Ich habe den passenden Thread nicht gefunden, deshalb mache ich jetzt mal einen neuen auf. Weniger ein Diskussionsthred als ein "ich wollte das mal gezeigt haben, weil es einfach nur wahr ist, und es trotz "Gleichberechtigung" immer noch existiert"-Thread.

Dieses Essay/Artikel/rant hat meinen Blick gefangen (leider nur auf Englisch).

Es ist leider wahr, dass Männer in unserer Gesellschaft sich nur "männlich" sein dürfen - ein eher "weibliches" Verhalten oder das Ausüben von der Frauenrolle zugeschriebenen Hobbies wird sofort mit Spott oder mobbing bestraft. Auch den Frauen ergeht es gleich - sie werden aktiv angeregt, im Namen der Gleichberechtigung doch mal typische "Männerrollen" zu übernehmen, werden aber gleichzeitig, wenn sie sich nicht angemessen feminin verhalten, als burschikos abgestempelt.
Wo bleibt die Gleichberechtigung? Wann dürfen endlich Männer und Frauen sich so verhalten, wie sie wollen, und wann werden wir Worte wie "männlich" und "weiblich" nicht mehr aussprechen, weil sie nicht mehr nötig sein werden?

Dieser Text ist so ziemlich die beste Erklärung von Geschlechterungleichheit & männlichen Privilegien, die ich bisher gelesen hab. Vielen Dank fürs Teilen! (Dass auch Intersektionalität angeschnitten wird und dass so ein bisschen gesagt wird, warum die Ungleichheit individuell auch auf Seite der weißen Männer Schaden anrichtet, und sie es strukturell trotzdem besser haben als alle anderen ohne es mitzubekommen, das sind große Pluspunkte.)
Ich weiß nicht, ob ich das hier schon zitiert habe, möchte es jedenfalls nocheinmal tun, weil auch in diesem Kommentar die kreuz und quer funktionierenden Hierarchisierungen so schön benannt werden:
To be a gay man is to be like a woman. To be a lesbian is to be a woman who does not know her place.
Das ist genau dieses "Schlecht, weil du was machst, was die Schwachen machen" vs. "Schlechter, weil du Schwach sein solltest und was machst, was die Starken machen".

Welche Theorien habt ihr, legt ihr euch zurecht, übernehmt ihr, um mit diesen Ungleichheiten umzugehen? Spielen sie in eurem eigenen Leben eine Rolle? (edit: Also, von letzterem geh ich aus, die Frage ist blöd. (Kaum eine Frau wird alleine durch düstere Gegenden streifen, solange Männer wissen, dass sie sie vergewaltigen dürfen.) Eher: Wie tun sie das?)
(edit 2: Heute ist mein ungeschickter Tag. Ich wollte keinesfalls implizieren, fremde Männer im Dunkeln wären eine große Gefahr, natürlich sind es bekannte in unklaren Situationen. Aber. Von wegen Gefühl.)

Weiß nicht, ob das hier reinpasst, aber neulich fielen mir in der U-Bahn Plakate auf, die dieselbe Marke bewerben, als "Zwillingskampagne" angelegt sind und oft direkt nebeneinander hängend zu finden sind... und die in exakt dieselbe Kerbe hauen und mich aufgrund ihrer Klischeehaftigkeit zum Lachen gebracht haben.
Das ganze gibt auch als kurze Werbeclips, hier:

http://www.youtube.com/watch?v=5pzxViJbN6M
http://www.youtube.com/watch?v=JDPwyt8t9Z4

Interessant fand ich:
1. ...dass der Rhythmus der Musik derselbe ist, die Klangart aber geändert wurde,
2. die Gegenüberstellung "Man"/"Girl". Männliche Menschen sind in Werbung niemals "Boys", weibliche hingegen fast immer "Girls", so als hätten sie die 15 nie überschritten...

Waah, ja. Über solche Werbung lässt sich natürlich alles 1,5 bis 2 mal so oft verkaufen

Was mich nervt, bzw mir gerade wegen eines Witzes darüber als nervig bis misogyn aufgefallen ist: die ganze "Ah, PMS. Traut nichts, was sie sagt"-Sache.
Dieser Post sagt so ca das, was ich mir dazu denke: http://finallyfeminism101.wordpress.com/...riods/#more-587
PMS existiert auf die eine oder andere Art. Dass manche Frauen in der Zeit näher am Wasser gebaut sind heißt aber nicht, dass die Dinge, über die sie sich aufregen / die sie zur Verzweiflung bringen außerhalb dieser Zeit egal sind und "sie einfach was zum jammern brauchen". Sondern ganz simpel: Dinge, die auch sonst nicht ok sind, mit denen eins aber klar kommt, tauchen öfter mal an die Oberfläche. So what?

