Abgesehen davon, dass ich es echt mal interessant fände, sich über verschiedene Modephänomene auszutauschen, hab ich hauptsächlich eine Sache, die ich mit euch teilen wollte, und dafür kein passendes existierendes Thema gefunden habe.

blubbl hat vorhin im Youtube/Blogs-Thread folgendes Video geteilt: TOMBOYISH I: Meet Filmmaker, Kelly
Darin stellt Kelly den Inhalt ihres Kleiderschranks vor, und auch ein paar Outfits. Ich hatte mir unter "tomboyish" jetzt allerdings irgendwie was anderes vorgestellt, was genau kann ich aber auch nicht sagen. Die Kombinationen waren allesamt jetzt vielleicht nicht sonderlich feminin (Kleid, Blumenmuster), aber zB Skinnies, Bluse und Blazer empfand ich jetzt nicht als sonderlich verschieden, von dem, was einem sonst so begegnet.

Jeeedenfalls hat mich das daran erinnert, dass ich mich schon gelegentlich gefragt habe, warum es denn überhaupt eine Unterscheidung zwischen der Abteilung für Klamotten für Frauen und der Abteilung für Klamotten für Männer gibt. Und ich mein das jetzt nicht mal politisch, oder historisch, sondern ganz banal pragmatisch: es gibt nicht den Körpertypen. Deswegen ist es von der Modeindustrie völlig hirnrissig, den erfinden zu wollen. Prinzipiell gilt das gleiche auch für Konfektionsgrößen, aber da hat das ja immerhin noch einen Fertigungshintergrund.

Klamotten sind ja so ein bisschen mein Heimgebiet, deshalb will ich euch an dieser Stelle zwei Hersteller vorstellen, die Unisex-Klamotten produzieren. Bei denen handelt es sich genau genommen aber um Wiederholungen aus dem Faire-Klamotten-Thread, weil die eben auch fair und bio produzieren.

Zunächst einmal hätten wir nudiejeans . Die machen allerlei Zeug aus Jeansstoff, vornean - Jeans. (Überraschung!) Die Bebilderung auf der Website finde ich etwas gegenläufig, weil da schon stark mit Männlichkeitsattributen gespielt wird. Allerdings produzieren die ausdrücklich Hosen für alle. In allerlei verschiedenen Schnitten und Waschungen.

Und jetzt wollte ich eigentlich noch kurz auf Monkee Genes eingehen, musste aber grade feststellen, dass die auf ihrer Website auch mittlerweile in Men/Women einteilen. Bizarrerweise sind die Schnitte, soweit ich weiß, allerdings die gleichen. Merkwürdig.

Das Konzept finde ich interessant. Fällt euch was dazu ein?

Wenn eins so online-Klamotten bei linken Fairtrade-websites kauft (wie ich manchmal beim Bekleidungssyndikat, das vom autonomen Zentrum in Hannover betrieben wird), dann ist da immer auch eine Unisex-Spalte. Vermutlich haben inzwischen auch die alternativsten, fortschrittlichsten Bekleidungsherstellungsunternehmen verstanden, dass sich Produkte leichter vermarkten lassen, wenn sie gegendert (in männlich/weiblich eingeteilt) sind.
Nur, um mal meinen Senf in den Raum zu werfen... oder so.

*geht Senf aufputzen*

Prinzipiell ist das Prinzip wirklich gut, vor allem bei Kindern fände ich das mal nett, ich fand Jungsjeans eh immer besser als ich jünger war Die schnitte waren einfach besser, nicht so übertrieben eng...
ich weiss nicht so ganz ob das Prinzip Unisex wirklich für alle menschen funktionieren würde. Es ist eben so, das der Körperbau von Frau zu Frau oder mAnn zu Mann ähnlicher ist als der von Mann zu Frau, normalerweise. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich weiss das ich nicht mehr in Männerhosen passe, alles andere hab ich noch nicht ausprobiert.
Vielleicht liegt diese Trennung auch daran, das ein stereotyp ist das Frauen nun eben lieber Blumen und Muster und was weiss ich auf ihren Klamotten haben und Männer eher.. nicht. Ich hasse es, es gibt alle Schattierungen von pink aber nie die Farben die mir stehen, die sind immer in der Herrenabteilung... Pech gehabt -.-

Zitat

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ich weiss nicht so ganz ob das Prinzip Unisex wirklich für alle menschen funktionieren würde.

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Ich glaub auch, dass es so, wie esktuell ist, nicht gut funktioniert. Also, davon auszugehen dass wir eh einfach alle das selbe tragen können und wollen... nein.
Aber wenn Sachen ohnehin verdergründig nach Schnitten geordnet wären, nicht nach Geschlecht? Oder meinetwegen ein Verlauf von "maskulin" bis "feminin" durchs ganze Geschäft, alles für verschiedene Körperformen und in allen Größen erhältlich? ^^ Vielleicht würde das sogar den argen Unterschied in der Materialqualität zwischen den Sachen in der Frauenabteilung und denen in der Männerabteilung ein bisschen auffangen .___.

