Tjaa ... Wir sollten letztens in Deutsch ein "Gegengedicht" zu Herrn Gryphius' Gedicht "Menschliches Elende" schreiben, halt nicht so trübsinnig, sondern eher richtung Carpe Diem. Musste kein Sonett sein, wäre allerdings schön, und es ist eins geworden Da die Rückmeldung außer "Sehr gut" jetzt nicht so ... sagen wir mal umfangreich war: Vielleicht hat ja hier jemand Lust, sich das durchzulesen und zu kommentieren (Es ist allerdings mein erstes Sonett^^). Auch für Titel Vorschläge bin ich offen

Ein Sonett

Was sind wir Menschen doch! Die Stätte frohen Lebens,
unsres Glückes Schmied und frei zu träumen unsren Traum,
von Liebe, Leben, Lust, sind frei von jedem Zaum,
frei von Zwängen, frei von Gier, voll des frohen Strebens.

Dies Leben ist gar einzigartig, mag auch drohn
der Tod, mag er auch hämisch grinsen, so weiß ich doch,
er ist's, er ist es ganz gewiss, der's Leben noch,
der's Tag um Tag erfüllt mit Mut. Dafür der Lohn

ist eine Seele, voll mit Menschlichkeit und Glück,
die wir entbehren, wenn es Zeit, das letzte Stück,
den letzten Schritt zu gehn. Auf Seraphs Schwingen

unsre Träume in die Weite fliehn, Erinnrung bleibt
in manchen Herzen, gerettet vor dem Strom der Zeit.
Genieß das Jetzt und Hier und hör die Musen singen!

Uh, danke Klugi

Zitat

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Die Stelle mit dem hämisch grinsenden Tod zB. liest sich etwas holprig und ist auch vom Sinnzusammenhang für schwer zu erfassen 8oder ich bin zu doof, wie auch immer ^^)

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Jaa, sie liest sich tatsächlich seltsam, aber ich brauchte einen Reim und ich wollte iwas mit dem Tod machen xD Eigentlich ist es sogar so noch falsch, weil sich Vers 5 und 8 normalerweise noch auf 1 und 4, und Vers 6 und 7 sich auf 2 und 3 reimen müssen -.- aber da hab ich nachts um halb 12 leider nichts mehr gefunden Was ist am Sinn schwierig? Der Tod droht jedem, Vergänglichkeit und so, darum macht der Tod den Tag quasi lebenswert, weil man weiß, dass das Leben nur allzubald vorbei sein kann (vorallem im dreißigjährigen Krieg^^)

Zitat

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Auch finde ich es schöner, wenn Strophen in sich geschlossene Abschnitte bilden, wenn eine leere Zeile einen Satz trennt, stört das den Lesefluss, imo.

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Nennt sich "Enjambement" und ist ein stilistisches Mittel ohne Sinn und Zweck (mMn ) Naja, jedenfalls hätte es sonst nicht gepasst

Zitat

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Warum eigentlich ein Seraphim (schönes Bild!) anstatt platt eines Engels? ^^

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Danke^^ Weil "Seraphs Schwingen" sich besser anhört als "Engels Schwingen". Außerdem ist es eine Alliteration, yay hmm, ka, ich hatte das mal irgendwo gelesen und wollte es unbedingt mal benutzen xD

Was wäre, wenn ...

