Sich attraktiv zu fühlen hat ja auch noch nicht unbedingt etwas mit Sexualität zu tun. Ich finde Menschen attraktiv (sprich: sie gefallen mir), wenn ich sehe, wie sie mit ausgestreckten Armen umherkreiseln oder hüpfen oder headbangen...
Das sehe ich weitaus lieber als das übliche: Schultern zurück, Brust raus, Brustwackeln, dazu mit dem Hintern entweder hin- und herschwingen oder dieser Saggitalschwung, der (wohl nicht zufällig) an Kopulationsbewegungen erinnert.
Traurig ist, dass ich sowas "kann", weil ich es mir einfach abgeschaut habe irgendwann, ich mir aber bei dieser Art zu tanzen selbst fremd vorkomme.

Sich selbst Tanzbewegungen "auszudenken" ist aber komplizierter, vor allem, während man gerade mit den Gedanken noch woanders ist (bei der guten Musik zum Beispiel!). Dann passiert oft dieses in-alte-Muster-verfallen.

Und zu ShangriLa: Ich mag Veranstaltungen, wo die Leute alle tanzen, wie sie wollen. Du sagst, es wäre langweilig, weil dann ja alle gleich tanzten, es gäbe keine Unterschiede...(zwischen den Geschlechtern).
Ist es nicht aber viel schöner, wenn jeder Mensch individuell tanzt, und jeder so, wie er oder sie es am liebsten mag, statt eine exakt zweigeteilte Menge, in der die Frauen das typische "Frauentanzen" draufhaben und die Mäner das typische "Männertanzen"?
Natürlich würden sich auch so einige Tanzstile ähneln, aber das wäre dann eher Zufall...
Wenn man aber so in die meisten "Clubs" schaut, wird dieser Wunsch von mir wohl eher Wunsch bleiben. (..Muss also auf Konzerten ausgelebt werden, wo es um noch mehr geht als Selbstdarstellung, mimihi!)

Liebe verschlafene Grüße!
Kleo

Zitat

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(..Muss also auf Konzerten ausgelebt werden, wo es um noch mehr geht als Selbstdarstellung, mimihi!)

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Mhm, es ist wohl davon auszugehen, dass bei Konzerten die Musik im verhältnis zu Alkohol und Partnersuche stärker zur Geltung kommt als in "Clubs".

Ach, keine Ahnung, an sich ist Tanzen sicher eine tolle Sache - in mancher Hinsicht aber auch problematisch denk ich, da stimm ich blubbl und Kleo weitestgehend zu, grade was die sexuelle Komponente bzw. die Geschlechterunterschiede betonende/kreierende Komponente betrifft.
(Und Reduzierung auf Körperlichkeit und Sexualität im Besonderen.)
Generell ist Tanzen wohl sehr häufig nichts anderes als (sexuelles) Imponierverhalten, ein nett verpacktes Instrument der sozialen Interaktion zwischen Vertretern des jeweils anderen Geschlechts, wobei eben diese "Geschlechtsunterschiede" gezielt hervorgehoben werden, egal, ob man sich nun Menschen anschaut, die zu wiener Walzer oder zu Techno tanzen...
Die Außenwirkung steht bei Tanzen wohl auch fast immer im Mittelpunkt, Fremdbild-Selbstbild-Scheiß tritt da wohl verstärkt auf...

Hab es sicher gerne, wenn Leute individuell tanzen. Tu ich ja auch, oder versuche es zumindest. Aber auch gegen allzu sexy Selbstdarstellung hab ich nichts. Ich tanze zwar so nicht und brauche es nicht, aber ich bin auch gerade nicht auf Suche nach Sexpartnern. Sehr viele sind das, in Clubs oder ähnlichem. Für die hat tanzen dann eben eine andere Bedeutung. Aber das kann mir ja egal sein. Ich tanze, wie ich will, aber ich lasse auch tanzen wie sie wollen.
Das "Entsexualisierte Tanzen" hat mich nur deshalb interessiert, weil ich das so noch nie gehört habe. Aber macht Sinn. Danke für die Aufklärung!

Ich finde es interessant das in Europa so viele menschen sagen sie können das nicht. Ist vielleicht Kultur sache. Aber wirklich können doch alle menschen tanzen. Das kommt doch von dir innen drin, da musst du nichts lernen. Ist gut, wenn du jazz dance oder ballet lernen willst. Nur bewegen kannst du dich immer, das kommt von dir da musst du nicht nachdenken und nichts tun. Viele stoppen das und denken dann zu viel nach welchen schritt und so. Ich tanze gerne das macht Spaß. Auch zu hause immer und manchmal durch die schule.

