Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, was das hier wird. Wahrscheinlich ein schöner Misch aus Tagebuch, allgemeinen Themen und sinnloser Aufmerksamkeitssuche. Klingt doch schonmal vielversprechend.

Das Vorstellen lass ich mal sein, da dazu schon mehr als genug in "Wir über uns" steht und bis auf eventuelle Neulinge hier eh schon jeder jeden kennt. Also schmeiß ich euch wohl einfach ins kalte Wasser und fang an.

Ich war übers Wochenende wieder in Coburg. Am Freitag bin ich gleich direkt nach meiner Ankunft mit auf den Geburtstag eines Freundes meiner Eltern gegangen (in meinem Dorf haben wir viele Familien-Freunde, wenn ihr wisst, was ich meine). Seine mittlerweile leider nicht mehr ganz so kleine aber immerhin noch junge Tochter und vier andere Kinder/Teenager im Alter zwischen 10 und 13 forderten mich auf, mit ihnen zu spielen.
Ihr glaubt nicht, wie lustig und langweilig zugleich die ganzen "alten" Spiele sein können, wenn man sich am liebsten schon als Erwachsen bezeichnen will.
Mutter, Mutter wie weit darf ich laufen?, Mord in der Disco, 1-2-3 Saure Gurke und Fischer, Fischer welche Fahne weht? sind doch eigentlich wirklich lustige Spiele, wenn man für einen Moment mal das Erwachsen- und Eingebildet-Sein vergessen kann und versucht, genauso viel Spaß zu haben wie die Knirpse. Das war irgendwie ein schönes Erlebnis. (Und vom leckeren Essen fang ich gar nicht erst an...)

Am Samstag bin ich abends mit meiner besten Freundin (zu der ich wegen der weiten Entfernung und trotz Telefon/Skype erschreckend wenig Kontakt habe) nochmal in den Tribute von Panem ins Kino gegangen. Und auch beim zweiten Mal bin ich noch genauso begeistert von dem Film wie beim ersten Mal.

Gestern dann der Grund, warum ich überhaupt nach Coburg bin: Die Konfirmation meiner Cousine. Der Gottesdienst war natürlich für so eine Ungläubige für mich langweilig. Mein Vater schien auch so zu denken, jedenfalls hat er mich mit ein paar Sprüchen erheitert ("Findest du nicht auch, dass der Pfarrer eine Säufernase hat?"). Danach gings zum Essen in eine Gastwirtschaft. Und wie man schon voraussagen konnte, hat sich unsere liebe Familie mal wieder in zwei Hälften geteilt: Die Lästermäuler (in dem Falle mein Vater, meine Mutter, mein Bruder, meine Schwester und ich) und "die Bösen" (meine Cousine samt Eltern und Bruder). Aber naja, ich schätze in jeder Familie gibt es diese Parteien. Für mich jedenfalls wie immer amüsant.

Um 17 Uhr (nach leckerem Kuchen) bin ich dann mit einer Mitfahrgelegenheit nach Berlin zurückgefahren. Und jetzt sitze ich auf der Arbeit und man sollte meinen, ich hätte besseres zu tun.

Ich freu mich auf morgen. Morgen fahr ich nach nur 4 Tagen wieder nach Coburg, weil ja verlängertes Wochenende ist. Allerdings darf ich bis nach Sonneberg in einem Wohnwagen sitzen... ich rechne also nicht mit einer zeitigen Ankunft. Sonneberg ist auch eher suboptimal, aber was anderes gabs einfach nicht zur richtigen Uhrzeit.
Am Montag werde ich von meinen Eltern nach Berlin zurückgefahren, die dann auch ein oder zwei Nächte hier bei mir übernachten. Was natürlich heißt, dass ich eigentlich schon längst in Putzwahn und -panik hätte verfallen sollen. Aber das Internet lockt eben doch zu sehr. Ich freu mich schon drauf, wie Popcorn (meine kleine süße Schnubbbelkatze) von meinen Eltern begutachtet wird. Mein Vater wird bestimmt im Scherz versuchen, sie in die Mikrowelle zu packen.