"Wegen dir werde ich noch Internetsüchtig." Ihr Augen funkeln, in der Sonne schimmern sie smaragdgrün.
"Ich bin eher süchtig nach dir."
Ihr Blick zuckt zurück, verwirrt und unsicher, sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, das ist offensichtlich. Und obgleich ich mir eine derartige Situation bereits unzählige Male vorgestellt, mir meine Worte zurechtgelegt habe - Nacht um Nacht lag ich wach und starrte in die Dunkelheit, auf der Suche nach dem, was man nie zu Gänze finden kann - weiß auch ich nun, wo es Wirklichkeit ist, nicht, was ich tun könnte.
Als Träumer stellt man es sich ganz einfach vor, das Herüberlehnen, den scheuen Kuss, das Erkennen in den Augen des Anderen. Doch ist der Zeitpunkt tatsächlich gekommen, dann traut man sich nicht, man ist ängstlich, dass das erhoffte Erkennen ausbleibt, ja dass sogar Abscheu an dessen Stelle treten könnte. Und noch während man darüber nachsinnt und geradezu verzweifelt eine Lösung sucht, stiehlt dieser eine Moment sich davon, still und heimlich, und hinterlässt eine beklemmende, ja klamme Stille, welche alles nur noch schlimmer macht.
"Was hast du?", fragt sie mich mit besorgter Stimme, von meinen niedergeschlagenen Augen offensichtlich verwirrt. Den Blick hebend schlucke ich die in mir ob meiner Feigheit aufwallende Wut gegen mich selbst hinunter und beiße verlegen auf meine Unterlippe.
"Nichts. Ich ... es tut mir leid."
"Was denn?"
"Ich ..." Verzweifelt suche ich die Worte, die mir abhanden gekommen zu sein scheinen, die Gewissheit, dass alles gut wird. Nicht mehr da. "Ich habe dich bedrängt.", murmele ich schließlich beschämt.
"Wieso denn das?"
"Als ich sagte, ich sei süchtig nach dir."
Sie lächelt verblüfft. "Ich hätte es eher als Kompliment aufgefasst denn als Bedrängung." Bei Gott, sie macht es mir wahrhaftig nicht leicht.
"Natürlich war es das, aber siehst du, wenn ich sage, ich sei süchtig nach dir, dann meine ich, dass ich dich will. Ich will dich nur für mich und ich ich will nur dir gehören." Einen Moment lang starrt sie mich an, die Augen blank, glatt und grün. So grün. Ich kann nicht anders als den Blick zu erwidern.
Ich räuspere mich verlegen. "Willst du heiraten? Später?" Einer der Sätze, den ich mir sorgsam zurechtgelegt habe, einer, der nicht derart aufgesetzt klingt, dass es mir peinlich sein müsste. Ich bin zu unerfahren, zu schüchtern, um es offen auszusprechen, deshalb schleiche ich mich von hinten heran, versuche, über Umwege mein Ziel zu erreichen, mein dummes, zweifelhaftes Ziel.
"Nun, ja, ich denke schon. Vielleicht. Weshalb fragst du?"
"Weil du noch nie gesagt hast, dass dir ein Mann gefällt. Ich habe dich noch nie Bewunderung aussprechen hören oder, wenn ich anmerkte, einer gefiele mir, dich mir zustimmen sehen. Da fragte ich mich, ob du ... ob du überhaupt heiraten möchtest. Ist es nicht normalerweise die Hauptbeschäftigung junger Mädchen, hübschen Männern hinterher zu sehen und sich die perfidesten Pläne auszudenken, wie sie ihrer habhaft werden könnten?" Einen Moment lang noch starrt sie mich an, dann wendet sie den Blick ab und schüttelt halb belustigt, halb betrübt den Kopf.
"Wie genau du mich beobachtest", flüstert sie. Seufzend erhebe ich mich und gehe ein paar steife Schritte, drehe ihr den Rücken zu. Mir fällt kein Weg ein, das Gespräch weiter zu führen.
"Was ist mit dir?", fragt sie mich spöttisch. "Hast du bereits jemanden in engerer Wahl?"
"Ja, ich denke schon."
"Tatsächlich? Ist er mir bekannt?"
"Wahrscheinlich besser als mir selbst." Ich kann sie noch immer nicht anschauen, ich fürchte, dann verließe mich der Mut zur Gänze.
"Oh, nun mach es nicht so dramatisch." Da ist noch immer etwas spöttisches in ihrem Ton, etwas, das ich nicht verstehen, nicht begreifen kann. "Was sagt denn derjenige zu einer Hochzeit?" Sie weiß ganz genau, dass es niemanden gibt, denn ich in nächster Zeit heiraten könnte, sie weiß es und daher auch der Spott in ihren Worten, sie denkt, ich erfinde einen Liebhaber, um sie zu beeindrucken.
"DIE jenige sagt, ich sei ihre beste Freundin.", zische ich und fahre zu ihr herum. Es reicht, ihre Worte haben mich verletzt, sie haben meine Gefühle gekränkt. Sie fährt ob meines aggressiven Tons zusammen und sieht mich erschrocken an. Ich erwidere den Blick aus zusammengekniffenen Augen.
"Sagt sie das.", flüstert sie abwesend.
"Ja, das tut sie." Ein Schluchzen entringt sich ihrer Kehle, sie schlägt die Hand vor den Mund und beginnt zu weinen.

