Vor einiger Zeit gab es ja einige Berichte in den Medien zu einem offiziellen Akt bezüglich "siebenmilliardster Weltbürger" (obgleich das ja gar nicht so genau zu bestimmen ist, weil die Statistiker höchstens auf plusminus 5% kommen, was immerhin 350 Millionen sind)...
Doch gefeiert wurde das ganze nicht, denn diese gigantische Zahl ist wohl eher besorgniserregend als Anlass zur Freude.

Die Zeiten von angestrebtem Bevölkerungswachstum sind in den meisten Ländern schon wieder vorbei, besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern. Und auch in Deutschland wird sich ja weniger vor Bevölkerungsabnahme im allgemeinen gefürchtet als vielmehr vor Überalterung.

Die vorherrschende Frage dieser Tage ist: Wie soll man all diese Menschen ernähren?
(Weshalb ich das Thema in "Natur und Umwelt" gepostet habe).

Als in den 50er Jahren die Grüne Revolution ins Rollen kam, erntete man zunächst Beifall, da sie besonders am Anfang wirklich sehr effektiv war und die Ernährungssituation vieler Menschen enorm verbesserte. Durch den vermehrten Einsatz von Düngemitteln und schweren Geräten ließen sich die Erträge beträchtlich steigern.
Mittlerweile zeigt sich eher die Kehrseite der Medaille: Durch die jahrzehntelange Überdüngung sind die Böden ausgetrocknet und versalzen, die Monokulturen haben ihnen die Nährstoffe entzogen, Gewässer wurden bis zur Leblosigkeit verseucht.

Später kam dann die stärkere Orientierung in Richtung Gentechnik auf. Klar, hier in Deutschland wird die noch immer kontrovers diskutiert, aber was das angeht, leben wir wohl in einer Seifenblase, wenn man die globale Situation betrachtet. In den USA und in den meisten asiatischen Ländern ist genetisch verändertes Saatgut mittlerweile vorherrschend auf den Märkten der Grundnahrungsmittel (Reis, Mais und andere Getreidesorten), was nicht zuletzt rücksichtslosen Konzernen wie Monsanto zu "verdanken" ist.

Die neueste Entwicklung zeigt jedoch überraschenderweise (?) wieder mehr in Richtung traditioneller Bewirtschaftung. Denn noch immer machen Kleinbauern den größten Teil der weltweiten Lebensmittelproduktion aus, und auf solche soll sich auch wieder mehr konzentriert werden. Da ist von Fruchtfolge die Rede, von Dreifelderwirtschaft und Kreislauf der Versorgungskette mit Viehwirtschaft, Fortwirtschaft und Ackerbau, jeweils gehörig zu einem Landwirt.
Die Zucht der jeweils heimischen Tierrassen soll wieder gestärkt werden, da jene sich zwar als weniger "ertragreich", aber natürlich auch als robuster, weil angepasster, erweisen. (Seltsam, sowas zu schreiben, aber naja.)

Und Gruppen von Wissenschaftlern haben begonnen, Etagenpflanzungen zu erforschen, wo Pflanzen in Gebäuden mehrstöckig unter idealen (künstlichen) Bedingungen wachsen, was ertragreicher und gleichzeitig platzsparend sein soll. (Mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern, deren Strom wiederum LEDs für die Pflanzen betreibt.) Noch ist das ganze ebr noch sehr experimentell, ein Ertrag kann hieraus noch nicht erwartet werden.

Zuletzt noch das alte Thema: Der Fleischkonsum. Ja,mittlerweile wird von allen Seiten gepredigt, ihn einzuschränken, und zwar nicht nur aus Tierschutzgründen (die ja doch oft irgendwie "uncool" wirken), sondern es werden Kalorienbilanzen aufgestellt, wie viele menschen man mit den pflanzlichen nahrungsmitteln ernähren könnte, die für die Aufzucht eines einzigen Masttieres draufgehen. Es gibt jedoch Gegenstimmen, die sich insbesondere auf große Steppenflächen beziehen, welche ohnehin nur als Tierweiden genutzt werden können, weil sie für Ackerbau zu unfruchtbar sind.
Dennoch (und hier sind es wieder die Schwellenländer) steigt der Fleischkonsum gerade jetzt in ungeahnte Höhen, ist Fleisch ein Zeichen für Wohlstand und Fortschritt, genau wie Autos. Diese Länder werden vielleicht früher oder später dieselbe Entwicklung machen wie Westeuropa (die USA ja eher weniger), aber bis dahin kann es noch eine Weile dauern, immerhin gab es auch hier eine lange postindustrielle Phase der gedankenlosen Ressourcenverschwendung.