Ich sollte putzen.

Was macht man eigentlich als Steuerfachangestellte?
Hauptsächlich Zahlen irgendwo eintippen. Jetzt wisst ihr Bescheid.
Nein, also die Hauptaufgabe ist in meinem Fall (man kann sich ja auch spezialisieren und sonst was..) die Finanzbuchhaltung. Heißt ich bekomme von den Mandanten (mehr oder weniger große Unternehmen) Kontoauszüge, Rechnungen, Belege, Kassenaufzeichnung und dann heißt es erstmal nach Datum sortieren. Je nach Umfang kann das seine 2 bis 6 Stunden dauern.
Dann wird gebucht. Heißt ich tippe in das Rechnungswesenprogramm Datev Pro schön brav nacheinander Einnahme/Ausnahme, Datum, Konto, Gegenkonto, Rechnungsnummer und Buchungstext ein.
Aber was ist ein Konto und ein Gegenkonto?
Für jeden Einkauf und jede Einnahme kann ein Konto zugeordnet werden. Wenn der Mandant beispielsweise im Geschäft 50? bar bekommen hat, dann wird das Konto 1000 ("Kasse") angesprochen, weil sich da ja etwas verändert. Beim Gegenkonto wird auch etwas verändert. In diesem Fall wäre das das Gegenkonto 8400 oder 8300 (Einnahmen mit 7% oder 19% Umsatzsteuer).
Ein anderes Beispiel: Der Unternehmer kauf eine Tintenpatrone für den Drucker im Büro per Bankeinzug. Das Konto wäre 1100 (Bank) und das Gegenkonto 4930 (Bürobedarf).

Dann gibt es aber auch Fälle, da sind die angesprochenen Gegenkonto von Mandant zu Mandant unterschiedlich, weil es auch eine Rolle spielt, was der überhaupt macht.
Kauft ein Malermeister Briefmarken ein, dann wäre das Gegenkonto 4910 (Porto). Kauft aber ein Briefmarkensammler und -weiterverkäufer Briefmarken ein, dann wäre das Gegenkonto 3400 (Wareneingang).

Nachdem alles gebucht wurde, rechnet das Programm einen automatisch die Umsatzsteuer aus. Die Auswertung der Finanbuchhaltung (Der ganze KRam mit dem Buchen) und die USt wird dann dem Mandanten mitgeteilt und schon hat man einen Monat lang wieder Ruhe vor dem Kerl, bis das ganze von vorne losgeht.

Andere Aufgaben sind Steuererklärungen, Papierkram, nicht kluge Mandanten nett behandeln und generell mit denen ab und zu mal irgendwelche Sachen bereden.

Familie. Ein allseits beliebtes und zu oft für Streit sorgendes Thema. Ich kann mich wohl glücklich schätzen, dass ich im Moment mit niemanden aus meiner Familie Streit habe. Bei manchen Mitgliedern, weil ich sie liebe und es ganz einfach keinen Grund dafür gibt. Bei anderen... sagen wir, es gibt immer einen Grund, einfach zu schlucken und zu nicken.

Es gibt die weit verbreitete Auffassung, dass man keine Lieblingsoma haben darf. Man darf den einen Bruder nicht dem anderen vorziehen. Die Eltern müssen ihre Kinder gleich sehr lieben. Alles andere wäre gemein, unnatürlich.
Ich habe eine Lieblingsoma. Ich mag ein Elternteil mehr als das andere. Ich mag die eine Tante mehr als die andere. Aber darf ich das sagen? Nein. Darf ich es zeigen? Bedingt. Und wieso? Weil es sich nicht gehört?
Man kann niemanden gleich lieben. Selbst wenn man sich nicht entscheiden kann, ob man Papa oder Mama mehr mag, heißt das nicht, dass man beide auf die gleiche Art liebt.

