Ein stets beliebtes Diskussionsthema: Werden die Verfilmungen den Büchern gerecht oder ziehen sie sie geradezu in den Dreck und entstellen das Buch? Welches ist die buchnaheste Verfilmung, die ihr kennt (was nicht unbedingt die beste sein muss...), wo hat der Film eigentlich nichts mehr mit dem Buch gemein?
Ihr merkt schon, ich bin bin momentan in Harry Potter Laune... Da ich denke, dass jeder schon mehr als 10 Meinungen zu den HArry-Potter-Verfilmungen kennt, mach ichs kurz: Neben ein paar tollen Besetzung sind mindestens genauso viele Nichtskönner dabei. Im Großen und Ganzen sind die Verfilmungen durchschnittlich bis ganz in Ordnung, aber nichts überragendes. Dafür wurde einfach zu viel weggelassen, geändert und Fehler gemacht. Aber ich finde, dass sich die Filme wenigstens von Teil zu Teil gebessert haben. Vom kindischen Fantasyabenteuer ging es zum actionreichen, emotionalen und vor allem reiferen.
Vor ein paar Wochen war ich in dem Film "The Hunger Games", dessen Vorlage das Buch "Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins ist. Eine wirklich grandiose Buchverfilmung. AUch hier lässt sich über den ein und anderen Schauspieler streiten und natürlich ging es nicht anders, als dass auch hier Szenen weggelassen wurden. Aber, sofern ich das richtig gemerkt habe, wurde nichts wichtiges ausgelassen oder verändert. Sogar manche Dialoge wurden wortgetreu übernommen (zumindest in der englischen Orginalfassung). Also eindeutig Daumen hoch.
It's like dancing in the sun, having trouble, having fun.
Ich erinnere mich an zwei im Deutschunterricht so halb gesehene Filme, einmal Kafkas Verwandlung und einmal Hesses Steppenwolf. Von beiden weiß ich nur noch wenig, bin aber gerade sehr motiviert, sie bei Zeiten in irgendeiner Bibliothek zu suchen. Waren? zumindest interesssant.
Die werkgetreueste Verfilmung, die ich kenne, ist die Serie Game of thrones nach dem gleichnamigen Zyklus von G. R. R. Martin - v.a., weil sich die Serie Zeit nimmt, der ungeheuren Komplexität der Vorlage gerecht zu werden. Was Peter Jackson in Der Herr der Ringe aus dem riesigen Haufen an Informationen in den Büchern gemacht hat, finde ich auch bemerkenswert. Interessant ist auch die Verfilmung von Büchners Woyzeck mit Klaus Kinski.
Ganz mies verfilmt wurde dagegen der Per Anhalter durch die Galaxis-Zyklus. Der absurde Witz der Bücher funktioniert im Film einfach mal gar nicht.
You exist because we allow it, and you will end because we demand it. - Sovereign
So schelcht fand ich Per Anhalter durch die Galaxis als Film nicht? Wenn die geniale Dauerkomik der Vorlage auch ein wenig abflacht, naturgemäß. Vielleicht wäre eine etwas "avantgardistisch-ironische" Form dem besser gerecht geworden? (;
nocheinmal zu den tributen von panem, da war ich auch echt begeistert, habe allerdings den film zuerst gesehen und lese gerade das buch, und ich muss sagen bisher passt es ganz gut, klar einiges wurde auch schon am anfang rausgelassen, aber an sich mag ich beides gerne
Den Tribute von Panem Film fand ich auch gut, weil er sich wirklich sehr genau ans Buch gehalten hat... Und die Schauspieler fand ich gar nicht mal so schlecht.
Woyzeck hab ich auch ganz gut gefunde, wie Wishmaster. Vielleicht weil es ein bisschen klarer war als das Buch. Besonders gut fand ich da die Mordszene.
Die schlechteste Buchverfilmung ist meiner Meinung nach immer noch Eragon... Aber sowas von verhunzt.
Stimmt, Eragon ist wirklich unterirdisch! Besonders der Hauptdarsteller... ne, das geht wirklich gar nicht. Die Mordszene in Woyzeck ist einfach unglaublich gut gespielt, da zeigt Kinski wieder, wie schmal der Grat zwischen Genie und Wahnsinn ist
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The Hunger Games ist wirklich eine grandiose Verfilmung. Und ich kann mich Wishmaster nur anschließen, Game of Thrones ist wunderbar.
Den Film, den ich auch wegen seiner Treue an das Original gemocht habe, ist Narnia. Auch wenn Lewis' religions"fanatismus" manchmal sehr stark durchscheint und teilweise nervig ist, sind es doch gute Bücher und ein guter Film.
Ich fand die Darsteller bei Eragon eigentlich alle gut, außer Arya. Der Film an sich war ja auch relativ gut gemacht, außer natürlich der Tatsache, dass die Geschichte ruiniert wurde.
