Darin wurden aber hauptsächlich die Vorteile dieser Projekte angesprochen. Mehrmals wurden auch erwähnt, das fast alle Schüler oder 90% den Dialekt verstehen. Aber was ist mit dem Rest, der ihn nicht versteht? Was ist mit Schülern, die umziehen und sich sowieso schon in eine neue Umgebung eingewöhnen müssen? Fällt es ihnen nicht noch schwerer, wenn sie auch noch Sprachschwierigkeiten haben?
Eine andere Aussage war, dass die Schüler zuerst den Dialekt (den sie von zuhause mitbringen) lernen sollen und danach Hochdeutsch als zweite Sprache. Aber 1. sprechen nicht alle den selben Dialekt zuhause (eben z.B. weil die Eltern aus einer anderen Gegend oder einem anderen Land hergezogen sind) 2. sprechen immer mehr Kinder zuhause Hochdeutsch (vielleicht auch weil die Eltern verschiedene Dialekte sprechen)
Mich würde interessieren, was ihr von der Idee haltet, Dialekte in der Schule zu lernen. Entweder als eigenes Fach oder als Unterrichtssprache in Nebenfächern wie Erdkunde oder Geschichte.
Ich würde es auch interessant finden, mal ein oder zwei Stunden "Dialekt Unterricht" zu haben. Ich wohne zwar in Bayern, aber von einem Dialekt ist hier größtenteils (leider?) nichts zu hören, dafür sind wir wohl zu sehr nördlich. Vielleicht wäre auch ein Wahlfach "Dialekt" nicht ganz verkehrt. Wen es interessiert, kann ja daran teilnehmen. Aber das soll bitte nicht ausarten, so dass auch in den anderen Fächern Dialekt gesprochen wird. Mit Hochdeutsch kommt man viel weiter. Natürlich gibt es Berufe, in denen ein Dialekt nicht schlimm oder auch erwünscht ist, auch wenn mir für letzteres grade nichts einfällt, aber im Großen und Ganzen braucht man für sein späteres Leben eindeutig Hochdeutsch. Vor allem, wenn man von einem Bundesland in ein anderes zieht, wie du es ja schon angesprochen hast. Ich werde im Sommer von Bayern nach Berlin ziehen - mit einem Dialekt wäre ich da wohl am Anfang erst mal verloren, ich werde schon genug damit zu tun haben, die "Berliner Schnauze" zu verstehen.
Also, ein paar Stunden Dialektunterricht oder als Wahlfach, ja gerne. Mehr aber bitte nicht.
It's like dancing in the sun, having trouble, having fun.
Bei uns ist es so, dass alles im oberösterreichischen Dialekt unterrichtet wird. Natürlich gibt es Lehrer, die versuchen etwas "deutscher" zu sprechen, vor allem die Deutschlehrer, aber so richtig tut das keiner. Ist aber auch nicht nötig, hochdeutsch redet bei uns eh niemand. Sogar die Radio Moderatoren moderieren Teile ihrer Sendungen im Dialekt. Ich denke, Dialekt fördern hat nur dann Sinn, wenn der Dialekt "vom Aussterben bedroht" ist, aber sonst? Wie LadyOz gesagt hat, mit Hochdeutsch kommt man (international) weiter. Wenn man beruflich nach Deutschland will, und kein Hochdeutsch kan, wirds schwer. aber es ist so, das Hochdeutsch, wenn man es nicht gewohnt ist, einfach total schwer zu sprchen ist (da sprech ich aus eigener Erfahrung). Also, wenn man Kultur (mit dem Dialekt sind ja auch viele Traditionen und Brauchtümer verbunden) bewahren will, ist Förderung in der Schule sinnvoll, aber wenn sowieso Dialekt gesprochen wird, wäre zusätzliche Förderung nur kontraproduktiv.