Was meint ihr, wie weit die Weltbevölkerung noch wachsen wird? Was sind eure Szenarien für die Zukunft? (Es gibt immerhin Forscher, die prognostizieren, dass es in 70 Jahren nur noch 10% der heutigen Bevölkerung geben wird.)
Was wird geschehen, wenn die Zahl der Menschen zu hoch gestiegen ist? Und was kann man dagegen tun?

(Für alle, die dieses zusammenhanglose Zeug bis zum Ende gelesen haben: Danke, und eure Antworten sind erwünscht ^^)

Bezüglich Landwirtschaft würde ich eine Ökologisierung sehr begrüßen. Kleinbauern, Permakulturen, Hausgärten, Biodünger und so weiter. Aber wer will denn heute noch Bauer werden? Und nachdem jedes Jahr zehntausende Bauern aufgeben, weil sie durch Dumping Preise unterm Strich draufzahlen, ist das Business in unseren breiten sogut wie tot oder in der Hand einiger industriellen Großbetriebe. Hätten wir mehr Kleinbauern, müssten wir mehr für unser Essen zahlen. Wer will das schon? Also nicht..

Industrielle Großbetriebe könnten ganz sicher die 7 Milliarden ernähren. (unter Einsatz von Gentechnik, Düngemitteln und Lohndumping freilich). Laut Jean Ziegler ließen sich ja sogar 12 Milliarden Menschen ernähren, nur sind die Ressource eben ungleich verteilt. Aber - angenommen, wir bekämen das mit der Verteilug hin - sollte dann nicht eher die Frage sein: Wie soll man all diese Menschen beschäftigen?

Dass es bald nur mehr viel weniger Menschen geben könnte, kann sehr gut sein. Immerhin steht ja 2012 vor der Tür Nein im ernst, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir auf eine Superkatastrophe zusteuern. Globaler Finanzkollaps? Ausbruch eines Supervulkans? Umpolung des Erdmagnetfelds? Klimawandel? Wer weiß, aber das ist ja hier nicht das Thema.
Sonst wird es sehr schwer werden, das Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen. Ein-Kind Politik wie in China ist eine Variante. Bildug und Aufklärung eine weitere. Unschöner sind die Zwangssterilisationen in manchen Weltteilen. Da wäre die Sache mit einem Atomkrieg einfacher geregelt

Bevor ich auf deine Fragen, eingehe, Kleo, muss ich dir zu diesem Beitrag gratulieren, der eigentlich ein guter kleiner Artikel geworden ist. Schön die Fakten, sachlich, ohne Panikmache und ohne unnötige Längen. Liebe es.

Ich finde es immer schwierig, mir deratige weltweite Szenarien vorzustellen. Tatsache ist, dass die momentane Ressourcenverteilung sehr unausgewogen ist, dass außerdem durch unkritischen Konsum von tierischen Produkten Energie vergeudet wird, die an anderen Stellen dringend nötig wäre.
Unter-/Mangelernährung, extrem belastende Arbeiten und mangelnde Möglichkeiten zur Hygiene (in einem Kreislauf einander bedingend) sind in Verbindung mit wachsenden Bevölkerungszahlen ein idealer Nährboden für Krankheiten und deren rasche Ausbreitung. Vorstellbar ist eine drastische Reduzierung der Menschen alleine aufgrund dieses Wachstumsprozesses für mich also schon.

Aber vielleicht, vielleicht wird alles gut. Verhütung wird ein Menschenrecht, eine stolze Verpflichtung und eine Möglichkeit, die der Mehrheit offen steht. Tierprodukten kommt die Wertschätzung zu, die ihrer ressourcenintensiven Produktion entspricht, sie werden äußerst sparsam eingesetzt, man weiß darum, dass sie ein Luxus sind, den man sich bewusst leistet. Kleine Bauern, die von Saatgutkonzernen nicht mehr abhängig sind, bewirtschaften ihr Land so, dass es auf unabsehbare Zeit seine Qualität behält. Technik dient nicht in erster Linie der Gewinnmaximierung, wichtig ist, allen Menschen Zugang zu Nahrungsmitteln, Wissen und Macht zu ermöglichen.

