Terrorismus kostet vielen Menschen das Leben. Terrorismus ist falsch und hat auf der Welt nichts zu suchen. Das ist klar.

Allerdings gibt es eine Sache, die mich als Moslem sehr aufregt: Terrorismus wird immer in Verbindung mit dem Islam gebracht.

Jeder Mensch, der sich ein bisschen mit dem Islam auskennt, weiß, dass diese Religion es verbietet, andere Menschen gewaltsam zu einem anderen Glauben zu bekennen, geschweige denn, jemanden umzubringen. Dies ist eine Todsünde und irgendwelche Selbstmordattentäter, die glauben, sie kämen zu Allah, wenn sie sich selbst und zig andere Menschen töten, dann sind sie keine richtigen Moslems, denn ein gläubiger Moslem, der die Regeln seiner Religion versteht, akzeptiert und lebt wüsste, dass dies das schlimmste ist, was man tun kann.

Aus diesem Grund ist der Begriff "Islamisten" oder "terroristiche Islamisten" sehr gefährlich, denn Laien verstehen nicht, dass sogenannte Islamisten keine richtigen Moslems sind und die Religion nichts von dem, was sie tun, befürwortet.

Wenn irgendein "türkischer" oder "kurdischer" Mitbürger seine Schwester umbringt, weil sie "zu westlich" gelebt hat, ist die ganze Welt aufgebracht, fängt an, Angst vor dem Islam zu bekommen. Und wieder kann ich nur betonen, dass die Religion solch ein Handeln nicht befürwortet und dies im Koran ausdrücklich sagt.
Aber wenn irgendein psychisch Gestörter reihenweise Jungen vergewaltigt, ein Familienvater mit seiner Tochter 9 Kinder zeugt oder seine ganze Familie erschießt - wird dies dann gleich in Verbindung mit dem Christentum gebracht? Fängt dann, jemand Angst vor dem Christentum zu haben? Ist dann von "christilchen Terroristen" die Rede?
Natürlich nicht, denn zwischen der Tat und der Religion besteht überhaupt kein Zusammenhang, denn jede Religion auf der Welt verbietet es, andere Menschen zu töten.

Ich habe irgendwann in einem tollen Buch (ich weiß den Titel letzt leider nicht), das übrigens von einer Muslimin verfasst wurde, gelesen, dass der Yihad, der Heilige Krieg, nicht wirklich ein "Krieg" im Sinne von Menschen zum islamischen Glauben zu bekennen oder umzubringen ist, sondern wirklich nur das ist - andere vom Islam zu überzeugen ohne Gewalt. Der Krieg ensteht erst, wenn andere gewaltsam versuchen, die Muslimen zu einem anderen Glauben zu bekennen. Dann erst können/sollen sie ihren Glauben mit allen Mittel verteidigen. Stimmt das?

Als ich das gelesen habe (ich dachte vorher, der Yihad wäre der Krieg, um den muslimischen Glauben zu verbreiten), habe ich meine Religionslehrerin, eine Nonne, gefragt, ob es stimmt. Bzw versucht, sie davon zu überzeugen, dass es so ist, als sie behauptet hat, dass der Yihad ein Krieg gegen andere Religionen ist. (Hat sie nicht geglaubt, irgendwann habe ich's aufgegeben).

Ich nehme an, jene, die etwas gebildeter sind (sage ich jetzt mal so) wissen, dass der Islam nicht gleich Terrorismus ist, das die große Mehrheit der Muslimen nichts damit am Hut haben (genauso wie nicht alle Christen verrückte Prediger, die einfach mal so einen Koran verbrennen, oder Vergewaltiger sind). Der Rest...

Tja, ich denke, die Medien tragen große Schuld daran. Und da sich keiner drum schert, was der Koran sagt oder nicht, wird auch nicht aufgeklärt - hauptsache, man hat einen Sündebock. (Ich denke, ich werde mir bald einen Koran besorgen, damit ich den auch mal lese und mir eine bessere Meinung davon bilden kann. Ich bin immer noch der Meinung, dass diese Religion etwas Frauenfeindlich ist, sorry^^ Falls du mir das wiederlegen könntest wäre das toll.)

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Ich habe irgendwann in einem tollen Buch (ich weiß den Titel letzt leider nicht), das übrigens von einer Muslimin verfasst wurde, gelesen, dass der Yihad, der Heilige Krieg, nicht wirklich ein "Krieg" im Sinne von Menschen zum islamischen Glauben zu bekennen oder umzubringen ist, sondern wirklich nur das ist - andere vom Islam zu überzeugen ohne Gewalt. Der Krieg ensteht erst, wenn andere gewaltsam versuchen, die Muslimen zu einem anderen Glauben zu bekennen. Dann erst können/sollen sie ihren Glauben mit allen Mittel verteidigen. Stimmt das?