Danke für die Links, ihr

Je mehr ich über das Thema lese, desto schockierter bin ich. Hier noch mal ein sehr interessanter Artikel ( weil (halb)nackte Frauen) über sexual objectification (wie sagt man das auf Deutsch? o.O). Die anderen Teile -es sind EDIT: anscheinend nicht vier, sondern nur zwei- sind auch sehr gut zu lesen (raus aus der Spirale des Selbsthasses!). Jetzt auch in comics. Es wird einem erst recht klar, wenn die gleiche Pose von einem männlichen Superhero gezeigt wird...

Danke für diese Links, sie sind enorm gut zu lesen und erklären alles sehr schön? und hier ist Teil 3, es gibt tatsächlich 4.

Edit: Ach, Understatements. Ich mein, diese Texte sind unglaublich wertvoll und ich liebe sie schon jetzt, nach der Hälfte.
Und auf Deutsch würde man einfach (sexuelle) Objektifizierung sagen.

Schöner Thread, das hier, danke euch für die links, zum großteil sind sie wirklich sehr lesenswert - auch wenn ich vielleicht nicht in allen Punkten zustimme, so ist doch die Kernaussage recht zutreffend, denk ich.
(By the way - Fandet ihr den Satz "The ways in which we seek attention for our bodies varies by sexuality, race, ethnicity, and ability, but the template is the ?male gaze.?" nicht auch ein wenig irritierend und... naja, vielleicht ein wenig unangenehm? Allein schon die Verwendung des Wortes "race" in diesem Zusammenhang und diese Klassifizierung - es scheint mir fast ein wenig paradox zu sein.)
Teilweise kommen mir einige Überlegungen und Theorien auch ein wenig... überkonstruiert vor - ohne eine Möglichkeit empirischer Überprüfung auf ihre Richtigkeit. Etwa wenn eine klare Hierarchie von verschiedenen diskriminierten Gruppen in der Gesellschaft aufgedeckt werden soll und suggeriert wird, es sei ein logisch durchdachtes, stringentes, konsequentes gesellschaftliches Konstrukt. Ich weiß nicht, ob das wirklich in jedem Fall möglich ist - natürlich gibt es in der "Gesellschaft" eine derartige hierarchische Ordnung verschiedener Bevölkerungsgruppen - aber ich denk, dass das zu verworren, komplex, differenziert ist, als dass ein klares System, das man davon abzuleiten versucht mehr sein kann, als eine Vereinfachung, ein Offenbaren gängiger Denkmuster, die jedoch von der Realität in einigen Punkten abweicht. - Und woran man das nun genau festmachen will, welche Beobachtungen dergleichen tatsächlich Stützen, sodass es nicht nur bei einer theoretischen Überlegung bleibt ist mir nicht ganz klar.
Ich stimm blubbl dennoch zu, wenn sie von "kreuz und quer funktionierenden Hierarchisierungen" spricht - ich denk nur, dass es sich nicht immer systematisieren lässt.
Wie auch immer, an diesem Beispiel wollte ich mich jetzt garnicht im Besonderen aufhalten - es viel mir nur grade ein Bezüglich des Aspektes "Überkonstruktion".