Mit Modezeug habe ich mich (Überraschung!) noch nicht ausgiebig genug beschäftigt (seht es als Bestätigung meiner Faulheit und mangelnden motivation, oder meiner anerzogenen, demonstrativen und stereotypen Männlichkeit (hachja...), ganz wie ihr wollt...)... Erstmal bringe ich kurz ein blubblsches "Hä?" an, bezogen auf den Materialqualitätsunterschied zwischen "Männer-" und "Frauenkleidung". Wo ist das Material nun besser als wo? In allen segmenten, oder nur, wenn eins hübsche Sommerkleidchen mit robustmännlichen Militärhosen vergleicht? Wie ist es im "Outdoor-Segment"?
Und wie ist das mit Preisunterschieden? Ich hatte bislang den eindruck, dass es tatsächlich einen gibt, tendentiell, habe aber nie nach Statistiken oder so geschaut...

Was den ganzen Rest betrifft... klar, super, Kleider für alle Formen, in allen Größen, nicht nach Geschlecht, sondern nach Stil/Schnitt/Whatever sortiert, oder fließend von einem "Extrem" zum anderen... - das Problem ist halt, dass wir in einer kapitalistischen Welt leben, in der Unternehmen (im übrigen auch die meisten öko-fairtrade Unternehmen und sogar ein Großteil der linken Anarchomarken) das machen, wovon sie sich am meisten Gewinn versprechen. Und da das Konzept der Geschlechterstereotypisierung und -trennung so viel Geld bringt... wären sie schön dumm, es aufzugeben, oder? Die Frage ist also nicht nur, wie wäre es schöner zu regeln, sondern wie eins finanzielle Anreize bei den großen Modeproduzierenden schaffen kann, sich für solche Themen zu sensibilisieren...

(Zu Hel: Klar, wenn du Photos sämtlicher Frauen und Photos sämtlicher Männer auf diesem Planeten übereinanderlegst wirst du zwei unterschiedliche Körper rausbekommen. Das wirst du auch, wenn du Körper sämtlicher RussInnen und Körper sämtlicher KoreanerInnen übereinanderlegst oder Körper aller Menschen, die mehr und aller Menschen, die weniger als 70 kg wiegen... warum wird nun genau da so massiv getrennt (und so binär!)? - Und kaum ein Fall von.... Zuteilung von Kleidung zu Geschlecht lässt sich wirklich damit erklären - Ich kann "Frauent-shirts" tragen, du kannst "Männert-shirts" tragen, oder? Die Taillierung soll doch eher Geschlechtermerkmale unterstreichen und nicht so sehr bestimmten Bedürfnissen gerecht werden...

Klar, dann gibt es noch sowas wie... BHs oder so, die wohl größtenteils für Frauen relevant sind. Aber eben auch nicht ausschließlich. Selbst da würde in einem Laden eine explizite Zuordnung nicht notwendig sein.

Ich finde eher, die Trennung nach "Kinderkleidung" und "Erwachsenenkleidung" sollte aufgehoben werden. Nicht so große Männer wie ich haben es sehr schwer, in der Männerabteilung passende Kleidung zu finden. Vor einigen Monaten bin ich dann absichtlich in die Kinderabteilung gegangen und habe auf Anhieb 3 passende Hosen gefunden, die mir wunderbar gepasst haben, Hosen, die mit dem Etikett "13y" versehen waren (vermutlich für 13jährige).

Und allgemein halte ich die Geschlechtertrennung auch nicht für so sinnvoll. Soll doch jeder tragen, was er oder sie will.
Aber es wird einem ja von Anfang an durch die Erziehung gesagt, dass man als Mann gefälligst Kleidung aus der Männerabteilung zu kaufen hat (dasselbe gilt auch für Frauen).

Ansonsten geht mir das Thema "Mode & Klamotten" so ziemlich sonstwo vorbei. Ich kaufe Dinge, die nicht mehr als 20? kosten und damit hat sichs.

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Erstmal bringe ich kurz ein blubblsches "Hä?" an, bezogen auf den Materialqualitätsunterschied zwischen "Männer-" und "Frauenkleidung". Wo ist das Material nun besser als wo? In allen segmenten, oder nur, wenn eins hübsche Sommerkleidchen mit robustmännlichen Militärhosen vergleicht? Wie ist es im "Outdoor-Segment"?
Und wie ist das mit Preisunterschieden?