Wie komme ich überhaupt auf das Thema? Gestern war ich bei Familienmitglied A zum Mittagessen (dessen Inhalt ich mir wünschen durfte). Mir wurde gesagt, ich soll essen soviel ich kann und wie schön es ist, dass ich da bin. Danach bekom ich ein Osternest mit Schokolade. Wir sahen uns zusammen ein Märchen im Fernsehen an, danach fuhr ich wieder nach Hause.
Heute war ich bei Familienmitglied B. Zuerst musste ich ein wiederholtes Mal das Simsen beibringen. Dann fuhren wir in die Stadt, ich brauchte eine neue Jeans, da bei meiner alten die Naht an den Oberschenkeln gerissen ist. Mir wurde gesagt, dann hätte ich anscheinend zu dicke Oberschenkel. Als ich dann eine Jeans anprobierte, wurde über die Größe, die ich brauche, missbilligend mit der Zunge geschnalzt. Wir fuhren zurück zu B. Dort musste ich B zum wiederholten Mal Sachen am Computer beibringen. Mir wurde Geld gegeben und ich wurde nach Hause gefahren.

Muss ich erwähnen, ob ich A oder B lieber mag? Natürlich helfe ich gerne ab und zu, wenn jemand mit den neuen technischen Geräten nicht zurecht kommt. Aber wenn ich jedes, aber wirklich jedes Mal, irgendeine Arbeit bekomme, sobald ich B besuche, verliere ich die Lust daran. Auch A muss ich ab und zu helfen. Das tue ich gerne, weil es nicht immer ist und auch nicht die ganze Zeit. Bei B tue ich fast nichts anderes, als hier helfen und dort helfen und jenes machen. Ich habe einfach keine Lust.
Nun bin ich ja eher ein Mensch, der gerade heraus sagt, ob er jemanden mag oder nicht und wenn mich etwas stört. Aber wie sollte es anders sein, Menschen sind käuflich. Ohne B hätte ich es mir nicht leisten können, mit meinen Freund zusammenzuziehen. Ich hätte keinen Führerschein und keinen Roller. Ich könnte mir keine Extrasachen wie Bücher leisten. Und deswegen halte ich meine Klappe, schlucke es runter und nicke artig.
Bei A muss ich mich nicht verstellen. Weil ich A aus tiefstem Herzen liebe und weiß, dass das auf Gegenseitigkeit beruhigt.

Man kann niemanden gleich sehr lieben. Auch nicht, wenn es die Familie ist. Und es angeblich unnatürlich ist.

Die Feiertage sind (leider) vorbei, aber ich bin sehr dankbar, ein verlängertes Wochenende gehabt zu haben. Ausschlafen ist doch was schönes...

Gestern war ich mit meinen Eltern zusammen hier in Berlin in einer Gerhard Richter Ausstellung. Ich muss sagen, ich bin fasziniert und beeindruckt.
Wie kann jemand auf der einen Seite Bilder malen, die wie Fotografien aussehen und auf der anderen Seite... sagt es genug, dass allein 3 Bilder den Namen "Grau" tragen und genauso langweilig sind, wie man ahnt?
Nicht zu vergessen die Bilder "6 Farben", "25 Farben", "125 Farben" und "4096 Farben". Ihr werdet es nie erraten, aber... diese Bilder zeigen ganz viele Farbvierecke, fein säuberlich nebeneinander. Spannend, oder? Noch dazu gibt es etliche 25Farben-Bilder. Wo die Farben eben anders angeordnet sind... wahre Kunst!
Aber ja, abgesehen von diesen und noch mehr amüsant-langweiligen Bildern waren auch wunderschöne, absolut lebensechte dabei. Aber was es wohl über mich aussagt, dass mir am besten ein Stuhl gefallen hat?

Ich habe Angst. Jetzt muss ich also nächste Woche bei diesem Menschen anrufen, der sich Psychologe nennt. Und einen Termin ausmachen ...vielleicht nimmt er ja niemanden mehr auf... und dann eventuell, wenn es die Krankenkasse bezahlt, regelmäßig dahingehen ...vielleicht bezahlt sie es nicht...