Die Frage, inwiefern diese Ungleichheiten in unserem Leben eine Rolle spielen, ist nicht ganz einfach zu beantworten - das ist von Situation zu Situation unterschiedlich, in einigen Phasen ist es präsenter als in anderen. Konfrontiert wird man damit natürlich immer und überall - seien es Filme, seien es Bücher, seien es Kleiderläden oder Supermärkte, seien es die Aussagen von Lehrern oder Nachrichtensendungen, seien es Museen oder das BGB - es springt einen von allen Seiten an. Ich bin wohl nicht so sensibel, wie man sein sollte, häufig seh ich über sowas hinweg, erwähne es nicht laut, wenn es mir auffällt, lebe meißt in üblichen gesellschaftlichen Rollen, wenn auch nicht immer. - Rollen entkommt man sowieso nicht, man kann höchstens aus bestehenden ausbrechen und sich neue suchen. Wenn man davon ausgeht, dass ein Leben nicht genug Zeit und Möglichkeiten bietet um auf eine "Spezialisierung", eine "soziale Niesche" verzichten zu können wird man sich damit abfinden müssen und wenn man davon ausgeht, dass eine Persönlichkeit, ein Charakter durch biologische, kulturelle und soziale Faktoren entsteht und ein Aufwachsen ohne Prägung und beeinflussung nicht möglich ist wird "Freiheit" was die eigene Persönlichkeit betrifft nichtmal theoretisch denkbar sein.
Dass ein Ausbrechen aus Rollen und Verstöße gegen die daran geknüpften Erwartungen sanktioniert werden erlebt man wohl auch immerzu, sei es auch in vergleichsweise milder und harmloser Form. Fängt dabei an, dass man als Schwuchtel bezeichnet wird, wenn man als "männliches" Menschendings mit überschlagenen Beinen rumsitzt, über Pöbeleien von Menschengruppen auf der anderen Straßenseite, wenn man mit Kleidung, die ursprünglich für Frauen gedacht war, rumläuft und hört bei Szenen auf, bei denen man von fremden mit Kies beworfen wird, wenn man alleine irgendwo sitzt, Musik hört und die Fingernägel lackiert sind. - Und natürlich läuft das ganze täglich auch auf subtilerer, unauffälligerer Ebene ab, über Blicke, Gesten, Worte, mit denen auf unpassendes Verhalten reagiert wird. (Seien es Geschlechterrollen oder andere soziale Rollenbilder, gegen die man verstößt oder zu verstoßen droht.).
Ich bin ein weißer, männlicher, vermutlich weitestgehend heterosexueller Westeuropäer und gehöre nichtmal zur Unterschicht und kann folglich nur aus dieser Perpektive schreiben, die als die... "privilegierteste" gilt, gehöre zu der Bevölkerungsgruppe, die in der Hierarchie gemeinhin ganz oben angeordnet wird - wie dem auch sei, dort findet Sanktionierung als Reaktion auf Rollenverstöße natürlich genauso statt, Unfreiheit ist immer scheiße, selbst wenn es die Unfreiheit ist, gegen "privilegierte" Rollenbilder zu verstoßen und wie schon bemerkt wurde ist die Toleranzgrenze was nichtmännliches Verhalten von Menschen der Kategorie "männlich" betrifft nicht allzu hoch. Auch wenn es ungleichheit zwischen den verschiedenen Rollen gibt, haben sie diesen Aspekt der Unfreiheit, des sozialen Druckes usw. allesamt gemeinsam, von daher...
Wie auch immer, ein weiterer Aspekt, der bei mir recht präsent ist, was das Thema betrifft, wurde im ersten verlinkten Artikel dieses Threads angesprochen - in einem Machtgefüge in die Rolle des "Unterdrückenden" gedrängt zu sein und daraus schwerlich zu entkommen ist auch belastend, ein quasi unausweichliches "Schuldigwerden" - man hat kaum die Möglichkeit, sich nicht an Machtprozessen, Unterdrückungsprozessen zu beteiligen, so funktioniert eine "Gesellschaft", überall beteiligt man sich insgeheim am Rollenkonstruieren, auch wenn man in einigen, wenigen Fällen demonstrativ versucht, welche zu dekonstruieren. Wie auch immer - in einer "Täterrolle" aufzuwachsen, oder sich zumindest in eine solche eingeordnet wiederzufinden ist bizarr. - Ohne mit dieser Aussage einen Aufschrei provozieren zu wollen - damit möchte ich nichts relativieren oder entschuldigen (Schuld damit entschuldigen wollen, dass sie den Schuldigen verletzt ist natürlich in Gewisser Weise absurd - das war auch nie meine Absicht.). Wenn man das tut, kommt in der Regel der Vorwurf, man würde die Opfer kriminalisieren und die Täter als Opfer inszenieren. Täter-Opfer-Kategorien sind in diesem Bereich im allgemeinen recht problematisch, denk ich, handelt es sich doch nicht um bewusste Entscheidungsprozesse und von einer einzigen Seite ausgehende Handlungen sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen.
Ich wollte lediglich anmerken, dass ich den Aspekt an dem Artikel sehr positiv fand - besonders, da er sich nciht darin verrennt, sondern eine angemessene Einordnung vornimmt und dann wieder auf die ursprüngliche Stoßrichtung der Ungleichheit der Geschlechterrollen eingeht.

Ich les deinen ganzen Post, wenn ich etwas wacher bin, Jasper, vorerst nur hierzu:

Zitat

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(By the way - Fandet ihr den Satz "The ways in which we seek attention for our bodies varies by sexuality, race, ethnicity, and ability, but the template is the ?male gaze.?" nicht auch ein wenig irritierend und... naja, vielleicht ein wenig unangenehm? Allein schon die Verwendung des Wortes "race" in diesem Zusammenhang und diese Klassifizierung - es scheint mir fast ein wenig paradox zu sein.)