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Es würde zumindest dem christlichen Auftrag zur Mission(ierung ^^) entsprechen? Auch dieser muss nicht bedeuten, dass man die ketzerischen Wilden zwangstauft, sondern wird zumindest von manchen Christen einfach als das positive Vorleben ihres Glaubens verstanden.
Also, ja. Ich glaub, das stimmt so? Auch im Wikipedia-Artikel steht darüber anscheindend etwas, ich hab ihn vorerst nur überflogen. Dass es in jeder Religion verschiedene Auslegungen gibt, ist wohl unvermeidbar.

Das der islam tw frauenfeindlich ist, sehe ich auch so. Die Bibel ist zwar auch annähernd so feindlich, aber der Ausübung des Islams hat das

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Säurebad der Aufklärung

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gefehlt, was jetzt aber vlt nachgeholt wird, mal abwarten.

Gebildete menschen wissen auch, dass Islam und Terrorismus keine Synonyme sind, aber das gefährliche Halbwissen ist trotzdem weit verbreitet nd wird gerne von gewissen sensationsgierigen "Nachrichten" auch gerne verbreitet. Das Ganze fängt so langsam an, mich an die Hexenjagd zu erinnern womit ich aber nicht ausdrücken will, dass ich das Phänomen identisch finde

Vielleicht schreib ich hier bald mal einen etwas ausführlicheren Post, wenn ich ein wenig mehr Zeit habe. Mir ist nur grad ein Satz aufgefallen, zu dem ich gern kurz was sagen würd:

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Aber wenn irgendein psychisch Gestörter reihenweise Jungen vergewaltigt, ein Familienvater mit seiner Tochter 9 Kinder zeugt oder seine ganze Familie erschießt - wird dies dann gleich in Verbindung mit dem Christentum gebracht? Fängt dann, jemand Angst vor dem Christentum zu haben? Ist dann von "christilchen Terroristen" die Rede?

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Liegt der Unterschied nicht darin, dass niemand sine Töchter im Namen seiner Religion vergewaltigt? Was den islamistischen Terrorismus betrifft ist es ja nun mal so, dass sich die Täter auf den Islam beziehen und das ändert sich auch nicht dadurch, dass sie den Islam falsch verstehen, oder? Die Kreuzzüge hatten auch herzlich wenig mit dem Christentum und dessen Werten zu tun, ist aber ein Verbrechen im Namen der Religion, da diese ja der Auslöser war, auch wenn sie falsch verstanden wurde. Insofern denke ich, dass der Vergleich ein wenig hinkt - nicht, dass das eine Verbechen schlimmer wäre als das andere, aber ich find es jetzt auch nicht sonderlich abwegig, dass Verbrechen, die von Christen begangen werden nicht per se als "Christlicher Terrorismus" bezeichnet werden, sofern sie nicht mit der Religion in Verbindung zu bringen sind, also der Glaube kein Motiv darstellt, der Terrorismus im Namen des Islams hingegen mit der Religion in Verbindung gebracht wird - denn im einen Fall stützen sich die Täter bei der Rechtfertigung ihrer Taten auf ihre Religion auf ihren Glauben, im anderen Fall nicht.
Man darf halt nicht den Fehler machen, anzunehmen, dass das im Islam selbst begründet läge, dass die Gewalt der Religion selbst entspringt.

Das Problem, wie wenig oft zwischen dem Islam als Religion und islamistischen Terrororganisationen unterschieden wird, greift auch die taz in diesem Text auf.

Ausgerechnet in der verhassten täglichen kleinformatigen Halb-Lokalzeitung war heute ein lesenswertes Essay des Grazer Philosophen Peter Strasser zu finden. (Ich blieb beim genervten Durchblättern des Blattes daran hängen, weil er mal einen negativ in Erinnerung gebliebenen Workshop für einen Raum voll weniger desaströs geschrieben habender Teilnehmer einer Philosophie-Olympiade gab, bei dem ich mit ihm über Willens(?)freiheit stritt.)

