Mahlzeiten hatten, so mit warmem Essen und Geschmack und so, insgeheim "ach, ich faules Miststück, und der_die hat nur Brot gegessen"...
Das ist das Dilemma an solchen Foren, und deswegen sind sie in meinen Augen auch nur so Pseudo-vertrauliche Plattformen. In Wirklichkeit nutzen die Leute sie dann doch eher, um sich gegenseitig anzustacheln. Und damit meine ich nicht die pro-Ana-Foren, sondern solche mit ernsthaftem Konzept.

Also konsumiere ich nur, und hin und wieder verfasse ich einen dreiviertel Blogartikel und lasse ihn dann in meinen Entwürfen liegen ^^

Zitat

---

Ich "löschte" schneller meinen Account, als man "Accountlöschung" sagen kann.

---

Facebook macht es seinen UserInnen ja nicht gerade einfach mit dem Löschen... unbedarfte Menschen wie ich können in der Zeit leider sehr, sehr häufig "Accountlöschung" sagen

Ja, und außerdem dauert es um die zwei Wochen, bis der Account angeblich endgültig gelöscht wird...
Wobei ich das "löschte" absichtlich in Anführungszeichen angeführt habe, da Facebook die Daten vermutlich eh nicht löscht, sondern nur dann "versteckt".