Anlässlich des Gesprächs, das Wishmaster und Jasper gerade in einem anderen Thread führen, kam mir mal wieder die Frage in den Sinn, ob es mir nur so vorkommt oder wirklich belegbar ist, dass es in den letzten Jahren immer häufiger zu Naturkatastrophen kommt.
Damit meine ich nicht solche, die unvermeidbar sind (wie das Erdbeben in Haiti oder der Tsunamis in Südostasien), sondern alles, was klimabedingt ist: Dürren, Hurricanes, Überflutungen.

In Deutschland gab es in zehn Jahren zwei "Jahrhundertfluten", gleichzeitig sehen wir in den Medien immer wieder Bilder von Städten auf der ganzen Welt, in denen meterhoch das Wasser steht...
Gab es das früher weniger, oder bekam eins nur weniger davon mit? Ist das alles doch eher Zufall oder im Gegenteil noch viel mehr von Menschen verschuldet, als wir es uns vorstellen können (wollen)?

Ich bin mir bei all diesen Fragen nicht sicher und es wird ja auch immer wieder kontrovers darüber diskutiert...nicht zu vergessen, dass es immer noch Menschen gibt, die den Klimawandel komplett leugnen oder behaupten, das käme alles von der Energie der Sonne o.ä.
Glaubwürdig wäre immerhin die Theorie, dass das eine recht normale Entwicklung ist, dass wir klimamäßig gerade in eine Warmperiode wechseln, etc...aber das ist vielleicht doch etwas zu schön, um wahr zu sein.

Was haltet ihr davon?

Hm, letzteres ist nicht glaubwürdig, fürchte ich - dafür gehts zu schnell und zu extrem. Wenn eins sich mal die "Wärmeperioden" in der Geschichte anschaut (wie z.B. die viel diskutierte im Mittelalter ^^) dann sieht das ganz anders aus... außerdem wäre damit nicht erklärt, warum der in Modellen funktionierende Effekt von CO² in der Praxis nicht auftreten sollte...
However, diese Erklärungsmodelle halte ich auch nicht für viel eleganter als die anderen Klimawandelleugnungen...

Ob die Katastrophendinger darauf zurückzuführen sind, weiß ich nicht. Ich lebe noch nicht lange genug, um wirklich Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Und natürlich kriege ich immer mehr davon mit. Vor 10 Jahren habe ich weniger Nachrichtenportale, Zeitungen, Radio usw. konsumiert, als Kind ist eins in der Regel halt doch weniger... "wach", was solche Ereignisse betrifft...
Da müsste ich mich intensiver mit Statistiken beschäftigen...

Außerdem ist es wohl eh eine Fehlannahme, dass eins bezogen auf ein Einzelereignis sagen kann, es sei vom Menschen verschuldet oder eben nicht. Dafür sind die kausalen Zusammenhänge zu komplex, es gibt zuviele Faktoren und der CO²-Anteil der Atmosphäre ist eben nur einer von vielen. Eins wird also nie sagen können, dass dieses Hochwasser im Moment dem Klimawandel zuzuschreiben ist, denke ich. Allenfalls sind Aussagen möglich im Sinne von "Die engere Taktung von Überschwemmungen o.Ä. ist auf den Klimawandel zurückzuführen"...

Dass Katastrophen nicht häufiger, sondern nur präsenter geworden sind, passt auch zu der Aussage:

Zitat von Kleo

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In Deutschland gab es in zehn Jahren zwei "Jahrhundertfluten", gleichzeitig sehen wir in den Medien immer wieder Bilder von Städten auf der ganzen Welt, in denen meterhoch das Wasser steht...

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Die Allermeisten passieren ja nicht im direkten Umfeld und eins bekommt nur durch die Medien davon mit. Mit steigendem Medienkonsum und vielleicht auch drastischerer Darstellung in denselben (Ich denke hier an mehr/größere Bilder, auch Videoausschnitte direkt aus dem Katastrophengebiet) wird die Bedrohung auch stärker wahrgenommen.
Trotzdem halte ich es für wahrscheinlich, dass der Klimawandel Extremwetterereignisse auch tatsächlich (und nicht nur gefühlt) verstärkt.

Wie Jasper schon ausgeführt hat spielen bei einer Naturkatastrophe viele Faktoren zusammen, von denen einige eben auch von Menschen beeinflusst werden. Neben hohen CO²-Emissionen gibt es weitere, auch ?direktere? Einwirkungen: Bodenversiegelung, extensive Landwirtschaft oder Flussbegradigungen verstärken Hochwasser. Dürren hängen auch mit Abholzung zusammen.

Durch die deutlich gestiegene Weltbevölkerung sind zudem immer mehr Menschen von einer Naturkatastrophe betroffen oder leben in Gebieten, in denen diese häufig stattfinden.

Auf der anderen Seite haben sich sowohl Frühwarnsysteme als auch Schutz vor Naturkatastrophen deutlich verbessert?