Ehrlich gesagt halte ich nicht besonders viel von IQ-Tests. Ich habe selber einen Test bei einer Psychologin gemacht als ich in der Grundschule war, weil meine Lehrerin behauptete, sie könne mich besser fördern/fordern, wenn sie meinen IQ wisse. Dass ich laut Test einen Durschnitt von etwa 135 hatte und insonfern als "hochbegabt" angesehen werde, hat sie dann aber nur in dem Sinne interessiert, als dass sie versucht hat, mich loszuwerden, also mich überspringen zu lassen - was sie aber zum Glück aufgrund eines Zufalls nicht verwirklichen konnte (ich bin sowieso schon mit fünf eingeschult worden). Erstens: Ist Intelligenz bewertbar? Kann Intelligenz nicht vollkommen verschieden sein? Die Kategorien, die im IQ-Test bewertet werden, decken sowieso nicht alles ab. Bei mir ist der Test ja schon eine Weile her und damals hatte ich wirklich Spaß daran, aber eine gute Freundin war gerade bei so einem teuren Reihen-IQ-Test, bei dem man einen Aufgabenbogen durcharbeitet, und sie hat mir von den Aufgaben erzählt. Ganz im Ernst, die sind total langweilig und meiner Meinung nach können die deshalb gar nicht besonders aussagekräftig sein und zutreffende Ergebnisse liefern; vielleicht hat man ja auch einfach keine große Lust, sich auf schwachsinnige Aufgaben zu konzentrieren. Ich glaube auf jeden Fall, dass mir das so gehen würde. Zweitens: Wofür braucht man denn bitte einen IQ-Test? Es ist doch niemandem damit gedient, wenn er sagen kann: Bitte, ich bin hochbegabt. Wenn jemand hochbegabt und trotzdem (oder gerade deshalb) schlechte Leistungen in der Schule erbringt, bringt ihm sein IQ wenig bis nichts. Er zählt nicht. Höchstens, wenn es bei einer Straftat um die Zurechnungsfähigkeit geht. Und ist es so toll für einen zu wissen, dass er einen eher niedrigen IQ hat? Mindert das dann nicht eher das Selbstwertgefühl von demjenigen, auch wenn er dafür vielleicht anderweitig begabt ist, also besonders sportlich oder so? Natürlich, wenn man einen hohen IQ hat, kann das schon ein Grund zum Stolz-Sein sein. Obwohl man für seinen IQ ja nicht einmal selbst verantwortlich ist.
Was haltet ihr von IQ-Tests und von "Hochbegabung"? Ist man "anders" als die anderen, wenn man hochbegabt ist? Kann Intelligenz ein plausibler Grund für das Zerbrechen von Freundschaften sein? Warum begegnen viele Menschen Hochbegabten reserviert, geradezu wie einem "Alien"? Kann man da etwas gegen tun oder meint ihr, dass das ganz normal und unabänderlich ist? Warum hat Hochbegabung so verschiedene Auswirkungen auf verschiedene Menschen (z.B. ist in einem mir bekannten Fall ein Hochbegabter von Mobbing betroffen, dass wiederum von einem anderen Hochbegabten ausgeht)? Kann man insofern alle Hochbegabten in eine Schublade stopfen?
Ich weiß leider auf diesem Gebiet zu wenig, also wie der Test gemacht wird und so. Aber: Was sagen IQ Werte über die Fähigkeit aus, sich emotional zu binden und sich auf andere Menschen einzulassen oder über die soziale Intelligenz?
Für mich ist die erste Assoziation mit hochbegabt sein leider die eines jungen Menschen, der viel weiß aber nichts sagt weil er 1. sonst Neid und Missgunst von Mitschülern etc erfährt oder 2. weil ihm sowieso jedes Thema zu lächerlich seicht ist. Ich kenne das aber eigentlich gar nicht so, dass irgendwem der IQ gemessen wird, also ist es für mich ziemlich unwichtig ob das 135 oder eben nur 100 ist. Entweder man sieht, dass ein Kind wissbegierig ist, oder es ist es eben nicht. Nein eigentlich finde ich die vorstellung grausam, wenn jeder seinen IQ wüsste. So a là ich hab 135 und du nur 110 haha du nichtsnutz. Wenn ich wüsste, dass ich einen hohen IQ habe, würde ich beides schrecklich finden: zu wissen,dass die anderen erwiesenermaßen dümmer sind und andererseits der neid und die missgunst und das anderssein. In diesem Sinne, ich bin froh, dass ich es nicht weiß und Förderungen und Forderungen konnte ich mir immer selbst hohlen, wenns nötig war, ohne Kompetitivität in Zahlen, für die man nichts kann.
Das ist ja seit dem GF ein heißes Thema. Nachvollziehbarer Weise.
Wichtig wäre es glaube ich, den IQ als das zu sehen, was er ist. "Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst", das haben wir alle schonmal gehört. Meistens ist es selbstironisch gemeint, oder abwertend: Es wird ja nur dasunddas gemessen, der Rest bleibt außen vor, der IQ sagt nichts. Was dann natürlich auch nicht stimmt. Diese Zahl beschreibt (mit Einschränkungen wie Tagesverfassung und Beschaffenheit des Tests) die Problemlösefähigkeiten eines Menschen, die "fluide Intelligenz", die Fähigkeit, zu 4 irgendwie zusammenhängenden Kästchen mit Pünktchen und Pfeilchen drin möglichst schnell das fünfte zu finden, zum Beispiel. Das ist etwas, was man trainieren kann, sich aber nicht "einlernen". Und ich glaube, dass es mit Vorbehalten durchaus möglich ist, diese Ergebnisse auf weniger konstruierte zu übertragen. Über soziale Kompetenz und ähnliches sagt das nichts aus, auch über Kreativität nicht unbedingt. Das soll es ja auch nicht. Wer nun der Meinung ist, seine Zahl für eine Hierarchisierung der Menschheit einsetzen zu müssen, macht es sich vor allem sehr einfach. Also, das ist Blödsinn, mein ich, darum geht es (hoffentlich) nicht, das ist mehr, als diese Zahl kann. Lasset uns die Person, die die höchste Leistung im fortsetzen einer Folge von Symbolen erzielt, zu unserem Oberhaupt machen! Ja, so in etwa.