Sorry, die Luft ist draußen. Der Beitrag ist wahrscheinlich unsachlich, aber dann habt ihr wenigstens was zum Diskutieren. Ich bin im Kaffeerausch.

Das Problem der Verhütungspropaganda ist nunmal leider, dass sie in vielen Ländern, in denen sie nötig wäre (in denen durch Mangel an Altersversorgung Kinderreichtum immer noch angestrebt wird und die Geburtenraten entsprechend hoch sind), gerade dort nicht auf fruchtbaren Boden fällt.
Was für ein schönes Wortspiel.

Sei es durch Unwissen der Bevölkerung, Tradition, Religion oder eben stark subjektives Zukunftsdenken - Sie wird abgelehnt, oder zumindest sehr lax gehandhabt.
Bevölkerungsreichtum wird noch immer als Segen angesehen, in der Vorstellung, dass die schiere Masse an Menschen ein Land mächtiger und einflussreicher machen kann.
(Zitat des Oberhauptes einer afrikanischen Ortschaft zu einer Entwicklungshelferin, die Aufklärung bezüglich Kondomen betreiben wollte: "Sie wollen doch nur, dass wir weniger werden...")

Eine andere Verhütungsmethode für Menschen in technisch unterversorgten Gebieten stammt von Maria Hengstberger, die eine zwar unsichere, aber dennoch populäre Form der Geburtenkontrolle erfand, bei der fruchtbare Tage durch farbige Perlen an einer Kette markiert werden, die Frauen stets um den Hals tragen können. Das basiert natürlich nur auf dem Prinzip der Enthaltsamkeit, jedoch erreicht man dadurch besonders traditionell lebende (evtl. abergläubische) Frauen in Familienverbänden, die eine solche Methode selten ablehnen. Zudem ist sie einfach produzieren und man kann sie in großem Umfang verteilen oder sogar selbst herstellen. (Anders als Medikamente oder Kondome.) Angeblich wurden dadurch Geburtenraten in manchen Gebieten um 50% gesenkt.


Oh, und hier noch zum Abschluss ein Interview mit dem äußerst pessimistischen Biologieprofessor Paul R. Ehrlich, der unsere Chance, demnächst auszusterben, realistisch mit einplant.

Lustig, dass hier jemand Maria Hengstberger erwähnt! Ja, an die habe ich auch sofort gedacht! War nämlich mal bei einem recht spannenden kleinen Vortrag von ihr und ihrer "Aktion Regen". Und in einer dieser Partnerkliniken, wo dieses verbreitet wird (in Indien zB) war ich auch schon und habe dort vorort den Praxisalltag und die Aufklärugsarbeit erlebt (obwohl die Fruchtbarkeitskette im speziellen jetzt mehr von Partnerkliniken in Afrika beworben wird). Tolle Sache! Und da das alles von fidelen Frauen jetzt mitte 60 ins Leben gerufen wurde und geleitet wird - tolle Frauen!

Das Interview ist mal interessant. Aber ich bezweifle, dass die Masse demnächst intelligente statt populistische Leute in die Regierung wählt. Bhutan ist cool, aber das kann der König auch nur machen weil er eben König ist. Hierzulande sind Absolutherrscher ja das rote Tuch. Und wenn man hier zulande Natur schützen will gehen immer wirtschaftliche Interessen vor und die Autobahnmultis haben schon ihre Schmiermillionen griffbereit.