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"Race" wird auf Englisch tatsächlich anders verwendet als auf Deutsch. Ich würde es wohl trotzdem meiden, aber prinzipiell hat es nicht den selben unangenehmen Beiklang wie "Rasse".
In diesem Zusammenhang hat es aber ohnehin ein bisschen eine andere Bedeutung, also, in den Gender Studies und den verwandten Bereichen der Kultur- und Sozialwissenschaften. Da bedeutet es oft nicht "Rasse, wir wissen was gemeint ist, das gibt es", sondern es wird eigentlich wie Geschlecht benutzt, in gedachten Anführungszeichen: Das Konzept "race" wird von Menschen verwendet, um Einteilungen zu treffen, und tatsächlich hat dieses Konzept Auswirkungen, es passieren Hierarchisierungen dieser willkürlich eingeteilten Menschengruppen- "race" ist also real, es hat reale Auswirkungen auf das Leben von Menschen.
Auch auf Deutsch hab ich schon öfters die Verwendung des englischen Begriffs gehört. Der klassische Zusammenhang ist die "race, class, gender"-Sache, die Feststellung, dass es natürlich nie nur ein Faktor ist, der Stellung, Rolle und Möglichkeiten einer Person festlegt, und die Diskriminierung, der sie ausgesetzt ist. (Da spricht man dann von "Intersektionalität", um das zu beschreiben.) Wichtig dazu ist bell hooks, die deutlich darauf hinwies, dass all die Forderungen amerikanischer Feministinnen sich auf weiße Frauen der oberen Mittelschicht bezogen, dass es aber sehr wohl der armen undoder schwarzen Frauen bedurfte, um Häuser zu putzen, auf Kinder aufzupassen, kurz, den weißen Frauen ein freies Leben zu ermöglichen. (Auch spannend: Versehentlich die eigene Aufgabe auf noch Niedrigergestellte abwälzen, statt Höhergestellte in die Pflicht zu nehmen?)

edit: Versuch ich mal weiterzuschreiben

Zitat

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Etwa wenn eine klare Hierarchie von verschiedenen diskriminierten Gruppen in der Gesellschaft aufgedeckt werden soll und suggeriert wird, es sei ein logisch durchdachtes, stringentes, konsequentes gesellschaftliches Konstrukt.

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Genau das hat mich in diesem einen Text auch gestört, ja. (Neben der Tatsache, dass das Leid der unfreiwilligen Unterdrücker_innen [Intersektionalität yay] mir ein wenig? überbetont vorkam und ich mich fragte, ob das tatsächlich so empfunden wird von Männern. Bei Menschen, die ich wohl versehentlich diskriminiere, fällt mir das mit der Ausnahme von Bettler_innen und Straßenzeitungsverkäufer_innen eigentlich nie als irgendwie schmerzhaft auf.)
Interessant finde ich aber, dass der Eindruck bei dir bestehen blieb, so hätte ich das gegen Schluss gar nicht mehr gelesen. Ich sehe es eher als ein exemplarisches Herausarbeiten eines möglichen "Mechanismus" (gnah, Maschinenmetaphern?), Ablaufes. Der nie alleine steht und wohl kaum jemals so isoliert und ungestört funktioniert, als Beispiel aber ausreicht, als ein herausgelöster Faden aus dem großen Gesellschaftsnetz? womöglich ist das aber schon meine Interpretation.

Hm, und jetzt hab ich gar nicht mehr so viel zu sagen?
Gestern war ich bei einer Geburtstagsparty. Von einem Schulfreund, ein paar nette Menschen aus der Zeit waren dort, aber auch andere. Besonders bei diesen anderen hat mich so viel gestört, dass ich die ganze Zeit aufpassen musste, keinen Krieg zu beginnen? Schon die Ausdrucksweise. Das Erdbeer-Joghurt-Sekt-Zeug mit 4,5% Alkohol ist für Mädchen. Wer keinen Jägermeister ext, ist sooo ein Mädchen, oder schwul/sooo ein Homofürst. Wenn sie den Jägermeister doch ext, "sei doch ein Mann!", hat sie das wie ein Mann gemacht und sich auenscheinlich Respekt verdient. Emomusik ist schwul, weil Emos schwul sind, und wir sind ja nicht schwul.
Das sind Ausdrucksweisen, die ich echt problematisch find- sowas sagen wohl die wenigsten Menschen, die sich schonmal kritisch damit auseinandergesetzt haben, ernsthaft.
Und die Inhalte, aber da kann man natürlich sagen, das wären deren und meine persönliche Meinungen (als würden Meinungen jemals aus der Person alleine kommen). Die Art, auf die über weibliche Lehrerinnen gelästert wurde, war meiner Meinung nach schreiend komisch bis ein bisschen traurig? Hauptkritik an meiner Lieblingsdeutschlehrerin: Dass sie keinen BH trägt. (Ich trug gestern übrigens auch keinen und hätt beim folgenden Ausdruck des Ekels über dieses unsittenhafte Benehmen der Lehrerin fast laut lachend Dinge geworfen ^^) Und dass sie gelegentlich von historischen Frauenrechtsbewegungen erzählt.
Weniger lustig die Vorwürfe an die anderen Lehrerinnen, die in Richtung "Benotung total random- ja, typisch Frau eben" gingen.
Und, das ließe sich jetzt so einordnen oder so, aber nachdem ich schon einmal den Arm des Gastgebers von meinen Schultern entfernt hatte fand ich es doch irritierend, später noch seine Hand von meinem Oberschenkel schieben zu müssen. Natürlich kennen wir uns schon lang, natürlcih war ich bei seinen Partys auch schon in anderer Stimmung, natürlich merkt man sich nicht alle subtilen Hinweise, wenn man betrunken ist, wie er das war- aber ein "ich will keinen Körperkontakt, danke" in Form des Entfernens fremder Körperteile von der eigenen Substanz sollte doch eigentlich unter Menschen, die sich respektieren, den ganzen Abend über gelten.
(Ich weiß, wie schwer das bei ausdrücklich "nur freundschaftlichen" Berührungen ist. Es fällt auch mir viel zu leicht, zu vergessen, dass Menschen keine kurzen Umarmungen mögen. Unter der zu dritt benutzten Decke eine Hand auf einen fremden Oberschenkel zu legen und mit den Fingern Streichelbewegungen anzudeuten ordne ich aber schon anders ein, eigentlich. Das verwundert mich.)

