Sich im eigenen Körper heimisch zu fühlen und zu wissen, was der so macht, ist einerseits Voraussetzung für "Sportlichkeit" und kann andererseits eben durch Bewegung erreicht werden.
Wie geht es euch damit? Wisst ihr, wo im Raum sich euer Körper befindet? Könnt ihr Bewegungen immer so ausführen, wie ihr sie euch vorstellt?

Tja,
Was das betrifft, arbeitet mein Kleinhirn wohl etwa durchschnittlich gut.

Jedem Menschen passieren mal Ungeschicklichkeiten, wahrscheinlich stoßen auch Primaballerinas manchmal gegen Schrankecken.
Wobei diese Alltagstauglichkeit ja erstmal nichts mit Sportlichkeit zu tun hat, denn Training von bestimmten Bewegungen (Ballspielen, Jonglieren, (Ein-)Radfahren) wird, wenn ich mich nicht irre, in einem völlig anderen Hirnareal abgespeichert.

Ganz normale Bewegungen dagegen, wie morgens schlaftrunken zum Kühlschrank zu schlurfen, haben wohl mehr etwas mit Reflexen zu tun, die eher über Augen (Vierhügelplatte) und Vestibulum gesteuert werden als über aktive Denkprozesse.

Womit die Frage offen bleibt...Warum haben manche Leute langsamere Reflexe als andere? Weiß da jemand etwas drüber?
(Nachdem ich Jonglieren gelernt hatte, funktionierte mein Fangreflex natürlich insgesamt besser, aber alle anderen noch genauso schlecht.)

Ist das die Art von Körperbewusstsein, die du meintest, blubbl?
Denn ein anderes kann ich leider nicht vorweisen, ich habe absolut keinen Überblick, was den Körper betrifft, und das reine Augenmaß funktioniert einfach nicht.
Mit der zeit entwickelt man da solche "Kontrollgriffe", misst ab und zu mit den Händen nach, ob noch alles so ist, wie es war, ob es mehr oder weniger geworden ist, vergleicht mit dem Zustand vor zwei tagen, vor einer Woche, versucht, die Dicke des Jeansstoffes mit einzuberechnen und das Maß der Flüssigkeitszufuhr. Diese Automatismen sind Alltag.

Zitat

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Nachdem ich Jonglieren gelernt hatte, funktionierte mein Fangreflex natürlich insgesamt besser, aber alle anderen noch genauso schlecht.

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Mir hat Jonglieren reflexmäßig sogar relativ viel bewirkt. Wenn ich beim Fahrradfahren auf der "Gegenfahrbahn" radle (weil wir zu dritt nebeneinander fahren), kann ich jetzt schneller bremsen und mich auf die richtige Seite begeben. (Sogar noch bevor der Entgegenkommende motzt:D). Früher waren die Anderen manchmal rascher als ich, aber jetzt eigentlich nicht mehr. Auch das Auffangen von Gegenstäden, die mir runterfallen, klappt jetzt besser.
Von dem her ist es meiner Meinung nach schon trainigssache.

Was mir nur auffällt: Wenn ich mich irgendwo psychisch unwohl fühle, dann zeigt das auch mein Körper. Ich fahre mir viel öfter über die Haare, zupfe an meinen Kleidern herum, führe mehrere kleine Bewegungen aus. Dann fühle ich mich auch nicht in meinem Körper heimisch.

Zitat von Kreszentia

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Was mir nur auffällt: Wenn ich mich irgendwo psychisch unwohl fühle, dann zeigt das auch mein Körper. Ich fahre mir viel öfter über die Haare, zupfe an meinen Kleidern herum, führe mehrere kleine Bewegungen aus. Dann fühle ich mich auch nicht in meinem Körper heimisch.

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Mir geht es so ähnlich. Ich wage es dann oft gar nicht mehr, mich zu bewegen oder mich so hinzusetzen, dass es weniger auffällt, wodurch ich noch fahriger und abwesender wirke und noch nervöser werde. Auch gar nicht mehr das Gefühl hab mit meinem Körper verbunden zu sein, dadurch noch weniger einschätzen kann, wo er sich befindet und wie schnell ich mich beweg und den Eindruck bekomm, viel zu viel Raum einzunehmen und verschwinden will.