Sinnvoll können die Tests wahrscheinlich schon manchmal sein. Nicht unbedingt die strikte Einteilung in unter und über 130, sondern das Ergebnis an sich. Im Sinne von "daran liegt's nicht, das Potential hast du, deine Probleme müssen wir wo anders suchen" und auch und besonders, wenn irgendwelche anderen Diagnosen anstehen. Immer geht es um die Einschätzung eigener Fähigkeiten in genau diesem Bereich, meist in Bezug auf Zukunftsplanung. Natürlich kann man ein Studium auch mit hohem IQ schmeißen und natürlich kann man es mit einem im unteren Durchschnitt schaffen. Dass da ganz, ganz viele andere Faktoren dazugehören, ist klar. Diese Zahl kann allerdings, egal wo sie liegt, einen Anreiz geben, in Richtungen zu denken, die man zuvor nicht besonders beachtet hat. Unter anderem.
Dann: Es sieht so aus, wird so dargestellt, man bekommt den Eindruck, als hätten "Hochbegabte" als Gruppe betrachtet Tendenzen zu bestimmten Charakterzügen und auch Problemen. Das sag ich vorsichtig, aber aus zwei Gründen: Einerseits, um dem obigen Geschwafel ein Ziel zu geben, andererseits für mein momentanes Lieblingsthema: Die gesellschaftliche Konstruktion von Gesundheit, Krankheit und Genialität. Man sehe sich nur an, wie das Feld der Hochbegabung (diskursiv mein ich) mit anderen Themen verknüpft wird! Asperger-Autismus. Der Gedanke des Leaders in der IT-Gesellschaft (ich benutz die Phrase zu oft, aber sie ist einfach toll), socially awkward, also, miese Sozialkompetenz, aber selbst wie ein Computer, nicht getrübt von menscheligen Störungen? (Was natürlich Quatsch ist, aber man sehe sich nur Filme und Serien mit sehr klugen Menschen an, wer davon ist denn nicht "ein bisschen autistisch"? Das Bild ist populär und wird andauernd reproduziert. Also, sowohl in Bezug auf die maschinenhaften Autisten als auch in Bezug auf die autistischen Hochbegabten.) AD(H)S. Die Armen, die von ihrer Intelligenz nichts haben, die ewig nur die negativen Seiten des Nicht-Erwachsenseins mit sich herumschleppen, die kann man sogar noch besser bemitleiden, man sieht ja, ganz normal darf man nicht sein, wenn man klug sein will, ja, da ist man schon eher so, wie man eben ist? Hochsensibilität. Könnte man bösartig als die weibliche Gegenkonstruktion zum männlichen Autismus bezeichen, als das, was "extreme female brains" eben auslösen (man übersehe die Ironie bezüglich hardwiring bitte nicht!), oder als ADS in sozialverträglicher Kultform. (Ein bisschen so, wie Hochbegabung ab und zu als positive Seite des Asperger-Autismus dargestellt wird, siehe oben.) Männlich/weiblich.
Vielleicht ist es der letzte Punkt, der für die anscheinend große gesellschaftliche Bedeutung dieser Konzepte über die Betroffenen hinaus verantwortlich ist? (Wilde Spekulation, muss man nicht nachvollziehen.)
Wir haben also zwei Sphären: Die individuelle von Menschen, an denen man irgendetwas messen kann womit sie entweder klarkommen oder nicht, und die gesellschaftliche, in der es Bilder davon gibt, wie diese Menschen sind oder sein können (natürlich sind auch alle Messwerkzeuge von diesen Bildern beeinflusst/erzeugt.). Beide untrennbar verknüpft.
ZitatIst man "anders" als die anderen, wenn man hochbegabt ist?
Vorsichtiger Antwortversuch aus der Metaposition: Man kann "anders" sein, muss das aber nicht, und man kann auf viele verschiedene Arten "anders" sein oder nicht. An einem recht offensichtlich möglichen Beispiel? schnelles Verstehen einer Aufgabenstellung in der Grundschule, was als Besserwisserei ausgelegt wird, lässt sich die mögliche Andersartigkeit mit allen Problemen, die daraus resultieren können, eigentlich ganz gut ablesen.
ZitatKann Intelligenz ein plausibler Grund für das Zerbrechen von Freundschaften sein?
Ein dauerndes Unterlegenheitsgefühl kann zum Beispiel ein Grund sein, das liegt dann aber am Verhalten des einen Teils oder am Selbstwertgefühl des anderen. Oder, wenn man sich selbst für Intellektuellenzeug begeistert und der andere Teil nicht, was aber auch nicht direkt von der Intelligenz kommen sollte, eigentlich.
ZitatWarum begegnen viele Menschen Hochbegabten reserviert, geradezu wie einem "Alien"? Kann man da etwas gegen tun oder meint ihr, dass das ganz normal und unabänderlich ist?
Das würd ich auf die Vorstellungen von Hochbegabung schieben und auf eigene Unsicherheit. Dialog soll ja helfen, und zwar zwischen Menschen, nicht zwischen HB und Normalo, oder so.