Jedenfalls, dieser Herr Strasser schreibt darin darüber, wie punktuelle Brutalität in diesen friedlichen Zeiten ein überhöhtes Bedrohungsgefühl nährt, das die Einschränkung persönlicher Freiheiten rechtfertigt und so zu realen Bedrohungen beiträgt, die Friedensperiode gefährdet.
Dass unsere Intuition, unser Bedrohungsgefühl uns täuschen und uns schaden kann illustriert er mit einem simplen Beispiel: Nach den Anschlägen des 9. Septembers 2001 stieg die Angst vor unerwünschten Vorkommnissen in Flugzeugen, deshalb stiegen viele Urlaubsreisende aufs Auto um. Was in den USA zu einem Anstieg der Verkehrstoten führte- 1600 mehr, als normale Umstände hätten erwarten lassen. Bei den Anschlägen starben insgesamt 3000 Menschen?

Nunja. Wollte ich gepostet haben, den Artikel find ich (noch?) nicht online. Schade. Gleich darauf kam ein Interview mit Ednan Aslan, einem Professor für islamische Religionspädagogik zum selben Thema. Auch das war recht interessant. (Wenn auch die Interwiews in der Kleinen meist dadurch an Spannung gewinnen, dass die Interwiewten trotz der patscherten Fragestellung die Kurve zu ernstzunehmenden Darstellungen schaffen.)

Ich werd das Essay wohl einscannen, Skype, ihr wisst ja. Es ist nichts übergenial Erleuchtendes, aber- lesenswert eben.

Grade kann man diese Mechanismen ja wieder beobachten - als Reaktion auf die Anschläge in Bosten, die sicher extrem dramatisch sind und viel Leid verursacht haben, wurde ja hier in Deutschland schon wieder eine gewaltige Diskussion losgetreten bezüglich Überwachung(skameras) usw. usf., weil der Täter mit Hilfe von eben solchen gefunden werden konnte.
Okay, es hat drei tote gegeben, das ist unglaublich traurig - aber es ist doch interessant, wie schnell gewisse Politiker bereit sind, so einen Terroranschlag zu instrumentalisieren um Freiheitsrechte einzuschränken.
Auch das scheint mir eher Symptombehandlung zu sein, als eine Konzentration auf die Ursachen. - Und natürlich ein Anlass, die eigene Machtgeilheit und den eigenen Kontrollwahn auszuleben... naja.
(Es ist auch interessant, dass "der Islamismus" immer als so immense Bedrohung für "den Westen" gesehen wird (wie viel Attentate hat es in D bislang gegeben?), wo doch hundermal mehr Menschen durch islamistische Attentate in Pakistan, im Irak und sonstwo umkommen. - Es werden tausendschaften mit schwerem Gerät losgeschickt um jemanden zu fangen, der drei Menschen getötet hat - wie viele Menschen könnte man retten, würde man das gleiche Geld, das in Überwachungsmaßnahmen gesteckt werden soll etwa in Brandschutz in Fabriken in Bangladesh stecken? Aber das interessiert ja niemanden. Die Verhältnismäßigkeit...)

Ich glaube Politiker haben den Auftrag vom Volk, die Menschen zu schützen. Nicht alle sind Machtgeil und kontrollwahnsinnig. 3 Menschen oder 300, Blut ist immer rot. Menschen in Nahen Osten oder Pkistan sind das gewohnt, in USA ist das für die schrecklich. Afghanis fühlen mit und schicken Mitgefühl nach Boston, es gibt doch noch Hoffnung.
Terrorismus ist leider oft real. Was würdest du machen, wenn in Deutschland Salafisten Terrorattacken machen? Einfach sagen ist schon gut waren eh nur 2 oder 5 Menschen. Wer mal so Terror macht wartet nicht auf diplomatische Reaktionen, oder meinst du schon? Wenn jemand so etwas macht um Islam zu verbreiten, wird ihm eine Kamera nicht stoppen, aber dann kann er besser gesehen werden bevor der mehr macht, denn aus Einsicht stoppen hoffe ich sehr aber glaube ich nicht.
Gibt es diese Angst in Deutschland nicht, vor Terrorismus? Oder ich meine, Bewusstsein es kann passieren? Wenn dann etwas passiert, wahrscheinlich wollen die Menschen sich auch besser schützen und ihre Kinder. Das ist ja nur normal. Und die Ursachen...müsste man Millionen Islamisten den Koran besser erklären, aber das ist schwierig und bis dahin haben Salafisten mehr und mehr und mehr Einfluss. Warum auch immer.
Was hat das mit Bangladesh zu tun, außer miese Verhältnisse? Meinst du weil Islamisten in Bangladesh immer mehr Unterstützung haben, auch durch Fabrikunfälle vielleicht?