Zwei Filme, die ich auch schrecklich fand, waren zum einen die Verfilmung von Tintenherz - Meggie war schrecklich. Ich fand da eigentlich nur Staubfinger gut... der Film wird den Büchern nicht gerecht, finde ich. Und die Verfilmung von Avatar: die Legende von Aang, ich habe nur die ersten zwanzig Minuetn ertragen können. Es ist zwar die Verfilmung einer Zeichentrickserie mit Schauspielern, nicht die eines Buches, aber es war so schrecklich. Nicht nur hat man da die Geschichte abgeändert, sondern auch die Charaktere. Aus einer charakterstarken Kämpferin wurde eine Heulsuse gemacht - es war unausstehlich.
Was Narnia angeht, schließe ich mich an, hervorragend. The Hunger Games finde ich weniger gelungen... zwar wurde sich gut an das Buch gehalten, aber die Besetzung fand ich teilweise nicht so gut (Gale viel zu lieb, der Säufer zu jung) und auch in der Umsetzung teilweise zu kurz gekommen... zB dass der Mentor so einfach von der Flasche weg kam, dann wie ärmlich die Lebensverhältnisse in District 12 sind... ein guter Film, aber mit Schwächen im Vergleich zum Buch.
Tintenherz und Eragon waren wohl die größten Enttäuschungen bei Filmen für mich, weil ich beide Bücher sehr mag und der Film einfach für sich stand... Die Legende von Aang fand ich gut, hab sie aber gesehen, beor ich die Serie kannte, da muss ich zustimmen das die Charaktere eigendlich allesamt falsch ankamen.
Neun Stimmen in meinem Kopf behaupten, ich wäre nicht verrückt. Die Zehnte summt die Melodie von Tetris.
ZitatIch bin hin und weg von "The Hunger Games". Grandios!
Die Story toll, die Umsetzung in den Film toll, nur die Kameraführung leider scheiße... Hätte gerne auch wirklich hinschauen können, ohne Kopfweh zu bekommen weil die Szenen so schnell geschnitten sind. Ich werde wohl beim Hörbuch bleiben...
ZitatIch bin hin und weg von "The Hunger Games". Grandios!
Die Story toll, die Umsetzung in den Film toll, nur die Kameraführung leider scheiße... Hätte gerne auch wirklich hinschauen können, ohne Kopfweh zu bekommen weil die Szenen so schnell geschnitten sind. Ich werde wohl beim Hörbuch bleiben...
Die Kameraführung hat mich anfangs auch so unglaublich aufgeregt, aber dann habe ich mich einigermassen dran gewöhnt. Die mussten die Szenen (vor allem die brutalen) so schnell und verwackelt filmen, damit die Altersgrenze schön auf 12 unten bleiben konnte - ein Versuch, das Twilight-Zielpublikum ins Kino zu locken (und wenn ich noch einen! einzigen! Zeitungsartikel lesen muss, der Panem mit Twilight vergleicht, schnapp ich mir meine Panem-Bücher und schlag den Journalisten damit tot). Ich persönlich hoffe ja schwer, dass die Altersbegrenzung in den folgenden Teilen etwas erhöht wird; den zweiten und den dritten (vor allem den dritten!) finde ich viel brutaler als den ersten, und wenn man dann alle brutalen Szenen einfach wieder so verarbeiten will, geht meiner Meinung nach ein grosser Teil des Charakters des Buches verloren.
Bei welcher Buchverfilmung ich in punkto Buchgenauigkeit positiv überrascht war, war HP 7. Die ersten Teile waren ja eher enttäuschend, aber bei den letzten 2 Filmen war die Aufteilung wirklich nötig und hat Raum geschaffen, um die Geschichte so zu erzählen, wie sie erzählt werden musste. Beim allerletzten Teil konnte ich in der 2. Hälfte gar nicht mehr aufhören zu heulen - mein Bruder hat sich so für mich geschämt
Hm... mir schien es eher ein Schritt mit dem Ziel zu sein, noch das aus den Büchern an Geld rauszuquetschen, was rauszuholen war, als ein Versuch, ihnen gerecht zu werden (Warum hat man den 7. Teil aufgeteilt und nicht den deutlich umfangreicheren 5.? Die zweite hälfte des siebten Teils ist eh sehr Schlachtlastig, die man problemlos hätte zusammenkürzen können - stattdessen hat man für die Handlung sehr entscheidende Szenen, Dialoge und so ein Zeugs rausgeschnitten. Der siebente mag genauer sein als etwa der 5., aber auch hier gibt es doch wieder gewaltige Abweichungen, eine verzerrung des Gestus der Bücher, teilweise recht stupide Effekthascherei... aber das ging mir bei so ziemlich allen Potter-Verfilmungen so, irgendwie... da hab ich mich auch schon wo anders mal ausführlich ausgelassen, entschuldigt die Lästereien.
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13.04.2012 09:44
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