Da ist eins ja auf einmal ganz froh, dass es seit Jahren nicht mehr auf irgendeine Geburtstagsparty von irgendwelchen Schulmenschen eingeladen gewesen ist -.-
(Achja, aus interesse (ich hoff, die Frage ist okay) - dass es dreist und Privatsphäreverletzend ist, jemanden am Oberschenkel zu streicheln, nachdem recht eindeutig und unmissverständlich gezeigt wurde, dass eins kein Interesse an Körperkontakt hat, bzw. dass es der betreffenden Person unangenehm ist, ist klar. - Aber wie sieht es bei der Hand auf der Schulter aus? Ist auch das schon inakzeptabel und eine Umgangsform, die letztlich abzuschaffen ist? - Muss eine verbale Klärung der Situation stattfinden, vor einer solchen Geste? Jede Geste auszudiskutieren ist unmöglich und macht ein alltägliches Leben wohl schlicht unmöglich - aber wo ist die Grenze? Ab wann ist es anmaßend und unangemessen?)

Zitat

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In diesem Zusammenhang hat es aber ohnehin ein bisschen eine andere Bedeutung, also, in den Gender Studies und den verwandten Bereichen der Kultur- und Sozialwissenschaften. Da bedeutet es oft nicht "Rasse, wir wissen was gemeint ist, das gibt es", sondern es wird eigentlich wie Geschlecht benutzt, in gedachten Anführungszeichen: Das Konzept "race" wird von Menschen verwendet, um Einteilungen zu treffen, und tatsächlich hat dieses Konzept Auswirkungen, es passieren Hierarchisierungen dieser willkürlich eingeteilten Menschengruppen- "race" ist also real, es hat reale Auswirkungen auf das Leben von Menschen.

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Entschuldige die Nachfrage, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden hab - Der Begriff "race" wird also von vorne herein als gesellschaftliches Konstrukt verwendet?
In diesen Bereichen hat eins es ja eh häufig mit Poststrukturalisten und Dekonstruktivisten zu tun, häufig tauchen Positionen auf, die Existenz von etwas wie einer "Objektiven Wirklichkeit" in Frage stellen bzw. verneinen, unsere Anschauungsformen, unser Denken und unsere Begriffe für beliebige Konstrukte erklären, die keine innere Notwendigkeit haben und die ihre "Realität" einzig aus ihrer Präsenz im Denken der Gesellschaft ableitet - "Race" ist also real, weil es als geistiges Konstrukt im Denken existiert und somit auf die Welt einwirkt?
(Grade das hat mich im Übrigen ein wenig verwirrt - dass von dekonstruktivistisch Geprägten Menschen derartige Kategorisierungen vorgenommen werden. Aber da war ich wohl ein wenig naiv - den Zusatz, dass lediglich "Rollen" gemeint sind, die von der Gesellschaft konstruiert und angewandt werden und keine "realen", "objektiven" Gegebenheiten hätte ich vielleicht im Kopf ergänzen sollen.)
Worin besteht der Unterschied zwischen "race" und "ethnicity" in ihrer sozialen Funktion?

Zitat

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(Neben der Tatsache, dass das Leid der unfreiwilligen Unterdrücker_innen [Intersektionalität yay] mir ein wenig? überbetont vorkam und ich mich fragte, ob das tatsächlich so empfunden wird von Männern. Bei Menschen, die ich wohl versehentlich diskriminiere, fällt mir das mit der Ausnahme von Bettler_innen und Straßenzeitungsverkäufer_innen eigentlich nie als irgendwie schmerzhaft auf.)

