Mal wieder etwas, was Albert Einstein zugeschrieben wird, aber eigentlich nicht belegt ist (ich habe allerdings keine andere Quelle gefunden):
Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde.
(Das Rückenmark, hihi. Wie bei Regenwürmern.)
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
I ask people why they have deer heads on their walls. They always say because it's such a beautiful animal. There you go. I think my mother is attractive, but I have photographs of her. -- Ellen DeGeneres
ZitatEtwas Entsetzliches ist in mein Leben getreten! - Dunkle Ahnungen eines grässlichen mir drohenden Geschicks breiten sich wie schwarze Wolkenschatten über mich aus, undurchdringlich jedem freundlichen Sonnenstrahl.
Lese zum ersten Mal "Schöne Neue Welt" bis zum Ende. Und stoße auf dieses Juwel, das viele von euch wahrscheinlich kennen:
"Aber ich liebe die Unannehhmlichkeiten." "Wir nicht!", versetzte der Aufsichtsrat. "Und sind die Bequemlichkeiten lieber." "Ich brauche keine Bequemlichkeiten. Ich will Gott, ich will Poesie, ichwill wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde." "Kurzum", sagte Mustafa Mannesmann, "Sie fordern das Recht auf Unglück." "Gut denn", erwiderte der Wilde trotzig, "ich fordere das Recht auf Unglück."
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Ich hatte dieses Buch schon dreimal angefangen oder so, aber irgendwas kam immer dazwischen. Jetzt bin ich also fertig.
Und ja, ich lese auch gerne dystopische Bücher, allerdings...hat dieses in meinen Augen doch einige holprige Stellen. Die sind mir teilweise selbst aufgefallen, aber auf viele weist Huxley auch selbst hin. Ich habe so eine Ausgabe von 1953, also 20 Jahre nach der Erstausgabe, in der ein langes Vorwort von Huxley enthalten ist. Er schreibt, ihm würden nach dieser Zeit so viele Fehler, Lücken und kritikwürdige Details an seinem Buch auffallen und nennt diese auch teilweise konkret... Z.B. dass er, würde er das Buch nochmal schreiben, auch eine dritte Gesellschaft einführen würde, die der damaligen echten entspricht und ein Mittelding zwischen den beiden Extremen darstellt, mit der Wahl des "Wilden", dorthin zu gehen.
Aber allgemein sind ja an dem Buch auch eher die ganzen absurden Details so gut konzipiert, weniger Handlungsverlauf/Charaktere/etc.
Dann schreibt er aber auch, dass dieser Gedanke alle Autor_innen beträfe, die neben ihren bestehenden Werken altern, und dass er immer denke "das könnte ich jetzt viel besser schreiben, ich würde soviel verändern", aber befürchtet, dass damit auch die guten Stellen seiner Edit-Wut zum Opfer fielen und der Gesamtcharakter des Romans verloren ginge.
Ein guter Autor, dieser Huxley, wirklich, ich sollte mehr von ihm lesen, aber mi °_°
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Vieles von ihm ist leider nur noch antiquarisch erhältlich - zumindest war das der Fall, als ich es gelesen hab. Mag sein, dass es inzwischen eine Neuausgabe gibt, das wäre aber an mir vorbeigegangen... Naja.
Hm, ich erinnere mich nicht mehr im Detail an sein Vorwort, aber unabhängig davon finde ich, dass es überzogen ist, von vielen Fehlern, Lücken, kritikwürdigen Details und so zu sprechen (EinE AutorIn verliert die Deutungshoheit im Augenblick der Veröffentlichung ) - und bei SciFi-Romanen von Früher das exakte Eintreten/Nichteintreten der U oder Dystopie als Maßstab anzusetzen ist denke ich wohl auch nicht so zielführend... However, ich will auch garnicht sagen, es sei ein vollkommenes Werk blabla... ich fands damals am Anfang etwas zäh, dann aber doch enorm faszinierend. Aber das ist Jahre her (ich war wohl höchstens 12...) und ich sollte es nochmal lesen. Viel habe ich vergessen und vieles wohl auch damals garnicht verstanden
Ich habs vor etwa einem halben Jahr gelesen. Es ist ganz gut, das einzige, was mich wirklich gestört hat, war dass es keine gerade Storyline hatte. Es begann mit Charakter A an Location 1 und endete mit Charakter D an Location 8. Es war mehr ein Querschnitt einer möglichen Dystopie als ein konsequenter epischer Roman. Aber ich mochte besonders den Anfang, wo der Direktor seinen Rundgang machte und den eifrigen Alpha-Studenten die Fabrik zeigte. Ich konnte nicht drumrum bei dieser Szene mir den Direktor als Klugi vorzustellen. Vielleicht wegen des Schreibstils, jedenfalls habe ich mich prächtig amüsiert. Aus heutiger Sicht hat es etwas steampunkiges...
Everything not saved will be lost. - Nintendo "Quit Screen" message
Der Laserdrucker ist das Nachtschattengewächs unter den Eichhörnchen. - Der DIE WELT-Praktikant
Hm, ich weiß nicht... stimmt, der Handlungsverlauf ist nicht so stringent, klar und Personenfokussiert wie es das bei der Mehrzahl der Romane ist, andererseits ist das sicher eine bewusste Entscheidung bezüglich des literarischen Stils, die evt. auch (gerade unter Berücksichtigung zentraler Eigenschaften der Gesellschaft, die gleichgeschaltet, entpersonalisiert, statisch etc. ist) besser geeignet ist diese Charakteristika herauszuarbeiten. (Es ist z.B. interessant zu sehen, an welchen Stellen sich der Roman Personen als Individuen annähert und wo er ihnen eher fern bleibt...)
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03.01.2013 02:45
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) - und bei SciFi-Romanen von Früher das exakte Eintreten/Nichteintreten der U oder Dystopie als Maßstab anzusetzen ist denke ich wohl auch nicht so zielführend...