ZitatKann man insofern alle Hochbegabten in eine Schublade stopfen?
Für mich sieht es nicht so aus, als könnte man das.
Vorweg: Ich bin das, was man parziell hochbegabt nennt, wenn man der IQ sache glauben schenkt. Ich bin ein absolut durchsschnittliches Kind, dass in der Sprache heraussticht, laut dem Test.
Eig. bin ich froh, den Test gemacht zu haben aber nur insofern, dass ich subventionen vom staat erhalte für die privatschule (mobbing) aber das ist ja eig. ein anderes Thema... Ich persönlich finde die Idee, Menschen danach einzuteilen, ob sie IQ 130 oder darunter oder darüber haben absolut hirnrissig. Ich meine, dass kann man ja nicht selbst bestimmen. Die Frage ist doch auch immer, was man aus sich selbst macht, oder nicht?
ZitatIst man "anders" als die anderen, wenn man hochbegabt ist?
eigentlich nein. Man ist ja ein Mensch der in der selben Welt lebt wie die anderen. Ausserdem, was sagt das schon? Das kann man mit der Frage gleichsetzen, ob man anders ist, wenn man besser in sport ist als die anderen. Ist auch ein talent, nur eins, dass nicht wissenschaftlich belegbar ist. zumindest nicht mit einem IQ test.
ZitatKann Intelligenz ein plausibler Grund für das Zerbrechen von Freundschaften sein?
Eigentlich nicht, meiner Meinung nach. Nur Neid, weil der andere besser ist, oder andere sind neidisch und nehmen in ständig in die Mangel. Das wurde ja glaub`auch im Mobbingthread schon mal angesprochen.
ZitatWarum begegnen viele Menschen Hochbegabten reserviert, geradezu wie einem "Alien"? Kann man da etwas gegen tun oder meint ihr, dass das ganz normal und unabänderlich ist?
Nun ja, ich habe niemandem meine IQzahlen gesagt. Aber es war iwie immer klar, dass ich halt besser im Deutsch war. Ich wurde halt aufgrund von dem auch gemobbt.
ZitatWarum hat Hochbegabung so verschiedene Auswirkungen auf verschiedene Menschen (z.B. ist in einem mir bekannten Fall ein Hochbegabter von Mobbing betroffen, dass wiederum von einem anderen Hochbegabten ausgeht)? Kann man insofern alle Hochbegabten in eine Schublade stopfen?
Man sollte überhaupt niemanden in eine Schublade stopfen. Aber hochbegabung hat auf verschiedene hochbegabte verschiedene einflüsse. Manche sind verschwiegen, andere Pralerisch...
Was ich von meiner Mutter gelernt habe ist: es gibt sehr viele Arten von Intelligenz. Es gibt sehr viele, verschiedene (Intelligenz)Tests, die sehr verschiedene Sachen sehr verschieden messen, und die verschieden gut im Bewerten sind.
Intelligenz ist kein statischer Wert, es schwankt. Eine Person, die ihr Gehirn regelmäßig trainiert, kann es zur "Hochbegabtenmarke" von 130 in einem Test schaffen, ein Hochbegabter kann die Marke aber verfehlen, wenn er nur faul herumhängt. Es kommt also auch auf die Aktivität besagter Person an.
Und: der IQ sagt nichts, gar nichts über eine Person aus, außer, wie kompetent er in gewissen Bereichen ist. Eine Person kann zum Beispiel ganz gut logische Schlüsse ziehen (zum Beispiel die nächste Zahl oder Bild in einer Reihenfolge finden), aber katastrophal im bereich der Sprache sein, und sein IQ-Wert wird ihm genau das sagen. Es ist nun mal Fakt, dass manche Menschen besser sind im logischen Schlussfolgern als andere, die wiederum besser im sprachlichen oder visuellen Bereich abschneiden. Ein hoher IQ schließt nicht aus, dass eine Person in einem Bereich schlecht (oder weniger gut) ist.
Was haltet ihr von IQ-Tests und von "Hochbegabung"?
Wie gesagt, der IQ-Test misst nur die Kompetenz einer Person in verschiedenen bereichen. Es sagt nichts darüber, wie diese Person ist. Es gibt Hochbegabte, die Wissenschaftler werden, und Hochbegabte, die Künstler werden, Leute, die sozial kompetent und auch die, die sozial inkompetent sind, usw usf.
Ist man "anders" als die anderen, wenn man hochbegabt ist?
Man ist insofern anders, als dass man etwas leichter lernen/schneller verstehen kann als andere, die dafür vielleicht etwas mehr Zeit aufbringen müssen. Man ist mit einem hohen IQ noch lange kein Genie.
Kann Intelligenz ein plausibler Grund für das Zerbrechen von Freundschaften sein?
Stelle sich mal einer die Unterhaltung mal vor: "Du bist zu intelligent für mich, deshalb bin ich nicht mehr dein Freund". Blöd, oder? Es gibt tausende Faktoren, die in eine Freundschaft einfließen. Wenn ich nicht einer Meinung in allen Themen mit jemanden bin, heißt es noch lange nicht, dass ich nicht mehr sein Freund bin (eine schöne einseitige Welt wäre das).
Warum begegnen viele Menschen Hochbegabten reserviert, geradezu wie einem "Alien"? Kann man da etwas gegen tun oder meint ihr, dass das ganz normal und unabänderlich ist?
Leider nehmen viele Menschen an, das Hochbegabte intelligenter und deshalb auf einen ganz anderen Niveau stehen als sie selber, und nehmen deshalb Abstand. Dabei ist das alles andere als richtig. Natürlich ist es nicht unabänderlich.