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Wird im Artikel wirklich das Leid der "Männer" im allgemeinen dargestellt, oder das des (vermutlich gegenwärtig recht kleinen Teils, der sich darüber Gedanken macht, sich der eigenen Rolle in der Gesellschaft, das eigene Wirken und die eigene Beteiligung an Unterdrückungsmechanismen bewusst macht? So hab ich es zumindest verstanden - und dann hab ich damit auch kein Problem, das scheint mir recht plausibel zu sein. Vor drei Jahren bin ich diesbezüglich vermutlich noch deutlich unsensibler gewesen, als ich es jetzt eh noch bin, hab mir weniger Gedanken gemacht, die eigene Rolle weniger hinterfragt als heute. Und Schuldgefühle waren zumindest mit diesem Aspekt nicht verbunden, denk ich. Das kann sich mit zunehmender Auseinandersetzung mit einem Thema ändern.
Edit: (Im Übrigen - von dem Schuld-Aspekt abgesehen - ist es belastend, oder kann es zumindest sein, wenn es einem, der äußeren Umständen, der Rolle wegen privilegiert zu sein, weil das mit einem Zwang, glücklich, selbstbewusst, zufrieden, glücklich zu sein verbunden ist. Scheinbar keine Legitimation zu haben, traurig, klein und schwach zu sein - Es ist möglich, eifersüchtig auf Leute zu sein, denen es schlechter geht, als einem selbst, weil es ihnen schlechter geht als einem selbst, so armselig das auch sein mag.

Auch wenn etwa die Aussage

Zitat

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To be a gay man is to be like a woman. To be a lesbian is to be a woman who does not know her place.
Das ist genau dieses "Schlecht, weil du was machst, was die Schwachen machen" vs. "Schlechter, weil du Schwach sein solltest und was machst, was die Starken machen".

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in dem ganzen theoretischen Rahmen in sich schlüssig ist - wie zeigt man anhand von realen Ereignissen, Prozessen, Geschehnissen, dass dies sich auch in der Wirklichkeit wiederspiegelt? Lässt sich wirklich irgendwie empirisch untersuchen, wie die Rolle "Lesbe" und die "Schwulen"-Rolle hierarchisch gegliedert sind, dass das eine schlecht, das andere schlechter ist? Und wie lässt sich zeigen dass, sollte das aufgrund ungleichen Ausmaßes der Diskriminierung beider Gruppen o. Ä. (Ist das der Fall?) belegbar sein, das nicht nur daran liegt, das zum "Brandmal" "Homosexuell" noch das "Weiblich"-Etikett hinzukommt, sondern dass es an dem soziale Normen brechenden Ausbrechen aus der Rolle der "Schwachen" liegt? Wie zeigt man, sollte zwischen den beiden Gruppen "Weibliche Homosexuelle" und "Männliche Homosexuelle" wirklich eine derartige Ungleichheit in der Akzeptanz durch die Öffentlichkeit existieren, dass diese auf die... "Anmaßung" zurückzuführen ist, stark sein zu wollen, obwohl man schwach sein sollte?

Zitat

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Aber wie sieht es bei der Hand auf der Schulter aus? Ist auch das schon inakzeptabel und eine Umgangsform, die letztlich abzuschaffen ist? - Muss eine verbale Klärung der Situation stattfinden, vor einer solchen Geste? Jede Geste auszudiskutieren ist unmöglich und macht ein alltägliches Leben wohl schlicht unmöglich - aber wo ist die Grenze? Ab wann ist es anmaßend und unangemessen?)

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Das frag ich mich auch so oft. Wenn jemand abwehrend reagiert, sollte auch mit den kleinsten Berührungen Schluss sein, das ist klar. Meist mag ich sowas wie Hand auf der Schulter auch in "klaren" Situationen nur von Menschen, denen ich sehr vertrau, wegen des Machtausdrucks. Umarmungen sind mir da angenehmer, die sind bald einmal ok? Kann ich das verallgemeinern? Nein. Anmaßend und unangemessen ist alles, was meinem Gegenüber nicht passt, in diesem Fall. Aber ohne gefragt zu haben, kann ich das nicht wissen? Da ungefragte Berührungen aber üblich sind, hab ich natürlich Angst, nicht nur die Leute zu fragen, denen das wichtig ist, sondern auch die, die sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben? Dabei wär bei blödem "Hä, wieso fragst du?" ein "Nicht alle wollen umarmt werden" eh recht einfach und konfliktvermeidend? Werd ich mir vielleicht irgendwann angewöhnen, hoffentlich. [ur=http://freethoughtblogs.com/lousycanuck/2012/07/03/on-harassment-policies-requiring-signed-consent-forms-in-triplicate/l]Das hier[/url] hab ich grad dazu gelesen und fand es ganz gut eigentlich.
Der Text ist auch lesenswert.
Wie oft für was gefragt werden sollte, darauf finde ich keine Antwort.
Ob ich bei Alltagsberührungen gefragt werden möchte? Ich bin es nicht gewöhnt und find es selbst nicht schlimm, mal mit knapper Erklärung eine Umarmung abzuwehren. Angenehmer ist es natürlich in den paar Fällen, in denen es mich stört, schon vorher nein sagen zu können.