Wieso? Eigentlich ist es ja mehr auf Drängen meines Freundes. Und bevor hier die Entsetzensschreie losgehen: Irgendwie hat er ja Recht. Bzw. nein, nicht das, aber er macht sich Sorgen, das versteh ich. Ich finde es zwar übertrieben, wegen einer Phobie so ein "Theater" zu machen, aber bitte. vielleicht ist der Psychologe meiner Ansicht

Dann opfer ich eben einmal eine Stunde, bekomme dann ganz bestimmt gesagt, dass die Krankenkasse das nicht übernimmt, weil das so geringfügig ist und darf leichten Herzens wieder nach Hause gehen. Kann ja nicht so schlimm sein..?

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Nochmal zu letztem Wochenende, was ich ja nur kurz mit Familienmitglied A und B angeschnitten habe. Samstag Abend habe ich meine Schwester und ihren Freund besucht, und es war wie immer toll. Wir haben viel geredet und gelacht, der Freund meiner Schwester (FmS) hat meinen Laptop repariert und um halb 11 haben wir unserem uuuunerträglichen Hungergefühl nachgegeben und sind zum McDonalds gefahren.
Am Sonntag Abend war Tingel Tangel in Coburg (einmal Eintritt zahlen, in 10 verschiedene Clubs/Bars gehen können, wo mehr oder weniger gute DJs auflegen), wo meine Schwester, FmS und ich hinsind. Es war voll. SEHR voll. Heilloses Chaos und alle hinter dem Tresen waren natürlich maßlos überfordert (wofür ich bei dem Gedränge vollstes Verständnis habe).
Wir sind nicht sehr lange geblieben, ich habe trotzdem noch 3 Freundinnen per Zufall getroffen, die ich schon eeewig nicht mehr gesehen habe. Das war wirklich toll.

Heute war ein guter Tag. Und ich wüsste momentan nichts, was das auch jetzt am Abend noch ändern sollte. Jetzt, genau in diesem Moment, bin ich glücklich.

Das liegt an mehreren Sachen. Ich habe Geld für Sachen ausgegeben, manche geplant (Sims Erweiterung) und andere hab ich beim Vorbeigehen als das Objekt entschlüsselt, das ich schon immer haben wollte (ein 1000Teile Ed Hardy Puzzle). Außerdem werde ich eine neue Brille bekommen. Geplant waren eigentlich nur neue Gläser in mein jetziges Gestell, aber da mir die Brille passenderweise kaputt gegangen ist (herrje, was sind da für Tränen geflossen...), musste der Gang zum Brillengeschäft heute sein. Das für mich äußerst zufriedenstellende Ergebnis: Exakt die gleiche Brille, nur dunkelblau anstatt schwarz. Und damit hatte ich richtig Glück, weil die eigentlich gar nicht mehr hergestellt wird und die letzte vorhandene im Laden war. Alles andere wäre aber auch ein Drama gewesen... da hat man seit 6 Jahren die Brille, mit der man sich wohl fühlt und in den eigenen Augen gut aussieht, und dannn soll auf einmal eine neue her? Also ja, sehr schön.

Zu Hause angekommen warteten zwei Pakete auf mich (einmal Katzenzeug inklusiver ferngesteuerter Automaus, das andere einigermaßen hochwertige Akkus mit Ladegerät), was das "ich habe neue Sachen"-Gefühl nochmal perfektioniert hat.

Jetzt gucke ich das Making Of von Breaking Dawn Teil 1 und bin mit mir und der Welt doch so ziemlich zufrieden. Das tollste: Immer wieder denke ich, heute sei Sonntag. Und dann stelle ich zutiefst befriedigt und entspannt fest, dass gerade mal Samstag Abend ist und ich morgen ausschlafen kann.

Die Sonne scheint, nicht nur am Himmel.

Irgendwie ist alles grade schwierig. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Und ich will mit niemanden reden, weil ich ja eh nicht weiß, was ich sagen soll.