Warum hat Hochbegabung so verschiedene Auswirkungen auf verschiedene Menschen (z.B. ist in einem mir bekannten Fall ein Hochbegabter von Mobbing betroffen, dass wiederum von einem anderen Hochbegabten ausgeht)? Kann man insofern alle Hochbegabten in eine Schublade stopfen?
Und ich wiederhole mich schon wieder. Hochbegabt sein bedeutet nicht, komplett anders als jeder andere zu sein. Nein, man kann alle Hochbegabten nicht in einer Schublade stopfen, genauso wenig, als ob man alle Leute mit einem IQ von 100 in einer Schublade stopfen kann. Denn wenn Menschen it einem IQ von 130 gleich sind, dann müssen doch alle mit einem IQ von 100 auch gleich sein, oder? Gleich sozial kompetent, gleiche Ideen, genauso gut in jedem Fach wie alle in dieser Gruppe. Die in der 130er Gruppe werden warscheinlich alle berühmte Nobelpreisträger werden, die in der 100er Gruppe alle Bauern, denn so läuft die Welt. Alle in Schubladen.
(So einen Unsinn habe ich nicht mehr geschrieben, seit ich jemanden gesagt habe, er soll mich nicht in einer Schublade mit dem Rest meines Sternenzeichen stopfen. Weil wir angeblich alle die gleichen Symptome -oder "soziale Fähigkeiten"- haben und anscheinend nur dazu fähig und für nichts anderes zu gebrauchen sind.)
Ein IQ sagt nichts über die Moral der Person aus, über seine Wünsche und Träume. Wer das weiter glauben mag, bitte, aber der erwarte von mir keinen Respekt.
Das alte Thema? Ich bin nur wegen besagter Freundin darauf gekommen, wir haben anschließend darüber diskutiert. (Und weil besagte Freundin mir immer wieder mit meinem IQ kommt, was schon langsam nervt...)
Was ich albern finde, ist, dass sie den Test gemacht hat, um ihren hohen IQ, den sie eindeutig hat, zu bescheinigen und damit die Möglichkeit zu haben, zu Mensa-International-Stammtischen zu gehen, wo man mit anderen Hochbegabten an einem Tisch sitzt und über irgendetwas redet. Ich habe bei etwas derartigen noch nie mitgemacht, aber irgendwie kommt es mir "heuchlerisch" vor: Man will auf der einen Seite nicht als "Alien" angesehen werden, auf der anderen Seite grenzt man sich damit doch klar von der "gemeinen" Bevölkerung ab und sagt indirekt, dass diese zu dumm wäre, um vernünftig mit ihr zu reden (das ist jetzt etwas hart ausgedrückt, ich habe aber leider gerade keine bessere Formulierung parat). Allerdings denke ich, dass man sich seine Freunde im Grunde genommen automatisch auf seinem eigenen Niveau sucht, also vor allem seine engen Freunde, mit denen man viel Zeit verbringt. Wenn mir jemand von irgendeiner RTL-Serie erzählt, kann ich da schon drüber lachen, aber wenn es die ganze Zeit nur darum geht, dann nicht mehr wirklich. Ich bezweifle insofern nicht, dass meine besten Freunde hochbegabt sind - auch ohne deren errechneten IQ zu kennen. Hochbegabt sein, heißt ja auch nicht zwangsläufig, immer und grundsätzlich tiefgründige Diskussionen führen zu müssen, mir ist aber aufgefallen, dass es vielen potentiell hochbegabten schwerfällt, Smalltalk zu führen. Ich glaube, dass selbst ein IQ in einem "bestimmten" Bereich nicht besonders genaue Aussagen trifft. Nur weil man zum Beispiel einen hohen IQ in Mathe haben soll, heißt das ja nicht gleich, dass man weniger lernen muss als der Durchschnitt. Hier machen sich dann Interessen bemerkbar: Wenn einem etwas Spaß macht, fällt es einem natürlich leichter, Sachverhalte nachzuvollziehen, als wenn er zwar das Potential hat, aber keine besonders große Lust, es auszunutzen. Hochbegabung ist so ein typischer Begriff aus dem Erziehungs- und Lehrerratgeber. Etwas wird verallgemeinert, was sich eigentlich nicht verallgemeinern lässt, weil es immer prägnante Unterschiede gibt, die man eigentlich nicht vernachlässigen sollte, was aber meiner Meinung nach zum Beispiel im Bereich Bildung zu häufig getan wird - und damit setzt der Lehrer den Hochbegabten auch gerne unter einen gewissen unverantwortlichen Leistungsdruck. Soweit meine Erfahrung.