War heute wieder bie einem Vortrag der Aktion Regen (Fruchtbarkeitsketten) in denen es um verchiedene Projekte vor allem in Afrika ging. Einige Frauen (Ärztinnen, Entwicklugshelferinnen, Hebammen) haben über ihre Arbeit dort berichtet. Warum es also sehr einfach ist, zu sagen, Aufklärung muss her, und sehr schwer, es durchzusetzen hier:

Bsp Kongo:
Aktion Regen baute eine kleine Klinik im Kongo auf, in Goma, an der Grenze zu Ruanda. In Goma haben die Frauen ~ 10 Kinder, wovon die kleinsten sie immer begleiten. Jeden Tag müssen sie Feuerholz sammeln gehen. Das tun sie im Jungle am Fuße des Vulkans. So schleppen sich die Frauen mit 3-4 Kindern am Arm und Feuerholz am Rücken ab, während der Mann höchstens sein Handy hält, weil der hilft traditionell nicht. Jetzt ist es aber so, dass Goma nicht nur unterhalb eines mehr oder weniger aktiven Vulkans liegt, sondern in dem Gebiet auch die Rebellen des Bürgerkriegs in Ruanda hausen, und zwar im Wald am Vulkan wo die Frauen Holz sammeln. Das ganze geht soweit, dass Goma keine Marktstände hat, sondern die Bauern am Boden verkaufen, sodass sie jederzeit rennen können. Die Rebellen haben keine Familien, aber es geht das Gerücht um, dass ein Mann krank wird, wenn er nicht mindestens alle 2 Monate Sex hat. Also werden die Frauen sehr, sehr oft vergewaltigt, wenn sie Feuerholz sammeln gehen. Das führt dann klarerweise zu weiteren Schwangerschaften und ungeheurer Aids verbreitung. Das ist also das Arbeitsumfeld des Projektes.
Dort gibt es jetzt also eine kleine Klinik, in der Menschen behandelt werden und gleichzeitig Aufklärug erfolgt. Weil wenn einen einer heilen kann, dann kann das ja icht so falsch sein, was er sagt. Das nutzen die Frauenärzte mit ihren Geburtsketten und halten zahlreiche Vorträge, auch locals werden zu Sozialarbeitern ausgebildet und verbreiten die Message weiter.
Gleich neben der Klinik gibt es eine kleine Schule. Dort wurde die österreichische Ärztin eingeladen. Sie solle doch was erzählen. Also ging sie hin. Sie wurde in eine Klasse mit 50 16-17 Jährige geschoben. Der Lehrer (ein Abt) ging hinaus. Absichtlich. Denn nach allgemeiner Aufklärung über Drogen und Alkohol ging es auf Wunsch der Schüler um Sex und Verhütung. Die Kids waren gespannt bei der Sache, weil sie mehr über ihre eigenen Körper wissen wollten. IRgendwann kam die Sache auf Aids. Mit einem Kondom könne man verhüten, sagt die Ärztin. Springt ein Junge auf: "Nein, falsch. Das nutzt doch ncihts. Vor einem halben Jahr hatten wir Aufklärugsunterricht und ein Abt sagte uns, dass es falsch sei, ein Kondom zu verwenden. Das habe doch ganz kleine Löcher drinnen und die Viren könnten doch sowieso durch." Die Ärztin war entsetzt. Die Schüler auch, als sie herausfanden, dass man sie belogen hatte.
An dieser Stelle wirft eine Ärztin, die bei einem Projekt in Ruanda mithilft, ein: Ja, das Problem ist die Kirche. Oft halten wir große Vorträg in Dorfhallen oder ähnlichem. Viele Leute kommen und wollen mehr wissen. Aber wir können nicht starten, sobald wir uns nicht oft genug vergewissert haben, dass unter den Zuhörern keine Spione der kirchlichen Organisationen sitzen. Wenn die wüssten, dass wir über Kodome reden, würden die uns alle Legitimationen entziehen, hier in dieser Region Arbeit zu leisten.
Andererseits sieht man auch, wie die Arbeit Früchte trägt: Bei Vorträgen werden die Teilnehmer zuerst mal gefragt, wieviele Kinder sie denn hätten. Die Männer übertrumphen sich gegenseitig: 8, 10, 13, 15! Was nur 5? Haha, schlecht. Schon am 2. Tag eines Vortrags wendet sich das Blatt: Alle fangen den mit 5 Kindern an zu beneiden und beschweren sich über den mit 13, 15 Kindern. Die Ärztin selbst hat nur ein Kind. Alle bemitleiden sie. Warum nur eines? Das ist schlecht. Nein, sagt die, das ist nicht schlecht. Denn nur so konnte ich studieren und nur deshalb bin ich jetzt hier bei euch. Dann dämmert es den meisten...