Hm... du hast wohl Recht damit, das es häufig in erster Linie mentale Barrieren und Schranken sind, die die Leute daran hindern, sich einfach gehen zu lassen und sich ganz natürlich zu bewegen, wie es ihnen grade in den Sinn kommt.
Solche geistigen Sperren lassen sich nur leider nicht einfach abschalten - und die gibt es in den meisten Bereichen des alltäglichen Lebens. Sich keinerlei Gedanken über seine Außenwirkung zu machen... geht kaum.
(Davon abgesehen, dass man, selbst wenn man alleine ist, zumindest immer dem eigenen Spott, den eigenen abschätzigen Blicken und der eigenen Beurteilung der eigenen Lächerlichkeit ausgesetzt ist ^^)

Kulturelle Unterschiede gibt es sicherlich - in Deutschland wird sicher weniger getanzt als in anderen Ländern der Welt, was einem natürlicheren Umgang damit im Weg steht. Schade ist das wohl, das stimmt.

"Nicht tanzen können" ist natürlich immer leicht übertrieben, da es ein superlativ ohne Steigerungsmöglichkeit ist. In der Regel soll es ja nicht mehr heißen als "Nur sehr mäßig bzw. schlecht tanzen können". - Und es gibt sicher Menschen, die schlechter tanzen können als andere. Körperbeherrschung, Körperhaltung, musikalisches Verständnis usw. sind nicht allen Menschen gleich gegeben. Und genauso wie es Menschen gibt, die besser Fußballspielen können als andere, oder Menschen, die sich leichter damit tun, ein Instrument zu lernen, gibt es da wohl auch beim Tanzen unterschiede.

Ich zähl mich, by the way, ebenfalls zu den Menschen, die nicht tanzen können. Was in meinem Fall sowohl an mangelndem Körpergefühl, als auch an geistigen Barrieren liegt.

Hm.... tanzen können, nicht tanzen können... Von dem normalen Rumgezappel würde ich auch sagen, ich kann es nicht. Bzw. ich komm mir dabei so doof vor, dass ich es lieber gleich sein lasse oder dafür so betrunken sein müsste, wie es irgendwie nie vorkommt...

Bei uns in der Tanzschule hingegen, was ja mehr so auf das althergebrachte Tanzen hinausläuft, würde mir keiner sagen, dass ich nicht tanzen kann... ich bin da weiter als die meisten, die noch zu den sog. "Disco-Parties" kommen und bin auch bisher mit allen Tanzpartnerinnen gut klar gekommen.
Für mich stellt sich die Frage, was bedeutet es, tanzen zu können? ich bin der Ansicht, dass jeder, der sich zu Musik bewegen kann, tanzen kann - da gibts halt verschiedene Arten für verschiedene Leute. Man muss sich vor allem wohl dabei fühlen.

Am Samstag lief das Fliegerlied (http://www.youtube.com/watch?v=HEfwQkIoIyI), was haben wir gemacht? zu dritt bei den Hand genommen und im Kreis getanzt. Meine Schwester meinte, als ich es ihr erzählt hab, ich hätte mich voll blamiert. Hab ich vermutlich auch. Aber erstens mit 50 anderen. Und vor allem hatte ich jede Menge Spaß dabei... tanzen kann also auch heißen, sich absolut dämlich zur Musik zu verhalten... und Spaß is doch eh eins der wichtigsten Dinge dabei.

Ich mach bald n F-kurs, mal gucken wie schief das läuft mit meinem Tanzpartner
Und sonst: Der Tanzlehrer hat immer sehr seltsame Musik, das stört mich ein wenig. Und wenn er gute Lieder hat, dann immer in schrecklichen Coverversionen. Ich kann einfach kein "Take me home, country roads" von einer Frau gesungen hören, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Aber was solls, wir haben immer sehr viel Spass. Ich bin da Anfangs ja nur hin weil meine Freundinnen auch alle sind, dann hats angefangen mir Spass zu machen und jetzt überlege ich ob ich in Kanada damit weiter machen kann^^
Man sollte es nicht glauben, aber bei mir mischen sich echt die seltsamsten Leute. Einmal natürlich die, weil ich keine bessere Beschreibung finde für sie, Modepuppen, von denen es immer einige gibt, dann noch etwas jüngere Mädchen, so 12-13 Jahre alt würde ich schätzen, bei den Jungen auch einmal die angesagteren, die dann mit den Modepuppen rumhängen und sich vorher (ernsthaft!) besaufen müssen. Und dann sind da noch wir. Ne nette Gruppe mit 2 Goth, einem Punk, mir, ner anderen Freundin, die eher so Rammstein-orientiert ist, sich aber nicht festlegt, und dann noch n paar "normaler" aussehende Leute ohne schwarz. Interessanterweise sind wir die, die im Durchschnitt schon länger tanzen und die ganzen Leute kennen.
Was laufen bei euch denn für Leute rum?

Also ich war am Wochenende auf einem Ball. Ich dachte man tanzt da mindestens ein bisschen. Aber als ich hinkomme waren schon alle beim trinken. Wahrscheinlich muss ich zum Opernball damit jemand tanzt und nicht alles nur für Alkohol geht
Wenigstens hatte ich mal ein Dirndl an gehabt...