Ich habe jetzt drei Bewerbungen nach Coburg losgeschickt. Ich schätze, je nachdem, was ich da für Antworten erhalte, werde ich mich entscheiden. Irgendwie sind sowieso beide Optionen unvorstellbar - sowohl "alleine" (=ohne Freund) leben als auch bei einem Lügner bleiben. Ach man.

Ich schätze, meine Familie ist sauer auf mich, weil ich mich nicht melde. Aber ich will einfach nicht. Ich will kein "irgendwie kann ich das ja verstehen" und "ach komm schon" und "tu mal nicht so". Neee, danke.

Und er? Tut so, als ob nichts ist. Ist doch alles wunderbar, oder? Nein, ist es nicht..

Wer auch immer das hier jetzt verstehen soll.

Ich sitze grade in Coburg auf dem Balkon und friere. Den Tag über war es angenehm warm, aber jetzt hat die Temperatur mich schon fast so weit, doch ins Bett zu gehen.

Die Zugfahrt war heute mal angenehm kurz vom Gefühl her. Abends gab es noch was zu Essen für mich, ich habe endlich seit langer Zeit wieder Brettspiele spiele können (auch wenn es doch eigentlich unangemessen für mein Alter ist, Pokemon und Wer ist es zu spielen... aber ja verdammt, es hat mir riesigen Spaß gemacht!) und nach einer längeren Unterhaltung mit meinen Eltern (und eltichen "wir können ihn verstehen") kam endlich das lang ersehnte "Wir verstehen dich. Wir wollen dich bei uns haben. Wir unterstützen dich. Viel Glück morgen".

Ja, morgen früh habe ich ein Vorstellungsgespräch. Ich bin aufgeregt. Ich will wieder nach Hause zurück, wo ich aufgewachsen bin. Ich kann nicht sagen, dass ich die Zeit in Berlin bereue - aber es ist jetzt einfach genug. Ich kann dort nicht mehr bleiben... bei ihm...

Morgen wird ein schöner Tag, sobald ich das Gespräch hinter mir habe. Sonne, warmes Wetter, Grillen mit meinen zwei lang vermissten und ersehnten besten Freundinnen. Es wird gut, ich glaube daran, egal wie morgens das wird...

Drückt mir die Daumen. Bitte. Es ist so wichtig für mich.

Der letzte Post ist ja schon ein Weilchen her. Ich denke, alle haben mitbekommen, dass ich die Stelle bekommen habe - am 1. Juli fängts an. Bis dahin kann ich das machen, was ich sowieso am liebsten will: nichts. Rumgammeln. Seit Samstag wohne ich wieder in Weidach, auch wenn noch nicht alle Kisten ausgepackt sind. Es ist ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich, endlich wieder zu Hause zu sein.
Auf der anderen Seite... ich will nicht allein sein. Also, Liebe-Allein. Ich brauche jemanden, der mich liebt, mich küsst und mit mir kuschelt. Der mir Sachen sagt, die mich glücklich machen. Stattdessen frage ich mich die ganze Zeit, wie lange er wohl braucht, um eine dahergelaufene Tussi zu vögeln. Ich schätze 1-2 Monate, optimistisch gesehen.
Wie hat er gesagt? "Du bist ein schönes und seltenes Gewürz, aber mir schmeckt mein Essen nur, wenn es viele Gewürze beinhaltet". Aha. Danke?

Ach, ich weiß nicht. Ich brauche ganz dringend einen DVD-Abend mit meinen zwei besten Freundinnen, bei dem ich alle 5 Minuten lachen muss und umarmt werde. Ich hoffe mal auf nächste Woche. Bis dahin muss ich noch darum bangen, ob sich meine zwei Katzen irgendwann mögen werden.

Oh achja, auch nett: Von Leuten die Freundschaft gekündigt bekommen, von denen man dachte, man wäre auch außerhalb des "sie ist halt die Freundin meines Kumpels" irgendwie wertvoll. Die Begründung? Ich hätte einem seiner besten Freunde das Herz gebrochen. Auf meine Nachfrage hin, ob er überhaupt auch nur ansatzweise die Umstände unserer Trennung kennt, kam nur ein: "Interessiert mich nicht". Ja, danke, ich dich auch.