Generell zur Fruchtbarkeitskette:

Als die ersten Hilfprojekte der Aktion Regen anliefen, kamen die Amis und meinten, sie müssten sich die Kette wissenschaftlich ansehen und überprüfen. Eine Uni in den USA stellte Untersuchungen an, und siehe da, alles war toll. Also ließ sich die Uni die Fruchtbarkeitskette gleichmal patentieren. (Frechheit?!) Aber immerhin werden durch US Aid mehr Menschen erreicht, als durch einen kleinen Verein. Das PRoblem ist aber, dass die die Kette verändert haben. Unterschiede hier original: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...rollkette_2.jpg und hier die Us Version: http://www.jillstanek.com/cyclebeads.gif Der Unterschied ist, dass die Frauen die Risikotage nicht sehen (zb nur halb blau), und Außerdem die Farben unnatürlich sind. So ist es für Analphabeten und weniger Gebildete schon mal schwerer, sich was drunter vorzustellen. Aber immerhin hat sich die Message bisher so weit verbreitet und verbreitet sich weiter. Und ganz sicher hilft die Kette, das Bevölkerungswachstum ein bisschen in den Griff zu bekommen.

Auch in deiner Schilderung scheint es wieder so, dass Männer tatsächlich bei solchen Problematiken die Hauptschuld tragen, aus einem egomanischen Größenwahnsinn heraus, dass die Welt ohne sie besser dran wäre, zumindest in diesen Gebieten, in diesen Situationen.
Ich hasse es, vorurteilsbehaftet zu sein, Pauschalitäten zu verbreiten, aber... in Russland hatte ich oftmals denselben Eindruck. Ich habe die Frauen beinah durchweg als bescheiden, verantwortungsbewusst und zuverlässig erlebt, die Männer hingegen oftmals als gedankenlose Machos, die sich von ebenjenen Frauen aushalten lassen. Weil es eben ein vorgeprägtes Gesellschaftsbild ist, das das immer wieder ermöglicht. Alkoholiker: Fast immer Männer. Schulabbrecher und Randalierer ebenso.
(Aber natürlich habe ich Ausnahmen erlebt, auf jeden Fall, und auch viele, die zwar oberflächlich diesem Klischee verfallen waren, vielleicht einfach aus Gruppengefühl heraus, aber dennoch gute Menschen waren und sind.)


Ein ganz anderes Thema, das ich nochmal anschneiden wollte, aber vergessen habe: Kinder.
Wollt ihr welche? (so rein bevölkerungstechnisch betrachtet...)
Immerhin will unser Staat uns verzweifelt dazu bringen, als potentielle Akademiker möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen, um dem Bervölkerungsschwund und der Überalterung in Deutschland entgegenzuwirken. National betrachtet sind Kinder also durchaus wünschenswert.
Andererseits, wenn man es global betrachtet, gibt es doch sowieso schon viel zu viele Menschen auf der Welt. Und da soll man dann auch noch welche dazusetzen?

Es ist in diesem Fall wohl kein quantitatives, sondern eher ein Verteilungsproblem, aber leider sind Kinder (Menschen allgemein) keine Waren, die man einfach mal herumschieben kann...
Adoption von Waisen aus Entwicklungsländern: Schön und gut, sowas klingt immer ganz nobel, bringt aber auch viel Negatives mit sich und stellt sich oftmals als extrem problematisch heraus. Noch dazu ist es sehr kompliziert, bürokratisch, teuer... Eventuell reißt man Kinder komplett aus vertrautem Umfeld heraus und tut ihnen damit sicher auch keinen Gefallen.
Und der Gedanke, dass manche das vielleicht wirklich nur toll finden, weil es so einen Beiklang von Weltverbesserer hat, macht mir beinah Übelkeit. Hauptsache Imagepflege.

(Vielleicht bewerte ich das zu pessimistisch.)