Du solltest darauf achten, dass du keine Zeitsprünge in der Sprache machst... (dabei meine ich keine Tempusfehler, sondern dass du oft "alte" Formulierungen benutzt und manchmal "neue". In welcher Zeit soll sich die Geschichte denn abspielen?)

Ansonsten finde ich das toll... sagst du uns, ob sie auch in sie verliebt ist?

Ich muss sagen, es ruft Realitätsnähe hervor, der Text.

Soweit ich Staubfinger gestern richtig verstanden hab, weiß sie (noch) nicht, wie der Text ausgeht.

Das hast du richtig verstanden, Tatze ...
Mittlerweile bin ich da ziemlich mutlos und eigentlich nur noch deprimiert^^ Also nein, ich gehe nicht davon aus, dass sie in mich verliebt ist; da sie "nicht versteht, wie 'solche Menschen' denken" und es nicht das ist, was die Bibel vorsieht, würde sie es wahrscheinlich niemals in Erwägung ziehen. Aber ich habs ihr ja nochnichtmal gesagt, von daher ist dieser Text nichts als ein Traum ... Der Anfang mit dem "süchtig sein" ist zwar real, aber für den Rest war ich zu feige. Naja.

Danke ihr beiden Realitätsnähe ist gut, dann ist es wenigstens keine ZU abgehobene Vorstellung ...
Lady: Ich hab keine bestimmte Zeit vor Augen, durch die Erwähnung des Internets wird es allerdings schon auf die heutige Zeit begrenzt ... Das mit den "Zeitsprüngen" im Stil war ein Experiment, ich wollte mal versuchen, in einem anderen Stil zu schreiben, hatte dabei immer Daphne DuMauriers "Rebecca" vor Augen, und das ist dabei herausgekommen ... Es passt vielleicht nicht so ganz zusammen, aber es hat Spaß gemacht, mal so zu schreiben Das größte Problem ist denke ich, dass ich sonst ganz anders schreibe, viel kürzere Sätze, nicht so "geschwollen", darum war es etwas schwierig, alles, was ich sagen wollte, so auszudrücken, dass es hinein passt ... Aber danke für den Hinweis jedenfalls, vielleicht übe ich mal an dem Stil weiter

Mal wieder was aus dem Deutschunterricht (ich schreibe viel zu selten ohne Anreiz irgendwie -.-). Wir sollten etwas zum Thema "Glück" verfassen ... es hat keinen Titel. Wie findet ihrs?
James M. Barrie ist der Autor von Peter Pan, das ist vielleicht wichtig zu erwähnen, das sorgte im Kurs kurzzeitig für Verwirrung^^