Zitat

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Der Begriff "race" wird also von vorne herein als gesellschaftliches Konstrukt verwendet?

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Ich hab ihn schon so verwendet gesehen und glaube, dass das auch in diesem Fall zutrifft. (Sonst hättest du Recht und es wäre ziemlich schwachsinnig. Genau wie "Geschlecht" in den meisten Situationen einfach nur als kulturelle Sache eine Rolle spielt.)

Zitat

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"Race" ist also real, weil es als geistiges Konstrukt im Denken existiert und somit auf die Welt einwirkt?

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Ich sehe das schon so. Die Auswirkungen dieses Konzeptes sind sichtbar, also wäre es eine ziemliche Verfälschung, es außer Acht zu lassen, weil ich finde, es sollte nicht existieren. Es würde das Problem praktisch "unmöglich" machen, oder? Weil grundlos? (OT: Es wäre auch sehr neoliberal, bemerke ich eben erstaunt.)

Zitat

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Worin besteht der Unterschied zwischen "race" und "ethnicity" in ihrer sozialen Funktion?

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Mir fehlt das Sprachgefühl hier komplett, ein grober Blick auf die Wikiartikel zeigt aber zumindest Richtungen: http://en.wikipedia.org/wiki/Ethnicity und http://en.wikipedia.org/wiki/Race_%28human_classification%29

Zitat

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oder das des (vermutlich gegenwärtig recht kleinen Teils, der sich darüber Gedanken macht, sich der eigenen Rolle in der Gesellschaft, das eigene Wirken und die eigene Beteiligung an Unterdrückungsmechanismen bewusst macht?

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So hab ich das nicht gelesen, wirft aber ein ganz anderes Licht darauf. Ist sicher sinnvoller, es so zu verstehen.


Das Zitat hat eher literarischen Wert als empirische Berechtigung, da stimm ich dir ganz zu. Ich glaube nicht, dass eine tatsächliche Einteilung von "Gruppen" anhand des Grades ihrer Diskriminierung möglich (oder auch nur im Entferntesten wünschenswert) ist. Das mit dem Schwachen ist falls ich das geschrieben hab (Ich bin zu faul, um nachzulesen, befürchte ich ^^) wenn, dann eine persönliche Interpretation von meiner Seite. Wie man dazu kommt: Man sieht sich das Patriarchat an und zieht daraus Schlüsse, die aber in der Luft schweben.
Um diese These zu überprüfen, könnte man zum Beispiel irgendwelche netten soziologischen Studien machen, wo man Verhalten anderer Personen bewerten lässt und irgendwie diese Verbindung schafft, und dann eben sieht, ob es zusammenpasst oder nicht- entschuldigung, ich bin eindeutig nicht in Höchstform. Wollte aber so dringend antworten, dass ihr nun hiermit leben müsst

http://thebrokebackpose.tumblr.com/post/...-male-superhero
If Male Superhero Costumes were Designed Like Female Superhero Costumes
Es passt am besten hier her.

edit: Oh, btw, kennt ihr Teahouse? Wie findet ihr die dortige Darstellung von Menschen in ihren Körpern?
http://www.teahousecomic.com/ Nacktheit, Sex, Prostitution, uU Gewalt.

Hey ihr, auch männliche Menschen hier, was haltet ihr denn von dieser Darstellung/Einschätzung? Ich würde es mal plakativ einordnen unter "Ja, Männer und Frauen sind verschieden. Wirklich." Ihr wisst eh, auf welche Art ich das mein.

Noch was zur Objektifizierung vs Idealisierung.

Zu Teahouse - ein sehr schöner Webcomic <3 Ich persönlich mag die Darstellung, aber es geht, denke ich, weniger um das Aussehen der Charaktere als um die Toleranz dem Aussehen/Charakter gegenüber.

Du liest Captain Awkward? <3
Zu dem muss ich sagen dass, seitdem ich diesen Blog folge und ich The Gift of Fear gelesen habe, mir eher diese Verhaltensweisen an Menschen auffallen und ich heftiger darauf reagiere. Ich bin aber noch recht gutgläubig, muss ich sagen ^^"

Wie in dem Post erzählt, werden Frauen so erzogen, dass ein "Nein" höflich sein muss. Wir dürfen nicht unhöflich "Nein" sagen, wir müssen es schönreden, damit der Empfänger sich nicht in seinen Gefühlen verletzt fühlt. MMn hätte Luminous klipp und klar nein sagen müssen, als es ihr zu viel wurde. Solche Typen sind es nicht Wert, dass Frauen (oder Männer) die eigene Sicherheit und Wohlergehen wegen einer möglichen "Gefühlsverletzung" aufs Spiel setzen. Er hat ihre Privatsphäre weiter verletzt, und das ist ein ganz klares Signal, dass er ihr "Nein" nicht akzeptiert. Und das kann nur schlecht enden, weil ein Mann, der das "Nein" einer Frau nicht respektiert, sofort zu einer Gefahr wird.