Kinder.. Ja, ich will Kinder haben. Wenn alle äußeren und inneren Umstände passen, dann auf jeden Fall und zwar mehrere! Oder meinst du, man solle mit Hinblick auf Bevölkerugsproblematik in weit entfernten Erdteilen hier selbst keine Kids machen? Da würde für mich die Liebe zur Menschheit der persölichen Liebe weichen müssen. Das ginge für mich dann zu weit. Außerdem ja, D/Ö/CH braucht eigenen Nachwuchs - aber ich treibe es ja nicht für den Staat. Wäre wenn dann reines Familienglück und sich zu reproduzieren hat noch keiner Art geschadet^^ Allerdings wird der Staat mit mir kein Glück haben. Denn wenn ich mal mehrere Kinder haben sollte und es sich irgendwie finanziell ausgeht will ich nicht 40 Stunden arbeiten (sorry auch an die Feministinnen ud FrauenquotlerInnen). Also das eine oder das andere.

Die Menschheit global betrachtet wird sich schon irgendwann selbst regulieren. Da wird es wieder Seuchen geben und andere Katastrophen und Lebensmittelknappheit und was weiß ich. Klingt traurig, ist aber so. Irgendwann, früher oder mit technischem Fortschritt eben später, wird die Carrying capacity erreicht sein. Vielleicht ja schon bei 7 Milliarden, wer weiß. Nur weils uns hier gerade prächtig geht, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht jederzeit auch dran sein könnten.

Das mit den Adoptionen...schwierig. Klares nein zu Promi-Schein-Charity und dem schwarzen Baby als Accessoire! Aber wenn ich in einem Land bin und überlebensfeindliche Umstände antreffe und mich jemand bittet ihm bzw dem Kind zu helfen und es meine Umstände zulassen und die Bürokratie nicht alles im Keim erstickt...ja warum nicht.

Ich stimm euch einfach zu?
Wenn ich es auch traurig finde, dass es diese Selbstregulierung wohl geben wird müssen. Es wäre weniger schmerzhaft, einfach nicht geboren zu sein, als als Regulierungsmaterial, als Überschuss zufällig zum automatischen Systemerhalt zu krepieren.

Selbst weiß ich wirklich nicht, ob ich Kinder will. Selbst keine Kinder zu haben tut der Welt natürlich Gutes, man denke nur daran, dass die, auch, wenn sie nicht in Asien leben, ihr Leben lang essen werden und mit etwas Pech Fleisch. Das ist eine weitere Last.
Unsere Sozialsysteme dagegen bräuchten Nachwuchsmenschen. Ich würde nicht nur dafür Kinder wollen, das ist klar.
Ich hätte wohl wie ShangriLa andere Parameter.

(Elternsein und Arbeiten ist ein forderndes Problem, aber ich fürchte, ich würde das Thema zu weit verlassen.)

Zum einen stellt sich doch die Frage, ob das Problem der Überbevölkerung wirklich durch ein weiteres Senken der Geburtenzahlen in s. g. "Industrieländern" mit ohnehin meist negativem Bevölkerungswachstum zu bewältigen ist - ich würde einfach mal behaupten, dass das eben nicht der Fall ist. Gut, in Deutschland ist die Bevölkerungszahl nun zum ersten mal seit langer Zeit wieder leicht gestiegen - ob das einen langfristigen Trendwechsel markiert ist aber, denke ich, zumindest zu bezweifeln.

Wenn man sich den Einzelfall anschaut ist sicher jeder Mensch weniger auf der Welt erstmal etwas positives, so hart das auch klingt. Und wir selber schaden wohl in der Regel mehr, als wie nutzen, aber das ist ein anderes Thema. Sicher, wenn man Kinder hätte würden auch die ernährt werden müssen, auch die würden Ressourcen verbrauchen, CO2-Ausstoß verursachen, vermutlich nicht vertretbares Zeugs konsumieren, gar Fleisch essen oder sowas -
- aber ob ein Verzicht auf Kinder wirklich etwas grundlegendes verändern würde, wenn auch nur im geringen Maße, würde ich bezweifeln wollen. Das Problem sind nicht Individuen, sondern das politische und wirtschaftliche System, das für diese Entwicklungen verantwortlich ist - man mag kurzfristig minimal etwas verändern, wenn man keine Kinder bekommt, aber das ist vergleichbar mit Nothilfe in Hungersnotgebiete - es ändert nichts grundsätzliches und auf Dauer wird es dadurch auch nicht besser, jedenfalls nicht über den Einzelfall hinausgehend. Genausowenig würde kollektiver Selbstmord aller otherboardmenschen irgendwas verbessern, fürchte ich - auch damit würden wir unserer Verantwortung nicht gerecht (und es ist wohl recht eindeutig, dass wir garnicht anders können, als uns schuldig zu machen - wir können höchstens das Ausmaß beeinflussen und die Gegenseite stärken.). Vielleicht ist es besser, ein wenig auf einen Wandel hinzuarbeiten, bewusster und gezielter zu konsumieren, sich politisch zu engagieren, als vollkommen neutral (also nicht-existent, ob tot oder nie geboren) zu sein.