Das Thema? ohoh. Ich liebe es. Aber es hat so verdammt viele Facetten Bei all dieser Dialektförderung frag ich mich zuerst, was damit erreicht werden soll, worauf es aufbaut. Dieses Projekt scheint darauf zu zielen, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Dialekte keine minderwertigen Varietäten sind, nicht im Gegensatz zu einer Hochsprache stehen, sondern sich bloß von einer anderen, standardisierten Varietät unterscheiden- beides aber seine Berechtigung und seine Einsatzfelder hat. Das find ich gut. Denn wer beides kann, setzt auf den ersten Blick natürlich beides dort ein, wo es am besten passt, die größte Sicherheit und das höchste Prestige bringt. Auf den zweiten Blick ist aber gerade das Prestige das Problem. Wenn es heißt, mit "Hochdeutsch" käme man am weitesten, und in Schulen soll deshalb ausschließlich Standarddeutsch gesprochen werden, so ist das so weit ok, als es ja wohl wirklich einer gemeinsamen, möglichst weit verständlichen Arbeitssprache bedarf. Kritisch seh ich es, sobald der Wert der standardisierten Sprache über den einer Arbeitssprache hinaus gesteigert oder die Sache gar mit Druck durchgesetzt wird. Siehe Frankreich, wo es ja länger mal üblich war, Kindern, die in der Schule Bretonisch oder sonst eine als patois gesehene Varietät sprachen, die Eselsohren aufzusetzen, die diese weitergeben durften, wenn sie jemand anderen dabei erwischten, und wer sie zum Schulschluss hatte, musste nachsitzen? Hier in Europa ist die Idee der Einsprachigkeit in jeder Hinsicht sehr verbreitet: Ein Staat soll einer Sprachgemeinschaft entsprechen, in einem Staat soll es nur eine Sprache geben und Menschen sollten nur eine Erstsprache haben, nämlich die des Staates, in dem sie sich zufällig aufhalten? Hier ist nicht von Arbeitssprachen die Rede, sondern von der Vermeidung jeglicher Mehrsprachigkeit, was sich auch in der "Ausländerpolitik" deutlich widerspiegelt. Nun ist das leider ein bisschen kurzsichtig. Außerhalb Europas sind mehrere Erstsprachen (also "Muttersprachen", Sprachen, die von Kindern natürlich erworben werden) eher die Regel als die Ausnahme, und, oh Wunder, weder sind die Menschen dort geistig verwirrt, noch ist es unmöglich, sich in einer anderen Sprache oder einer der Erstsprachen zu verständigen. Hier haben wir es ja mit Varietäten zu tun, die so nah verwandt sind, dass wir sagen, sie gehören zu ein und der selben Sprache, nämlich Deutsch. Trotzdem ist nicht Deutsch meine Erstsprache, sondern eben exakt die Varietät, die ich als Baby immer gehört hab, eine krasse Mischung aus vor allem Grazer Dialekt, dem, was im Murtal so gesprochen wird und viel "Bildungsösterreichisch". In exakt diesen Anteilen, mit den selben wienerischen und obersteirischen Elementen, spricht das niemand außer mir, und so geht es euch auch allen. Das Ergebnis kann mal stärker, mal weniger stark vom Standarddeutschen abweichen. Aufgabe der Schulen wäre es eher, die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen, und ihnen diese "Zweitsprache" als Verständigungsmöglichkeit näher zu bringen, als "schlechtes Deutsch", "primitive Wörter" etc einfach rot durchzustreichen, als patois zu markieren. Man kann mit jeder Varietät tolle Sachen machen, der Unterschied liegt lediglich im passenden Verwendungsraum (und die meisten Dialekte unterscheiden sich von Standardvarietäten ja auch dadurch, dass sie kaum wissenschaftliches Fachvokabular haben- dafür aber vielleicht differenziertere Ausdrücke für Alltägliches?). Wenn ein Kind aus einer Familie mit Schweizerdeutschen Einflüssen in Wien zur Schule geht, ist leider die Chance, dass selbst Verständliches wie "parkieren" verboten wird, recht groß. Da muss sensibilisiert werden. [? Conclusio, endlich:]Da das aber im Allgemeinen nicht so ist, find ich das Projekt richtig wertvoll.
Als verpflichtende Unterrichtssprache fänd ich "Dialekt" also aus den schon von cameleon genannten Gründen problematisch. Als eigenes Fach würde sich eher etwas zum kreativen Sprachgebrauch anbieten, das könnte auch so (und vor allem nach der Grundschule, in der ich ein solches Fach uU wirklich sinnvoll fände) leicht in Deutsch, Ethik/Religion, Psychologie, Philosophie und alle Fremdsprachen einfließen.