Das Bild zeigt den Unterschied perfekt.

Und sonst stimme ich dir total zu. Außerdem werden Männer anscheinend nicht dazu erzogen, ein Nein als Nein zu akzeptieren. (Auch ein bis zur Unkenntlichkeit kulturell verwaschenes "ach nein? vielleicht eher nicht? hihi?" könnte/sollte eben weil es erziehungsbedingt ist trotzdem als Nein verstanden werden.)
Schlimm find ich aber auch die Grundannahme, dass eine Frau grundsätzlich mal zu haben ist, und dass sie halt sagen muss, wenn sie sich gerade verweigern will. Was umgekehrt eher nicht so gilt, das "traditionelle" Warten auf den ersten Schritt des Mannes dominiert selbst in sehr freundlichen, beidseitig gewünschten, echten Beziehungen. Was ist denn das für ein Sexbild? (Ja, ich sage Sexbild, denn dass es in diesem Fall auch bei sonstiger sozialer Interaktion darum ging ist glaub ich nicht die abwegigste Annahme.)

Thema: Vergewaltigungen
Es ist wie mit diesen Selbstverteidigungskursen. Ich hab aus Spaß drei Mal einen gemacht, weil der eben in unserer Schule angeboten wurde. es gab 3 Teile: Horrorgeschichten über so in der Umgebung passierte Vergewaltigungen, Schrei-und-Renn-Übungen und eben das Üben der richtigen Schläge und Tritte.
Nun hat all das Berechtigung, ja, ich find es wichtig. Aber, es passierten so viele Fehler, muss ich aus meiner heutigen Haltung heraus sagen.
Erstens: Die Horrorgeschichten handelten immer von Fremden. Fremden in langsam fahrenden Autos, Fremden, die an der selben Haltestelle aussteigen, Fremden, die uns beim Aufsperren der Haustür überfallen und vergewaltigen.
Und es ist gut, dafür sensibilisiert zu werden. Solche Dinge bemerken naive Kinder ja nicht unbedingt, ok. Und natürlich ist es wichtig, gefährliche Situationen auch meiden oder sich im Notfall wehren zu können. Ja. Nur entstand halt ein falsches Bild.
Es scheint eben nicht so zu sein, dass die meisten Vergewaltigunger Fremde sind. Ganz im Gegenteil. Selbt in der hier zitierten Studie gab von den Männern, die angaben, schonmal uneinvernehmlichen Sex gehabt (also jemanden vergewaltigt) zu haben nur ein Viertel an, dass unter ihren Opfern auch Fremde waren.
Dazu ist auch die Auswertung des I did not report-Projekts, die ich jetzt über eine halbe Stunde gesucht hab und nachreichen werde, sehr interessant.
// wo war ich gerade?
Was mich an dem Kurs aber besonders stört, jetzt im Nachhinein, ist, dass uns kein einziges Mal gesagt wurde "Ihr müsst euch wehren können und ihr müsst solche Situationen erkennen und vermeiden können, weil da in unserer Gesellschaft was falsch läuft. Natürlich habt ihr das Recht, rauszugehen, wann ihr wollt. Euch anzuziehen, wie ihr wollt. Dass ihr das nicht könnt, ohne eure Sicherheit aufs Spiel zu setzen, ist eine grobe Einschränkung eurer Freiheit."

Und so.

Captain Awkward lese ich viel zu selten, wie eigentlich alle guten Blogs. Aber ab und zu eben doch

Ich kann zu diesem Thema nur The Gift of Fear von Gavin De Becker empfehlen. Es hat mir sehr geholfen, eine gefährliche Situation als solche zu erkennen und als eine solche zu akzeptieren - leider passiert es viel zu oft, dass wir unsere Angst weglachen, weil wir uns selbst lächerlich finden, anstatt sie als eine Warnung zu akzeptieren. Das Buch schneidet diverse Themen an, die Grundidee ist dabei: wie erkenne ich eine gefährliche Situation als solche, wie vermeide ich sie, was mache ich, wenn ich mich in dieser Situation befinde?

Ich finde es traurig, dass die meisten Frauen sich nie richtig sicher fühlen können. Wir werden so erzogen, dass wir Angst haben müssen, weil sonst unsere Sicherheit auf dem Spiel steht. Wir können nicht spät raus oder in dunklen Gassen rumlaufen, ohne eine Bedrohung im Hinterkopf zu haben. Und ständig Angst haben zu müssen - und mMn ist diese Angst immer gerechtfertigt, wenn ein Mann das "nein" einer Frau nicht respektiert, was ja leider passiert - ist kein gutes Gefühl.