Hier ein Leserbrief aus der LZ Lüneburg (das Datum habe ich mir leider nicht notiert, irgendwann gegen den 17.1.12), der mich sehr empört hat:
ZitatDas Recht der Hochbegabten (zu:"Eltern können das Turbo-Abi nicht kippen" und "Protest gegen Bildungspolitik aus Beton", LZ vom 10. und 11. Januar) Bedauern über das Scheitern des Volksbegehrens gegen G8 ist vollkommen unangebracht. Wer über die Verdichtung des Unterrichts stöhnt, sollte sich besser fragen, ob für ihn/sie das Gymnasium die richtige Schulart ist. Sollen etwa die Leistungsfähigeren nur deshalb ein Jahr länger die Schulbank drücken, damit auch die weniger Begabten das Abi in der gleichen Zeit erreichen? Die Verkürzung war überfällig. Viel zu lange hat man nur auf die angeblich zu niedrige Abiturientenquote gestarrt und der zuliebe nivelliert: Anforderunge nach unten, Schuldauer nach oben. Das liegt auf der gleichen Linie wie das in Hamburg gerade per Bürgerentscheid verworfene Veralngen nach einer sechjährigen Grundschule. Die Mehrheit der Bevölkerung weiß, das man nicht von jedem alles erwaten kann und dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, auch wenn linke Ideologen das gerne als "nativistische´", überholte oder verstaubte Begabungstheorien abtun. Deren Motto "länger gemeinsam lernen" ist doch nur Ausfluss geistigen Sozialneides. Hochbegbate haben das gleiche Recht auf optimale schulische Förderung nach ihren Möglichkeiten wie diejenigen, die von der Natur (den Eltern) weniger gut bedacht wurden. Wir dürfen die Spitze nicht daran hindern, ihr Potenzial voll zu entfalten und schnell in den Wertschöpfungsprozess einzutreten. Der biologisch bestimmte Gipfel der Leistungskurve wird andernfalls unnötigerweise überschritten, bevor ihn der junge mensch kreativ und produktiv nutzen kann zum Vorteil aller. Allerdings muss auch im gegliederten Schulsystem die Durchlässigkeit zwischen Schularten und Klassenstufen dringend verbessert werden. Denn Schüler unterscheiden sich nicht nur in der Begabungshöhe, sondern auch in der Reifegeschwindigkeit. Freiwillige Wiederholer und Sitzenbleiber dürfen nicht diskriminiert werden. Geasmtschulen können das vielleicht besser leisten.
Ich hoffe mal, dass das jetzt nicht gegen die Veröffentlichungsregln verstößt. Auf jeden Fall finde ich diesen Leserbrief einfach nur extrem diskriminierend. (Lasst euch bitte nicht davon stören, dass er noch etwas weiter geht als nur über IQ und hochbegabung). Und das Ende ist meiner Meinung nach unglaublich heuchlerisch.
ZitatDas alte Thema? Ich bin nur wegen besagter Freundin darauf gekommen, wir haben anschließend darüber diskutiert. (Und weil besagte Freundin mir immer wieder mit meinem IQ kommt, was schon langsam nervt...)
War nicht als Kritik gemeint
ZitatWas ich albern finde, ist, dass sie den Test gemacht hat, um ihren hohen IQ, den sie eindeutig hat, zu bescheinigen und damit die Möglichkeit zu haben, zu Mensa-International-Stammtischen zu gehen, wo man mit anderen Hochbegabten an einem Tisch sitzt und über irgendetwas redet. Ich habe bei etwas derartigen noch nie mitgemacht, aber irgendwie kommt es mir "heuchlerisch" vor: Man will auf der einen Seite nicht als "Alien" angesehen werden, auf der anderen Seite grenzt man sich damit doch klar von der "gemeinen" Bevölkerung ab und sagt indirekt, dass diese zu dumm wäre, um vernünftig mit ihr zu reden (das ist jetzt etwas hart ausgedrückt, ich habe aber leider gerade keine bessere Formulierung parat). Allerdings denke ich, dass man sich seine Freunde im Grunde genommen automatisch auf seinem eigenen Niveau sucht, also vor allem seine engen Freunde, mit denen man viel Zeit verbringt.
Dass jemand seinen (hohen oder nicht) IQ bescheinigen will, finde ich persönlich völlig in Ordnung, auch dass jemand bei Mensa machen will (ehrlich gesagt, würde ich den Mut und die Lust finden, den Mensatest zu machen, ich würd's tun), es ist halt eine Gruppe wie jede andere, wo man aber halt einen IQ von über 130 haben muss (oder in der Grenze). Ich finde nicht, dass es eine Abgrenzung ist. Oder jedenfalls nicht, wenn die Person es nicht als Abgrenzung betrachtet. Wenn besagte Person jetzt nur mit den Mensaleuten rumhängt, wenn sie anfängt andere wegen des niedrigeren IQ zu missachten - joa, dann.
Aber heuchlerisch finde ich es nicht. Man sagt damit nicht, dass der Rest der bevölkerung dumm ist. Es kommt (wie gesagt) ganz auf die Person an - behandelt sie den Rest der Welt jetzt anders, weil sie Hochbegabt ist, oder nicht? Was ist denn so schlimm daran, den Test zu machen, um mal mit einer anderen Art von Leuten zu reden?
Wenn aber die Umgebung dieser Person sich von ihr abgrenzt, nur weil sie ein Mitglied der Mensa ist - wer ist dann "schuld" and der Abgrenzung?
(Okay, persönlich ist mir noch keiner begegnet, der nur von seinem hohen IQ labert, aber ich stelle es mir sehr nervig vor.)
ZitatAuf jeden Fall finde ich diesen Leserbrief einfach nur extrem diskriminierend. (Lasst euch bitte nicht davon stören, dass er noch etwas weiter geht als nur über IQ und hochbegabung). Und das Ende ist meiner Meinung nach unglaublich heuchlerisch.
Idioten, die sich selbst für hochintelligent halten und den Rest der Welt missachten, weil sie nicht so fix in Gedanken sind, gibt es überall. Klar hat das Bildungssystem Fehler, aber das.. Meine Güte^^
Wow der Lesebrief ist deftig.. Meinungsposts dazu erübrigen sich wohl..