Die Dämmerung malte bereits lange Schatten auf den Rasen, an den sich, faul geworden, die Wärme klammerte wie an einen Geliebten. Der kühle Hauch des Abends versuchte beharrlich, sie mit sich zu reißen und langsam, widerwillig, gab sie schließlich nach.
Mr. Barrie saß auf der Bank aus Eichenholz unter der großen Esche im Garten und beobachtete mit müden Augen die Wachablösung der Zeit. Er war erschöpft, das unaufhaltsame Rinnen des Sandes im Glas laugte ihn aus. Früher hatte er Burgen aus Sand erbaut, heute stürzten die Mauern ein, fielen dem tickenden Krokodil zum Opfer. Es war bereits später als fünf vor zwölf, weshalb ließ es ihn noch warten?
Mr. Barrie legte den Kopf in den Nacken und blickte auf zu den Sternen.
?Willst du mit mir kommen, James??
Verwundert senkte er den Blick. Ein Junge von vielleicht zwölf Jahren hockte mit angewinkelten Knien auf der Rückenlehne der Bank und sah ihn erwartungsvoll an.
?Du meine Güte, Peter, du hast mich erschreckt!?
?Wirklich?? Peters goldene Augen leuchteten. ?Willst du nun??
?Wie soll das denn gehen??
?Wieso??
?Nun, ich bin doch erwachsen.?
Peter musterte ihn prüfend. Dann legte er dem alten Mann die Hand auf die Brust, genau dort, wo das stolpernde Herz träumte.
?Nein, James, das bist du nicht.?
?Gibt es noch Piraten??
?Na klar gibt es Piraten! Und Meerjungfrauen, Indianer und Abenteuer! Du musst sie alle sehen! Tigerlilly und Hook und meine verlorenen Jungen!?
Peter grinste und seine Augen funkelten mit den Sternen um die Wette. Mr. Barrie seufzte und schloss die Lider.
?Das würde ich wirklich gerne.?
?Du musst nur daran glauben.?
?Ja, da hast du wohl Recht.?
Peter lächelte triumphierend, sprang von der Bank und pustete in die Hände. Glitzernder Feenstaub stob dem alten Mann ins Gesicht.
?Komm mit mir, James.?, flüsterte er. ?Lass uns gemeinsam das Krokodil besiegen.?
Mr. Barries Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, so frei von Sorge, wie es nur Kindern möglich ist. Eine einzelne Träne rollte über seine Wange.
?Ich kann sie sehen, Peter! Tigerlilly und das Piratenschiff. Deine Jungen, ich kann sie tatsächlich sehen.?
Peter blinzelte hoch zu den Sternen.
?Natürlich kannst du das, es ist schließlich Nimmerland. Du musst nur daran glauben.?

(c) bei mir

Ich finde die Stimmung in der Geschichte eher ein "trauriges Glück", wenn du verstehst, was ich meine. Ansonsten ist sie total toll...

Also in zwei Punkten möchte ich dich komplimentieren:
1. Die Metaphern am Anfang sind toll gewählt, sehr phantasievoll und malerisch, das macht wirklich Freude beim Lesen.
2. Schön, dass du so viel Dialog einbaust! Das fällt mir persönlich oft schwer, macht das ganze aber viel lebendiger und echter, man kann es sich leichter vorstellen und ist als Leser eher "dabei".

Davon abgesehen mag ich Peter Pan persönlich so gar nicht, daher ist das Thema nicht gerade meine erste Wahl ^^ (Nicht zuletzt, weil es inzwischen so ausgelutscht ist und diese popularistisch-kommerzielle Verklärung mir auf den Wecker geht.)
Glück transportierst du ja dennoch, auch wenn da logische Lücken...ach, egal

Würdest du auch beim Schreibwettbewerb mitmachen wollen? Das fänd ich natürlich sehr toll!

Erstmal vielen, vielen Danke, ihr beiden

@Lady: Ja, das war beabsichtigt, ich habs nicht so mit "strahlendem" Glück, das verkommt bei mir immer leicht ins Kitschige^^ Ich mag diese Verbindung von Sehnsucht - Glück, sowas ...

@Kleo: Och, ich liebe Peter Pan^^ klar, irgendwie ist es "ausgelutscht", aber andererseits kann nichts ihm seinen Zauber stehlen, die Geschichte ist zeitlos ... hast du mal das Original gelesen? Oder nur den kitschigen Disney Film geguckt?^^
Hmm, ich wollte eigentlich schon teilnehmen, aber unter den gestellten Bedingungen werde ich das wohl nicht tun - ich kann nicht gut zu Musik schreiben, besser zu einem vorgegebenen Thema ... außerdem weiß ich nicht, ob ichs im moment zeitlich noch schaffe ...

Endlich mal was Neues Wenn jemand Verbesserungsvorschläge/Kritik/eine Meinung/einen Gedanken/What ever hat, immer gerne Und vielleicht gesellt sich ja demnächst auch eine Fortsetzung dazu^^

Prolog