Ich bin für das sprechen von Dialekt, aber im richtigen Rahmen. Wer einen Abituraufsatz verfassen will, mus diesen nun mal in Hochdeutsch schreiben und sollte die sprach auch vorher rechtzeitig gelernt haben. Eine regionale Färbung wird aber jeder haben, was ich schön finde. Es zeigt die region aus der man kommt, man wird aber trotzdem in ganz Deutschland verstanden. es währe absurd zu wünschen, dass alle Menschen in Deutschland exact das gleiche Hochdeutsch sprechen und an einer Landesgrenze die Sprache schlagartig wechselt. Außerdem ist die genaué Aussprache der einzelenn Buchstaben auch nicht festsetzbar. Ich kann zum Beispiel kein "vernünftiges" ch oder ein rollendes r aussprechen, aber wer würde behaupten, ich könnte kein hochdeutsch? sprache ist nun mal vielfältig und es ist nicht genau festsetzbar, wo das Hochdeutsch endet und ein dialekt anfängt. Ist es die verwendung eines Wortes, dass nicht im Duden steht? Ein anderer Satzbau? Der unterschiedliche gebrauch des gleichen Wortes?
In der Familie finde ich es schön, wenn amn Dialekt sprechen kann. ich würde unseren Dialekt gerne fließend können, halte Schulunterricht aber nicht für sinnvoll, da es dann immer eine Fremdsprache bleiben wird. Die Meisten von uns werden Englisch als eine Fremdsprache ansehen, obwohl sie jarelang Unterrricht darin hatten und es gut verstehen. Einen Dialekt sollte man im Alltag lernen und nicht als etwas fremdes empfinden, dass man pauken muss.
Ich komme ja aus der Schweiz, und wir hier haben die Dialekt-Diskussion in einem extremen Rahmen. Hochdeutsch schon im Kindergarten? Oder doch lieber in "Mundart" unterrichten bis in die dritte Klasse?
Ich persönlich finde es so gut, wie es im Moment bei uns gehalten wird. Im Kindergarten kann man noch Dialekt sprechen, in der Primarschule (=Grundschule) wird das Klassenzimmer während dem Unterricht zur Dialektfreien Zone erklärt. Aber man kann als Kind in der Schweiz auch nur schon aus dem Fernsehen ziemlich gut Hochdeutsch - schliesslich sind praktisch alle Sendungen (ausser man guckt SF) in hochdeutsch. Mit Ausländern sprechen wir selbstverständlich hochdeutsch - natürlich in breitestem Akzent und mit sehr vielen Fehlern ("Ich muss das Brötli noch in den Kasten tuen!"). Dadurch, dass wir ausserhalb der Schule praktisch nie Hochdeutsch sprechen, haben viele Kinder extrem Mühe beim Präteritum, weil es das im Schweizerdeutschen nicht gibt. Ich erinnere mich, im Deutschunterricht fast ein ganzes Jahr nur Präteritum gepaukt zu haben -.-
Etwa die Hälfte aller Schüler in meiner jetzigen Klasse könnte ein nahezu akzentfreies Hochdeutsch sprechen, bei der anderen Hälfte hört man den Akzent einfach immer raus. Wir sprechen aber in der Schule kein Nachrichtensprecher-Deutsch, sondern rollen unsere R's fröhlich weiter und flechten auch mal ein Schweizerdeutsches Wort ein. In hitzigen Diskussionen oder wenn der Unterricht ins Legere abrutscht, fallen wir oft in den Dialekt und müssen dann kurz vom Lehrer ermahnt werden - auch heute noch Im schriftlichen beherrschen wir (jedenfalls theoretisch, haha) genau die gleichen Regeln wie die Deutschen auch, abgesehen von ein paar kleinen Sonderregeln (wir haben zum Beispiel kein scharfes s).
Interessant ist ja schweizer Standarddeutsch, wie es im Fernsehen bei Nachrichten und Wetter verwendet wird? Gut zu verstehen, da man das Thema kennt, aber nicht viel einfacher als andere Sprachen des germanischen Kontinuums wie Niederdeutsch oder Luxemburgisch oder eigentlich auch Niederländisch. Was meinst du, Carmenzita, deutet das auf eine größere Verselbstständigung des Schweizerischen hin oder ist das ein überzogener Gedanke?
Zitat von blubblInteressant ist ja schweizer Standarddeutsch, wie es im Fernsehen bei Nachrichten und Wetter verwendet wird? Gut zu verstehen, da man das Thema kennt, aber nicht viel einfacher als andere Sprachen des germanischen Kontinuums wie Niederdeutsch oder Luxemburgisch oder eigentlich auch Niederländisch. Was meinst du, Carmenzita, deutet das auf eine größere Verselbstständigung des Schweizerischen hin oder ist das ein überzogener Gedanke?