Irgendwie wird hier ziemlich Einseitig bezug auf IQ genommen, und zwar von der Seite derer, die haben. Ich stelle es mir aber ungleich schwerer vor, zu wissen, dass man einen niedrigeren IQ hat als sein Banknachbar. Immer nur zu sehen er wird gefördert, er bekommt Extrawürste weil er so intelligent ist, die Lehrer zu hören die ihm sagen er kann alles und dir sagen du wirst es nicht so einfach haben. Zu sehen, wie er sich mit allem leicht tut und selbst den ganzen Nachmittag lernen nur um beim Test wieder eine 5 (oder 6) zu schreiben.. Klar kommt da Neid auf, ich gebe zu ich wäre da auch extrem neidisch. Und einer Klasse 10jähriger zu erklären, dass der eine besser ist weil er intelligenter ist, ist ja irgendwie auch Gift fürs Klassenklima. Aber Intelligenzunterschiede lassen sich ja nie ganz vermeiden, ist halt so. Da müsste unser Bildugssystem bzw ganz konkret der Klassenlehrer einschreiten und es schaffen, ein Klassenklima zu erreichen, in dem die weniger guten von den besseren lernen frei von vorurteilen (beiderseits). Aber ob das jemals möglich ist..
Kann man eigentlich soziale Intelligenz auch fördern? Wird das gemacht? Wäre mal ein anderer Weg in unserer "Förder"gesellschaft.
Ein bisschen Offtopic, aber: Und ist es nicht oft so, das Kinder fast schon zu viel gefördert werden? So a là vom Mutter-Kind Turnen direkt zum ersten Englischkurs und nach dem Kindergarten zum Klavierunterricht, nach der Schule dann Schwimmabzeichen, Klarinette, Selbstverteidigung und Französisch? Mein Sohn macht das.-Ach wie schön, also meiner macht das und das und das und das (und deswegen sind wir besser und unserer wird es weiterbringen im Leben.)
Oftmals hat es auch den Anschein, als könnte ein IQ-Test einem Kind ziemlich das Leben (bzw. die Schulzeit) vermiesen, insbesondere, wenn es ehrgeizige Eltern hat.
Ein ewiger Erwartungs- und Hoffungsträger zu sein, selbst, wenn sich angebliche Hochbegabungen auf seltsame und gar nicht sehr alltagstaugliche Weise manifestieren... Wenn man ein Kind hätte, das in der Schule wegen solcher oder ähnlicher "Symptome" auffällig wird, würde man es dann wirklich so einem Test unterziehen wollen? Kann man sein Kind nicht in all seinen charakterlichen Aspekten auch unterschiedlich wahrnehmen und einordnen?
Es sollte bessere Schulen geben für so etwas, frühere Kurssysteme vielleicht und Förder-/Forder-Extrastunden, und Spielstunden, damit Kinder trotz der ständigen unterschiedlichen Einteilung trotzdem sowas wie soziale Kontakte knüpfen können (wenn es eben keine festen Klassen mehr gibt). Damit würde auch das ganze deutsche Drei-Klassen-Schulsystem hinfällig werden...
So viele hier können erzählen von Selbsterlebtem, von übersprungenen Klassen und dem Dasein als Klassenbeste, von Druck und seltsamen Mitschülern. Wenn ich sage, dass ich nicht hochbegabt bin, dann steck ich mich damit in die Schublade einer Zweiklassengesellschaft. Wenn ich erwähne, dass meine Lehrer in der Grundschule meine Eltern lange (aber vergeblich) zu einem kindgerechten IQ-Test gedrängt haben, frage ich mich wirklich, ob das nicht nur Genervtsein auf der Pädagogenseite war angesichts eines Kindes, das zwar schlau war, aber extrem zappelig und verquer und von dem man hoffte, es auf diese Weise eine Klasse überspringen zu lassen und es somit aus dem eigenen Einflussbereich zu entfernen. Zappelig bin ich immer noch, aber inzwischen stört man sich nicht mehr daran, oder man ist zu höflich, mich darauf hinzuweisen, spätestens, seit ich im Allgemeinen mit "Sie" angesprochen werde.
Irgendwann machen wohl viele eher aus Spaß mal so einen halboffiziellen, kostenlosen IQ-Test im Internet...aber ich werde bei denen immer halb wahnsinnig, zunächst einmal wegen meiner kurzen Aufmerksamkeitsspanne und zudem, weil ich im Zuordnen von Kästchen und Zahlen extrem schlecht bin. Sicherlich werde ich deswegen in der Gosse landen und ein Leben mit HartzIV fristen müssen.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Das IQ-Thema liegt zwar nur so vor sich hin und freut sich wahrscheinlich langsam begraben zu werden... aber vorher muss ich noch meinen Senf dazu geben.
Ich finde so IQ-Tests generell ... einfach ... schwachsinnig, grob gesagt. Vor allem schon weil es bei dem bestimmten Test, den ich gemacht habe (damals war ich 17) einen Test von 0-16 und einen von 17+ gibt.. bis zum Ende. Den Gedanken finde ich zwar gut, dass man versucht Menschen zu analysieren und das Verhalten zu interpretieren und es versucht einheitlich festzulegen. Aber die Umsetzung ist meiner Meinung nach schlichtweg ... schlecht. Man hat einen ungefähren Richtwert, der wie schon gesagt von so unglaublich vielen Faktoren beeinflusst wird. Es geht nicht nur um die momentane Laune, ob man in den letzten Tagen doofe Sachen erlebt hat, ob man danach irgendwas tolles macht und versucht den Test so schnell wie möglich fertig zu stellen, damit man endlich das tolle machen kann. Es hängt auch mit der Lebenserfahrung zusammen, den Interessen .. alles Mögliche. Ich denke auch, das ist meine persönliche Meinung, dass man Menschen nicht einkategorisieren kann, da einfach kein Mensch einzukategorieren ist, weil eben jeder anders ist. Niemand ist gleich, deswegen kann man auch nicht einsortieren.