Letztes Wochenende, also von Donnerstag bis gestern Nacht, war ich in Nürnberg auf Rock im Park. Wir (6 Jungs, 2 Mädchen) sind mit 3 Autos hingefahren und waren so gegen halb 12 morgens am Donnerstag da. Dann waren wir ca. 3 Stunden mit geeigneten Zeltplatz-Suchen und Sachen rumschleppen beschäftigt. Nachdem alles fachmännisch aufgebaut wurde (unser Hauptzelt hatte sogar eine Veranda ), saßen wir den Rest des Tages da, haben uns mit unseren Nachbarn angefreundet und ziemlich viel dummes Zeug geredet.

Am Freitag habe ich mir Tenacious D und Billy Talent angeguckt/angehört. Samstag Dropkick Murphys, Dick Brave & The Beatbraker, The Offspring, Cro und Die Toten Hosen. Meine Füße waren danach taub und meine Beine bestanden aus Blei. Aber das war es wert.
Gestern durfte ich noch Evanescence und Linkin Park hören. Gegen Mitternacht bin ich dann mit einem Freund nach Hause gefahren.

Das klingt alles nach so wenig, ein paar Bands anhören und das war's dann. Aber es war einfach ein absolut tolles Wochenende. Gute Stimmung, tolle Leute, ein komplettes Wochenende voller Spaß! Es gab wirklich keine Minute, in der ich gedacht habe "langweilig, doof, ich will weg". Und das trotz des sintflutartigen Regens.

Nächstes Jahr wieder?

Ich bin ein soziales Wesen!

Vorgestern war ich mit einer Freundin beim Public Viewing und habe dort ein anderes Mädchen und einen Jungen kennen gelernt. Nach dem Spiel sind wir noch zu einem Johannisfeuer, haben einfach dagesessen und geredet. Danach lagen wir mit Decken auf einer Wiese und haben den unglaublich schönen Sternenhimmel angeguckt. Die Sternschnuppe habe ich leider verpasst, aber sie war da. Danach ging es noch zum McDonalds. Dann sind wir nach Hause. Das klingt nach so wenig und war trotzdem ein absolut toller Abend.

Gestern war ich mit derselben Freundin und einer anderen auf ein Dorffest. Wir haben "Mamma Mia - Der Film" auf einer Großleinwand umgeben von Bäumen geguckt. Das war so schön.

Zwei eigentlich normale Abende ohne besonderen Vorkommnisse - und doch bin ich jetzt deswegen glücklich.

Man weiß gar nicht, was man schreiben soll. Ich erlebe dauernd Sachen, die mich glücklich machen und gleichzeitig sind sie so banal. Die Arbeit ist absolute Nebensachen, im Moment sind mir die Menschen wichtig. Ich gehe auf Konzerte, zum Bogenschießen, auf Feiern und Dorffeste, am Wochenende besuche ich meine Schwester und gehe abends mit einer Freundin in die Stadt. Ich fahre auf gut Glück irgendwohin und treffe dann tatsächlich den Menschen, den ich zufällig treffen wollte.
Ich sitze in Autos und unterhalte mich 2 Stunden lang über verrückte Religionstheorien. Ich lache gute 5 Minuten über einen Satz. Ich schreibe bei einer Bandprobe einen Songtext, weil ich ansonsten nichts musisches kann. Ich lerne neue Leute kennen.

Es ist eigentlich gar nicht so schlimm, dass ich mir eine Woche ohne Küssen, Kuscheln und lieb haben nicht vorstellen kann. Ich scheine toll genug dafür zu sein, dass ich so eine Woche nicht erlebe. Meine Mutter sagt dazu, ich würde nehmen was ich kriegen kann. Ich denke ich weiß einfach was ich will. Oder brauche.

Das Leben ist schön.