Wir verwenden halt in allen amtlichen Dokumenten, offiziellen Durchsagen / Ansagen, in allen Zeitungen, allen geschäftlichen E-Mails und so 'unser' Hochdeutsch. Standardsprache im Mündlichen ist für mich etwas 'Offizielles', etwas, das ich - überspitzt gesagt - nur unter Zwang spreche. Schweizer untereinander sprechen überhaupt nicht gerne Standardsprache, es wird eigentlich nur im Unterricht, im Parlament (dies vor allem auch, damit es für die Französisch- / Italienischsprechenden unter den Parlamentariern einfacher ist) und für Durchsagen verwendet.
Ich glaube, die Unterschiede zwischen Hoch- und unserem Standarddeutsch sind darin begründet, dass wir so oft so schnell zwischen den beiden Versionen hin- und herswitchen müssen; so kann sich die uns näher liegende Mundart-Grammatik quasi 'einschleichen'. Aber doch, ich denke schon, dass man von Verselbstständigung sprechen kann.
Allzu korrektes Hochdeutsch wird bei uns auch als arrogant und abgehoben empfunden, die Nachrichtensprecher vermeiden bewusst, zu 'deutsch' zu klingen.
Wikipedia sagt zu der Entwicklung von unserem Standarddeutsch während der Kindheit folgendes:
Zitat von Wikipedia Untersuchungen des Sprechverhaltens von Erst- und Zweitklässlern an Deutschschweizer Volksschulen zeigen, dass Erstklässler ein Standarddeutsch sprechen, das näher am hochdeutschen Standard ist als das Standarddeutsch von Zweit- und Drittklässlern. Gelernt haben sie es ausserhalb der Schule, wobei das Fernsehen eine wichtige Rolle spielt. Erstklässler zeigen zum Beispiel eine standardsprachlich korrektere Aussprache der «Ich»- und «Ach»-Laute als Zweitklässler. Schulkinder lernen also in den ersten Schuljahren, wie Schweizer Standarddeutsch zu klingen hat, passen ihre Artikulation an und entfernen sich dabei vom übrigen Standarddeutsch. Dass Deutschschweizer eine erkennbar schweizerische Form der Standardsprache sprechen, ist demnach als Resultat eines Lernprozesses und der Anpassung an eine Sprachkonvention zu sehen.
Ich finde es sehr interessant, dass du es so 'schwierig' einstufst, ich hätte gedacht, die Unterschiede zwischen Standard- und Hochdeutsch wären nicht so auffallend. Der einzig grosse Unterschied, den ich schon immer als frappierend empfunden habe, ist, dass wir viel mehr Wörter verwenden, die aus dem Französischen stammen. So sagen wir "Couvert", "Trottoir", "Billet", "Poulet", "Velo", "Glacé", "Panache", "Cheminée", "Kondukteur" und so weiter - mir würde es nie einfallen, "Kamin" oder "Fahrrad" zu sagen.
Die sind, denke ich, vom Register her vergleichbar. Im ORF muss da immer nach der einzigen halbakzeptablen Nachrichtensendung, der ZiB, ein wenig aufgelockert werden? Die Ausdrucksweise ist sowas wie "informeller Standard", um das mal salopp zu klassifizieren. http://wetter.tagesschau.de/ ist dagegen sehr formell, da würde ich keinen Vergleich anstellen wollen.
Luxemburgisch ist schon ein Stück schwieriger zu verstehen für mich. Und Niederländisch noch schwieriger, wobei ich es interessant finde, dass mir die belgische Sendung (obwohl ich sie als zweite ansah) unverständlicher war. (Im Sinne von: Die wichtigen Begriffe wie bewölkt, regnerisch, sonnig etc bekam ich kaum mit, meist nur die Zahlen und die Länder.) (Meine Aussage zu "fast so leicht/schwer wie Niederländisch" kam daher, dass ich mal bei einem belgischen Freund zu Besuch war, dessen Schwester nicht Englisch sprechen wollte. Wenn sie also etwas erzählte, sagte sie es erst auf Flämisch und das wurde mir dann übersetzt? nur hatte ich meist den Großteil schon verstanden. Sprachen sind sich so ähnlich.)