Dennoch meinen manche Menschen es machen zu müssen. Vielleicht kann man das aufgrund von großen Oberbegriffen, oder vielleicht aufgrudn von machen Verhaltensweisen ... aber das mit den Zahlen ist meiner Meinung nach keine gute Lösung.
Wenn man das Wort "hochbegabt" hört, behandeln manche Leute andere Menschen so, als wären sie etwas komplett anderes. Entweder positiv oder negativ.
Ich selbst bin durchschnittlich, zumindest hat das dieser komische Test ergeben, den ich machen musste. Mein Bruder dagegen ist "Hochbegabt". Genauso kenn eihc auch andere Leute die ebenso "hochbegabt" sind. Jeder ist anders, jeder hat gute und schlechte Seiten ... wobei man das bei meinem Bruder mit der hochbegabtheit überhaupt nicht merkt. Vielleicht merkt er schneller, wie er jemanden um den Finger wickeln kann, aber mehr ist das auch nicht. Er bringt keine besonders herausragenden Noten in der Schule, obwohl auch keiner ihm gegenüber diese besondere "hochbegabten"-Erwartungshaltung hat.
Ganz im Gegenteil. Er scheint sich öfter einfach darauf auszuruhen, dass er hochbegabt ist und meint er müsste sonst nichts tun. Alles würde ihm zugeflogen kommen, weil er ja hochbegabt ist. Aber ich denke, diese Hochbegabtheit bedeutet einfach nur, dass man vielleicht manches schneller als andere verstehen oder nachvollziehen kann. Aber das heißt auch nicht, dass sich jemand einmal was durchliest oder anhören muss udn sofort perfekt beherrscht. Eigentlich weiß ich nicht mal was diese Hochbegabtensache überhaupt auf sich hat.
Jeder ist einfach unterschiedlich. Jeder hat andre Interessen, jeder stellt sich in gewissen Dingen anders an. Warum wollte man überhaupt den IQ feststellen in Zahlen? Ich sollte mich mal genauer informieren.
Naja, irgendwie merke ich gerade das mein Post eigentlich total überflüssig ist... aber egal, irgendjemand muss den Thread ja mal aufwecken
"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde!" - Danzelot von Silbendrechsler
Wie ist der IQ Test, ist das eigentlich immer ganz bestimmter oder verschieden? Weil manche Menschen sind vielleicht mehr intelligent in andere als Mathe und Matrizen. Gibt es dann auch förderung wenn die Kinder sozial mehr können als andere, wenn die dann ZB besser Mediation in der Schule gehen oder Klassensprecher werden?
Ich will nie wissen wie klug ich vielleicht bin. Ich glaube das ist nicht gut. Nicht für dich und wird auch nicht sein für andere Menschen wenn du kluger bist am Papier. Ich glaube oft werden die Kinder hier übergefordert mit was die Eltern wollen. Wenn ich sehe dass mein Kind interesse hat an Sachen, dann kann ich dem ja selbst was interessantes zum tun geben. Ohne das sich das besser fühlt. Hauptsache das ist echtes intresse.
ZitatWie ist der IQ Test, ist das eigentlich immer ganz bestimmter oder verschieden? Weil manche Menschen sind vielleicht mehr intelligent in andere als Mathe und Matrizen. Gibt es dann auch förderung wenn die Kinder sozial mehr können als andere, wenn die dann ZB besser Mediation in der Schule gehen oder Klassensprecher werden?
Es gibt die evrschiedensten IQ-Tests, es kommt darauf an, was für einen Test du machen möchtest. Soviel ich weiß wird zuerst ein genereller Test gemacht, der dich in allen Bereichen prüft (zB logisches Denken, Sprache, Erinnerungsvermögen usw). Das ist insofern hilfreich, als dass es deine Stärken und Schwächen hervorhebt. Das kann man wiederum nutzen, um spezifischere Tests zu machen. Hat man zB in einem Bereich gut (oder auch nicht) abgeschnitten kann man konkretere Tests machen die die Begabung/das Problem nochmal besser hervorheben können. Man weiß da also auf jeden Fall besser, wo die eigenen Stärken oder Schwächen liegen und daran arbeiten, sie zu fördern und verbessern. Ob man diesen Ergebnissen eine Zahl verpassen möchte oder nicht, sei jedem überlassen.
Ich denke, es geht nicht darum, die eigene Intelligenz in Zahlen zu fassen, diese Zahlen können ja bekannterweise schwanken (wenn auch wenig, wenn man nicht gezielt darauf hinarbeitet); sondern darum, die eigenen Schwächen und Stärken zu kennen.
(EDIT: Ich merk grad, dass ich mal wieder vor mich hinschwafle, endlos viel schreibe, was sich wohl niemand durchlesen wird und trotzdem nicht das gesagt kriege, was ich sagen möchte. Stattdessen pendle ich hin und her relativiere Aussagen konkretisiere sie in die eine oder andere Richtung um möglicherweise falsch zu verstehende Formulierungen auszugleichen... nicht sehr sinnvoll. Außerdem hab ich kaum einen neuen Aspekt ins Gespräch gebracht, letztlich wurde schon alles gesagt. Um euch nicht alles lesen zu lassen, vor einem "tl;dr" am Ende also hier oben: Dieser Post ist eine Mischung aus blubbls und Kleos post in diesem Thread, die zwei unterschiedliche Blickwinkel eingenommen haben bzw. unterschiedliche Aspekte beleuchtet haben - letztlich kann man sich meinen Text hier wohl schenken, wenn man die gelesen hat...)