(Gerade überlege ich, wie ich das allgemein und abstrakt formulieren könnte.)

Es gibt anscheinend Menschen, die immer wissen, wie sie ihre Muskeln einsetzen müssen, um eine Bewegung in die exakt richtige Richtung mit der gewünschten Kraft auszuführen. Das kann man recht einfach lernen. Die scheinen allerdings auch die Rückmeldung von ihrem Körper zu bekommen, dass die Bewegung wie gewünscht ausgeführt wurde, und das nicht durch sehen und denken, sondern- was weiß ich. Dadurch, dass sie ihren Körper richtig fühlen, vermute ich mal.

Ich trainier das immer wieder. Ich lieg abends im bett und versuch jeden Zentimeter Haut wahrzunehmen, versuch, meine Zehen einzeln zu fühlen. Ich hüpf auf schmale Linien und balancier sie entlang, ich nehm mir, wenn ich vor dem Computer sitz und etwas schreib Zeit zu fühlen, dass mein Bewusstsein eben nicht knapp über, vor oder hinter und nichtmal ausschließlich in meinem Kopf zu finden ist, sondern sich diesen ganzen Körper bis in die Ohren und Fingerspitzen zu eigen machen darf.

Wohnt ihr in eurem Kopf? Im Herzen? Im ganzen Körper?

Ich glaube Körperbewusstsein kann man lernen. Man muss nur eine Katze haben
Das ist nicht als Scherz, ich glaube man kan viel lernen von den Tieren. Aber vor allem von den Katzen. Wie sie sich bewegen, so grazil und genau, schleichen und dann ganz schnell, aber immer in balance. Das ist ganz anderes Körpergefühl, wenn man das sich vorstellt für sich selbst.

Zitat

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Wohnt ihr in eurem Kopf? Im Herzen? Im ganzen Körper?

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Das ist eine gute Frage. Ich denke mit dem Gehirn im Kopf, ich fühle mit dem Unterbewusstsein im Herz und ich habe Energien vor allem aus dem Rückenmark also die Chakras eigentlich. Diese Sachen kann ich in alle Körper Regionen schießen, dann fühle ich auch die bewusst. Auch durch bewegung, zum Beispiel Yoga kann man die Arme und Beine mehr bewusst wahrnehmen. Mit Meditation kann man auch viel machen, zum Beispiel Temperatur regulieren, das kommt meistens vom Bauch.
Allgemein glaube ich, wohne ich nur jetzt im Körper und mein Bewusstsein belebt ihn für dieses Leben. Der Körper ist ein Geschenk, aber verändert sich wie alles andere auch und irgendwann ist er kaputt. Dann ist Zeit zu gehen. Aber bis dahin kann man ihn benutzen und gutes tun mit ihn und für ihn.

Hm, ich wollte mal irgendein Zeug für mehr Körperlichkeit machen... nicht unbedingt Muskelaufbau, nichtmal Fitness ist mir wirklich wichtig oder Ausdauer.
(Ich habe einen relativ dankbaren Stoffwechsel, sodass ich Treppen hochkomme und mit dem Fahrrad herumfahre, ohne dabei sonderlich langsam zu sein, auch wenn ich mich natürlich nicht mit Leuten messen kann, die das öfters und gezielt machen.)

Aber abgesehen hat regelmäßige Bewegung, und sei sie noch so gering und beiläufig, ja auch andere positive Aspekte. Es geht darum, dass viele Krankheiten nachweislich verzögert oder verhindert werden können durch regelmäßige Bewegung, und dass eins das oft erst im höheren Alter merkt. Klar mag das auch irgendwie spießig sein, Sport als "Altersvorsorge" (schließlich habe ich auch keinen Bausparvertrag oder fange mit Anfang zwanzig an zu "riestern"), aber ach...was solls.

Insgesamt ist es ja wohl so, dass das eigene Körpergefühl nur dann verbessert werden kann, wenn der Körper auch regelmäßig bewegt wird, und zwar nicht nur vom Sofa in die Küche und wieder zurück^^ Eben diesen Effekt würde ich gern (zumindest in Ansätzen) erreichen.