Ist es in der Schweiz auch so, dass ein ganz klares Bild vom Bundesdeutschen existiert? Medienbundesdeutsch? und die Leute teilweise sehr überrascht sind, wenn sie Menschen aus Deutschland anders sprechen hören, in einem Dialekt oder mit sonstiger lokaler Färbung?
also Dialekte zu lernen, wären wirklich praktisch...wenn ich so überlege wie schwer es manchen Freunden von mir fällt, mich zu verstehen oder ich sie.... vieles verstehe ich zwar, aber es ist schon echt schwer, und immer klappt das auch gar nicht...allerdings frage ich mich, wie gut das umsetzbar ist, denn wir haben ja so schon sehr viele Fächer.
gute frage, also ich denke nicht das man für das unterichten eines Dialektes so lange braucht wie für eine ganz andere Sprache...daher fände ich es ganz gut wenn man eine Doppelstunde pro Woche, oder auch nur eine Einzelstunde, für dieses Fach verwenden würde, ich denke mal, dass der Untericht, so ähnlich aufgebaut sein könnte, wie anderer Sprachenuntericht auch. Ich denke jedoch das es letztendlich an den Lehrkräften scheitert.
Soweit ich weiß, gibt es an einigen ostdeutschen Universitäten Kurse für die Studenten. Das mag ein Gag sein, um mehr "Wessis" anzulocken, hat aber scheinbar Erfolg. In diesem Fall ist es wohl auch wirklich im eigenen Interesse der Studierenden, z.B. einen Dozenten bei der Vorlesung auch verstehen zu können, wenn man auf den breiten Dialekt noch ein altes Mikrophon, eine schlechte Saalakustik und tuschelnde Kommilitonen draufrechnet.
Verpflichtenden Schulunterricht zu Dialekten finde ich eher fragwürdig, denn damit, dass du etwas eigentlich "unnützes" so instrumentalisierst, die Schüler zwingst, diesen Unterricht zu besuchen, erregst du wohl eher Widerwillen und Unlust. So sollte doch die Verbreitung (bzw. Aufrechterhaltung) eines Dialekts nicht stattfinden. Wenn, dann könnte ich mir das eher als AG vorstellen, für Freiwillige aus der ganzen Schule, ohne Benotung (die ja, wenn das ganze regulärer Unterricht wäre, auch zur Pflicht würde).
Klar, für mich ist es leicht sowas zu sagen, ich bin ein komplett hochdeutscher Mensch...kann aber immerhin, im Gegensatz zu den meisten Menschen aus meiner Umgebung, Dialekte ziemlich gut leiden.
(Was ich schon für abfällige Bemerkungen hören durfte, wenn z.B. im Fernsehen oder im Radio mal bei einer Reportage ein Wissenschaftler zu Wort kam, der einen Dialekt sprach! "Hochdeutsche" neigen gern dazu, solche Leute auf der Stelle für dumm zu erklären und sich zu fragen, warum sie denn kein "richtiges" Deutsch könnten.)
Nun ist es acht Uhr und meine selbstauferlegte Lernsperre greift wieder. Und ja, ich breche meine eigenen Vorsätze. Verzeihung und Adieu.
"Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön."
Noch zu Dialekt oder nicht: Ich bin ein Anhänger davon, dass Schweizerdeutsch als eigene Sprache angesehen werden sollte. So wie die Räterromanen mit dem Spaniern quatschen können, können auch Deutschschweizer mit Holländern sprechen, und das, obwohl sie weder Nachbarländer sind oder sonst irgendwie miteinander zu tun haben. Ratet mal, welches der 4 genannten Sprachen, die ganz eindeutig einer älteren Sprache entstammen (Latein & Altgermanisch) keine offizielle Sprache ist? Genau, Schweizerdeutsch. In einem Zeitungsartikel hab ich mal gelesen, dass der einzige Fehler der Schweizer war, dass sie ihre Sprache nie niedergeschrieben haben (Zwingli-Bibel mal abgesehen) und diese darum keiner lernbaren Grammatik oder sonstigen Regeln folgt (was für ein Schwachsinn). Das einzige Problem in meinen Augen ist nur, dass jeder Kanton sein eigenes Schweizerdeutsch unterrichten müsste (ok, Thurgau, Aargau und Schaffhausen könnte man zusammennehmen, wie auch die Innerschweiz und Solothurn-Bern und und und...) um sämtliche SVP-Stimmbürger von der Erhaltung der schönen perfekten Welt zu überzeugen. Ok, ich würde mich jetzt auch nicht auf Zürcherdeutsch umprogrammieren lassen wollen ^^
Nur dass dies mal geklärt ist.
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Der Laserdrucker ist das Nachtschattengewächs unter den Eichhörnchen. - Der DIE WELT-Praktikant
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24.04.2011 08:39
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