IQ-Tests sind nur bedingt aussagekräftig, das ist, denke ich, jedem klar. Genauso wie "Hochbegabung" ein schwammiger Begriff ist, dessen Grenzen, da in Wirklichkeit fließend, mehr oder weniger willkürlich gesetzt/definiert sind. Im Übrigen muss man, wir ihr ja schon geschrieben habt, die Abhängigkeit von den äußeren Umständen und dem kulturellen Hintergrund mit einbeziehen und von Messungenauigkeiten/Fehlerquoten wie bei allen anderen wissenschaftlichen Untersuchungen auch ausgehen. Man muss sich der Beschränktheit der Aussagekraft bewusst sein. Und ich denke, es ist klar, dass ein Mensch nicht unbedingt dumm sein muss, nur weil er mit IQ-Tests nicht klarkommt.
IQ-Tests (und anderen Methoden zur erhebung kognitiver Leistungsfähigkeit) sämtliche Aussagekraft abzusprechen, nur weil es im Einzelfall schwankt ist aber, denke ich, auch nicht sinnvoll - eine gewisse Korrellation zwischen Testergebnissen und der Intelligenz/Kognitiven Leistungsfähigkeit eines Menschen ist ja nicht zu bestreiten. Man sollte nicht mehr reininterpretieren als drinnenstreckt, aber zumindest kann kognitive Leistungsfähigkeit durch entsprechende Tests grob eingeordnet/bestimmt werden. Daher geht es bei solchen Tests ja auch meist um inhaltlich belanglose Aufgaben, möglichst rudimentäre Denkleistungen, Verknüpfungsfähigkeit, Mustererkennung, Informationsverarbeitung usw. usf. Aber es ist eben auch nur in dem entsprechenden Bereich von einer gewissen Aussagekraft - Intelligenz ist ein sehr vieldimensionaler Begriff, klar. Und in seiner Ganzheit kann er von einem allgemeinen, allgemein anwendbaren, systematisierten Test wohl nicht erfasst werden, da stimm ich euch allen mehr oder weniger zu.
Inwiefern sowas wichtig/nötig ist mag jeder für sich selber beurteilen, aber es stimmt wohl, dass es für einige Menschen wichtig ist, eine gewisse "Sicherheit" zu haben. Schubladen können nicht nur schrecklich und beengend sein, sondern auch Identität- und Sicherheitgebend wirken. Umgekehrt kann es auch eine Belastung sein, Leistungs- und Erwartungsdruck aufbauen, Minderwertigkeitsgefühle auslösen, Fatalismusgefühlszeugs...
Aber die Kritik an dem IQ/Hochbegabungs-Zeug hat Kleo m. E. recht prägnant auf den Punkt gebracht, das würde ich wohl weitestgehend so unterschreiben.
Es ist doch auch die Frage - unabhängig davon, ob so ein Test überhaupt aussagekräftig ist - wofür diese Zahlengeilheit gut ist, warum man alles in Daten packen muss, was der Mehrwert davon ist, aus menschlicher und gesellschaftlicher Sicht - und ob es nicht wirkliche teilweise Gleichheitsidealen im Weg steht, Individualität zugrunde richtet, Klassen schafft und Ausdruck einer perversen Leistungsideologie und eines neoliberalen, kapitalistischen Weltbildes ist...
ZitatGibt es dann auch förderung wenn die Kinder sozial mehr können als andere, wenn die dann ZB besser Mediation in der Schule gehen oder Klassensprecher werden?
Sozialverhalten wird in diesen Tests wohl kaum mit einbezogen, denke ich. Es geht schließlich um Intelligenz, nicht um soziales Verhalten. Man wird nicht dadurch intelligenter, dass man lieb und freundlich und offen und beliebt ist. Nichtmal dadurch, dass man Klassensprecher wird.
ZitatSozialverhalten wird in diesen Tests wohl kaum mit einbezogen, denke ich. Es geht schließlich um Intelligenz, nicht um soziales Verhalten.
Nicht ganz.. Es gibt nicht nur die kognitive, sondern auch die sogenannte emotionale Intelligenz, die mit sozialem Verhalten zu tun hat. Ob es dafür Tests gibt bin ich mir nicht sicher, aber ich tippe auf ja.
ZitatAber kann man das nicht sehen was ein Kind sich interessiert, so vor allen die Eltern? Oder wie alt sind die nur wenn die meistens IQ machen?
Es kommt warscheinlich auf die Eltern an, ob die was merken... Aber es kann auch sehr wenig mit dem Verhalten des Kindes zu tun haben. Meine Mutter hat uns (meinem Bruder und mir) einen dieser ersten Tests gegeben (wir waren, glaube ich, etwa 6 bis 7 Jahre - früher hat es anscheinend wenig Sinn. Man kann übrigens nicht ständig denselben Test machen, sondern muss je nach Test soundso viele Jahre warten, bis man den wieder machen darf, weil er sonst nicht aussagekräftig genug ist).
Jedenfalls habe ich als Kind sehr viel gelesen (tu ich ja immer noch^^), mein Bruder war aber ein totaler Lesemuffel. Trotzdem hat er im sprachlichen Bereich viel besser abgeschnitten als ich - es hat sich dann letztendlich auch herausgestellt dass er sehr gut schreiben kann, ich kann es aber (leider, leider) nicht, was man vielleicht nicht meinen würde, wenn man das eine Kind lesen sieht und das andere nicht... Einige Sachen ergeben sich halt^^
IQ-Tests kann mann immer machen (vorausgesetzt, du hast in den letzten Jahren nicht denselben Test gemacht), ist aber je nach Alter unterschiedlich. Kinder kriegen zB einen anderen als Jugendliche oder Erwachsene, und ich glaube, auch unter Erwachsene gibt es verschiedene Tests.
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28.01.2012 23:13
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