Also setzte ich mich neulich hin und durchforstete die Liste der Hochschulsport-Angebote...und war völlig erschlagen. 90% der Dinge will ich sowieso nicht machen (Sportarten mit großen Bällen, Sportarten, die viel Körperkraft erfordern, alle Arten von Tanz sowie Kurse, für die eins viel Geld bezahlen muss.) Weiterhin wegfallen tut Schwimmen (weil iieeh, Bahnenziehen und dann auch noch den Kopf unter Wasser stecken müssen), und dann bleibt schon gar nicht mehr viel übrig.
Infrage kommt eigentlich Badminton...aber jemand sagte, das sei enorm anstrengend, und gut bin ich im Badminton auch nicht... und diverse Pseudo-Sportarten (sorry, blubbl^^) wie Yoga, Taiji, Pilates, Qui-Gong, Progressive Muskelentspannung... irgendjemand bietet an der Uni auch einen Lachyoga-Kurs an...wtf.

Wie soll sich denn eins als enorm faules Wesen sonst jemals dazu bewegen, so etwas wie Sport zu machen? Joggen kann ich gleich vergessen, das ist so stupide.

Und nebenbei sollte ich wohl mal wieder etwas konsequenter mein Eisen einnehmen, um aus der Anämie wieder rauszukommen.

Dies ist ein zusammenhangloser Jammerpost, der getrost ignoriert werden darf. Außer, irgendwer von euch hat eine durchschlagende, geniale Idee

Zitat

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Infrage kommt eigentlich Badminton...aber jemand sagte, das sei enorm anstrengend, und gut bin ich im Badminton auch nicht... und diverse Pseudo-Sportarten (sorry, blubbl^^) wie Yoga, Taiji, Pilates, Qui-Gong, Progressive Muskelentspannung... irgendjemand bietet an der Uni auch einen Lachyoga-Kurs an...wtf.

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Yoga, Taiji, etc ist vielleicht als Sport für Ausdauer und Kraft nicht so viel. Aber genau um mehr Körperbewusstsein zu lernen, ist das super. Du nimmst alle Teile deines Körpers mehr wahr und lernst die zu schätzen. Alles wird bewusst gemacht. Pilates ist mit mehr Muskel Aufbau Training. Auch Yoga braucht oft viel Kraft für die Figuren. Es gibt so viele Arten von Yoga. zb Hot Yoga ist richtig anstrengend. Auch sogar Lachyoga kann die Bauchmuskeln sehr gut trainieren Es gibt hier auch Yogilates habe ich oft gehört. Also das ist sicher mehr "Sport" wenn du das suchst.
Gibt es nicht vielleicht einen Tag zum ausprobieren für jeden Kurs? Vielleicht gefällt dir Badminton dann. Oder tanzen, es gibt gute Tanzimprovisation Arten, interessiert dich das nicht? Das ist auch sehr gut für Körperbewusstsein ganz ohne viel falsch machen können!

Ich kann dir da Aikido empfehlen, Kleo ^^ Es ist eine Kampfkunst, die nur defensiv ausgelegt ist, wobei die Energie des Gegners umgelenkt wird. Sie erfordert nur ein gewisses Maß an Flexibilität - keine Körperkraft, weshalb die Muskulatur auch nicht trainiert wird. Man erhöht auch damit die eigenen Reflexe mit Falltraining oder der Abwehr von Angriffen. Wenn man also nur etwas Ausdauer besitzt (das ständige Fallen-und-Aufstehen auf der Matte zwei Stunden Lang ist auf die Dauer leicht anstrengend, wenn man das nicht gewohnt ist) und etwas Mut zum Fallen mitbringt, ist es eine schöne Form der Bewegnung, denke ich

Beim Aikidotraining spüre ich immer, wie wichtig doch unser Zentrum im Körper ist, dort, wo die Kraft kommt. Führt man Bewegungen aus dem Zentrum heraus aus, so hat man mehr Kraft, man kann sich besser kontrollieren und man ist viel präziser und flüssiger in den Bewegungen. Es fasziniert mich immer wieder ^__^

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen - ich fühle mich in meinem Kopf heimisch, da bin "ich". Seit ich Aikido mache bin ich mir meine Bewegungen viel Bewusster - ich wusste natürlich schon vorher, wie ich was mache, aber im Aikidotraining bin ich viel Fokussierter und bin dann auch mein "Körper", und nicht nur der Kopf, der alles steuert... Hach, ich weiß nicht, ob das Sinn macht, es ist schwiereig zu erklären.