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Ich bezog mich auf die Geschäfte, wo ich üblicherweise einkaufe, und weil ich echt Probleme hab mir mein Geld einzuteilen, ist das eben immer H&M, Orsay, Forever 21, sowas. Bei teureren, generell besseren Sachen ist der Unterschied glaub ich kleiner, also auch bei Outdoor-Zeug.
Aber dort jedenfalls: Frauenzeug ist meistens wirklich offensichtlich nicht haltbar. T-Shirts, die nicht nur durchsichtig sind (ok), sondern das erreichen, indem einfach der Stoff total mies und dünn ist und einfach sehr bald kaputt wird (manchmal schon wenn 1 mit dem Fingernagel hängen bleibt). Jeans etc, die irgendwie ganz seltsam aufgerauht sind und sich wirklich gleich durchscheuern. Also momentan halt wirklich... Stoffe, wo ich mir mit aller Fantasie nicht ausmalen könnte, wie die längere Zeit zusammenhalten sollen. Dazu kommt, dass ganz viel großteils oder komplett aus Kunststoffzeug ist statt Baumwolle oder so, was dann halt in alle Richtungen rutscht und außerdem schwitzig macht. Und insgesamt ist vieles sehr... formlos. Halt so Fetzen, die dein Körper irgendwie in Position halten muss. Dagegen in der Männerabteilung... Ich hab dort Tops/ärmellose Shirts gefunden, die nicht nur angenehm am Körper fallen, sondern auch halbwegs solide wirken (auch nach mehr als einem Monat noch) und bei denen ich nicht Angst hab, sie beim Tragen zu zerstören *___* Und wie fluffig dort alles ist! Sweatshirts, die tatsächlich auf Kuscheligkeit angelegt sind! Omg. Der Blumen-, Kittens in Space- und Polkadotanteil ist mir halt zu gering ^^

edit: Ja.... Kapitalismus. Ja. Wir können hier eh nur träumen und uns einzelne Onlineshops/Marken vorschlagen, die irgendwas so machen, wie es uns gefällt.

(Jasper: du hast vermutlich Recht. Es kommt immer auf die Person an, wie sie denn gebaut ist und so weiter. Es wäre vermutlich einen versuch wert und würde auch funktionieren, wenn man jeden Schnitt und jedes Muster wie heute anbietet, aber würden wir dann nicht auch bald wieder in das alte Muster verfallen und sagen also die Schnitte sind mehr für Frauen und die Farben mehr für Männer? Es steht dann halt nicht gross dran, aber jeder würde es denken. Es wäre dann aber vermutlich nicht mehr so seltsam etwas zu kaufen das eig beim anderen Geschlecht hängt... was auch ganz nett ist.

Das Problem mit den grössen kenn ich! Ich bin auch so klein das ich Glück hab wenn mir was passt. Bei Jeans hab ich schon längst aufgegeben gehabt bis ich eine Marke gefunden hat bei denen die normale Grösse sogar mir passt! Hab den Schrank jetzt voll mit dieser einen Marke... alles andere ist einfach zu lang! -.-

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Es steht dann halt nicht gross dran, aber jeder würde es denken. Es wäre dann aber vermutlich nicht mehr so seltsam etwas zu kaufen das eig beim anderen Geschlecht hängt... was auch ganz nett ist.

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In der Realität sieht es meiner Erfahrung nach tatsächlich so aus. Tendenziell kaufen Frauen bei mir auf der Arbeit eher das, was auf der einen Seite im Regal liegt, Männer das auf der anderen. Die Übergänge sind aber dennoch fließend, und es gibt häufig Frauen, an denen die tendenziell eher Herren-Hose so viel besser aussieht, als sämtliche andere, und andersrum genauso.

Wenn dann aber männliche Jugendliche mitsamt mütterlicher Begleitung nach einer Hose suchen, ihm eine Hose super passt, die Mutter dann bemerkt, dass die auf der "falschen" Seite im Regal lag, und dann fragt: "Das sieht man aber nicht, dass die für Frauen ist", dann... ich weiß auch nicht. Wenn das das nächste Mal (zum dreihundertsten Mal) passiert, muss ich weinen, glaube ich. Es gibt dann zwar erfreulich viele männliche Jugendliche, die ihrer Mutter sagen: "Ist doch egal.", aber eben trotzdem welche, die sich dann für die schlechter sitzende entscheiden.

Die Sache mit der Qualität ist auch so was.
Letztens hab ich gelesen, dass H&M in den letzten Jahren im Schnitt etwa 60 Kollektionen pro Jahr rausgebracht hat (das sind mehr als eine pro Woche); und davon der mit Abstand größere Teil für Frauen. Da muss man als Unternehmen halt dann durch die Qualität Nachfrage erschaffen.