Bei Trachtenbällen ist das Risiko dafür wohl größer, da kommt vermutlich die "Zeltfest-Mentalität" durch... Auf Tanzschul- oder manchmal auch Maturabällen wird aber doch noch ein bisschen getanzt

Es scheint so, als sei Tanzen sehr stark an ein paar wenige Anlässe geknüpft, oder? Tanzkurse mit Abschlussball wurden bislang in jedem zweiten Beitrag genannt, vielleicht kommt noch sowas wie "Hochzeit" und "Abiball" oder so dazu, aber ansonsten... Und es scheint eine sehr große Diskrepanz zu geben, zwischen dem, was Menschen so bei besonderen Anlässen tanzen und wie in Klubs getanzt wird... - und mir ist garnicht klar, ob letzteres genauso von Konventionen geprägt ist und auf gesellschaftlichen Zwängen/Traditionen beruht, oder freier gestaltet ist... Dafür treib ich mich zu selten (bzw. garnicht) in sowas rum...
Getanzt wird wirklich sehr, sehr selten, oder? Ich frag mich, ob das eine Eigenart der Gesellschaft hier ist, ob das nur in der Gegenwart so ist...

Ich hab gemerkt, das hier die wenigstens Jungs tanzen können. Also Standart. Vielleicht kommt das hier später, oder es liegt daran das es hier einfach keine Tanzkurse gibt.
Dafür haben wir aber in der Schule das fach dance, am Ende jedes Semesters haben die eine Vorführung (genau wie Music Composition und Acting), un ddid war wirklich genial! Eine Mischung aus Ballet, Modern, Jazz und Hup-Hop. Ich freu mich jetzt schon total auf nächstes Semester, da hab ich dann auch tanzen und darf auch am Ende an bei der Vorstellung mittanzen

Jasper: Wahrscheinlich ist unsere Generation einfach noch zu jung... ich glaube, Ältere tanzen bei festlichen Anlässen schon eher Standardtänze. Wenn sie denn zu so etwas hingehen, die meisten tun das ja eher nicht.

Hel: Das, wo du dann mittanzt, ist aber so ein Synchrone-Bewegungen-Einstudieren-Tanz, und kein Standardtanzen, oder?
Übrigens können auch hier die wenigsten "Jungs" tanzen. Und mit "Jungs" meine ich cismännliche Menschen Mitte zwanzig. Eigentlich können die wenigsten Menschen tanzen, die ich kenne, und der Rest macht es hobbymäßig, belegt irgendeinen Platinkurs oder so.

Selbst kann ich ja nur ein winziges Bisschen Disco Fox und Wiener Walzer...

Ja, das wäre dann Choreos auswendig lernen und so, ist aber trotzdem total lustig und schaden kanns garantiert nicht wenn ich mich n bisschen beweg xD

Okay? an meiner schule ist es üblich das die Mädchen alle 8 oder 9 Klasse ihren ersten Tanzkurs machen und einige Jungs kommen dann in der 11 Klasse oder so nach. Ist bei mir unten vllt einfach n bisschen mehr verbreitet. Und Tanzkurs heisst bei uns dann Disco Fox (macht am meisten Spass), Foxtrott, Wiener Walzer, Walzer (Es gibt gewisse Leute die extra immer so stark drehen das man danach nichtmehr geradeaus gehen kann^^), Tango, Jive und dann noch n bisschen Linedance zum Spass haben?

Hm, ich habe ein bisschen das Gefühl, dass es erst in meiner Generation und noch ein bisschen stärker bei denen aufgetreten sind, die ein bisschen jünger sind als ich. Als die große Tanzkurs-Welle kam, waren wir schon 16, es waren aber auch viele dabei, die erst 13 oder 14 waren.
Meine Schwester war zu dem Zeitpunkt selbst in dem Alter (sie ist ja etwas jünger als ich), und bei ihr haben, glaube ich, beinahe alle Leute einen Tanzkurs gemacht. Bei uns waren es vielleicht annähernd die Hälfte, eher weniger.

Und wenn ich mir diese Entwicklung so angucke, dann erscheint es mir sehr plausibel, dass bei Leuten, die noch ein bisschen älter sind als ich, also im Moment Mitte-Ende zwanzig, fast niemand einen Tanzkurs gemacht hat.
Lange war das ja irgendwie in der verstaubten Oma-Ecke, bis dann ganz viele Tanzschulen angefangen haben, das so auf hippen Teenager-Geschmack zuzuschneiden, den Schwerpunkt mehr auf Disco Fox o.ä. zu verlagern, und scheinbar hatte das auch Erfolg...

Wie alt bist du im Moment, Hel? 16? Dann würde das ja auch irgendwie Sinn ergeben

ja, 16, das macht dann echt Sinn. Interessante Entwicklung eigentlich, das Prinzip geht wohl wirklich auf!