Tatsächlich hab ich danach mal eine Weile Ninjutsu ausprobiert!
Aber irgendwie waren nach zwei Terminen alle anderen Anfänger_innen wieder weg und ich saß da mit lauter Profis, die versucht haben, ihr Genervtsein von mir zu kaschieren, weil ich nichts konnte... Und dann bin ich irgendwann auch nicht mehr hingegangen

Achja, eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben: Menschen, die ihr keinen oder wenig Sport macht! Habt ihr das auch manchmal, dass ihr in einigen Phasen denkt "komisch, ich bin fitter als sonst!"
Mir geht es so. Ich mach nicht mehr Sport als sonst, und trotzdem kann ich im Moment zum Zug rennen, ohne total fertig zu sein, und kann drei Stockwerke hochsprinten. Das konnte ich vor einem halben Jahr kaum, dabei mache ich nichts anders.

Oder liegt es doch daran, dass ich jetzt Vitamin B12 nehme...? Sooo schlimm kann mein Mangel doch gar nicht gewesen sein!

Hm, tageweise hängt das vielleicht mit dem Zyklus zusammen? Hab ich jetzt schon öfter von Leuten gehört, die tatsächlich Sport machen, und kurz vor ihrer Periode kaum den nächsten Berg hochkommen. Monateweise lässt sich das so aber kaum erklären.

Ich fühl mich die letzten Monate auch erstaunlich fit, und schiebe es bei mir auf die Eisentabletten - und darauf, dass ich tatsächlich angefangen habe, fast jede Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. Ich bin schon ganz stolz auf meine fast sichtbaren Oberschenkelmuskeln.

Hm, dazu kann ich nicht viel sagen... klar bin ich an manchen Tagen zyklusbedingt schlapper, aber dann merke ich das auch selbst und kann es genau darauf zurückführen. Und meistens ist es nichtmal das, sondern ich habe einfach an manchen Tagen Schmerzen und mag mich deshalb kaum bewegen...was nicht bedeutet, dass ich es nicht theoretisch könnte, wenn ich müsste und mich zusammenreißen würde ^^

Aber ich meinte eher so (Un-)Sportlichkeit, die sich über einen längeren Zeitraum ergibt, nicht nur zweiwöchentlich, sondern über Monate.
Kann es wirklich das sein, dass eins irgendwie mehr Vitalstoffe oder so zu sich nimmt?
Gerade hab ich gelesen, dass der Vitamin D-Spiegel wohl auch Einfluss auf den Proteinaufbau und damit auf die Muskeln hat (neben dem Knochenaufbau natürlich).
Vielleicht liegt es daran, dass ich gerade fitter werde, obwohl ich nicht mehr Sport mache... einfach, weil ich mehr Sonne abkriege und mein Körper dadurch mehr Vitamin D produziert?

Warum wusste ich das bisher nicht?

Achja, Kaktus, herzlichen Glückwunsch zu deinen Beinmuskeln!!
Als fahrradfahrender Mensch (im Moment aber zu wenig) kann ich nur sagen, freu dich auf quadratische Oberschenkel! Das sieht sehr cool aus und außerdem kann man damit Leute rumschubsen, die neben einem sitzen/liegen! Beinmuskeln sind was tolles ^^

Ich hab manchmal auch so Phasen, in denen ich sportlich mehr hinbekomm als in anderen, aber das hat immer diverse Gründe. Ganz extrem ist bei mir ja, wenn ich die ganze Woche lang mit dem Fahrrad in die Schule und zurück fahr. Ich komm jeden Tag schlechter den Berg hoch und am letzten Tag bin ich immer ganz knapp davor zu schieben. Eigentlich sollte sowas bei Training ja besser werden, aber das klappt bei mir irgendwie nicht

Im Sommer ist man allgemein auch aktiver. Wenn man mal einen Spaziergang macht oder einfach wieder häufiger mit dem Fahrrad fährt macht das einen auch fitter als wenn man wie im Winter drinnen hockt oder Auto/Zug fährt. Das Vitamin D beschleunigt den Muskelaufbau noch und voila!