Und im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob es stimmt, dass sich das Problem nur durch selbstregulierung verhindern lässt, wie hier häufig gesagt wurde. Ich glaube nicht, dass das nur durch die gewaltsame Auslöschung eines Großteils der Menschheit funktionieren kann - sicher, es gibt sehr unterschiedliche, teils widersprüchliche Prognosen bezüglich des Bevölkerungswachstums, aber es scheint, nach dem, was ich gelesen habe (Zuerst im GEO-Ding, dann irgendwo in den weiten des Netzes), recht wahrscheinlich zu sein, dass die Weltbevölkerung irgendwann von sich aus aufhören wird zu wachsen und sich der Trend in absehbarer Zeit, möglicherweise zu unseren Lebzeiten. Und ob die Bevölkerung je die 10 Mrd.-Grenze überschreiten wird ist sicher auch fraglich - hochrechnungen aktueller Zahlen haben eben mit der Realität häufig recht wenig gemein.

EDIT: Sehr doofer und unüberlegter post. Aber es wurde jetzt seit ein paar Tagen nichts mehr geschrieben, im Forum - man verzeihe mir, dass ich nichts vernünftigeres beitrage.

Problematisch beim Menschen ist eben nur, dass seine Epidemien und seine Kriege nicht nur die menschliche Art selbst betreffen, sondern dass bei so etwas generell eine Wüste der Zerstörung hinterlassen wird, die katastrophal ist für sämtliche anderen Arten und die Umwelt selbst.
Man denke da an Waffen mit abgereichertem Uran, die inzwischen große Gebiete in den betroffenen Ländern praktisch unbewohnbar gemacht haben, von Atombomben ganz zu schweigen.
Epidemien? Wieviele Rinder wurden "präventiv" getötet, als BSE umging, Schweine bei der Maul-und-Klauen-Seuche?

Nein, beim Menschen sind die "normalen" Selbstregulierungsmechanismen inzwischen hinfällig. Wenn man die Bevölkerung beschränken will, dann auf andere, bewusste, selbstinduzierte Weise. Geburtenkontrolle, evtl. Sterbehilfe.
Anders sehe ich da keinen Weg...

Mal für die Dummen unter uns - wie will man ein Volk gezielt mit einem Virus auslöschen, ohne eine unkontrollierte ausbreitung zu riskieren? Viren halten sich doch in der Regel nicht an menschengemachte Staatsgrenzen, oder?

Nicht, dass auch nur annähernd genug wüsste um mir ein Urteil erlauben zu können, aber ich schätze die Gefahr eines Angriffskrieges im traditionellen Sinne heute als eher gering ein. Zumindest Kriege zur Erweiterung des Staatsgebietes, also mit dem Ziel des Territorium Gewinns, der Eroberung und dauerhaften besetzung anderer Länder, wie sie bis zum zweiten Weltkrieg Gang und Gäbe waren, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Ich denke, weder Atomwaffen, noch chemische oder biologische Waffen werden in absehbarer Zeit eine Umkehr der Bevölkerungsentwicklung oder auch nur eine relevante Verringerung der Weltbevölkerung verursachen - eigentlich spielen nur noch Stellvertreterkriege eine nennenswerte Rolle, oder Kriege mit dem Ziel das Regime in einem Staat zu stürzen und durch ein anderes zu ersetzen, der eigenen wirtschaftlichen Interessen wegen. Konflikte zwischen Staaten wie China oder die USA werden wohl kaum direkt ausgetragen - man wäre doch auch schön dumm, würde man das riskieren, solange man das gleiche in Libyen oder Syrien austragen kann, oder?
Die viel größere Gefahr geht m. E. von Klimawandel, Hunger, Wasserknappheit, daraus resultierenden Bürgerkriegen oder Völkermord usw. aus.